Nachgefragt: BR Programm 14.3.2016, Sendung: „Jetzt mal ehrlich Verstrahltes Bayern: Wie viel Wahrheit ist uns zumutbar?“

Zur BR Programm 14.3.2016, Sendung: „Jetzt mal ehrlich  Verstrahltes Bayern: Wie viel Wahrheit ist uns zumutbar?“

 

 

Bild 1, Startbild zur BR-Sendung

Um den Jahrestag von Fukushima erinnerte der BR in einer Reportagesendung auch an das Reaktorunglück von Tschernobyl. Ein junger, hyperaktiver Moderator fuhr durch Bayern und spürte die schlimmen Strahlenauswirkungen auf, welche das damalige Atomunglück in Bayern hinterlassen hat.

Jeder darf seine Meinung kundgeben. Wenn eine Sendung aber mit Wahrheit tituliert wird, sollte solche auch enthalten sein. Der Autor hat darin jedoch eine lupenreine Anti-Atomkraft-Propagandasendung gesehen welche darin gipfelte, dass der Moderator mit half, ein Anti-Atomkraft-Transparent an einem AKW-Zaun anzubringen.

Reportagebeispiele und inhaltliche Kritik

Sendungs-Startbild

Im Startbild zur Sendung hält jemand einen Geigerzähler mit der Anzeige 0,1 µSw in den Händen.

Kritik

0,1 µSw ergeben hochgerechnet 8,8 mS / pa.  Das ist nicht wenig, aber auch nicht übermäßig viel. Eine Gefahr für die Gesundheit ist dadurch nicht im Entferntesten vorhanden.

[1] Erst 100 Millisievert gelten als gefährlicher Grenzwert: Die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg von Krebserkrankungen steigt, wenn der Mensch mindestens in dieser Größenordnung ein Jahr lang durch Strahlen belastet wird. Eine Einzeldosis von 1000 Millisievert führt zu einer Strahlen-Erkrankung mit Symptomen wie Übelkeit, ist aber nicht tödlich.

Natürliche Strahlenbelastungen

Die natürliche Radioaktivitätsbelastung in Deutschland beträgt etwa 2,5 (mSv = Millisievert) im Jahr (Radon-Gas der Luft, kosmische und terrestrische Strahlung, Essen und Trinken sowie Baumaterialien). Doch gibt es große Unterschiede wie die folgenden Beispiele zeigen:

—  Im Schwarzwald bis zu 18 mSv [1]

—  In einigen Gegenden auf diesem Planeten sogar bis 200 mSv im Jahr (Brasilien und Iran)
—  Arbeitsrechtlich darf die Dosisleistung 20 mSv pro Jahr = 10 µSv/h (bei 2000 Arbeitsstunden), nicht überschreiten.

Szenen Umhergehen in „verstrahlter“ Landschaft

In der Reportage selbst wird viel mit einem Geigerzähler in der Landschaft „umhergegangen“, wobei ein ausgewiesener Anti-Atomkraft Aktivist und der Moderator abwechselnd über hohe Strahlenwerte klagen, nie jedoch Werte angegeben oder zeigen. Der Aktivist erklärt, dass es  10 Halbwertszeiten – also 300 Jahre – dauert, bis die Strahlung von Tschernobyl in Bayern verschwunden ist.

Kritik

Nach 10 Halbwertszeiten beträgt die Reststrahlung 0,1 %. Aktuell zeigt wohl ein „Hotspot“ (Startbild, in der Reportage selbst werden nirgends irgendwelche Daten zu Bodenwerten genannt) den der Moderator ausfindig gemacht hat 0,1 µSw (8,8 mS / pa). Nach 2 Halbwertszeiten, also 60 Jahren ist diese Strahlung auf das Maß der durchschnittlichen natürlichen Belastung gesunken. Ab diesem Wert und demnach nach 60 Jahren kann von „verschwunden sein“ gesprochen werden und nicht erst bei einer Reduzierung auf 0,1 % (0,088 mS / pa) mit 300 Jahren.

Das Bayerisches Landesamt für Umwelt hat bereits 2011 eine kleine Broschüre: FAQs zum Jahrestag „25 Jahre Tschernobyl“  veröffentlicht. Darin steht:

[2] Die Strahlenexposition des bayerischen Bürgers durch Tschernobyl ist heute kleiner als 0,01 mSv  (1 Hunderstel MilliSievert) pro Jahr. 

