Auf der Pariser Klimakonferenz wurde eine „historische Einigung“ gefeiert, die Delegierten fielen sich gerührt in die Arme, doch eine konkrete Zahl wurde nicht genannt. Wie viel Grad der „vorindustrielle Ideal-Wert“, auf den sich die +1,5°C beziehen, beträgt, dass wurde verschwiegen oder ganz bewusst offen gehalten, um hinterher argumentieren zu können, man habe sein „Ziel“ erreicht.

Jedenfalls, der Jubel in Paris nach Unterzeichnung des Abkommens war riesengroß. Man lag sich freudetaumelnd in den Armen. „Wir haben heute alle zusammen Geschichte geschrieben“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem „monumentalen Erfolg für die Völker des Planeten“. US-Präsident Barack Obama sagte, der Vertrag sei die „beste Chance, den einen Planeten zu retten, den wir haben“. Hehre Wort oder mit Shakespeare „much ado about nothing“.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte das Klimaabkommen, das fälschlicherweise häufig als „Klimavertrag“ bezeichnet wird, als Chance für die Zukunft der Menschheit. Auf dem CDU-Parteitag in Karlsruhe sagte sie: „Das ist eine echte Weichenstellung der Welt in Richtung Energiewende, eine Weichenstellung der Welt in Richtung Vernunft im Blick auf die Veränderung des Klimas“. Es gebe „die Chance, dass Milliarden von Menschen keine Angst um ihre Zukunft haben müssen, wenn die Verpflichtungen jetzt auch wirklich eingehalten werden“.

Doch objektive, verbindliche und einklagbare Verpflichtungen der Länder finden sich nicht in dem Abkommen. Die Staaten sollen nur alle fünf Jahre Bericht darüber erstatten, was sie getan oder nicht getan haben. Präsident Barack Obama hatte weder ein Votum von Kongress noch Senat und hat persönlich als Präsident per „Präsidentenerlass“ das Abkommen unterzeichnet. Nun hat sein Nachfolger im Amt, Präsident Donald Trump, das Abkommen auch per „Präsidentenerlass“ wieder gekündigt und global für einen intellektuellen „Shitstorm“ gesorgt.

Der Ausstieg von US-Präsident Trump aus dem Pariser Weltklimaabkommen

Der Ausstieg aus dem Abkommen war auf dem G7-Gipfel vom 26. Bis 29. Mai 2017 in Taormina/Italien erwartet worden, doch Präsident Trump vermied jede Aussage dazu. Man stellte nur Uneinigkeit fest, was Bundeskanzlerin Merkel zu der Äußerung verleitete, dass die gesamte Diskussion mit dem US-Präsidenten über das Thema Klima „sehr unzufriedenstellend“ gewesen sei. Donald Trump: „I will make my final decision on the Paris Accord next week!“

Schon am 1. April 2017 wurden in der Süddeutschen Zeitung „Rauchzeichen aus Washington“ wahrgenommen und die Frage erörtert: „Kommt mit Donald Trump eine Wende rückwärts in der Klimapolitik?“ In dem Artikel „Im Treibhaus der Skepsis“ von Sacha Batthyany wurde krampfhaft versucht, bei den Republikanern „Klimalügner“ und „Klimabefürworter“ gegeneinander auszuspielen und damit Trump zu isolieren. Al Gore meinte: „Lange Zeit werden Trump und die Republikanische Partei im Allgemeinen ihre Klimaskepsis nicht mehr aufrechterhalten können“. In DIE WELT KOMPAKT vom 29. März wurde aus dem Weißen Haus die These kolportiert, dass Trump „die Meinung teile, dass es einen vom Menschen verursachte Klimawandel gebe“. Angeblich hätten seine Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner den Präsidenten überzeugt, an der Vereinbarung festzuhalten. 2014 hatte Trump noch gesagt: „Dieser sehr teure Globale-Erwärmungs-Quatsch muss gestoppt werden. Unser Planet friert, Niedrigtemperaturen, und unsere Wissenschaftler stecken im Eis.“ Am 15. März 2017 hatte der Wintersturm „Stella“ den Antrittsbesuch von Kanzlerin Merkel bei Präsident Trump verhindert!

Zu Pfingsten platzt dann mit Verkündigung des Ausstiegs die Bombe. Am 3. Juni 2017 titelte die Allgemeine Zeitung in Mainz „Amerika wendet sich von der Welt ab“. Etwas krampfhaft wird zugleich nach „Widerstand gegen Washington“ in den USA gesucht. In der Frankfurter Allgemeinen titelt Klaus-Dieter Frankenberger „Trump dankt ab“ und schlussfolgert „Amerika wird Außenseiter – und das Versprechen neuer Größe zur Selbsttäuschung“. Joachim Müller-Jung assistiert mit „Eine ökologische Geisterfahrt“. Er steigerte, nachdem er der Regierung „Inkompetenz“ vorgeworfen hatte, sich zu der Aussage: „Es war ein gezielter Missbrauch wissenschaftlicher Erkenntnisse – gefühltes Wissen statt belegbare Tatsachen. Es zeigt die Willkür Washingtons im Umgang mit der Wirklichkeit.“

Im Leitartikel des SPIEGEL 23/2017 formuliert Martin Doerry „Die Kündigung des Pariser Klimavertrages markiert eine Zeitenwende“, einen „Epochenbruch“. Auf den Seiten 12 bis 23 bereitete eine Gruppe von 12 Autoren unter der Überschrift „Triumph der Dummheit“ Donald Trump eine Abfuhr ohnegleichen, ohne in ihrer selbstverliebten Eitelkeit zu merken, dass sie ihre eigene Dummheit offen zur Schau stellte. Ihr Fazit ist: „Sein Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen ist eine Kriegserklärung an die Völkergemeinschaft – und an die Vernunft.“ Nein, sein Rückzug ist ein Segen, doch kein Staatsmann wagt es zu sagen und sich Trump anzuschließen, selbst nicht der russische Präsident Wladimir Putin.

Das Christentum feiert Pfingsten das Kommen und Wirken des „Heiligen Geistes“ 

Der „Heilige Geist“ wird gerne als Windhauch dargestellt, der sich zu einem gewaltigen Brausen steigerte, auf die Erde niederging und alle mit „Geist“ erfüllte. Hat Donald Trump dem „Geist“ in Gestalt der „Vernunft“ den Krieg erklärt, indem er aus dem Klimaabkommen ausstieg? Oder ist es genau umgekehrt, dass die Schar seiner Kritiker dem „Ungeist“ verfallen ist und von der „Unvernunft“ geleitet ist?

Schaut man sich die Definition von „Klima“ der Vereinten Nationen über die WMO, die Weltorganisation für Meteorologie an, so ist der Ausstieg aus dem „Klimaschutz“ die einzig logische Konsequenz der Klimadefinition. Das Wetter kennen wir alle. Wetter ist ein Naturereignis, das sich ohne unser Zutun über unsere Köpfe hinweg im Himmel, der Atmosphäre abspielt. „Klima“ ist der statistische Mittelwert der meteorologischen Daten eines Ortes, bezogen auf 30-Jahres-Perioden wie 1901-1930 oder 1961-1990. Solange sich das Wettergeschehen rund um den Globus unserem Einfluss entzieht und sich nicht nach unseren Vorstellungen leiten und lenken lässt, ist es völliger Unsinn, das aus Wetterdaten abgeleitete Klima schützen zu wollen. Man kann es auch nicht „killen“ oder leugnen. Das politische Vorhaben „Klimaschutz“ ist a priori absolut unsinnig und an Größenwahn, an Naturferne nicht zu überbieten. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen ist die einzig richtige und logisch konsequente Entscheidung gewesen.

