Doch in diesem Artikel soll nicht die Höhe der Wärmeinselbereinigung um Vergleichbarkeit herzustellen im Vordergrund stehen, sondern die real vom DWD veröffentlichten Temperaturdaten. Aus diesen Daten liest die Führungsspitze einen Beweis für die angeblich C02-menschengemachte Klimaerwärmung heraus, so auch vor kurzem bei der Presseerklärung am 7. März. Wie das geschieht, soll hier erklärt werden.

Als Beispiel wählen wir die Jahreszeit Winter, zunächst über einen längeren Zeitraum

Grafik 1: Im Diagramm sind die letzten 107 Winter aufgetragen. Es wurde keinesfalls immer wärmer wie der DWD das in seinen Presseerklärungen suggeriert, sondern der Winter hatte zu Beginn des letzten Jahrhunderts einen Höhepunkt, fiel dann kurz nach der Mitte – von 1945 bis 1965- in eine Kältedelle, um sich dann daraus wieder emporzuarbeiten. Momentan sind wir wieder auf einem Höhepunkt, bzw. hinter einem Wendepunkt angelangt.

Eine Frage zur Anregung an den Leser sei erlaubt: Was sind nun die „normalen“ deutschen Wintertemperaturen?

Grundsätzlich ist der Temperaturverlauf aller Jahreszeiten und Monate in den deutschen Temperaturdaten ähnlich. Auch der erste Frühlingsmonat März verhält sich ähnlich, die Kältedelle beginnt nur etwas früher.

Grafik 2: Monat März im gleichen Betrachtungsraum. Auch der März zeigt in den letzten 100 Jahren zwei Temperaturhöhepunkte und eine Kältedelle. Da die Kältedelle etwa fünf Jahre früher war wie bei den drei Wintermonaten, haben wir auch den Wendepunkt in der Gegenwart schon überschritten, die polynome Trendlinie zeigt bereits am Schluss nach unten.

Im Wesentlichen verhalten sich die Deutschlandtemperaturen nach einer sinusähnlihcen Schwingung. Die Kältedelle, also der untere Wendepunkt der Sinusschwingung lag in der Mitte des letzten Jahrhunderts bei manchen Monaten etwas früher, bei anderen wie beim April (hier nicht aufgeführt) etwas später.

Diese Grafik 2 zeigt, dass die stetig zunehmende CO2-Konzentration in der Luft von damals (1920) 0,03% auf heute 0,04% keinen statistischen Zusammenhang zeigt mit dem vom Deutschen Wetterdienst gemessenen Temperaturverlauf. Die leichte CO2-Zunahme kann nicht bis 1960 die Temperaturen erniedrigen, und dann wieder ansteigen lassen. Betrachtet man das Deutsche Jahresmittel ab dem Beginn der 2000er Jahre, also den Zeitraum, in dem die CO2- Konzentration besonders stark gestiegen ist, so zeigt sich praktisch keine Temperaturzunahme mehr:

Grafik 3: Seit dem Beginn der 2000er Jahre stagnieren in Deutschland die Temperaturen- trotz stark steigender CO2- Werte.

Der Trick der CO2-Erwärmungsverkünder

Um das Märchen der sich ständig fortsetzenden und stetig steigenden Erwärmung den Medien und damit den Deutschen zu verkaufen, betreibt die Führungsriege des DWD ein ausgesprochenes Cherry-picking.

  1. Der wahre vom DWD ermittelte Temperaturverlauf wie oben aus den Grafiken ersichtlich, wird nicht erwähnt. Der Sinusverlauf der Temperaturen wird verschwiegen.

  2. Als Startpunkt der Betrachtung nimmt der DWD entweder die Jahrhundertmitte oder die Kältedelle vor 1900 und veröffentlicht dann die linear steigende Trendlinie bis zur Gegenwart. (siehe Grafik 4)

Mit dem international gültigen Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 steht dem DWD derzeit auch noch das Definitionsglück zur Seite, was der DWD als Vergleich nehmen darf. Der Großteil des international gültigen Betrachtungszeitraumes befindet sich noch in der Kältedelle. Bei diesem gewählten Betrachtungsansatz ist diese Aussage vom 7.März dieses Jahres –siehe DWD homepage- „In Deutschland waren 23 der insgesamt 25 Jahre seit 1991 zu warm“ sogar richtig, wobei der Ausdruck „zu warm“ bewusst falsch gewählt ist. Dann müsste man die Kältedelle nämlich als Normaltemperatur für Deutschland ansehen, womit bestimmt niemand einverstanden sein kann.

Diesen Betrachtungstrick des DWD erklären wir nun an einem Beispiel: Mit einem gewählten Startbetrachtungsjahr 1954 in der Kältedelle und einer linearen Trendlinie erscheint dann folgendes Diagramm, aus welchem der DWD und die anderen CO2-Erwärmungsanhänger weitere Prognosetricks ableiten:

Grafik 4: Mit 1954, dem Startjahr der Betrachtung haben wir ein Jahr in der Kältedelle gewählt, die Trendlinie zeigt eine stetige Fortsetzung der Erwärmung. Dabei verschweigt der DWD nicht nur die Kältedelle, sondern er manipuliert auch noch die Zukunftsbetrachtung.

