Medienmeldung am 3.1.16: Kraftwerke stoßen zu viel Quecksilber aus – doch kein Wort zu den zig Millionen „Energiesparlampen“ deren Quecksilber jedes Jahr in die Umwelt gelangt.

Die Grünen landeten mal wieder einen Coup. Darauf vertrauend, dass ihre willigen Vollstrecker in allen Medien auch für älteste Nachrichten-Hüte verfügbar sind, jedenfalls solange sie von den Grünen kommen und auf die Tatsache bauend, dass bei diesen gewohnt selektive Berichterstattung gute Berichterstattung ist, ließen sie über die olle Kamelle, dass bei der Verbrennung von Kohle auch geringe Mengen Quecksilber freigesetzt werden, eine neue „Studie“ von einem ihrer „Öko-Institute“ (namens Ökopol hier) anfertigen. Die versetzte prompt sämtliche Medien in Aufregung.  

Videoausschnitt einer Sendung des heute Journals vom 14.12.15 in der Chefmoderator Claus Kleber sein Erstaunen darüber äußert, dass man ihm und seinen Kollegen unterstellt, dass sie „von oben“ gesteuert würden. Dabei hätte ihn bis zum nämlichen Tage nie jemand „von oben“ angerufen, um ihm zu sagen, was er zu berichten hätte. Kommentar: Allein dieser Monolog zeigt mit erschreckender Deutlichkeit die Abgehobenheit vieler Mitglieder der journalistischen Klasse, die nicht mehr die bereits erfolgte Konditionierung ihrer selbst erkennen können. Die sie dazu bringt nur noch solche Meldungen zu verbreiten und für den richtigen Sprachgebrauch zu sorgen, die ihnen für als richtig erkannte Methoden und Mittel der Volkserziehung geboten scheinen. Auch die rbb Intendantin Dagmar Reim ist völlig mit sich und den Ihren im Reinen, wie sie hier verlauten lässt. Alexander Wendt hat hier auf ACHGUT einige besonders markante Beispiele des gewollt erzieherischen jedoch nur voreingenommenen Journalismus vorgestellt.

„Deutsche Kohlemeiler stoßen tonnenweise Quecksilber aus“ trompetet zuverlässig Hiwi Stefan Schulz vom SPON.

Die Tagesschau stößt ins selbe Horn und berichtet  Grüne fordern niedrigere Quecksilber-Grenzwerte“. Vor lauter Begeisterung über diese schlechte Nachricht hatte der zuständige Tagesschau Redakteur aus den in der „Studie“ für deutsche Kraftwerke genannten  7 t, , mal eben 10 t (Anm. immer p.a. gemeint) gemacht, von denen aber die Studie zu wissen vorgibt, dass dies die emittierte Gesamtmenge aller Quellen sei.

Auch das ZDF lässt sich nicht lange bitten und bringt diesen alten Hut unter der Schlagzeile „Quecksilber aus Kohlekraftwerken“ im heute Journal vom 3.1.16 (ab Minute 11:06) als wichtige Nachricht und lässt ausführlich den als erbitterten Kohlekraftwerksgegner bekannten,  grünen „Energieexperten“ das MdB Oliver Kriescher (studierter Biologe; ob mit oder ohne Abschluss ist nicht bekannt, vermutlich ohne, zudem Mitglied des Vorstandes von Eurosolar.) zu Wort kommen, der seine Litanei auch prompt herunterbetet.  Kriescher verbrachte übrigens sein ganzes Berufsleben in der Politik und lernte sein Metier bei der Mitautorin des EEG Frau Michaele Husted.

Das RTL Journal, ebenso wie sämtliche überregionalen Tageszeitungen melden diesen alten Hut ebenso an prominenter Stelle.

Weglassen ist auch Lüge

Doch keiner dieser Journalisten machte auch nur die leiseste Andeutung darüber, dass es die Grünen waren, die über die mit ihnen verbündete Hilfstruppen, wie Greenpeace, dafür sorgten, dass das Nerven-Gift Quecksilber erst so richtig breit und fein verteilt in sämtlichen Haushalten und Betrieben der Republik incl. der Kinderzimmer vorhanden ist. Forderten sie doch als Erste das Verbot der Glühlampe.

Hierbei – wie auch auf anderen Feldern- taten sich die grünen Helden H.J. Fell und J- Trittin besonders hervor. So findet man im Spiegel vom 20.2.2007 die folgenden Aussagen.

