Bild rechts: Herbst mitten im Mai 2016: Nach den kalten Pfingsttagen färbte sich der junge Austrieb mancher Spitzahorne rot wie im Oktober, erst nach ein paar warmen Tagen wurden diese Blätter wieder grün. Bei Kranichfeld/Thüringen, 18.05.2016. Foto: Stefan Kämpfe

Der Mai wird wieder kälter, der Frühling kommt später als noch vor 20 Jahren und die Eisheiligen in der Monatsmitte sind wieder deutlich wahrnehmbar. Auch der Mai 2016 hat diesen Trend zur Abkühlung trotz einiger sehr warmer Tage nach der Monatsmitte nicht aufhalten können. Betrachten wir zunächst den Mai in den letzten 100 Jahren:

Grafik 1: Über die letzten 100 Jahre zeigt der Monat Mai eine deutliche Kältedelle in der Mitte des letzten Jahrhunderts, erst ab 1965 stiegen die Temperaturen wieder bis zu einem weiteren Wendepunkt um das Jahr 2000. Aber wo stehen wir 2016?

Wir halten fest, in der Gegenwart, also seit dem Jahr 2000 hat der Monat Mai eine deutliche fallende Tendenz, das zeigt die nächste Grafik der Gegenwartsjahre

Grafik 2: Seit der Jahrtausendwende wurde der Mai wieder deutlich kälter, das sind immerhin 17 Maimonate. Die Trendlinie zeigt etwa ein Zehntel Kelvin Abkühlung pro Jahr. Der Trend ist freilich wegen der Kürze des Zeitraumes und der enormen Streuung noch nicht signifikant. Die Angaben sind die Originalangaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach.

Anlässlich der Unwetter Ende Mai über Deutschland wurde von unwissenden Experten immer wieder der Klimawandel als Grund erwähnt. Wir fragen uns: Wie kann ein Monat kälter werden und zugleich ein Beweis der Klimaerwärmung sein? Und weil die Luft auch im Mai 2016 nicht wärmer, sondern kälter war als früher kann sie auch nicht mehr Wasserdampf aufnehmen, sondern weniger. Und Baden Württemberg, wo Braunsbach bekanntlich liegt, war der Mai 2016 noch um einiges kälter. Laut DWD war BaWü das kühlste aller Bundesländer, noch kälter als Bayern.

Wenden wir uns nun dem Problem zu, bei welchen Jahren sind die derzeitigen Maitemperaturen nach der Abkühlung wieder angekommen? Aus der Grafik 1 ersehen wir, dass es derzeit immer noch wärmer ist als um die Jahrhundertmitte. Konkret: Seit wann hat der Monat Mai eine ebene Trendlinie?

Grafik 3: Der Monat Mai hat seit 1985 eine ebene Trendlinie, das sind immerhin schon 32 Maienjahre.

Beachte: Wir arbeiten mit den Originaltemperaturen des Deutschen Wetterdienstes und diese sind nicht wärmeinselbereinigt. Der Großteil der DWD-Stationen steht logischerweise dort, wo die Menschen leben und arbeiten, und der Mensch bringt durch seine Lebensweise Wärme in die Landschaft ein, welche von den Thermometern der Messstationen automatisch miterfasst werden. Es findet eine schleichende erwärmende Urbanisierung der einstigen freien grünen Fläche Deutschlands statt.

Im Wesentlichen wird dieser etwa 30ig-jährige Stagnationstrend auch von den Daten des Metoffice für Zentralengland bestätigt:

Grafik 4: In Zentralengland blieben die Mai- Temperaturen seit 1987 praktisch unverändert- die minimale Erwärmung um 0,1K ist nicht signifikant.

Mit Amtsberg-Dittersdorf steht uns eine fast Wärmeinselfreie Wetterstation zur Verfügung, welche nur wenig anthropogene Zusatzwärme seit ihrem Bestehen mitbekommen hat. Lediglich der Straßenbau und der Autoverkehr haben zugenommen. Die nächste Grafik zeigt, seit wann die fast WI-freie Station Amtsberg am Fuße des Erzgebirges in Sachsen eine ausgeglichene Trendlinie hat.

Grafik 5: Seit 1979 ist die Trendlinie von Amtsberg eben. Die derzeitigen Maitemperaturen sind wegen der Abkühlung seit dem Jahre 2000 wieder auf dem Stand vom 1979 angekommen.