Zum Vergleich:   Die durchschnittliche Strahlenexposition des deutschen Bürgers durch die natürliche Radioaktivität beträgt ca. 2,4 mSv pro Jahr.

Dazu ein Bild aus einer LfU-Broschüre. Wo her wirkliche Gefahren kommen könnten ist darin gut zu sehen.

 

Bild 2 [3] Verschiedene Strahlenquellen im Vergleich

Von einer bedrohlichen, durch Tschernobyl oder auch durch Deutsche Kernkraftwerke verursachten Strahlenbelastung der bayerischen Bürger kann demnach wohl kaum die Rede sein.

Szene Nach dem Aufstellen des Maibaums „juckte“ die kontaminierte Haut

Der Moderator fährt in seinen Heimatort Gersthofen bei Augsburg.

Moderator: „… bei Gersthofen schaut es ja nicht so gut aus, ist ziemlich belastet gewesen“, dann sinngemäß:  … vier Tage nach Tschernobyl wurde von der Dorfjugend bei Regen mit nacktem Oberkörper der Maibaum aufgestellt. Am Tag danach soll es den Leuten  am Körper gejuckt haben.

Kritik

Zu dieser Szene hat der Autor beim BR nachgefragt, auf welcher Datenbasis diese Aussage referiert. Begründung: Ein solch schneller Strahleneffekt am Körper ist bei der geringen möglich gewesenen Kontamination strahlenmedizinisch unmöglich.

Vom BR kam eine Antwort:

Unser Moderator Rainer Maria Jilg schildert ganz persönliche Erinnerungen aus seiner Kindheit. Er zitiert zudem Erinnerungen anderer Zeitzeugen, die subjektiv ein Jucken auf der Haut vernommen haben wollen. Es handelt sich dabei ganz klar und unmissverständlich um persönliche und subjektive Schilderungen und Eindrücke unseres Moderators. Dass diese nicht auf strahlenmedizinischen Untersuchungen basieren, geschweige denn basieren müssen, versteht sich von selbst.

Szene Messen kontaminierter Pilze

Man geht in das Anti-Atomkraft-Umweltinstitut München. Die Institutsleiterin untersucht getrocknete Maronenröhrlinge, Befund: 5225 Becqerel / kg. Die Institutsleiterin sagt, dass der Grenzwert für diese im Moment gemessenen Pilze 600 Bq/kg beträgt, was der Moderator entsprechend alarmistisch kommentiert.

Kritik

Der Grenzwert für Trockenpilze darf bei Trockenpilzen mit dem 10-Fachen gegenüber Frischpilzen gesetzt werden. Das kann man googeln und / oder nachfragen.

Auf die Nachfrage des Autors beim in der Reportage messenden Umweltinstitut e.V. München kam die folgende Antwort:

… vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Tatsächlich gibt es in der EU nur zwei Grenzwerte:
– 370 Bq/kg für Milch, Milchprodukte und Säuglingsnahrung
– 600 Bq/kg für alle übrigen Lebensmittel
Einen eigenen Grenzwert für getrocknete Pilze gibt es unseres Wissens nicht. Es ist allerdings richtig, dass für die Umrechnung von Trockenmasse auf Frischmasse bei Pilzen der Faktor 10 in etwa herangezogen werden kann.

Man kann auch bei einem zuständigen Amt nachfragen. Das ist eventuell etwas langwieriger, da so man das falsche erwischt hat dieses die Anfrage nicht einfach weiterleitet, sondern mit der lieben Bemerkung zurückgibt, „man möge sich bitte an das zuständige Amt wenden“. Aber übermäßig schwierig ist es nicht.

Zu guter Letzt gab die Pressestelle des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) die folgende Antwort:

Aufgrund der Empfehlung der Kommission 2003/274/Euratom gilt der in der VO (EG) 733/2008 aufgeführte Grenzwert von 600 Bq/kg auch für Pilze. Der Grenzwert von 600 Bq/kg bezieht sich im Falle von Pilzen auf das Gesamtgewicht und nicht auf die Trockenmasse.

Pilze verlieren beim Trocknen ca. 90 %  ihres ursprünglichen Gewichtes. Daher wird der ermittelte Radiocäsiumwert (Leitnuklid: Cäsium 137) der getrockneten Pilze durch den Korrekturfaktor 10 dividiert. Dies würde bei dem von Ihnen angegebenen Cäsium 137 Messwert der getrockneten Pilze von 6000 Bq/kg, einen Cäsium 137 Gehalt bezogen auf die Gesamtmasse, von 600 Bq/kg ergeben.