Trick 4: Das Diagramm ist nur eine Momentaufnahme für den gewählten Zeitraum. Die steigende Trendlinie besagt lediglich, dass es in der Gegenwart wärmer ist als in der Jahrhundertmitte.

Trick 5: Der DWD behauptet nun wie alle C02-Erwärmungsgläubigen, dass diese steigende Trendlinie ein Beweis der Zunahme der Kohlendioxidkonzentration in der Luft wäre. Zufällig gleich laufende Trendlinien sind wissenschaftlich aber kein Beweis. Erst durch einen Bestätigungsversuch muss wissenschaftlich eine kausale Beziehung bewiesen werden.

Trick 6: Es wird behauptet, dass sich die Trendlinie auch in den nächsten Jahrzehnten ungebremst fortsetzen würde. Dabei wird meist noch orakelt, dass es auch viel schlimmer kommen könne. Reine Softwarespielereien sollen diese Zufallsbehauptungen dann bestätigen und die Menschen ängstigen.

Dabei weiß jeder Statistiker, dass die Trendlinie nur für den Zeitraum gilt, der im Diagramm ausgewiesen ist. Eine Trendlinie beschreibt somit die Vergangenheit und keine Zukunft. Doch welcher Reporter unserer ideologisierten Medien weiß das schon?

Jede Trendlinie beschreibt einen Zeitraum der Vergangenheit. Da wir schon erklärt haben, dass die Deutschlandtemperaturen über die letzten 110 Jahre nach einer Sinusschwingung verlaufen und wir momentan den jüngsten Wendepunkt bereits überschritten haben, fragen wir uns stets, bei welchem Zeitpunkt vor dem Wendpunkt wir inzwischen wieder angelangt sind.

Wir wollen also wissen, seit wann die Temperaturen auf diesem neuzeitlichen Wendepunkt der sinusähnlichen Temperaturschwingung stagnieren.

Grafik 5: Die Wintertemperaturen stagnieren seit 30 Jahren, obwohl die letzten 3 Winter relativ mild waren. Nächstes Jahr werden es dann 31 Jahre Stagnation sein.

Diese Stagnation, die jeder Monat zeigt –siehe nächste Grafik- wird von der Führungsriege des DWD sogar bestritten und entgegen den eigenen Daten behauptet, der Trend zur Erwärmung sei ungebrochen. Diese Aussage, die erst jüngst in einer persönlichen mail des Pressesprechers Gerhard Lux einem der Autoren gegenüber gemacht wurde, muss man eigentlich als eine glatte Lüge bezeichnen. Wir möchten aber nicht so hart ins Gericht gehen, es könnte sich auch lediglich um einen Mangel an naturwissenschaftlicher Ausbildung handeln.

Ergebnis: Es gibt keine 60jährige kontinuierliche Erwärmung der deutschen Winter, sondern lediglich einen 30jährigen Anstieg aus der Kältedelle heraus und einen 30jährigen Stillstand.

Seit wann stagnieren die Frühlingstemperaturen?

Antwort: seit 27 Jahren, das zeigt die nächste Grafik. Da wir uns mitten im Frühling befinden, kann der Leser dann selbst mitverfolgen wo sich der Frühling 2016 einreihen wird. Das Ergebnis Ende Mai wird mit ziemlicher Sicherheit lauten: Die Frühlingstemperaturen Deutschlands stagnieren seit 28 Jahren.

Grafik 6: Die Frühlingsmonate stagnieren seit 27 Jahren. Zwar stagnieren März und Mai auch seit 30 Jahren, aber der April hatte seine Kältedelle nicht um die Jahrhundertmitte, sondern über 10 Jahre später. Auch der Temperatur-Wendepunkt der Gegenwart war dann gute 10 Jahre später.

Fazit: Die weniger naturwissenschaftlich ausgebildete Führungsriege des DWD muss als Unterorganisation des Verkehrsministeriums und damit der Bundesregierung Beweise für die gegenüber der Bevölkerung behauptete stetige Erwärmung aufgrund einer CO2-Zunahme abliefern. Das ist der eigentliche Grund, weshalb die seit fast drei Jahrzehnten andauernde Temperaturstagnation der Winter- und Frühlingstemperaturen in Deutschland verschwiegen wird.

Wir möchten zum Schluss nochmals betonen, dass alle Daten die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes sind, und damit nicht wärmeinselbereinigt. Sonst wäre die Stagnation je nach Monat oder Jahreszeit um ein bis zwei Jahre länger. Die zunehmenden Wärmeinseleffekte in den deutschen Temperaturreihen erklären auch, weshalb der neuzeitliche Wendepunkt der sinusähnlichen Temperaturschwingung vor etwa 15 Jahren etwas höher liegt als der Wendepunkt vor 100 Jahren.

Kurze Antwort auf unsere Artikelüberschrift:

Der DWD geht bei Temperaturbetrachtungen immer von den beiden Kältedellen um die Jahrhundertmitte des letzten oder gar des vorletzten Jahrhunderts aus.

Die Temperaturdaten des DWD sind nicht wärmeinselbereinigt.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und neutraler Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken