Aber schon damals erkannten „gut informierte Kreise“, dass es sich dabei eher um die Bedrohung durch die angeordnete, in die Katastrophe mündende Öko-Energieversorgung handeln könnte und publizierten dazu diverse, eigene Erkenntnisse:
EIKE: Radio Eriwan: Ist die Versorgung mit EEG-Strom möglich? Im Prinzip ja, sofern sie auf den Strom verzichten
EIKE: Kann man bald per App Deutschland „den Saft“ abdrehen
EIKE: Bereiten sich Gemeinden schon auf künftige Black-Outs im Stromnetz vor?

Dass diese damaligen Analysen unabhängiger Fachpersonen wohl eher den wahren Grund erkannt haben, zeigt sich nun in den ersten auftauchenden Informationen von Versorgern, dass sie aufgrund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet sind, dem Bürger den Strom abzuschalten, wenn der Leitungsbetreiber die Gefahr einer Netz-Instabilität kommen sieht. Und eine solche Instabilität wird immer wahrscheinlicher, je höher der Ökostromausbau wird.

Ein Versorger, der diese Information nun mit drastischen Worten an seine Strombezieher gibt, sind die Stadtwerke Bielefeld.
Stadtwerke Bielefeld 26.10.2016 : [1] Stadtwerke Bielefeld bereiten sich auf Netzabschaltung vor
Erneuerbare Energien sollen bald den Hauptanteil der deutschen Energieversorgung bereitstellen. Unser Strom soll klimaverträglicher werden und uns gleichzeitig unabhängiger von knapper werdenden, fossilen Brennstoffen machen. Die Energiewende birgt aber auch Risiken. Erneuerbare Energien bieten heute noch keine so stabile Versorgung wie konventionelle Kraftwerke. Außerdem sind die Transportwege für die erzeugte Energie noch nicht ausreichend ausgebaut. Deswegen kann es dazu kommen, dass in bestimmten Regionen nicht genug Strom zur Verfügung steht. Sollte so ein Fall eintreten, muss der Übertragungsnetzbetreiber (für Bielefeld ist das die Tennet TSO GmbH) sogenannte „systemstabilisierende Maßnahmen“ ergreifen. Das kann bedeuten, dass die SWB Netz GmbH verpflichtet wird, Teile von Bielefeld vom Stromnetz abzuschalten. Aktuell bereiten sich die Stadtwerke, gemeinsam mit der Stadt Bielefeld, nach den verbindlichen Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes darauf vor.

Nun erklären die Stadtwerke Bielefeld darin als Begründungen so ziemlich das Gegenteil von dem, was die Fachleute für Ökostrom immer verkünden: [1] „Die Energiewende birgt aber auch Risiken“,.Erneuerbare Energien bieten heute noch keine so stabile Versorgung wie konventionelle Kraftwerke“, nicht ohne im gleichen Atemzug vorsichtshalber die Notwendigkeit der Energiewende zu betonen, was zeigt, dass eine tiefer gehende Diskussion bewusst vermieden werden soll.

Interessant ist, dass „fehlende Transportwege“ als Begründung erscheinen, die nach den Gutachten der EEG-Fachleute und (davon profitierender Versorger) doch gar nicht erforderlich sein sollen:
Klimaretter.Info: "Keine Eile beim Netzausbau"
N-ERGIE Pressemitteilung: Energiewende mit weniger HGÜ-Trassen möglich
Wie so oft bei „Expertisen“ der Öko-Lobby, klaffen sobald es zum Schwur kommt, Vorhersagen und Wirklichkeit dann doch deutlich auseinander. Selbst der Präsident der Bundesnetzagentur sah sich jüngst genötigt, schon einmal darauf hinzuweisen:

vernunftkraft.de: Aus Westen nichts Neues: … Die Netzbetreiber müssen immer öfter eingreifen. Damit steigen sowohl die Kosten zur Systemstabilisierung als auch die operativen Risiken für einen sicheren Netzbetrieb“ ...
Doch unabhängig davon, wer „rechter“ hat; auf jeden Fall sind die Auswirkungen drastisch.

Das kann bedeuten, dass die SWB Netz GmbH verpflichtet wird, Teile von Bielefeld vom Stromnetz abzuschalten.

Geplantes Leid ist halbes Leid: Aufgrund von bereits vorhandenen Gesetzen für künftige Blackouts der Stromversorgung ist festgelegt, wie die Versorger dann vorzugehen haben. Das ist wichtig, weil damit ein großer Teil der Verursacher und Unterstützer (die Versorger, welche den EEG-Ausbau selbst massiv fördern und durchführen) sich selbst nicht nennen müssen: Stadtwerke Bielefeld:… Sie hat diesbezüglich keinen Ermessensspielraum.

Es steht zu befürchten, dass eine Vorwarnung zur Abschaltung dann nicht möglich ist

Stadtwerke Bielefeld: … Wenn eine solche Netzabschaltung nötig wird, steht zu befürchten, dass der zeitliche Vorlauf sehr kurz sein wird. Deswegen wird es wahrscheinlich nicht möglich sein die Betroffenen im Voraus zu informieren. Die Dauer dieser Unterbrechung soll für die einzelnen Gebiete so gering wie möglich gehalten werden. Die Information über die Abschaltung wird über die Medien, wie zum Beispiel das Radio, verbreitet. Außerdem wird es auf den Internetseiten der SWB Netz, der Stadtwerke und der Stadt Informationen geben. Zudem wird ein Info-Telefon geschaltet.

Aber so schlimm ist das ja nicht: Die Abschaltung erfolgt diskriminierungsfrei und dauert (derzeit) wohl nur jeweils 90 Minuten

Stadtwerke Bielefeld: Abschaltkaskade für Bielefeld
Welche Teile Bielefelds im Ernstfall von der Stromversorgung getrennt werden ist davon abhängig, wie groß die von der Tennet angeforderte Abschaltleistung ist. Das Umspannwerk, das zu diesem Zeitpunkt am nächsten an diese Leistung heranreicht, wird abgeschaltet. Nach ca. 90 Minuten soll die Versorgung dann wieder aufgenommen werden und der nächste Stadtteil, bzw. der nächste Umspannwerkbezirk ist an der Reihe. Die Abschaltung muss diskriminierungsfrei erfolgen. Das bedeutet, dass alle Stadtteile in gleicher Weise in die Abschaltkaskade einbezogen werden. Der Stadtteil, der als erstes betroffen ist, wird also erst dann wieder abgeschaltet, wenn alle anderen Bezirke einmal an der Reihe waren.

Ein Jobwunder bahnt sich an

Es wird also wieder eines der „GREEN Jobwunder“ auf monetäre Kosten der Bürger geben um ein Problem zu lösen, das man selbst geschaffen hat. Wer gesichert Strom braucht, muss sich eine USV für 90 Minuten anschaffen und installieren und das bald bundesweit. Ob diese „Startinvestition“ beim weiteren Ökostromausbau dann ausreicht, steht wohl in den Sternen. Aber die EEG-Fachleute geben dann bestimmt im Rahmen einer migrativen Ökostrom-Ausfall-Bedarfsplanung die erforderliche Information und Fördermittel zur Ankurbelung der EEG-vulnerabilitäts-Bedarfs-Ausbauinitiative „Versorgungssicherstellung durch batteriegestützte Eigenaggregate“ sollte es auch bald geben.

Anmerkung: Dank an den EIKE-Blogleser, der den Hinweis dazu gab.

Quellen

[1] Stadtwerke Bielefeld 26.10.2016 : Stadtwerke Bielefeld bereiten sich auf Netzabschaltung vor
https://www.stadtwerke-bielefeld.de/das-unternehmen/die-unternehmensgruppe/presse/detail/artikel/2/stadtwerke-bielefeld-bereiten-sich-auf-netzabschaltung-vor.html?L=0&cHash=87444e617cf4666acc03f03b3df50afa

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