Mit ihren NGOs im Hintergrund betrachten diese Deutschland als Spielwiese für ihre Sehnsüchte und sind überzeugt, dass die Bürger sich nach ihren Vorstellungen zu verhalten haben. Um es zu erzwingen, versuchen sie, der Politik ihren Willen vorzuschreiben.
Leider werden sie nicht etwa in die Schranken verwiesen, sondern von den Medien und BeraterInnen unserer Regierung unterstützt, selbst wenn damit rechtswidrige Aktionen verbunden sind, was natürlich kein Zufall ist, denn verschiedene Parteien in Berlin sind ja selbst stolz darauf, zur Durchsetzung ihrer Ideologie Rechtsbrüche zu unterstützen.
Ein Beispiel kann man wieder auf dem bekannten (Des-)Informationsportal unserer offiziellen Regierungs-Klimaberaterin lesen, welches bekannt hemmungslos [4][5] einem reinsten Aktivisten und Klima-Demagogen [3] [2] regelmäßig ihre Plattform anbietet.
[1] klimaretter.info, Hendrik Sander: Deutschlands Klimaretter-Mythos zerstören
Damit der „klimaretter“-Leser gleich weiß, um was es geht, wird zum Artikel die Intention des Autors mitgeliefert:
Dem Aktivisten und Politikwissenschaftler Hendrik Sander geht es beim Klimaschutz nicht nur um die technische Revolution, sondern auch um die soziale. Darauf wartet er nicht gern auf dem Sofa – lieber geht er auf die Straße
Herr Sander ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern schreibt öfters unter „Sander in Bewegung“ für „klimaretter“ und er beschreibt dort auch regelmäßig und unverblümt seine Einstellung:
H. Sander: [7] Zum Glück gibt es auch den anderen Teil der Klimabewegung: Er ist graswurzelbewegt, setzt auf direkte Aktionen und kämpft für einen grundlegenden Systemwandel. Dazu gehören etwa die mutigen Klima-Aktivisten von „Ende Gelände“, die im Sommer den Tagebau Garzweiler im Rheinischen Braunkohlerevier stürmten. Auf dem Climate March konnten wir sie an ihren weißen Schutzanzügen erkennen. Sie luden die Mitdemonstrierenden ein, es nicht bei mahnenden Worten an die Regierungen zu belassen, sondern den Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen.

Der Rundumschlag

Aufhänger des Rundumschlages von Hern Sander gegen Deutschlands Klimapolitik ist die nächste Klimakonferenz in Bonn.
H. Sander: [1] Es scheint das perfekte Paar zu sein: Der vom Untergang bedrohte Inselstaat Fidschi leitet offiziell die nächste Weltklimakonferenz im November 2017 und der scheinbare Klimaschutzvorreiter Deutschland fungiert als Gastgeber und Schirmherr des Treffens.
Dieses Märchen verfängt überraschend gut in der internationalen Klimaszene. Selbst von kritischen Klima-Aktivisten aus dem globalen Süden ist immer wieder zu hören, die Bundesrepublik habe doch schon den Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien geschafft. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr dieses Traumbild verfängt, obwohl doch Deutschland nach wie vor zu den globalen
„Carbon Majors“ zählt.
Aus dieser Einleitung heraus „zerpflückt“ der Aktivist sodann Berlins Klimapolitik und prangert sie – wie sollte anders sein -, als absolut unzureichend an. Damit ist es aber nicht getan, denn gegen das Klima-Böse – in seinen Augen die nicht ausreichende Klimawandel-Politik – muss unverdrossen und rücksichtslos gekämpft werden.
H. Sander: [1] Es wird deshalb die Aufgabe der Klimabewegung und kritischen Zivilgesellschaft sein, Risse in das Bild des „Klimaretters“ Deutschland zu reißen.
„ … Das wäre doch eine passende Gelegenheit, sich mal wieder vor die zerstörerischen Riesenbagger zu setzen. Und tatsächlich planen die Aktivisten von Ende Gelände, parallel zum Gipfelmarathon einen nahegelegenen Tagebau zum Stillstand zu bringen … “.
Den Blog klimaretter.info stören solche Aufrufe auf ihrer Homepage nicht, denn die Betreiber befürworten solche Aktionen ausdrücklich [5][6][7].

Für einen Aktivisten mit Politikstudium – und klimaretter.info – reicht es nachzuplappern

Es fällt auf, wie viele Aktivisten ein Politikstudium haben und mit diesem „Ausbildungswissen“ den Klimawandel beurteilen. Im Kern läuft diese Beurteilung aber immer auf das Gleiche hinaus:
CO2 ist ein Klimagift und darf vom Menschen nicht mehr emittiert werden. Das gilt als ökoheiliges Dogma, welches zu hinterfragen nicht erlaubt ist. Entsprechend tut jeder Gutes, der mit allem Einsatz für eine CO2-Reduzierung kämpft und umgekehrt. Und zu diesem Ökokreuzzug wird bedingungslos aufgerufen.
H. Sander: [1] … Ein Bundesbürger setzt jedes Jahr durchschnittlich über elf Tonnen CO2-Äquivalent frei, obwohl perspektivisch nur zwei Tonnen global verallgemeinerbar sind ...
Um das zu rechtfertigen, werden alle Metaphern des Klimawandels endlos wiederholt:
H. Sander: [1]
Ich gehe jede Wette ein, dass sich die neue Bundesregierung dann als Retterin der gefährdeten Inselrepublik inszenieren wird, obwohl wir hier mit jedem verbrannten Kilo Kohle, mit jedem neu produzierten Mercedes, mit jedem Fernflug in nach Lateinamerika den Pazifischen Ozean anschwellen lassen, der das Heimatland unserer Gäste schon bald überschwemmen könnte.
Klar, dass die Argumentation nicht nachgeprüft wird. Was einmal auf „klimaretter“ erschien, ist zur „Wahrheit“ mutiert. Und ökologische Betrachtungen zur Sinnhaftigkeit sind dem Aktivisten sowieso vollkommen fremd.
Wie man wirklich leicht nachrechnen kann, verursacht Deutschland mit der aktuellen Emission einen „Erwärmungsbeitrag“ von 0,094 °C in 100 Jahren [8]. Bestätigt wird dies durch einen aktuellen EIKE-Beitrag:
EIKE: Statistiker: UN-Klimavertrag wird 100 Billionen Dollar kosten – und keine Auswirkungen haben – Verschiebung der Erwärmung bis 2100 um weniger als vier Jahre!
Daraus abzuleiten, dass Deutschland „ … mit jedem verbrannten Kilo Kohle, mit jedem neu produzierten Mercedes, mit jedem Fernflug in nach Lateinamerika den Pazifischen Ozean anschwellen lassen … „ ist nicht nur vollkommen falsch, sondern bewusste … Anmerkung: war ein Ausdruck vorgesehen, der nach den neuen Regeln aber unter hate-speech fallen könnte, was inzwischen nur noch bei Zustimmung zur offiziellen Vorgabemeinung oder von Politikern in Richtung Volk erlaubt ist. Dazu gibt es schon ein Gerichtsurteil: „Darf man Claudia Roth als „ekelhaft“ bezeichnen?“; darf man natürlich nicht, aber C. Roth durfte in einer Talkshow sagen „ … wer den Klimawandel leugnet, kann nicht intelligent sein“.

Die gleichen, falschen Berichte endlos kopiert, werden zu Belegen

Was schon Herr Limburg kürzlich auf EIKE angeprangert hat: „Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, und sie wird zur Wahrheit“, wendet auch der Aktivist Sander konsequent an. Beispielhaft weist die verlinkte „Belegung“: „ … den Pazifischen Ozean anschwellen lassen, der das Heimatland unserer Gäste schon bald überschwemmen könnte “, auf einen (klimaretter-) Artikel, in welcher sich ein Einheimischer Fidschi– selbstverständlich ein NGO-Vertreter – bitter über die Probleme durch den Klimawandel beklagt.
Wie es um die Probleme dort steht, wurde allerdings in einer umfangreichen Artikelreihe gezeigt. Es gibt viele, aber keine wegen eines Klimawandels:
EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang
EIKE 26.11.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 2
EIKE 17.09.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 1 Die Malediven
Auch das Fidschi-Atoll und weitere in dieser Region des Pazifik wurden erst kürzlich „angesehen“:
EIKE 20.12.2016: Der Klimawandel wird bildlich gesprochen immer schöner, die Daten darüber nicht
Ein Bild daraus zeigt die Pegelverläufe in dieser Region über die letzten 60 Jahre.

Pegeldaten von Fidschi und weiterer Messstationen im Süd-Pazifik (ohne Normierung). Grafik vom Autor anhand der PSMSL Pegeldaten erstellt


Die Aussage dazu: „ … obwohl wir hier mit jedem verbrannten Kilo Kohle … “ sinngemäß den Untergang der in dieser Region liegenden Inseln hervorrufen, ist eindeutig mehr als falsch. Um jedoch trotzdem den Eindruck zu erzeugen, ist jedes Mittel recht:
EIKE: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht: Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug

Es geht auch nicht wirklich um Klima, sondern um die neue sozialistische Revolution im Ökogewand

Dem Aktivisten Sander ist das im Kern wohl auch vollkommen egal, denn ihm geht es um die Zerstörung des verhassten Kapitalismus. Und wäre dazu eine andere Begründung hilfreicher, würde er sicher sofort diese nehmen.
[2] Hendrik Sander, Buch: Auf dem Weg zum grünen Kapitalismus. Die Energiewende nach Fukushima
… Sander sieht in seinem Fazit „keine Kräfte im integralen Staat, die willens und in der Lage wären, eine Transformation in Richtung eines grünen Kapitalismus in der deutschen Energiewende anzuführen“ (263). Abschließend beschreibt er daher „Strategien für einen grünen Sozialismus“ (273). Der Politologe betont am Ende, dass er sich neben den wissenschaftlichen Kriterien in seiner Arbeit auch Zielen wie dem „grundlegenden sozialen, ökologischen und demokratischen Umbau der deutschen Energieversorgung sowie [… der] Entwicklung einer emanzipatorischen, postkapitalistischen Gesellschaft“ „parteilich“ (322) verpflichtet fühle.
Gefördert wurde Sanders Arbeit durch Stipendien der Hans Böckler und der FAZITStiftung. Das Buch ist als erster Band der Reihe „Kritische Wissenschaft“ erschienen.

Nun interessiert Herr Sander bisher niemanden. Dass aber Personen, welche solchen Aktivisten bedenkenlos ihre Plattform bieten, als RegierungsberaterIn ernannt werden [9] und es bleiben, ist das wirklich Erschreckende, wird sich jedoch leider kaum mehr ändern. Denn wer Missstände in seiner Partei nicht bedenkenlos mitträgt, sondern protestiert, sitzt ganz schnell verdammt einsam (Artikel, Bild dazu).
Quellen
[1] klimaretter.info, Hendrik Sander, 03. Februar 2017: Deutschlands Klimaretter-Mythos zerstören
http://www.klimaretter.info/meinungen/kolumnen/sander-in-bewegung/22633-deutschlands-klimaretter-mythos-zerstoeren
[2] Portal für Politikwissenschaft, Buchrezension: Hendrik Sander, Auf dem Weg zum grünen Kapitalismus. Die Energiewende nach Fukushima
[3] Rosa Luxemburg Stiftung, Autorenprofil Hendrik Sander: Hendrik Sander ist Sozialwissenschaftler und lebt in Berlin. Er promoviert zum Thema «Energiewende in Deutschland» und engagiert sich bei Attac und FelS (Für eine linke Strömung).
[4] EIKE 11.10.2016: C. Kemfert, Professorin und Politik-Beraterin für Umwelt und Energie, bekommt Ehrenpreise für Agitation
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/c-kemfert-professorin-und-politik-beraterin-fuer-umwelt-und-energie-bekommt-ehrenpreise-fuer-agitation/
[5] EIKE 23.07.2016: Der Unterschied in der Klimawandel-Berichterstattung
Kritik an der Berichterstattung des Portals Klimaretter.Info
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-unterschied-in-der-klimawandel-berichterstattung/
betrug
[6] EIKE 20.05.2016: Berichterstattung von Klimaretter.Info über die am Pfingstwochenende durchgeführten Agitationen im Braunkohlerevier
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/berichterstattung-von-klimaretterinfo-ueber-die-am-pfingstwochenende-durchgefuehrten-agitationen-im-braunkohlerevier/
[7] klimaretter.info, Hendrik Sander: Wir müssen groß, bunt und radikal sein
[8] EIKE 11.06.2015: Mit CO2-Reduzierung retten wir die Welt – Einige Rechenspiele (nicht nur) für regnerische Nachmittage
http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/mit-co2-reduzierung-retten-wir-die-welt-einige-rechenspiele-nicht-nur-fuer-regnerische-nachmittage/
[9] EIKE 14.05.2016: Umweltgutachten 2016 des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung

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