Umweltschutz: Grüne sagen Glühlampen den Kampf an

..Fell sprach sich aber auch für ein Ende von herkömmlichen Glühlampen in Deutschland aus. Denkbar sei ein Auslaufen des Verkaufs bis 2012, sagte Fell. Zunächst sollte die Bundesregierung mit den Herstellern nach einem gemeinsamen Weg suchen, um die ineffizienten Lampen vom Ladentisch verschwinden zu lassen. „Wenn das nicht klappt, wäre auch ein gesetzliches Verbot denkbar“, sagte Fell.

Auch Jürgen Trittin, Grünen-Bundestagsabgeordneter und früherer Umweltminister, begrüßte Australiens Glühbirnen-Verbot: „Solche technischen Standards für Energieeffizienz bräuchten wir weltweit noch viel mehr. Wir würden sie uns für sämtliche Elektrogeräte wünschen, etwa für ineffiziente DVD-Player, für die vielen australischen Klimaanlagen oder auch für beheizte Klodeckel, wie es sie in Japan gibt“, sagte Trittin zu SPIEGEL ONLINE.

Und der aktivistische Arm der Grünen, der Medienkonzern Greenpeace, sorgte im selben Jahr dann gleich für die entsprechenden Bilder und Videos und ließ vor dem Brandenburger Tor in Berlin mit einer Straßenwalze 10.000 Glühlampen zerstören. Alle Medien waren natürlich dabei und berichteten was das Zeug hielt.

Das Glühlampenverbot verursachte die weite Verbreitung von Quecksilber in alle Haushalte und Betriebe

Kurze Zeit später legte der damalige Umweltminister Siegmar Gabriel (SPD) nach und forderte ultimativ von der EU ein Glühlampenverbot, was diese kurze Zeit später über das willige EU-Parlament auch beschließen ließ. 

Schon zu dieser Zeit war völlig klar, dass die als Ersatz verfügbaren und empfohlenen Energiesparlampen (im Grunde miniaturisierte Leuchtstoffröhren) jeweils bis zu 5 mg hochgiftiges Quecksilber enthalten würden.  In der oben angezogenen Studie nehmen die Autoren auch ausdrücklich -allerdings verharmlosend – auf die Energiesparlampen Bezug, denn so liest man in der Zusammenfassung

Zitat:

Das (die 7 t jährlich aus deutschen Kraftwerken) entspricht der jährlichen Freisetzung von sämtlichem Quecksilber aus 3,5 Millionen Energiesparlampen.

Legt man diese Werte auf den jährlichen Eintrag an Quecksilber durch kaputte Energiesparlampen um, dann zeigt eine einfache Hochrechnung, dass von den inzwischen rd. 850 Mio bis 2,3 Mrd (wenn man von 80 % Ersatz aller Glühbirnen in Haushalten und Betriebsgebäuden ausgeht) Energiesparlampen, die in deutschen Haushalten und Betrieben incl. Verwaltungen inzwischen in Gebrauch sind, zwischen 42 bis 112 Mio Stück[2] zusammen. Die Überschrift der Meldungen, die sich auf die Studie bezogen, hätte dann lauten müssen:

„Deutsche Kraftwerke emitieren nur Bruchteile der Quecksilbermengen in die Umwelt, die von Energiesparlampen eingebracht werden. „

Eine solche Meldung wäre jedoch mit Sicherheit nicht gebracht worden. Siehe oben. Allerdings wäre auch sie nicht korrekt, siehe Fußnote 2. Im Grunde wäre es eine Nichtmeldung gewesen.


[1] Dabei wird von einer Austauschrate von 5 % ausgegangen, was einer rechnerischen Gebrauchsdauer von 20 Jahren entspricht. Das ist sicherloch zu optimistisch.

[2] Die Behauptung der Studie, dass 3,5 Mio Energiesparlampen rd. 7 t Quecksilber enthalten bzw. auch freistzen könnten, zeigt nur wie schlampig die Studie erstellt wurde, und lässt damit auf ihre Gesamtqualität schließen. Sie ist nämlich um 3 Größenordnungen zu hoch.  Denn nach den in der Studie angegebenen Werten enthielte jede Energiesparlampe rd. 2 g Quecksilber. Real sind es jedoch nur 2 bis 5 mg. Was die Berechnungen oben zwar kräftig verringern würde, aber an der grundsätzlichen Problematik der Freisetzung bei gleichzeitig feinster – auch in Kinderzimmern- Verteilung großer Mengen Quecksilber durch Energiesparlampen, nichts ändern würde. Real enthalten die bisher eingesetzten Energiesparlampen alle zusammen zwischen 2 und 8 t Hg. Also in etwa genauso viel wie alle Kraftwerke zusammen emitieren.