Seine Begründung war allerdings unsinnig und hat ihn angreifbar gemacht. Sein Fehler war, nicht gestandene und berufserfahrene synoptische Meteorologen zu Rate gezogen zu haben, um zu erkennen, dass eine vom Wetter abgeleitete Größe wie das „Klima“ nicht geschützt werden kann, solange der Anfangswert, das Wetter, sich dem Einfluss des Menschen entzieht, mag auch der utopische Wunsch bestehen, eines Tages das Wetter manipulieren zu können. Den surrealistischen Wunsch, das Weltklima in Gestalt der „Weltmitteltemperatur“ schützen und den „Klimawandel“ stoppen und in „vor-industrielle Zustände“ zurückführen zu können, ad absurdum geführt zu haben, ist das eigentliche Verdienst des US-Präsidenten. Doch diese klare Chance hat er verpasst, weil er in politisch-ökonomischen und nicht in meteorologischen Kategorien gedacht hat.

Hat Donald Trump seine Entscheidung auch völlig unwissenschaftlich begründet, so liegt die eigentliche Dummheit und Hybris bei all den „geistigen Eliten“ in Medien, Politik, Wirtschaft wie Wissenschaft, die ihn so heftig kritisiert, ihn der „Dummheit“ bezichtigt und ihm den Vorwurf gemacht haben, der Vernunft „den Krieg“ erklärt zu haben. Wenn jetzt die Europäische Union beim „Klimaschutz das Vakuum ausfüllen will, das die Amerikaner hinterlassen haben“, dann klingt das nach resolutem Handeln, ist aber unvernünftiges Maulheldentum. Die EU sollte sich ideologisch entrümpeln, damit der Verstand wieder frei operieren und die Vernunft frei entscheiden kann. Wie jeder andere Kontinent ist Europa seit Urzeiten dem Wetter ausgesetzt, nichts als dem Wetter. Und dieses verhält sich in Irland anders als in Griechenland, in Portugal anders als in Finnland.

Wenn die Politik behauptet, wir lebten in einer „Wissensgesellschaft“, dann beweisen die politischen Eliten genau das Gegenteil, weltweit. Sonst würde man nicht stur seit der „Klimarahmenkonvention“ von Rio de Janeiro im Jahr 1992 wider alle Vernunft an dem utopischen Vorhaben „Schutz des Weltklimas“ festhalten und energisch vorantreiben. Wenn die UNESCO verkündet, dass „inzwischen 7,8 Millionen Vollzeitwissenschaftler am Werke“ sind und „die Forschungsausgaben sich auf fast 1,5 Billionen Dollar pro Jahr“ belaufen, dann ist das kein Zeugnis von wahrhaft freier Wissenschaft und Forschung, eher Ausdruck von finanzieller Abhängigkeit und ideologischer Hörigkeit. Veronika Hackenbroch kommentiert im SPIEGEL 37 (2016): „Die einende Kraft des Faktischen, das ist eine schöne Vorstellung – aber auch eine schrecklich naive“. Sie spricht von einem „Sieg des Bauchgefühls“ und schlussfolgert: „Wissenschaft kann eine Gesellschaft leichter spalten als einen.“

