Die Menschen wehren sich: Kenias Regierung stoppt die illegale Landaneignung der Windindustrie

In Afrika kann man von einer langjährigen Animosität zwischen Stämmen und Rassengruppen profitieren und dabei alte Rivalitäten ausnutzen, um die Kontrolle über das Land zu erobern, um diese Dinge aus dem afrikanischen Boden zu reißen. Allerdings ist die Behandlung der indigenen Bevölkerung [… der dort geborenen…] der Windindustrie nicht wirklich diskriminierend: Sie behandeln alle, die im Weg stehen, mit der gleichen Hingabe.
Rücksichtslos über die ländlichen Gemeinden herfallen, wo immer es geht, ist die Windindustrie zum natürlichen Feind der Landwirte auf der ganzen Welt geworden. Aber in Kenia zumindest sind sie entschlossen, ihr einziges Besitztum nicht für den großen Betrug mit Windenergie zu verlieren.
 
Kenia: Der Energieerzeuger KenGen setzt ein Windparkprojekt wegen fehlender Durchfahrtsgenehmigung aus.
Daily Nation, von Agnes Aboo

  1. April 2017

Die Kenya Electricity Generating Company Ltd. (kurz KenGen) hat den Bau eines 400-Megawatt-Windkraftwerks in der Grafschaft Meru ausgesetzt, bis die Durchfahrtgenehmigung geklärt ist.
Die erste Phase des Meru-Windpark-Projekts, das voraussichtlich Sh 6,9 Milliarden Kenia Shilling [~ 61 Mio. Euro] kosten wird, soll im Dezember 2017 abgeschlossen sein.
[Kenia Shilling Sh 112 = ~ 1 Euro]
Das Projekt soll auf einem 18.700 acre [~ 76 km²] großen Grundstück in Tigania East Sub-County relaisiert werden.
Laut KenGens Geschäftsführer Albert Mugo hat sich der Bau wegen Landstreitigkeiten verzögert.
„Wie Sie in den Zeitungen lesen, warten wir auf Entscheidungen des Gerichtes, damit wir mit den im guten Glauben handelnden  [bona-fide] Landbesitzern verhandeln können“, schrieb Herr Mugo in einer SMS.
 
Sh 6 Mio [~ 53.000 Euro] für die Grenzziehung
Um die Abgrenzung des umstrittenen Landes zu beschleunigen, wurde ein Budget von Sh 6 Millionen von der nationalen Regierung genehmigt.
Es wurde erwartet, dass dieser Prozess innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen sein würde, damit die Firma den Windpark in diesem Jahr bauen kann. Allerdings hat das Projekt einen großen Rückschlag erlitten, nachdem der Gouverneur von Meru, Peter Munya eine einstweilige Verfügung erließ, um den Prozess zu stoppen.
„Diejenigen, die vorgeben Mitglieder des Komitees zu sein, sind nicht bekannt gegeben worden. Was auch immer sie mit diesem Land tun, ist illegal. Wenn wir ihnen erlauben, mit dem illegalen Prozess fortzufahren, werden die Armen ihres Landes beraubt“, sagte er.
Der Gouverneur sagte, er werde nur dann erlauben, dass der Prozess weitergeht, sobald ein Landkomitee aus Mitgliedern aller Beteiligten konstituiert ist.
Herr Munya sagte, dass den „bona-fide“ Landbesitzern eine zweiwöchige Mitteilung vor dem Treffen gegeben werden sollte, um ein Komitee zu wählen, das die Verteilung des Landes überwacht.
 
Interessenkonflikt
Ein Interessenkonflikt der vielen Aktionäre besteht schon, seitdem der Stromversorger diesen Landstrich für das Mega-Projekt identifizierte.
Das Gebiet, das nur wenige Meter vom internationalen Flughafen Isiolo entfernt liegt, gilt auch als Zufahrt für das Infrastruktur Projekt „Lamu-Port-Süd-Sudan-Äthiopien-Verkehr“ (LAPSSET) [Anschluss von vier Ländern bis zum Hafen von Lamu; Eisenbahn, Autobahn, Ölpipeline und schnelle Internet Verbindung].
Nach dem zuständigen Beamten Kephers Obingo, des District Lands and Adjudication Settlements (DILASO) [offizielle Agentur zur Regelung von Landbesitz und Landbeurteilung. Soweit ich das verstanden habe, stellt die Regierung in Kenia einheimischen Bauern ein Stück eigenes Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung] wird die Gerichtsentscheidung der Besitzabgrenzung durchgeführt, bevor der KenGen Windpark begonnen wird.

„Wir brauchen die Zusammenarbeit von allen Beteiligten, um sicherzustellen, dass die Anwendung [unserer Gesetze] reibungslos läuft. Echte Landbesitzer bekommen ihre Besitzurkunden sofort nach der Entscheidung des Gerichts“, so die Stellungnahme von Herrn Obingo.

Das Windpark Projekt wird die Abschnitte der Orte Ngaremara und Gambela besetzen.
Daily Nation

Quelle STT


Dieses Land wurde durch die Wind Industrie bereits vorher schon gestohlen: Kinangop, Kenya
Der Schwenk der kenianischen Regierung, endlich zu seiner Bevölkerung zu stehen, kommt zu spät für den jungen Bauernjungen, der während der Unruhen über den Diebstahl von Ackerland bei Kinangop von einem anderen Windparkentwickler ermordet wurde – unterstützt von der australischen Investmentbank Macquarie Group, die $ 66 Millionen abschrieb, nachdem das Projekt aufgegeben wurde.
Aber zumindest tut sie etwas für die Opfern des Ausbaus der Windenergie.
 
Erschienen am 21. April 2017
Übersetzt durch Andreas Demmig
https://stopthesethings.com/2017/04/21/people-power-up-kenyan-government-shuts-down-wind-power-outfits-illegal-land-grab/