Eine Erkenntnis aus Grafik 5 wäre, dass in der freien Natur Deutschlands zumindest diese Abkühlungstendenz von Amtsberg besteht, d.h. dort ist die Maiabkühlung viel stärker als in den Städten und Siedlungen, aber auch geringfügig stärker als in Amtsberg selbst.

Und hier können wir als gute Naturbeobachter auf unsere eigenen jahrzehntelangen Wahrnehmungen zurückgreifen

Wir stellen fest: In der freien Fläche Deutschlands ist in den letzten Jahren der eigentliche Wonnemonat Mai wieder so kalt wie um die Jahrhundertmitte, und das war so kalt wie zu Mozarts Zeiten, und der lebte bekanntlich in der kleinen Eiszeit. Alle Lieder und Naturbeschreibungen von damals, die den Mai besingen, passen genau für den Monat Mai der letzten Jahre und geben den Vegetationsstand in der freien Fläche Deutschlands, weitab aller flächenhaften Wärmeregionen, exakt wieder. Als Beispiel sei genannt: „Komm lieber Mai und mache, die Bäume wieder grün“. https://www.youtube.com/watch?v=M_j1il65RY0

Ein noch älteres Lied aus dem 16. Jahrhundert, dem Tiefpunkt der kleinen Eiszeit in Europa, beschreibt den Mai ähnlich: „Grüß Gott du schöner Maien, da bist du wiederum hier: https://www.youtube.com/watch?v=GZG0gqbIG7w

Vergleichen wir die Inhalte und Beschreibungen der Lieder und Maigedichte der kleinen Eiszeit mit heute, dann erhalten wir ein erstaunliches Ergebnis für den heutigen Vegetationszustand in der freien Fläche: In den letzten 500 Jahren scheint sich – vor allem nach der Abkühlungsphase der letzten 16 Jahre- nicht viel geändert zu haben.

Das zeigt auch unsere abschließende Bildfolge aus dem Frankenbachtal in Süddeutschland zwischen den beiden Städten Aalen und Ellwangen, Fotos der Vegetation aufgenommen mitten im (in der freien Fläche) kalten Mai 2016 in Süddeutschland.

Abbildung 6: Vergleich desselben Standortes: oben 8. Mai 2015, unten 8.Mai 2016. Mitten in den Eisheiligen (11. – 15.Mai) zeigt die Vegetation Deutschlands einen deutlichen Rückstand zur Vegetation in den Städten. In Süddeutschland waren die Eisheiligen 2016 in der schönen „Pampa“ diesmal so kalt, dass die Bäume ihre weitere Begrünung kurzzeitig eingestellt haben.

Aufgrund der geschilderten Tatsachen muss der Schluss gezogen werden, dass sogenannte Treibhausgase wie Kohlendioxid entweder gar nicht treibhauswirksam sind oder eine nur sehr unbedeutende Wirkung auf die irdischen Temperaturen haben. Bei der angeblichen Klimaerwärmung mit den dazugehörigen Panikvorhersagen aufgrund des angeblichen Klimakillers CO2 handelt es sich schlichtweg um ein neues deutsches Märchen. Die zentrale deutsche Anlaufstelle der Klimamärchen befindet sich in Potsdam unter Führung der selbsternannten Klimagralshüter Schellnhuber und Rahmstorf, welche von uns teuer bezahlt werden.

Es wird höchste Zeit, den Umwelt- und Naturschutz anstelle eines fragwürdigen und wissenschaftlich nicht konsensfähigen Klimaschutzes, der sich auf getürkte Messdaten, Stichwort “Climategate“, oder selbst geschriebene Computer-Erwärmungsprogramme stützt, weltweit in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Saubere Luft, sauberes Wasser, ein intaktes Ökosystem kommen den Menschen heute und zukünftig zugute. Umwelt- und Naturschutz sind notwendig, Klimaschutz dagegen ist ein erfundenes und völlig überflüssiges Geschäftsmodell.

Es wird Zeit, dass sich die Naturschutzverbände endlich von diesem falschen Klimawahn distanzieren und wieder echten Naturschutz betreiben. Die Schmetterlinge, Fledermäuse, Vögel und Bienen sterben in Deutschland nicht wegen des Klimawandels, sondern hauptsächlich wegen des Pestizideinsatzes und der Zerstörung der ursprünglichen Landschaftsvielfalt.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und neutraler Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

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