Der dazu angesprochene BR antwortete:

Text der Nachfrage:

Zu den Grenzwerten bei Trockenpilzen: " Meiner Information nach beträgt der Grenzwert für Trockenpilze das Zehnfache des Wertes für ungetrocknete, also 6.000 bq/kg (was für Trockenpilze auch physikalisch vernünftig erscheint). Damit lag die Belastung der gemessenen Pilze weit innerhalb der Grenzwerte.

BR-Antwort:

"Woher haben Sie diese Information? Auf welchen wissenschaftlichen Grundlagen fußt diese? Laut unseren Recherchen sind die Grenzwerte für alle Wildpilze gleich, egal, ob es sich um  getrocknete, eingelegte oder frische Pilze handelt.

Szene erhöhte Leukämiegefahr für Kinder um Atomkraftwerke

Und weiter geht es im Film. Beim Heranfahren des Moderators an „die Gefahr“ immer durch ein penetrantes, schicksalschwangeres Pochen untermalt. Mit einem Aktivisten von „Ärzte gegen Atomkraft“ (IPPNW) wird die  KiKK-Studie diskutiert.

Anm.: In dieser Studie wurde die Wahrscheinlichkeit des gehäuften Auftretens von Leukämie an Kindern bis 5 Jahren im Umkreis von 5 km um KKWs in Deutschland untersucht.

Der Moderator erklärt: ... im 5 km Umkreis von KKWs ist diese Krebsrate doppelt so hoch. Der Arzt antwortet dazu: „ Wenn man erkennt, dass der Normalbetrieb eines KKW Kinder krank macht dann gibt es nur eine Konsequenz, das AKW abschalten“. Der Moderator ergänzt: „… unglaublich, da liefert eine Studie klare Ergebnisse, aber die müssen dann weiter bewiesen werden ….“

Kritik

Die KiKK-Studie

Die KiKK-Studie[4]  ergab in Deutschland wirklich eine zusätzliche Wahrscheinlichkeit um einen 5 km-Radius von Atomkraftwerken. Diese beträgt statistisch um alle deutschen KKWs zusätzliche 0,8 Erkrankungen im Jahr. Ergänzend heißt es dazu in der Studie:

 — [4] Diese Schätzungen sind wegen der zugrunde liegenden kleinen Fallzahlen mit erheblicher Unsicherheit behaftet

Weiter steht In der Studie dazu, dass dies physikalisch nicht erklärbar ist:

[4] So wird für eine 50 Jahre alte Person, deren Wohnsitz sich in 5km Entfernung zum Kernkraftwerk befindet, eine kumulative Exposition gegenüber luftgetragenen Emissionen von 0,0000019 mSv (milli Sievert) (Obrigheim) bis 0,0003200 mSv (Gundremmingen) erwartet. Die jährliche natürliche Strahlenexposition in Deutschland beträgt etwa 1,4 mSv, die jährliche durchschnittliche Exposition durch medizinische Untersuchungen etwa 1,8 mSv. Demgegenüber ist die Exposition mit ionisierender Strahlung in der Nähe deutscher Kernkraftwerke um den Faktor 1.000 bis 100.000 niedriger. Vor diesem Hintergrund ist nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand das Ergebnis unserer Studie nicht strahlenbiologisch erklärbar.

Auch ist bekannt, dass in ländlichen Gegenden signifikante Leukämie-Cluster zu finden sind. Auch dieser über Deutschland verteilte Effekt ist nicht erklärbar. Nun sind die KKW-Standorte meistens „in ländlichen Gegenden“. Die Studie untersuchte aber nicht ob sich unter dieser Berücksichtigung die festgestellte (kleine) Leukämiehäufigkeit nivellieren würde.

Ein erklärendes Dokument aus der Schweiz

Mit nur ein bisschen Engagement lässt sich aber Ergänzendes finden und zwar in der Schweiz.

