Die jüngste Idee übertrifft ziemlich viel Dagewesenes und kann kleine und mittlere Unternehmen bis zu 50 000 Euro kosten. Der Hintergrund liegt mal wieder im Klimawahnsinn: »Deutschland und die Europäische Union haben sich ehrgeizige Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz gesetzt.« Verkündet ein Merkblatt und jeder ahnt Schlimmes: »Um einen Beitrag zur Erreichung des europäischen Energieeinsparziels zu leisten, wurde die Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU erlassen, die am 04. Dezember 2012 in Kraft getreten ist.«
Am 22. April 2015 sind die entsprechenden Änderungen im Rahmen des Energiedienstleistungsgesetzes in nationales Recht in Kraft getreten. Seit dem 5. Dezember 2015 gilt der Quatsch auch in Deutschland. Was so bürokratisch klingt, ist eine ungeheure neue Einnahmequelle für unsere bekannten üblichen Verdächtigen bei der Überprüfung. Gleich geiern die berüchtigten Prüffirmen wie TÜV, DEKRA und andere auf neue Einnahmequellen und erklären haarfein, wie sie neu abzapfen können. Die IHKs beeilen sich auch, vom Kuchen zu gewinnen. Lobbyarbeit in Brüssel zahlt sich eben aus.
Eigentlich hätten alle Unternehmen in Deutschland bereits ein solches Energieaudit durchführen müssen. Nach EU-Definition gilt jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt, als Unternehmen. Eine Gewinnerzielungsabsicht ist dabei nicht zwingend erforderlich.
So muß beispielsweise in einer kleinen Gemeinde, die eine kleine Wohnungsbaugesellschaft mit Büro, das einen halben Tag in der Woche besetzt ist, auch ein solches Audit durchführen. Kosten: 1500 Euro. Bei anderen Unternehmen können die Kosten deutlich höher liegen.
Eigentlich schon fast selbstverständlich bei diesem Wahnsinn, daß das auch kontrolliert werden soll. Damit wird eine neue Kontrollindustrie geschaffen, die wiederum kräftig verdient. »Energieauditoren« – welch ungeheurer schrecklicher neuer Begriff – können sowohl interne als auch externe Menschen sein. Diese Blockwarte prüfen dann, wie lange PCs angeschaltet sind und empfehlen, die Schreibtischlampe früher auszuschalten und im Winter die Raumtemperatur niedriger zu stellen.
Dazu errechnen sie »Energiekennzahlen« für jedes Unternehmen und stellen einen »Maßnahmekatalog zur Energieeinsparung« auf. Eine gemütliche, nicht allzu anstrengende Arbeit, die sich schon mal über mehrere Wochen hinziehen kann, drohen die Energieexperten der IHKs.
In der Hand der Unternehmen liegt dann, wie weit die Maßnahmen umgesetzt werden. Hauptsache sie löhnen für die Prüfung. Sie haben in vielen Orten zwar keine gescheite Internetanbindung, weil die Datennetze Schrott sind, ihre Lastwagen müssen Hunderte von Kilometern an Umwegen fahren, weil sie über marode Brücken nicht kommen – aber sie sind energieauditiert. Damit geht die Welt erst ein Stückchen später unter.
Das bedeutet: Viele kleine und mittlere Unternehmen müssen diese Energieaudits über sich ergehen lassen oder besser bezahlen. Sonst – siehe oben – kommen Kosten von 50 000 Euro auf sie zu. Und damit die Prüfindustrie auch auf eine neue regelmäßige Einkommensquelle bauen kann, muß dieser Unsinn alle vier Jahre wiederholt werden.
Anmerkung der EIKE-Redaktion: Wir danken dem deutschen Arbeitgeberverband für die Genehmigung des Abdrucks. Der Originaltext wurde unverändert und vollständig übernommen.

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