Wer als Wissenschaftler dem „Sapere aude“ von Immanuel Kant folgt und den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, dem hält die Politik die faktische Macht der „Schwarmintelligenz“ vor Augen nach dem Motto: „Es klingt plausibel, was Sie sagen und ich kann es auch nicht widerlegen, aber ich glaube an die Mehrheit, denn 97 Prozent können nicht irren“! Bedient sich ein Politiker dieser Argumentation, dann will er nur kaschieren, dass er sein eigenständiges Denken aufgegeben hat und sich dem Wind des „Zeitgeistes“ anpasst, vom Strom treiben lässt. Alle Wetterwerte sind real, wirklich gemessen. Dies gilt von keinem Klimawert! Die Temperaturen von 7, 14 und 21 Uhr sind wirklich gemessen, die daraus berechnete Tagesmitteltemperatur von 20,95°C aber fiktiv und unnatürlich. Der Rechenvorgang ist eine Einbahnstraße, denn der Mittelwert sagt nicht über die Einzelwerte. Liest man die Temperatur um 7, 13 und 19 Uhr ab wie in der Schweiz, erhält man eine Tagesmitteltemperatur von 22,95°C. Nimmt man wie in Frankreich die Minimum- und Maximumtemperatur, erhält man als Mittelwert 20,5°C. Jeder Klimawert hängt von der Definition ab, ist Sache der Konvention.

Mag der Impuls des US-Präsidenten Donald Trump dazu bettragen, dass wieder der Verstand aktiviert wird und in alle Bereiche des Öffentlichen Lebens wie der Politik Vernunft einkehren möge. Die momentane von Trump ausgelöste „Klimakrise“ ist ein idealer Ausgangspunkt für die dringend notwendige Abkehr von der Klimapolitik! Sie kann prinzipiell nichts am Klima ändern, sondern schafft nichts als Unzufriedenheit und Zwietracht unter den Völkern. Wer den Mythos von der globalen „Klimagerechtigkeit“ in die politische Debatte geworfen hat, hat dem Frieden unter den Völkern einen Bärendienst erwiesen. Nie werden die Staaten der Erde die Ungleichheiten zwischen den tropischen, subtropischen, gemäßigten wie den polaren Klimazonen beseitigen können.

Die Stunde sollte zur Umkehr und für einen Neuanfang genutzt werden. Doch wer stoppt die Klimakarawane, bevor sie in Bonn ihre Zelte zur COP 23 in Bonn als dem Sitz des UN-Klimasekretariats aufschlägt? Wichtig ist auch, dass der US-Präsident nicht zur Umkehr genötigt wird und konsequent seinen Kurs hält.

„Vor G 20 – Gipfel: Merkel prangert Trump an“ 

Diese Überschrift entstammt der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 30. Juni 2017 mit der Meldung, dass Kanzlerin Merkel in ihrer Regierungserklärung besonders scharf Donald Trump wegen seiner Klimapolitik angriff: „Wir wollen und müssen diese existentielle Herausforderung bewältigen, und wir können und werden nicht darauf warten, bis auch der letzte auf der Welt von den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Klimawandels überzeugt werden konnte. Mit anderen Worten: Das Klimaabkommen ist unabkehrbar, und es ist nicht verhandelbar“.

Hätte die Kanzlerin doch geschwiegen und sich nicht in Hass und Rage geredet, denn beides sind schlechte Ratgeber und eliminieren den Verstand. Die einzige „existentielle Herausforderung“ in der Natur ist das Wetter mit all seinen „Kapriolen“ und die hat selbst der Neandertaler in der letzten Eiszeit gemeistert. Sie wird auch heute von den Amazonasindianern wie den Eskimos Grönlands gemeistert. Einzig das Wetter war, ist und bleibt Realität, ob für Pflanze, Tier und Mensch. Welcher Regierungschef, der Trump im Konzert der „Wölfe“ so heftig „anbellt“, hat je versucht, in seinem Land das Wetter zu bändigen, zu schützen und so zu gestalten, dass der Wunsch der Natur nach Regen und der Wunsch des Menschen nach Sonne harmonisch in Einklang stehen? Das Leben kann nie theoretisch im Wolkenkuckucksheim von Ideologien geleistet, es muss praktisch hier auf Erden Tag für Tag gemeistert werden.

Anstatt den US-Präsidenten vor der Weltöffentlichkeit in ungewöhnlich ungebührlicher Weise „abzuwatschen“, hätte die Klimakanzlerin in Berlin beweisen können, dass sie Wind und Regen mäßigen kann.

 

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken