Dies ist das Fazit von fast 300 Seiten wissenschaftlich exakter und mit unzähligen Quellen belegter Lektüre über "Energie und Klima: Chancen, Risiken, Mythen". Horst-Joachim Lüdecke, Physikprofessor im Ruhestand, hat sich erhebliche Mühe gemacht alles Neue und Relevante zum Thema Klima, Energie und Umwelt zusammenzutragen. In Zeiten, in denen jeder Wissenschaftler ohne Begriffe "Klimawandel" und "Gefahren durch CO2" sowie natürlich "menschengemacht" auf seine Anträge schreiben muss, um Geld für seine Forschungsprojekte zu bekommen, oder in denen bis 2025 sagenhafte 400 Millionen Euro für ein windiges Kopernikus-Projekt ausgegeben werden soll, das Energiewende-Technologien erforschen und entwickeln soll – in diesen Zeiten tut es gut, nicht ideologisch gefärbte, sondern handfeste, nachprüfbare fachliche Informationen zu lesen.

Die Erstauflage war relativ schnell vergriffen. Und ein wenig ist das eingetreten, was Mitglied des Deutschen Bundestages, Arnold Vaatz, in seinem Vorwort für das Buch befürchtete: "Allerdings bin ich Realist und ahne, was kommen wird: Man wird zunächst versuchen es zu ignorieren. Aber es wird nicht fruchten, dazu ist das Buch zu souverän, zu überzeugend, zu präzise. Daher wird sich die Empörungsindustrie mit ihm befassen und es auf den medialen Index setzen."

Das dies zutrifft, erkennt man daran, dass weder dieses Buch noch die zahlreichen weiteren kritischen Klima-/Energiebücher (um nur ein stellvertretendes Beispiel "Strom ist nicht gleich Strom" von M. Limburg und Fred Müller zu nennen) jemals eine kritische Besprechung in den Sachliteraturbeilagen der großen Medien (Zeitungen, TV, Radio) gefunden haben. Bücher, die gegen den ökologisch-politischen Mainstream schwimmen und auch noch beim Lesen ein wenig eigenes Mitdenken verlangen, werden von den großen Medien "nicht einmal ignoriert". Immerhin erhielt das Buch von Lüdecke eine lobende fachliche Kritik im Journal der deutschen physikalischen Gesellschaft (DPG).

Initialzündung für Lüdecke waren freiwillige Übungen seiner Studenten, in der es um gutes Vortragen mit PPT-Präsentation und korrektem Zitieren von Bildern und Quellen ging. Bei solchen Übungsvorträgen wurden von den Studenten häufig Themen im Bereich Energie und Klimawandel gewählt. Hier fiel ihm das Fehlen von ordentlichen Quellenangaben auf. Extremwetter begründeten die Studenten automatisch mit zunehmenden CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken, Industrie und Landwirtschaft. Doch Quellen dafür gab es nicht.

So machte sich Lüdecke selbst auf den Weg, stellte erstaunt fest: Es gibt bis heute keine Nachweise dafür, dass Extremwetter-Ereignisse zunehmen. Bereits historische Hochwassermarken an der alten Brücke seiner Heimatstadt Heidelberg zeigen: Die stärksten Überschwemmungen liegen weit über 100 Jahre zurück. Aber auch der Weltklimarat IPCC belegt in seinen wissenschaftlichen Berichten, die offenbar kaum gelesen werden, dass es keine statistischen Belege für zunehmende Extremwetter gibt.

Im Ruhestand hatte Lüdecke die nötige Zeit, frei von Lehrverpflichtungen oder finanziellen Interessen sich der Klimaforschung zu widmen. Resultate waren mehrere wissenschaftliche Klimaveröffentlichungen in internationalen, begutachteten Fachjournal zusammen mit Mitautoren.

Er beschreibt im ersten Teil "Energie" seines Buchs den steigenden Energiehunger der Menschheit, untersucht die Brennstoffreserven wie Kohle, Erdgas, Uran. Eines der wichtigsten Kapitel behandelt im Grunde genommen banale Grundlagen rund um Leistung, Arbeit und als wesentlichen Begriff die Energiedichte. Plastische Rechenbeispiele zeigen, was in jedem früheren Physikbuch stand: Sonne und Wind haben solch geringe Energiedichten, dass eine wirtschaftliche Nutzung vollkommen sinnlos ist.

