Zur Untermauerung seiner Behauptung verwies Mr. Trump auf eine Studie von NERA Economic Consulting, in der abgeschätzt worden war, dass falls die USA ihren im Paris-Abkommen festgelegten Verpflichtungen zur Reduktion von CO2-Emissionen nachkommen würden, dieses die Wirtschaft mit Kosten von fast 3 Billionen Dollar zu stehen kommen würde. Außerdem würden in den USA bis zum Jahr 2040 6,5 Millionen Industrie-Arbeitsplätze verloren gehen, darunter 3,1 Millionen im produzierenden Gewerbe.

Seit der Ankündigung von Mr. Trump stellten viele Befürworter eines Verbleibs der USA in dem Abkommen entweder die Behauptung des Präsidenten bzgl. des Verlustes von Arbeitsplätzen in Frage oder machen geltend, dass grüne Energie-Technologien, vor allem Solar, Motoren zur Schaffung von Arbeitsplätzen seien, was sehr vorteilhaft wäre, wenn die USA im Paris-Abkommen bleiben würden. Sie argumentierten, dass es inzwischen im Bereich Solar der Stromindustrie mehr Arbeitsplätze gebe als im Bereich Kohle, Erdgas und Öl zusammen.

Zumindest in gewisser Weise stimmt diese Behauptung. In absoluten Zahlen heißt es aus dem Energieministerium, dass im Jahre 2016 im Bereich Solarenergie 43% der Belegschaft in der Stromerzeugung arbeiteten. Über 374.000 Arbeiter konstruierten, errichteten, verkauften oder installierten Solarpaneele. Fossile Treibstoffe zusammen beschäftigten nur 22% (187.000) der Arbeiter, die direkt mit der Stromerzeugung verbunden waren.

Obwohl es eine beträchtliche Anzahl von Arbeitsplätzen mit Bezug zu Solar gibt, sind die oft zitierten Zahlen oben aus vielen Gründen erheblich irreführend. Einige dieser Gründe möchte ich hier benennen.

Erstens, in diesen Zahlen sind nicht die Arbeitsplätze im Bergbau im Zusammenhang mit der Kohle-Produktion sowie der Produktion von Öl und Erdgas enthalten. Im Report des Energieministeriums heißt es, dass für die Treibstoff-Herstellung und die Stromerzeugung kombiniert im Jahre 2016 1,9 Millionen Arbeiter beschäftigt waren, davon 55% oder 1,1 Millionen mit Bezug zu fossilen Treibstoffen. Auch die tausende Arbeitsplätze im Bereich des Transportes fossiler Treibstoffe und der Arbeitsplätze in Gas- und Öl-Raffinerien sowie Chemiewerken werden ignoriert. Ebenso ignorieren diese Zahlen die zahlreichen kohlebezogenen Arbeitsplätze in Stahlwerken.

Zweitens, viele der in der Wind- und Solarindustrie entstandenen Arbeitsplätze – von Konstruktion bis zur Stromerzeugung – sind Artefakte zahlloser Interventionen seitens der Regierung in den Markt. Die Nachfrage der Verbraucher auf diesen Märkten hat diese Arbeitsplätze nicht geschaffen, sondern Milliarden Doller der Regierung [= des Steuerzahlers] an Subventionen, Steuernachlässen und Kreditbürgschaften, welche gezahlt wurden, um die Fabriken zu bauen, die Windspargel, Turbinen und Solarpaneele herstellen. Milliarden weitere Dollar wurden aufgebracht, um Windturbinen und Solarpaneele zur Stromerzeugung zu installieren sowie für diesen Strom zu zahlen.

Von Solar und Wind erzeugter Strom, der drastisch teurer ist als der konventionell aus fossilen Treibstoffen erzeugte Strom, würde ohne die derartige Unterstützung der Regierung wohl kaum genutzt werden. Und während die Erzeuger und Verbraucher fossiler Treibstoffe Milliarden Dollar an Steuern und Abgaben an die Regierung zahlen, sind erneuerbare Energiequellen Steuersenken, selbst mit den Milliarden Dollar seitens verschiedener [US-]Staatsregierungen an die Wind- und Solarindustrie, welche ignoriert werden.

Den Erzeugern erneuerbarer Energie wird auch massiv unter die Arme gegriffen mittels Gesetzen, welche von vielen Staaten erlassen werden, um die Einrichtungen innerhalb ihrer Staatsgrenzen mit einem Anteil des Stromes zu versorgen, der von Wind- und Solargeneratoren stammt – trotz der hohen Kosten und der Zuverlässigkeits-Probleme, welche inhärent in diesen Technologien stecken.

Ein dritter Punkt, der von den Paris-Befürwortern ignoriert wird, ist die relativ schlechte Bezahlung der Arbeiter in der Solarindustrie verglichen mit Arbeitern in der Kohle- und Gasindustrie. Dem Bureau of Labor Statistics zufolge beläuft sich der Stundenlohn eines Solar-Arbeiters auf 12 bis 15 Dollar. Zum Vergleich, der Kohle-Bergarbeiter verdient im Mittel über 23 Dollar pro Stunde, Überstunden nicht eingerechnet. Der normale Stundenlohn für Rohrleger, Bohrpersonal oder bei der Extraktion beläuft sich auf 25 bis 31 Dollar, jeweils ohne Überstunden.

Das hervorstechendste Problem der Befürworter grüner Energie ist, dass die Arbeitsplätze in der Industrie der Erzeugung von Wind- und Solarenergie relativ verschwenderisch und ineffizient sind. Mein Freund und Kollege Paul Driessen hat jüngst in einer Studie darauf hingewiesen, dass 398.000 Erdgas-Arbeiter im Jahre 2016 33,8% des gesamten erzeugten Stromes in den USA erzeugten. Über 160.000 Kohlearbeiter erzeugten 30,4% des Stromes. Im gleichen Jahr brachten es erstaunliche 374.000 Solar-Arbeiter auf 0,9% der Gesamt-Stromerzeugung in den USA und 100.000 Wind-Arbeiter auf 5,6%.

Dies bedeutet: während mit Kohle 7.745 MWH und mit Erdgas 3.812 MWH Strom pro Arbeiter erzeugt wird, erzeugt Wind lediglich 836 MWH pro Arbeiter, Solar unbedeutende 98 MWH pro Arbeiter. „Mit anderen Worten, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen, benötigt man einen Kohle-Arbeiter, zwei Gas-Arbeiter, 12 Wind-Arbeiter oder 97 Solar-Arbeiter“, schreibt Driessen.

Man erinnere sich an diese Fakten, wenn einem das nächste Mal jemand von der wunderbaren „grünen Energie“ schwärmt. All diesen Fakten hat Mr. Trump mit seinem Rückzug aus dem Paris-Abkommen Rechnung getragen.

[Originally Published at the Washington Times]

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/the-lefts-misleading-green-jobs-claims

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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