Die Eisheiligen werden trotz der milden Tage 2017 immer kälter.

Dieser Artikel ist eine Ergänzung unserer Vorschau auf die Eisheiligen vor kurzem bei EIKE: https://eike.institute/2017/05/07/die-eisheiligen-werden-immer-kaelter-vorschau-auf-2017/
Nachdem nun Mitte Mai vorbei ist, kann man sagen, die echten Eisheiligen 2017 fanden diesmal in der Woche vor dem 11. Mai statt. Beispiel: Entsprechend der Wetterlage, errechnete der Stationsleiter in dem sehr ländlichen Goldbach bei Bischofswerda vom 7. bis 11. Mai einen Schnitt von 8,0°C. Dazu gab erstmals wieder Frost seit 2011, und zwar am 9. Mai mit  -1°C.
Just zu Eisheiligenbeginn wurde der Mai allmählich wärmer, so dass unsere drei Vergleichsstationen genauso wie der restliche Teil Deutschlands auf angenehme Temperaturen zurückblicken konnten.
Wir haben möglichst wärmeinselarme Stationen gewählt, also nicht Frankfurt-Land, denn die Station steht bekanntermaßen an den Landebahnen des Großflughafens im Strahle der 600°C heißen Abgase. In den Heizräumen unserer Häuser ist am Thermometer bekanntermaßen auch kein Eisheiliger feststellbar und natürlich dieses Jahr sowieso nicht.
Eigentlich sind die Eisheiligen ein unbedeutendes Problem, gäbe es nicht den Deutschen Wetterdienst, besser gesagt dessen Presseabteilung mit seinen Interpretationen gegen die eigenen Daten. Übrigens – was der DWD für einen Unfug über die Eisheiligen schreibt, findet der Leser unter http://www.dwd.de/DE/Home/_functions/Stage/klima/stage_klima_eisheilige_artikel_160510.html
Richtig am Artikel ist die Erklärung der Eisheiligen, nicht aber die Schlussfolgerungen und Vorhersagen. Die Eisheiligen sollen laut DWD-Artikel nicht mehr wahrnehmbar sein, eine Aussage, die für 2017 sicherlich stimmt, wir betrachten jedoch längere Zeiträume. Wie üblich wird das DWD-Dahergeschwätz von den wärmer werdenden Tagen ohne irgendeine Grafik belegt. Angeblich sollen die fünf Tage in den letzten Jahren ganz ausgeblieben sein. Die Überprüfung dieser Aussagen holen wir anhand dreier Standorte nach.
PIK-Potsdam: Beginnen wir mit der Station des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung. Der Schnitt der fünf Tage betrug 2017: 15,05 C

Grafik 1: Trotz der relativ milden Eisheiligentage 2017 in Potsdam wurden die fünf Tage seit 1985 eindeutig kälter. Kein Spur davon, dass die Eisheiligen immer mehr verschwinden.


Die DWD-Station Dresden-Klotzsche: Die zweite Grafik kommt aus Dresden Klotzsche, genauso wie Potsdam eine offizielle Messstation des Deutschen Wetterdienstes. Auch an der Elbe waren die Eisheiligen dieses Jahr relativ mild. Der Schnitt 2017 betrug 15,1 C, deutlich über dem Schnitt des letzten Jahres.

Grafik 2: DWD-Station Dresden Klotzsche: Trotz der milden Eisheiligen 2017 ist die Trendlinie der letzten 33 Jahre eindeutig fallend.


Goldbach: Und schließlich Goldbach bei Bischofswerda, ein kleiner ländlicher Vorort. Die Klimastation gibt es erst seit 1996, und dort werden die Eisheiligen deutlich kälter. Mit den ungenauen Zeit-Angaben der DWD-Vorstände mit „in jüngster Zeit“ oder „in der „Gegenwart“ würden die Eisheiligen wärmer, könnte man vielleicht die letzten 20 Jahre meinen. Aber auch „in jüngster Zeit“ ist das Ergebnis eindeutig, die Eisheiligen werden kälter. Je kürzer der Betrachtungszeitraum, desto fallender die Trendlinien. Fallende Temperaturtrendlinien sind das genaue Gegenteil von Erwärmung. Der Eisheiligenschnitt 2017 lag mit 14,5 C deutlich über dem Schnitt des letzten Jahres.

Grafik 3: Auch in dem kleinen Ort Goldbach werden die Eisheiligen in der Gegenwart kälter, daran können auch die fünf milden Tage 2017 nichts ändern.


Was könnten die Gründe sein, dass es zu den Eisheiligen kälter wird?
Die wahren Gründe für das Kälter werden haben wir ausführlich in Teil 1 – siehe link oben- beschrieben. Und 2017 waren die fünf Tage mild, weil die Großwetterlage sich umstellte.
Wie man an den drei Grafiken erneut erkennt, hat die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Die Trendlinie von Potsdam ist bereits seit 1967 leicht fallend, während CO2 in diesem Betrachtungszeitraum über 30% gestiegen ist. Die einzig statistisch relevante Aussage wäre, eine Zunahme von Kohlendioxid brachte gleichzeitig eine Abkühlung der Eisheiligen seit 1967.

Grafik 4: Potsdam zeigt bereits seit 1967 eine leicht, nicht signifikant fallende Trendlinie. Die wärmsten Eisheiligen waren um 1970. Vor allem die letzten 25 Jahre ziehen die Vergleichsbetrachtung nach unten.


Und am Ende zeigt sich: Die stetig steigende CO2- Konzentration vermag unser Klima auch im Mai nicht zu erwärmen und kann die Plage der „Eisheiligen“, den Horror aller Gärtner und Landwirte, nicht verhindern.
Dem Deutschen Wetterdienst sei geraten, seine Aussagen irgendwann einmal mit Grafiken zu belegen, und zwar mit Grafiken von wärmeinselarmen Stationen. Aber selbst in Städten wie Potsdam und Dresden zeigen die Eisheiligen eine fallende Tendenz.
Josef Kowatsch, unabhängiger, weil unbezahlter Natur- und Klimaforscher