[*Dieser Satz ist wieder eine wunderbar feinsinnig formulierte Wortschöpfung von Lord Monckton, die sich kaum ins Deutsche übersetzen lassen. Daher hier der Satz im Original: As the faithful gather around their capering shamans in Paris for the New Superstition’s annual festival of worship, the Pause lengthens yet again]
Abbildung 1 (rechts): Der Trend der linearen Regression kleinster Quadrate in der Anomalie der monatlichen, von RSS ermittelten globalen Temperatur zeigt keinerlei globale Erwärmung seit 18 Jahren und 9 Monaten, also seit Februar 1997, obwohl ein Drittel aller anthropogenen Antriebe in diesen Zeitraum gefallen ist.
Der Zufallsdelegierte aus Burma provozierte Aufschreie vor Wut von der Kongregation während der finalen Sitzung in Doha vor drei Jahren mit seiner Aussage, dass der Stillstand damals bereits seit 16 Jahren im Gange war. Jetzt, fast drei Jahre später, ist der Stillstand sogar noch fast drei Jahre länger.
Man muss verstehen, wie überrascht die Modellierer sein müssten angesichts der Dauer des Stillstands. In einem sehr seltenen Anfall von Ehrlichkeit räumte die NOAA in ihrem Bericht aus dem Jahre 2008 State of the Climate ein, dass 15 Jahre oder mehr ohne globale Erwärmung eine Diskrepanz zeigen würden zwischen Prophezeiung und Beobachtung. Grund für das NOAA-Statement war, dass es vermeintlich eine scharfe und signifikante augenblickliche Reaktion auf einen Strahlungsantrieb wie dem Hinzufügen von CO2 in die Luft geben müsse.
Die Stärke dieser prophezeiten Reaktion geht aus Abbildung 1a hervor. Sie basiert auf einer Studie über Temperatur-Rückkopplungen von Prof. Gerard Roe, einem ehemaligen Studenten von Prof. Richard Lindzen, aus dem Jahr 2009. Der Graph von Roes Modell-Output zeigt, dass die initial erwartete Reaktion auf einen Antrieb eine vermeintliche sofortige und rapide Erwärmung ist. Aber trotz der sehr substantiellen Antriebe während der 18 Jahre und 9 Monate seit Februar 1997 ist es nicht einmal ansatzweise zu einer minimalen Erwärmung gekommen.

Abbildung 1a: Modelle zeigen eine rapide initiale Erwärmung als Reaktion auf einen Antrieb. Stattdessen gab es in Wirklichkeit überhaupt keine Erwärmung. Nach Roe (2009).
Auf den Veranstaltungen von Heartland und Philip Foster in Paris werde ich detailliert die drei ernsten Fehler enthüllen, die die Modelle die Erwärmung so gewaltig übertrieben vorhersagen haben lassen.
Der gegenwärtige El Niño ist mindestens genauso stark wie der von 1998, wie Bob Tisdale in seiner ausgezeichneten Serie von Beiträgen hier zeigt. Die RSS-Aufzeichnungen beginnen, dessen Größenordnung zu reflektieren.
Vom nächsten Monat an wird sich der Stillstand möglicherweise dramatisch verkürzen und kann sogar eine Zeitlang völlig verschwinden. Falls jedoch eine La Niña folgt, was fast immer der Fall ist, könnte sich der Stillstand irgendwann ab dem Ende des nächsten Jahres wieder einstellen.
Die Stillstandsperiode von 18 Jahren und 9 Monaten ist der am weitesten zurück reichende Zeitraum in den RSS-Temperaturaufzeichnungen, der immer noch einen Null-Trend zeigt. Der Anfangszeitpunkt ist nicht cherry-picked, sondern berechnet. Und die Graphik bedeutet nicht, dass es so etwas wie eine globale Erwärmung nicht gibt. Geht man noch weiter zurück, zeigt sich eine geringe Erwärmungsrate.
Und ja, der Anfangszeitpunkt des Stillstands hat sich millimeterweise vorwärts verschoben, allerdings etwas langsamer als der Endzeitpunkt, weshalb sich der Stillstand im Mittel noch weiter verlängert.
Ein so langer Zeitraum einer konstanten globalen Temperatur ist schlicht und ergreifend inkonsistent nicht nur mit den extremsten Prophezeiungen der Computermodelle, sondern auch mit der Panik, hervorgerufen durch die nach Geld gierenden Profiteuren des Untergangs, die ihre Hände in Paris in Unschuld waschen.
Der UAH-Datensatz zeigt einen fast so langen Stillstand wie der RSS-Datensatz. Allerdings zeigen die stark veränderten Oberflächen-Temperaturdatensätze eine geringe Erwärmungsrate (Abbildung 1b).

Abbildung 1b: Die lineare Regression kleinster Quadrate auf den Trend der Anomalien der Mittelwerte von GISS, HadCRUT4 und NCDC zeigt eine globale Erwärmung mit einer Rate äquivalent zu 1,1°C pro Jahrhundert während des Stillstands von Januar 1997 bis September 2015.
Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ein Drittel der 2,4 W/m² Strahlungsantrieb aus allen anthropogenen Quellen seit 1750 während der Stillstandsperiode wirksam war, ist eine Erwärmungsrate äquivalent zu etwas mehr als 1°C nicht wirklich alarmierend.
Wie immer hier aber eine Mahnung zur Vorsicht. Nur weil es kaum oder gar keine Erwärmung während der letzten Jahrzehnte gegeben hatte, darf man nicht folgern, dass die Erwärmung für immer zum Stillstand gekommen ist. Die Trendlinien zeigen lediglich, was bis jetzt geschah; sie sind keine Prophezeiung, was als Nächstes geschehen wird.
Der Stillstand – so politisch nützlich er auch für alle sein mag, die sich wünschen, dass die „offizielle“ wissenschaftliche Gemeinschaft sich an ihre Pflicht zum Skeptizismus erinnern würde – ist weit weniger wichtig als die wachsende Diskrepanz zwischen den Prophezeiungen der Allgemeinen Zirkulationsmodelle einerseits und der beobachteten Realität andererseits.
Die Divergenz zwischen den Modellprophezeiungen des Jahres 1990 (Abbildung 2) und 2005 (Abbildung 3) einerseits und die tatsächlichen Beobachtungen andererseits werden immer noch breiter. Falls sich der Stillstand nur noch etwas weiter verlängert, wird die Erwärmungsrate während des Vierteljahrhunderts seit dem Ersten IPCC-Zustandsbericht 1990 unter 1°C pro Jahrhundert fallen.

Abbildung 2: Projektionen der Erwärmung in naher Zukunft mit einer Rate äquivalent zu 2,8 (1,9; 4,2) K, erstellt mit „substantiellem Vertrauen“ vom IPCC (1990) für die 309 Monate von Januar 1990 bis September 2015 (orangefarbener Bereich und rote Trendlinie) im Vergleich zu den gemessenen Anomalien (dunkelblau) und Trend (hellblau) mit einem Äquivalent von nur 1,02 K pro Jahrhundert, gebildet aus dem Mittel der via Satellit gemessenen Anomalien UAH und RSS in der unteren Troposphäre.

Abbildung 3: Prophezeite Temperaturänderung von Januar 2005 bis September 2015 mit einer Rate äquivalent zu 1,7 )1,0: 2,3) °C pro Jahrhundert (orangefarbene Zone mit dicker roter Best-Estimate-Trendlinie) im Vergleich zu den bei Null liegenden gemessenen Anomalien (dunkelblau) und Trend in der realen Welt (hellblau) als Mittel der von RSS und UAH aufgezeichneten Temperaturanomalien der unteren Troposphäre.
Wie immer erklären die „Technischen Bemerkungen“ die Quellen der IPCC-Prophezeiungen aus den Jahren 1990 und 2005. Sie zeigen auch, dass sich den Daten der ARGO-Bojen zufolge die Ozeane erwärmen mit einer Rate äquivalent zu weniger als einem viertel Grad Celsius pro Jahrhundert. Bei rationellem wissenschaftlichen Vorgehen müssten diejenigen, die extreme Maßnahmen zur Verhinderung einer globalen Erwärmung gefordert hatten, ihre Forderungen zurücknehmen und ihre Hypothesen überdenken. Allerdings haben wir es hier nicht mit einem rationellen wissenschaftlichen Vorgehen zu tun. Bei den Fragenden ist dies der Fall, bei den Gläubigen ist es ein Fall zunehmenden blinden Vertrauens. Der Neue Aberglaube ist kein fides quaerens intellectum [= Glaube, der nach Einsicht sucht].
Grundlegende Fakten über die globale Temperatur.
Diese Fakten sollten jedermann vorgelegt werden, der weiter darauf baut, dass – um den Worten von Obamas Twitterei zu folgen – die globale Erwärmung „real, vom Menschen verursacht und gefährlich“ ist.
Ø der RSS-Satelliten-Datensatz zeigt keinerlei globale Erwärmung seit 225 Monaten, also von Februar 1997 bis Oktober 2015 – also während über der Hälfte des Zeitraumes mit Satellitenbeobachtungen.
Ø …
Bemerkung des Übersetzers: Monckton führt hier des weiteren noch einmal sämtliche „Key Facts“ an, die bereits in einem früheren Beitrag von ihm in deutscher Übersetzung hier auf der EIKE-Website erschienen sind.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/11/05/the-pause-lengthens-again-just-in-time-for-paris/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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