Klima-Aktivisten verhalten sich wie Tyrannen. Falls meine Vierjährige sich genauso verhalten würde, würde ich mir Sorgen machen.
In einem kürzlich erschienenen Artikel mit dem Titel „Divesting from Free Speech: How environmentalists shut down debate on campus“ beleuchtet Rachelle Peterson einen der Mängel der grünen Bewegung, der zu höchsten Sorgen Anlass gibt: Es kommt von dort keinerlei Bekenntnis welcher Art auch immer zu freier Meinungsäußerung oder einer wirklichen Debatte.
Klimaaktivisten sind keine schlechten Menschen. Daher wollen sie nicht zugeben, dass sie auf dem Recht aller anderen Menschen herumtrampeln, ebenfalls gehört zu werden. Als einen Verteidigungs-Mechanismus haben sie eine Reihe fadenscheiniger Argumente konstruiert mit der Absicht, die Tatsache zu verschleiern, dass sie sich wie Tyrannen verhalten. Das gängige Werkzeug hierzu ist der Satz Die Debatte ist beendet [the debate is over].
Peterson schreibt:
Falls Sie Ihrer Ansicht nach Ihr Hauptanliegen geltend machen konnten, aber Ihr Gegner weiterhin die Menschen zu überreden versucht, seiner Ansicht zu folgen, was können Sie tun? Erklären, dass die Debatte beendet ist?
Selbst Kinder verstehen, dass eine Debatte niemals als beendet betrachtet werden kann – es sei denn, alle Seiten stimmen einer These zu. Der Grad Ihrer eigenen Überzeugung ist dabei irrelevant.
Sollen wir uns das Video Bambi oder das Video Frozen anschauen? Falls zwei Kinder Ersteres und ein Kind letzteres möchte, ist jedes Pro-Bambi-Kind, das herumläuft und die Debatte für beendet erklärt, unehrlich und respektlos. Sie sind tatsächlich die Art von Personen, die andere niederwalzen, die ihren Willen mit Gewalt durchsetzen.
Klimaaktivisten sind so überzeugt von der Rechtschaffenheit ihrer Sache, dass sie es schwierig finden sich vorzustellen, dass irgendjemand nicht aufrichtig mit ihrer Analyse übereinstimmen könnte. Dies ist ein monumentales Scheitern jedes Vorstellungsvermögens, für das unsere Bildungssysteme und die Mainstream-Medien große Verantwortung tragen. Tatsächlich ist es Petersons Beobachtungen zufolge so: Die Forderung, dass Colleges aufhören, in Unternehmen fossiler Energie zu investieren, steht oftmals einer Opposition gegenüber, die „robust, nachdenklich und gut versorgt ist mit stichhaltigen Argumenten und überzeugenden Beweisen“.
Viele Klimaaktivisten scheinen sich primär auf emotionale Gewissheit zu stützen. Ihre strikte Ablehnung, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen oder wenigstens einen Gegner zu kennen, lässt sie auf das Niveau von Kindern herabsinken in einer Konversation, die mündige Bürger verlangt.
Falls meine Vierjährige im Wohnzimmer herumtrampeln und verlangen würde, das Video Bambi anzuschauen, während gleichzeitig der Wunsch ihrer Schwester, das Video Frozen zu schauen nicht der Beachtung wert wäre, würde ich mich fragen, was ich als Mutter falsch gemacht habe – hinsichtlich von ihr, von unserer Familie und von unserer Gemeinde.
Eine Debatte ist nicht vorbei, nur weil irgendjemand dieses einseitig proklamiert. Um Himmels Willen, wo sind die Erwachsenen in der grünen Bewegung? [Hervorhebung vom Übersetzer].
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2015/09/13/no-climate-free-speech-part-1/

Mit dem Teufel im Bunde (No Climate Free Speech, Part 2)

Klimaaktivisten haben das ehrwürdige Recht auf freie Meinungsäußerung umdefiniert. Ihnen zufolge bedeutet es das genaue Gegenteil dessen, was John Stuart Mill so prominent beschrieben hat.
Die Aktivisten der globalen Erwärmung glauben, auf der Seite der Engel zu sein. Sie machen nicht nur einfach die Welt zu einem besseren Ort, sie retten sie vor einer feurigen Zerstörung. Jeder, der sich selbst in diesem rechtschaffenen Licht sieht, würde niemals zugeben, dass die Bewegung, der sie angehören, das Recht auf freie Meinungsäußerung mit Füßen tritt.
Willkommen bei der Argumentation „du bist in der Liga des Teufels und hast daher kein Recht, gehört zu werden“. Das geht so: Mein Standpunkt zur Klimafrage ist rein und wahr. Wenn ich über diese Dinge spreche, nehme ich das Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch. Andere Standpunkte bzgl. Klima sind teuflisch und unwahr. Menschen, die diesen anderen Standpunkten Ausdruck geben, verbreiten Lügen und Propaganda – was in keiner Weise freie Meinungsäußerung ist.
Ersteres stammt von einer Greenpeace-Website, die seit Jahren jedwede Bemerkung geflissentlich ausgelassen hat, dass die Klimaskeptiker in irgendeiner Form recht haben könnten: „Freie Meinungsäußerung kann nicht auf Falschinformation und Propaganda angewendet werden“.

