[*Midterm elections – im amerikanischen Wahlsystem eingerichtet, um zwischen Präsidentenwahlen Stimmungen auszuloten. Wer mehr wissen will – googeln! Anm. d. Übers.]

Im Jahre 2014 hat die Klimaaktivisten-Gruppe NextGen sieben Ziele ausgewählt – nur drei davon waren seinen Intentionen entsprechend – die Demokraten.

In Iowa „investierte die Gruppe in Werbeanzeigen auf Plakaten, im Fernsehen und im Radio, in Zeitungen und auf Websites. Damit wollten sie die Republikaner treffen und „für mehr Diskussionen zu diesem Thema in Debatten agitieren“. Politico zufolge versuchte NextGen, „die Bewohner Iowas davon zu überzeugen, für einen Kandidaten zu stimmen auf der Grundlage des Energieplanes dieses Kandidaten“. Sie „machten 42.000 Wähler in dem Staat ausfindig, die Klimawandel als prioritär für die Wahl eingestuft hatten“ … „über 1500 davon waren registrierte Republikaner“. Da an der Vorwahl in Iowa 357.983 Menschen teilgenommen hatten, spiegeln Steyers Bemühungen lediglich 11,7 Prozent der Wähler und weniger als 1 Prozent der Republikaner.

Steyers Millionen wurden ausgegeben, um Menschen dazu zu bringen, aufgrund von „Energieplänen“ zu wählen. Aber nur die Energiepolitik eines einzigen Kandidaten brachte es zur Berichterstattung in Medien: Die Gegnerschaft von Ted Cruz zum Renewable Fuel Standard RFS, auch bekannt unter der Bezeichnung Methanol-Verordnung. Er hat die Vorwahl der Republikaner gewonnen, vor Donald Trump, der sich einer mächtigen Lobbygruppe zuwandte: der Erneuerbaren Zukunft Amerikas. (Seitdem rudert der stärkste Befürworter und Erzeuger von Äthanol Archer Daniels Midland zurück, weil sich der Financial Times zufolge zeigte, dass „sich die Realität für seine Industrie geändert hat“).

Vielleicht muss auch Steyer noch erkennen, dass sich seine Realität verändert hat.

Am 11. Februar veröffentlichte Politico Umfrageergebnisse einer „Zwei-Parteien-Gruppe von Antwortenden“, von denen behauptet wurde, dass es „Insider von Demokaten und Republikanern“ seien … „Aktivisten, Strategen und Funktionäre in den vier Staaten mit den ersten Nominierungen“, welche die Fragen anonym beantworteten. Die Ergebnisse? Ein Antwortender der Republikaner aus South Carolina drückte es so aus: „Klimawandel ist einfach für die meisten Leute kein Thema“. Ein Demokrat aus Nevada stimmte dem zu: „Ich denke nicht, dass dies für viele Wähler ein kritisches Thema ist, wenn man es mit den Themen Wirtschaft und Nationale Sicherheit vergleicht“.

Ein Republikaner sagte, dass kein „Arbeiter-Wechselwähler“ jemals gesagt hätte: „Ich mag deren Pläne bzgl. Arbeitsplätzen wirklich, aber – Mann, ich habe keine Ahnung von deren Haltung zum Klimawandel“. Alles in allem glauben die Republikaner nicht, dass gegen die Politik über die wahrgenommenen Bedrohungen des Klimawandels zu opponieren ihren Kandidaten schaden wird. In der jüngeren Debatte der Republikaner in South Carolina war das Thema nie aufgekommen.

Steyer sieht, dass beim Thema Klimawandel „die beiden Parteien nicht noch weiter auseinander liegen können“. Allerdings fand die „Insider“-Umfrage heraus, dass die Demokraten bei diesem Thema geteilt waren. Auf die Frage, „ob das Bezweifeln des Narrativs vom anthropogen verursachten Klimawandel bei den Hauptwahlen schädlich wäre“, glaubten einige das sehr wohl, aber andere „dachten, dass Klimawandel kein großes Thema für Wähler ist“. Ein Demokrat sagte: „die Schwemme billiger Energiequellen macht grüne Technologie in keiner Weise zu einer unmittelbaren Priorität für den Kongress, für Investoren und die wählende Öffentlichkeit“.

Während wir uns derzeit weit entfernt befinden von Zeiten, zu denen es bzgl. zunehmender Produktion hieß „bohren, bohren“, erkennen die Republikaner, dass ihre Pro-Entwicklungs-Politik von „Preisfluktuationen“ nicht beeinflusst ist. Ein Republikaner stellte fest: „Die meisten Republikaner betrachten dieses Thema durch die Linse der nationalen Sicherheit. Niedrige Preise könnten die Intensität verringern, aber die Wähler der Republikaner werden immer noch wollen, dass Amerika energieunabhängig ist, ohne Rücksicht auf Ölpreise“.