Ein Wissenschaftsteam hat die verschiedenen dazu durchgeführten Studien zusammengetragen, analysiert und die Inhalte und Bewertungen in einer Broschüre zusammengefasst. Allerdings ist dieses Wissenschaftler-Forum erkennbar nicht anti-atomkraftaktivistisch polarisiert:

Das „Forum Medizin und Energie“ (FME) ist ein überparteilicher und breit abgestützter Verein. Die Mitglieder des
FME sind Ärztinnen und Ärzte aus Praxis und Forschung.
Das FME wurde 1984 von Prof. Dr. Martin Allgöwer (1917–2007), ein bekannter Schweizer Arzt und Chirurg, gegründet. Das FME hat sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstellen zwischen menschlicher Gesundheit und Energie zu erforschen. Zur Zeit umfasst das FME rund 200 Mitglieder aus der ganzen Schweiz.

Die Broschüre nennt sich:

Forum Medizin und Energie, Postfach, 8040 Zürich, 2012: Kinderleukämie und Kernkraftwerke – (K)Ein Grund zur Sorge?  Grundlagen, Studien, Analysen. Dritte, erweiterte Auflage

Die Schlussfolgerung in dieser Broschüre lautet:

Welche Schlussfolgerungen sind aus den gesammelten Daten zu ziehen? Die Gesamtheit der Studien zeigt, dass
eine Nachbarschaft zu einem Kernkraftwerk generell kein erhöhtes Leukämierisiko bedeutet. An den meisten Kraftwerkstandorten war entweder nie eine Häufung von Leukämiefällen feststellbar, oder sie liess sich bei weiterer Beobachtung nicht bestätigen. An einzelnen Standorten sind vermehrt Krankheitsfälle aufgetreten, doch deren absolute Anzahl liegt in einem Bereich, der sich auch bei anderen Risiken findet: Wohlhabende Lebensumstände, großzügige Wohnverhältnisse und eingeschränkter Kontakt zu anderen Kleinkindern.

Es ist ein Trugschluss, die radioaktiven Emissionen eines Kernkraftwerkes für das Risiko einer Leukämieerkrankung verantwortlich zu machen. Würde nämlich der Entstehungsmechanismus der Krankheit über die ionisierende Strahlung laufen, müsste sich auch die erhöhte Radioaktivität aus natürlichen Quellen in größeren Zahlen der Kinderleukämieerkrankungen niederschlagen. Die bekannten strahleninduzierten Tumoren bei Erwachsenen dürften dabei nicht ausgespart bleiben. Und auch die bekannten Reaktorunfälle mit Auswirkungen auf die Umgebung oder die erhöhte C-14-Belastung während der Kernwaffenversuche der 50er- und 60er-Jahre führten in keinem Fall zu einer Erhöhung der Leukämiehäufikeit, die entsprechend den Proportionen hätte immens ausfallen müssen.

In dieser (interessanten) Broschüre ist auch eine schweizerische Studie gelistet, welche parallel zur KIKK-Studie speziell deren Thematik analysierte, Ergebnis:

Die Öffentlichkeit hat teilweise mit Erstaunen auf das Studienergebnis reagiert, weil das Resultat von demjenigen der deutschen Studie von 2007 abweicht. Dazu ist festzuhalten, dass das Resultat der Schweizer Studie in Einklang steht mit der grossen Mehrheit der rund 50 internationalen Studien, die in den letzten 30 Jahren durchgeführt wurden. Es ist vielmehr die deutsche Studie, die ein „Ausreisser“ darstellt. Mehrheitlich kamen die Untersuchungen zum Schluss, dass kein erhöhtes Risiko für Kinderleukämie um KKW besteht.

Es ist zudem auf ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie hinzuweisen: Sie hat festgestellt, dass auch keine lineare Abstand-Wirkung-Beziehung besteht. Das heisst, dass es nicht immer mehr Fälle gibt, je näher man an einem Kernkraftwerk wohnt. Im Gegenteil, die Studie hat festgestellt, dass es teilweise sogar weniger Fälle gibt, je näher man an einem Kernkraftwerk wohnt.

Ein Vorwurf, der seinerzeit der deutschen Studie gemacht worden war, war der Umstand, dass die Wind-Richtung nicht berücksichtigt worden sei. Wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen KKW und Kinderleukämie bestehen würde, so die Hypothese, wäre dafür auch die Abluft aus dem KKW-Kamin verantwortlich. Die Schweizer Studie hat die Windrichtung mitberücksichtigt und festgestellt, dass das Risiko unter Einbezug der Windrichtung sogar sinkt.

Wirklich auch gar nichts davon wurde in der Reportage erwähnt.

