Die Aktion der beiden Autoren nennt sich „Klarsicht“ und besteht aus einer inzwischen umfangreichen Reihe von gut aufgemachten Schriften zum Umweltschutz, zu Energietechnologien und zur Klimatologie. Die Autoren formulieren es folgendermaßen:

Wir – die Unterzeichner – beschäftigen uns seit vielen Jahren sowohl beruflich als auch privat mit Umweltschutz, Energietechnologien und Klimatologie. Das Ergebnis unserer Recherchen wollen wir nun einem breiten Publikum näherbrin- gen, in der Hoffnung, dass wir damit eine öffentliche Debatte anstoßen, um die panik- artige Reaktion auf den Klimawandel zu hinterfragen. Damit verbunden erhoffen wir uns auch eine Rückkehr zu einer vernünftigen Energiepolitik. Die Erkenntnisse der Wissenschaft zum Klimawandel finden nicht den notwendigen Niederschlag in den Medien. Diese Lücke wollen wir füllen. Wir können uns auf ein bundesweites Netzwerk von kompetenten Fachleuten stützen, die wir in die geplanten Veröffentlichungen auch einbinden werden. Wir haben uns in der Vergangenheit durch zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und eine Buchveröffentlichung zu Wort gemeldet. Januar 2017, Steven Michelbach und Norbert Patzner, 97980 Bad Mergentheim“

Soweit die beiden Autoren von „Klarsicht“. EIKE unterstützt die Klarsicht-Aktion, macht aber gleichzeitig deutlich, dass es nicht in allen fachlichen Aussagen 100% mit „Klarsicht“ übereinstimmt. In Grundtendenz und Zielrichtung besteht freilich völlige Kongruenz, wobei insbesondere der Widerstand gegen die Windenergie hervorzuheben ist. Auf der Webseite der Vernunftkraft findet sich eine Zusammenstellung aller bisher erschienenen neun Klarsicht – Ausgaben sowie des Positionspapiers des Berliner Kreises der Union zur Klima- und Energiepolitik. Alle Schriften der Klarsicht-Reihe können unter dem angebenen Weblink als pdf heruntergeladen werden.

Noch eine abschließende Anmerkung: ein Musterbeispiel, wie stark Ideologie Hirne zu vernebeln vermag, bietet ein Interview, veröffentlich in „Klimaretter.info“, der EIKE-Bericht darüber (hier). In diesem Fall freilich nicht das Interview selber, sondern die Leserkommentare, die zu gefühlten 80% Gift und Galle spucken, aber nicht auf einen einzigen vom Interviewten (EIKE-Vizepräsident Michael Limburg) genannten Punkt sachlich einzugehen vermögen. Nüchterner Fakt ist, dass sich M. Limburg im Interview sachlich begründet über eine andere Energie- und Klimapolitik ausgesprochen hat.

Mit einer neuen Energie- und Klimapolitik braucht man selbstverständlich nicht einverstanden zu sein. Man sollte dann aber seine Gegenmeinung ebenfalls sachlich begründen. Dass sachliche Gegenbegründungen nirgendwo im Kommentarblog von Klimaretter.info auffindbar sind, sagt viel über die geistige Kultur der betreffenden Blogger aus. Zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Kommentare belegen es mustergültig. So mahnt ein Kommentator das in Demokratien übliche Vorgehen an mit der Aufforderung

1) Warum nimmt du nicht zu einem einzigen der Inhalte Stellung und sagst, was daran falsch ist?

Die unmittelbare Antwort darauf

2) Wenn es keine Inhalte gibt, kann man dazu auch keine Stellung nehmen. Und gegen Fake-News Stellung zu beziehen ist nicht energieeffizient und damit nicht umweltfreundlich.

Besser als diese Antwort kann fehlendes Demokratieverständnis und leider auch geistige Demenz nicht demonstriert werden. Hat der Betreffende überhaupt eine halbwegs ordentliche Schule besucht? Was bleibt eigentlich noch, wenn man nicht mehr sachlich argumentiert und den Meinungsgegner nur noch diffamiert? Die logische Kette ist bekannt: Nach Diffamierung kommt erst die gewaltsame Bekämpfung (Beispiel Antifa gegen nicht genehme demokratische Partien) und dann die versuchte physische Vernichtung. Ob dieser sich abzeichnende Öko-Faschismus den angesprochenen Kommentatoren in Klimaretter.info bewusst ist? Es sieht nicht danach aus, mehr nach der Haltung „Eine öko-religiös begründete Sache rechtfertigt alles“.

Ein Lichtblick muss aber erwähnt werden: „Klimaretter.info“ hat das Interview veröffentlicht und alle(?) Kommentare, soweit den Spielregeln gehorchend, zugelassen. Dies ist wenigstens der Anfang eines Versuchs von demokratischer Streitkultur. Ob weitere folgen werden? Man hofft es, darf aber skeptisch sein.

 

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