Am 12. Februar hielt Politico eine Veranstaltung ab unter der Bezeichnung „Caucus Energy South Carolina”, auf der viele „Insider“ aus South Carolina zu Wort kamen, unter denen dem Moderator zufolge auch „einflussreiche Stimmen“ waren, die „starke Einblicke in das vermittelten, was an der Basis vor sich geht“.

Dort erklärte Mike McKenna: „Energie ist ein zweitrangiges Thema. Klimawandel steht an fünftrangiger Stelle. Niemand schert sich darum. Das Thema rangiert immer ganz unten“. McKenna hat eine Vielfalt von Kunden aus Politik und Unternehmerkreisen beraten hinsichtlich Beziehungen zur Regierung, Meinungsforschung, Werbebotschaften und Kommunikations-Strategien. Außerdem war er Spezialist für externe Beziehungen im US-Energieministerium.

Die Klimawandel-Agenda war die teuerste und extensivste PR-Kampagne der Weltgeschichte. Gallup führte seit 25 Jahren Umfragen zu diesem Thema durch. Trotz herkulischer Anstrengungen machen sich heute viel weniger Menschen Sorgen um den Klimawandel als vor 25 Jahren (hier). Das Pew Research Center kam wiederholt zu dem Ergebnis, dass bei Vorlage einer Prioritätenliste hinsichtlich der Politik (hier) die Antwortenden immer Arbeitsplätze und Wirtschaft ganz nach oben auf dieser Liste schoben und Klimawandel an die letzte Stelle. Laut einer Umfrage unmittelbar vor der UN-Klimakonferenz in Paris glaubten nur 3% aller Amerikaner, dass Klimawandel das wichtigste Thema ist, vor dem Amerika derzeit steht.

Selbst die Demokratin Jane Kleeb, die sich selbst als Gegnerin der Keystone-Pipeline bezeichnet, hat eingeräumt, dass das Stichwort Klimawandel niemanden dazu bewegt, etwas zu tun.

David Wilkins, vormals US-Botschafter in Kanada, der in Bereichen wie Energie, nationale Sicherheit und Umwelt gearbeitet hatte, sagte, dass Wähler „nicht die Umwelt über die Wirtschaft triumphieren lassen werden“. Er glaubt, dass es einen erneuten Antrag zugunsten der Keystone Pipeline geben werde und dass diese dann wahrscheinlich gebaut würde. Ein anderer Insider, die Demokratin Inez Tenenbaum widersprach: „Die Menschen wollen nicht energieabhängig sein“. Worauf Wilkins witzelte: „Um so mehr Gründe gibt es, Öl von unseren Freunden zu bekommen“.

Wenn es um Energie geht, gibt es eindeutig Unterschiede zwischen den Parteien, aber seltsamerweise stimmen beide darin überein, dass Klimawandel „für die Wähler kein großes Thema“ ist.

Aber man sage das auf keinen Fall Steyer – oder Senator Bernie Sanders. Steyer hatSanders für sein öffentliches Eitreten zum Thema Klimawandel gewürdigt und sagte, dass er „wiederholt“ davon gesprochen und es „einen Aspekt der nationalen Sicherheit“ genannt hat und auch, „dass es das Thema Nummer eins ist, vor dem die Amerikaner stehen“ – und das trotz der Tatsache, dass alle Umfragen etwas ganz Anderes zeigen.

Als ob er Steyer in seiner Siegesrede in New Hampshire geleitet hätte, erklärte Sanders: „Wir werden keiner Partei gestatten, erneut ins Weiße Haus einzuziehen, die nicht einmal die wissenschaftliche Realität des Klimawandels anerkennt“. Und weiter: „Die Debatte ist abgeschlossen. Der Klimawandel ist real. Er ist verursacht durch menschliche Aktivitäten und bringt schon jetzt verheerende Probleme in diesem Land und weltweit. Wir haben die moralische Verantwortung, mit allen Ländern der Welt zusammenzuarbeiten, um unser Energiesystem weg von fossilen Treibstoffen hin zu Effizienz und nachhaltige Energie zu verschieben“.

[Das zu übersetzen hat richtig weh getan! Anm. d. Übers.]

Da sich in der Kampagne zur Präsidentenwahl 2016 niemand um Klimawandel schert, außer Sanders und der einflussreiche Milliardär und Geldgeber Steyer (der aus seinem Einsatz finanzielle Gewinne erzielt). Unglücklicherweise kann man leicht erraten, wohin ein großer Brocken seiner Millionen geht. Sanders wird nicht länger behaupten können, dass alle Spenden, die er erhält, gering seien.

Link: http://oilpro.com/post/22346/campaign-2016-nobody-cares-climate-change

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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