Denn es bieten natürlich keinerlei Basis für den Alarm welcher dazu berechtigen würde, alle KKWs wegen Leukämierisiko sofort abzuschalten, wie es der IPPNW-Aktivist unterstützt vom Moderator fordert.

Aber selbst wenn man beim Erstellen einer „die Wahrheit zeigenden“ Reportage nicht in der Lage oder Willens ist, dies zu recherchieren.

Wenn 0,8 statistische zusätzliche Krankheitsfälle im Jahr dazu „berechtigen“ sollen, 50 % der Energieversorgung eines Landes sofort abzuschalten, muss man weit vorher alle Autofahrten, Röntgenuntersuchungen, Kindergarten- und –Krippenbesuche und und und verbieten, da das damit verbundene Mortalitätsrisiko wesentlich höher ist.

Szene Interviews von Fachleuten einer für Strahlung zuständigen Behörde

Nun werden zwei Vertreter von mit Strahlung beauftragten Behörden interviewt. Diesen war das Interview erkennbar unangenehm (konnten dem aber wohl nicht entgehen) – denn so unwissend wie sie sich darstellten sollten zwei Promovierte in Führungspositionen kaum sein, außer sie wären eklatante Fehlbesetzungen -.  Jedenfalls ließen sie sich außer zu Allgemeinplätzen zu keinerlei hilfreichen Information, geschweige pro- oder kontra-Aussagen bewegen.

Kritik

Zu diesen zwei verbeamteten farblosen „Figuren“ erspart sich der Autor Kritik. Was erwartet man von einem  Beamten, dem jede ehrliche Aussage die Karriere gefährden könnte.

Reportage-Schluss

Nach etlichen in diesem Stil gedrehten weiteren Episoden endet die Reportage in einer Szene in welcher der Moderator einem Anti-Atomkraft-Aktivisten hilft, ein Demonstrationsplakat an einem KKW-Zaun zu befestigen sowie der Schluss-Aussage des Moderators, dass er die Abschaltung aller deutschen KKWs begrüßt.

Schlusskritik

Es ist dem Autor ein Rätsel, wie ein öffentlicher Sender auf die Idee kommen kann, eine derart offensichtliche Propagandasendung drehen zu lassen und zur besten Sendezeit anzubieten. 

Der Moderator ist laut seiner Vita studierter Musiker und Dipl.- Ing (FH) für Medien. Das ist nichts Schlimmes, sogar beachtenswert – jedoch sind damit besondere Kenntnisse auf dem Fachgebiet Strahlung eher nicht zu erwarten – was der / die Verantwortliche beim BR hätten ahnen können. Trotzdem durfte er eine Fachreportage dazu frei moderieren. Und niemand hielt es für erforderlich, auf die vollkommen fehlende Ausgewogenheit und eklatanten sachlichen Fehler hinzuweisen.

Dass des Bürgers Zwangsbeitrag mit der Bereitstellung von ausgewogener Information begründet wird scheint man beim BR nicht mehr zu wissen, bzw. zu ignorieren, schließlich kann der zahlende Bürger den BR ja nie abwählen.

persönliche und subjektive Schilderungen und Eindrücke“ dieser Art sind jedenfalls keine Information, geschweige „Wahrheiten“ für die der Autor freiwillig etwas bezahlen würde.

Mailadresse des BR: zuschauerservice@br.de

Quellen (sofern nicht im Text direkt angegeben)

[1]

FOCUS 18.03.2011: Strahlung unsere tägliche Dosis

http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/wissenschaftliche-hintergruende/strahlung-unsere-taegliche-dosis_aid_609687.html

[2]eine7. Wie groß ist die jährliche Strahlenexposition in Bayern durch Tschernobyl heute?

Bayerisches Landesamt für Umwelt, 12. April 2011: FAQs zum Jahrestag „25 Jahre Tschernobyl“

[3]eine7. Wie groß ist die jährliche Strahlenexposition in Bayern durch Tschernobyl heute?

Bayerisches Landesamt für Umwelt, Publikation: UmweltWissen Strahlung  – Radioaktivität und Strahlung – Vorkommen und Überwachung

[4]

Umweltforschungsplan des Bundesumweltministeriums (UFOPLAN) Reaktorsicherheit und Strahlenschutz Vorhaben StSch 4334: Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie) Zusammenfassung/Summary