Er beschreibt die verschiedenen Versuche, elektrische Energie zu speichern. Sein Fazit: Unter nüchternen, technischen und wirtschaftlichen Kriterien darf man diese Methode als "Vernichtungsmethode von elektrischem Strom" bezeichnen.

Mal rechnen hätte vor der absurden Energiewende gut getan. Professor Lüdecke tut es. Fazit: "Spareffekte bei Energiesparlampen sind für den Verbraucher verfehlt worden, die Preise für Wohnraumbeleuchtung haben sich vervielfacht."

Er betritt auch das verminte Gelände Kernenergie. Er trägt alle belegten Fakten rund um die Kernenergie, Radioaktivität und Strahlung sowie deren Wirkung auf den menschlichen Organismus zusammen. Offensichtlich stimmt nicht, dass grundsätzlich jede radioaktive Strahlung schädigt. Die Dosis macht es. Der Grund ist einleuchtend: Alle Lebewesen waren und sind seit Beginn der biologischen Evolution mehr oder weniger hohen Dosen natürlicher radioaktiver Strahlung ausgesetzt.

Erstaunlich ist, dass es keine Bilder von genetischen Spätschäden oder Verkrüppelungen an Neugeborenen gibt, die einer höheren Strahlendosis ausgesetzt waren (zB. Hiroshima). Jede Strahlenschädigung des komplexen Entwicklungsprozesses führt nämlich bereits zum vollständigen Abbruch der Schwangerschaft wie es in hohem Prozentsatz auch aus anderen Gründen erfolgt.

Fazit: Es stimmt etwas nicht an unseren gängigen Vorstellungen über die Wirkung der radioaktiven Strahlung auf Lebewesen. Hormesis, welche die positive biologische Reaktion auf geringe Dosen einer toxischen Substanz wie zum Beispiel niedrige Strahlendosen beschreibt, ist der Wissenschaft, nicht aber der Öffentlichkeit bekannt. So sind die Krebsraten in Weltgegenden mit natürlicher radioaktiver Umgebungsstrahlung eines Vielfaches der "verseuchten" Gebieten um Tschernobyl nicht höher als im Durchschnitt.

Lüdecke beschäftigt sich im zweiten Buchteil "Klima" ausführlich mit der Geschichte der Erdtemperaturen. Es gab schon immer Eiszeiten und Warmzeiten, in früheren Zeiten schwankten die Temperaturen noch deutlich mehr, als sie dies in unserem relativ gleich bleibendem 20. Jahrhundert tun.

Er vergleicht sehr akribisch veröffentlichte Temperaturverläufe von Stationen weltweit. Ergebnis: Die Kurven wurden "bearbeitet". Er kritisiert, dass diese "Homogenisierungen" oft nicht dokumentiert wurden und damit nicht nachvollziehbar ist. Vor allem beim GISS-Institut der NASA scheinen sie dazu zu dienen, die zahlreichen Abwärtstrends von Stationen in politisch gewünschte Aufwärtstrends umzuwandeln. Das Datenmaterial ist also in vielerlei Hinsicht verändert, man kann auch sagen geschönt worden.

Dennoch kann Lüdecke zeigen, dass Temperaturverläufe nichts mit dem stetigen Anstieg des CO2 zu tun haben. Das bedeutet: der leichte Anstieg des CO2 in der Atmosphäre hat keine nachweisbare Veränderungen der Temperatur zur Folge. Es gibt keinen messbaren Zusammenhang.

Klimawandel aber wird es immer geben, so stellt der Autor fest, "egal ob wir die Erde bevölkern sowie mit Industrie und Landwirtschaft CO2 erzeugen oder nicht".

Er zitiert auch reizvolle Berichte von Johann Peter Hebel, die der vor 200 Jahren in seinem "Rheinischen Hausfreund" berichtete, einem Jahreskalender, der damals in nahezu jedem Haushalt lag:

"Der arme Winter von 1806 auf 1807 hat viel Verwunderung erregt und den armen Leuten wohlgetan; der und jener wird als alter Mann seinen Enkeln erzählen, dass man anno 6, als der Franzose in Polen war, zwischen Weihnacht und Neujahr Erdbeeren gegessen und Veilchen gerochen habe. Solche Zeiten sind selten, und man zählt in den alten Chroniken seit 700 Jahren 48 der gleichen Jahrgänge. 1289 war es so warm, dass die Jungfrauen um Weihnacht und am Dreikönigstag Kränze von Veilchen, Kornblumen und anderen trugen. 1420 war der Winter und das Früjahr so gelind, das im März die Bäume schon verblüheten. Im April hatte man schon zeitige Kirchen und der Weinstock blühte."