Abbildung: Quelle
Aussage Nr. 2 stammt von der Website DeSmogBlog.com – einer Website, betrieben von PR-Profis, die versuchen, der Klimaorthodoxie Gehör zu verschaffen. Alternative Standpunkte werden als Verschmutzung, Täuschung und Falschinformation betrachtet. Jeder, der solche Standpunkte vorbringt, steckt mit dem Teufel (Unternehmen fossiler Treibstoffe) unter einer Decke oder ist ein gehirngewaschener Depp als Erfüllungsgehilfe des Teufels. In den Worten des DeSmogBlogs:
Freie Meinungsäußerung schließt nicht das Recht der Täuschung ein. Täuschung ist kein Standpunkt. Und das Recht, anderer Meinung zu sein, schließt nicht das Recht ein, absichtlich die öffentliche Aufmerksamkeit zu untergraben.

Abbildung: Quelle
Die Meinungen des DeSmog-Blogs sind freie Rede. Andere Standpunkte sind Subversion.
Aussage Nr. 3 ist eine lange Liste, die auf der Website der US National Association of Scholars veröffentlicht worden ist. Darin wird die selbstgerechte Ruhigstellung von Abweichlern durch Aktivisten beschrieben, die glauben, dass Colleges keine Anteile an Unternehmen fossiler Treibstoffe kaufen sollen.
Vieles kann gesagt werden zu dem ,Du-bist-in-der-Liga-des-Teufels‘-Argument. Erstens ist es ununterscheidbar von religiösem Fanatismus. Religiöse Hardliner haben eine lange Historie, verschiedene Heilige Bücher zu bemühen, um andere ruhig zu stellen und zu unterdrücken. Ist es das, was die Klima-Aktivisten so unbedingt nachahmen wollen?
Zweitens, diese Vorgehensweise entfernt sich erheblich von der Tradition der freien Rede und der Gelehrsamkeit. John Stuart Mill (1806 bis 1873) bestand darauf (hier), dass weil niemand unfehlbar ist, niemand das Recht hat, im Namen aller anderen zu entscheiden, was wahr ist und was eine Falschinformation. Wir alle haben ein Recht darauf, alle Argumente zu hören und selbst zu denken. Genauso hat Noam Chomsky in einem dokumentarischen Video aus dem Jahr 1992 die Auffassung zurück gewiesen, dass nur einige Gedanken als freie Rede qualifiziert sind:
Falls man an die freie Rede glaubt, glaubt man an die freie Rede für Ansichten, die man nicht mag. Stalin und Hitler beispielsweise waren Diktatoren, die sehr für die freie Rede waren – aber nur für Ansichten, die sie mochten. Falls Sie für die freie Rede sind bedeutet das, dass Sie für die freie Rede sind, auch mit genau den Standpunkten, die Sie verachten.
Sieht man es so, sind Greenpeace und der DeSmogBlog direkte Feinde der freien Rede. Sie wollen den Menschen, mit denen sie nicht übereinstimmen, dieses fundamentale Recht vorenthalten.
Es gibt bei dem ,Du-bist-in-der-Liga-des-Teufels‘-Argument noch ein weiteres Problem, nämlich dass es kontraproduktiv ist. Wenn man anderen Menschen vorwirft, Ableger von Satan zu sein, war dies noch nie ein Rezept für Erfolg – nicht auf dem Spielplatz, nicht am Arbeitsplatz und auch nicht in engen Beziehungen. Nur Fernseh-Bösewichter verhalten sich so.
Falls man wirklich glaubt, dass der Planet in Gefahr ist – warum bedient man sich dann solcher Taktiken? Was will man erreichen, wenn Klimaaktivisten Despoten und Unterdrückern nacheifern; wenn sie einen unpersönlichen Stil übernehmen, der die Menschen garantiert vor den Kopf stößt?
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2015/09/15/in-league-with-the-devil-no-climate-free-speech-part-2/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Die Autorin Donna Laframboise fügt auf ihrem Blog nach und nach weitere Fälle dieser Art an. Sie alle zu übersetzen würde nicht viel bringen, denn ihre allgemeine Aussage ist klar. Bis zum Redaktionsschluss lagen noch zwei weitere Teile vor, die hier nur mit ihrem Thema erwähnt werden sollen:
Teil 3: 20 amerikanische Denkfabriken wollen unabhängige Ansichten zum Klima einer Untersuchung gegen organisierte Kriminalität unterziehen.
Teil 4: Ein britischer Akademiker, nämlich der Jura-Professor Philippe Sands, will vor dem Internationalen Gerichtshof erreichen, dass dieser alle Klimaskeptiker als Unrecht habend erklärt – ein für allemal.
Inzwischen gibt es zumindest noch einen Teil (Nr. 5), der sich mit den Vorgängen um den gefeuerten Chef-Wetterreporter des französischen Fernsehens befasst.
C. F.

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