Ein weit dunklerer Schatten als der Kollaps unserer Stahlindustrie hängt über UK. Wir dürften nicht überrascht sein, dass unsere Ministerin für Energie und Klimawandel Amber Rudd als Schwester einer führenden Figur der Kampagne, UK in der EU zu halten, davor gewarnt hat, dass ein „Brexit“ unsere Energierechnungen um 500 Millionen Pfund pro Jahr steigen lassen würde (hier). Ihr Bruder Roland kann als Hintergrund-Stratege der Bewegung Stronger in Europe beschrieben werden kann als „der Rudd, der nicht möchte, dass wir das sinkende Schiff verlassen“.

Aber mit dieser Behauptung von „einer halben Milliarde pro Jahr“ muss Ms. Rudd hoffen, dass wir uns nicht an jene Zahlen erinnern vom Office for Budget Responsibility [etwa: Büro für Budget-Verantwortlichkeit], welches projiziert, dass wir innerhalb von vier Jahren – ausschließlich aufgrund der Politik ihrer eigenen Regierung – 13,6 Milliarden Pfund pro Jahr an Abgaben bzgl. Klimawandel zahlen müssen, das sind weitere 7,6 Milliarden Pfund mehr als im vorigen Jahr.

Aber selbst das ist nur ein kleiner Teil des Desasters, in das Ms. Rudd uns zu führen dabei ist, will sie doch unsere Wirtschaft „dekarbonisieren“, indem sie alle mit fossilen Treibstoffen betriebenen Kraftwerke schließen will, obwohl diese bis jetzt zwei Drittel unseres gesamten Stromes erzeugt haben. Sie sollen ersetzt werden durch immer noch mehr „Erneuerbare“ sowie jene Kernkraftwerke, die einfach nicht gebaut werden.

Wohin uns eine solche Politik führt, wie ich schon vor fünf Jahren vorhergesagt habe, kann man erkennen mit einem Blick auf das Land, dass im Rennen zum Klippenrand immer noch vor uns liegt. Ein langer Artikel im Handelsblatt (Deutschland), dem führenden Industrie-Journal, zeichnet ein verheerendes Bild des Chaos‘, dass sich immer mehr manifestiert aufgrund einer „grünen“ Energiepolitik, die der unseren bemerkenswert ähnlich ist (mit der Ausnahme, dass nach Fukushima die 17 Kernkraftwerke des Landes noch schneller abgeschaltet werden als unsere).

Schon 77 Kern- und Fossilkraftwerke sind abgeschaltet worden. Die größten Energieunternehmen, RWE und E.On, haben Schulden in Höhe von 43 Milliarden Pfund angehäuft. Und nachdem 170 Milliarden Pfund in „grüne Subventionen“ geflossen sind, was zur höchsten Anzahl von Windmühlen in Europa (26.000) geführt hatte, was wiederum massive Probleme für das Stromnetz des Landes auslöste, wenn der Wind nicht weht, sind die Strompreise in Deutschland auf ein Niveau gestiegen, bei dem im vorigen Jahr 350.000 Verbrauchern der Strom abgedreht wurde, weil sie sich die Stromrechnungen nicht mehr leisten können.

Dank dieser in den Himmel schießenden Energiekosten verlagern viele der größten Firmen Deutschlands wie z. B. Siemens und BASF, ihre Produktionskapazitäten ins Ausland, was mit dem Verlust hunderttausender Arbeitsplätze einhergeht. Diese Arbeitsplätze entstehen neu nicht zuletzt in den USA, wo die Energiekosten weniger als halb so hoch sind wie in Deutschland (hier). Der gleiche Effekt ist hier in UK zu beobachten, wo unsere „Kohlenstoff-Steuer“, die die energieintensiven Industrien verkrüppelt, inzwischen viermal höher ist als irgendwo sonst auf der Welt.

Und doch liegt die Ironie darin, dass Deutschlands „Kohlenstoff-Emissionen“ tatsächlich gestiegen sind, und zwar wegen der gestiegenen Nachfrage für Heizung und dem Verbrennen von „schmutziger“ billiger Kohle zur Kostenminderung. Ms. Rudd mag behaupten, dass ihre „Energiepolitik ein Beispiel“ für die Welt setzt. Aber falls sie wissen will, was als nächstes geschieht, auch noch bevor die Lichter bei uns ausgehen, sollte sie auf das Beispiel Deutschlands schauen.

[Booker sieht also die Katastrophe in Deutschland bereits als besiegelt an. Mal sehen, ob und wann Michel das merkt! Anm. d. Übers.]

Link: http://www.thegwpf.com/christopher-booker-were-following-germany-to-an-energy-disaster/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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