Lüdecke verweist darauf, wie prägnant sich Schnee und Eis in der Malerei des 16. / 17. Jahrhunderts niedergeschlagen haben. Die holländischen Bilder der schlittschuhlaufende Dorfbevölkerung in der kleinen Eiszeit sind weltberühmt. In dieser Zeit muss es also sehr kalt gewesen sein.

Das Mittelalter wiederum muss dagegen beträchtlich wärmer als heute gewesen sein, ansonsten hätten die Bewohner der Burgen ihre Gemäuer nie ordentlich warm bekommen. Lüdecke weiter: "Und ob sich bei kaltem Klima eine so warmherzige Kultur wie des Minnesangs ausgebildet hätte, darf bezweifelt werden." Die großen deutschen Flüsse wie Rhein und Donau führten im 11. und 12. Jahrhundert in den heißen Sommern kaum noch Wasser, zu Köln konnten die Einwohner den Rhein trockenen Fußes überqueren, und die Fundamente der berühmten Regensburger Steinbrücke konnten in der trockenen Donau gebaut werden.

Auch die Gletscher in den Berner Alpen waren im 13. und 14. Jahrhundert deutlich kleiner als heute, das beweist der Bevölkerungsaustausch vom Berner Oberland ins Wallis. Die Römer haben früher fast ganz Europa in Sandalen erobert, und ob der Marsch von Hannibal mit seinen Elefanten von Norden her über die Alpen nach Oberitalien hinein bei den heutigen Schnee und Gletscherverhältnissen gelungen wäre, ist sehr fraglich. Die Sahara war vor 6000 Jahren eine grüne Savanne. Klimaänderungen gibt es immer, aber keinen Beleg, dass der Mensch irgend etwas damit zu tun hat. Also auch keinen Grund für den deutschen Energiewendewahn.

Das Schlusskapitel des Buchs "Die Zechpreller" geht hart mit der mangelnden Zivilcourage der Deutschen in Wirtschaft, Medien, Schulen und Hochschulen ins Gericht. So schreibt Lüdecke:

Der Mehltau politischer Korrektheit, des Verschweigens von nicht genehmen Fakten, ökoideologischer Belehrungen und eine an die ehemalige DDR erinnernden Klima und Energiewende Propaganda haben sich wie eine erstickende Decke über unser Land gelegtMit der Energiewende und dem noch unsinnigeren Klimaschutz werden mit deutscher Gründlichkeit unsere Wirtschaft, Landschaften und Natur ruiniert. Vorteile gibt es keine… Die deutsche Intelligenz in Medienredaktionen, Hochschulen und Führungsetagen von Unternehmen schweigt, duckt sich weg und versucht zu profitieren. Man fürchtet, gegen die übermächtige Ökobewegung keine Chance zu haben, weil man erkennt, wie sehr sie sich die Unterstützung einer überwältigenden Mehrheit der deutschen Medien und der Politik gesichert hat. Zum wiederholten Male in der deutschen Geschichte verweigert sich die deutsche Intelligenz dem entschiedenen Widerstand gegen Entwicklungen, deren Unheilspotential nicht zu übersehen ist. Die Gründe für das Gewährenlassen von Bewegungen mit undemokratischen Zielen waren und sind hierzulande immer die gleichen: Unterschätzung der Gefahr, Bequemlichkeit, Karriere-, Konsens- und Profitstreben. Zivilcourage ist kein deutsches Wort".

Anmerkung der EIKE-Readaktion:

Die Besprechung des Buchs von Lüdecke vs. dem Buch von Claudia Kemfert als pdf im Anhang. Inzwischen gibt es bereits mehrere Besprechungen der 2. Auflage, die ausführlichste in der Naturwissenschaftlichen Rundschau (hier) unter Buchtipps & Besprechungen.

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