Kann man den Klimawandel in Deutschland wirklich täglich spüren? Eine Suche mit überraschendem Ergebnis

Link zum Beitrag im Focus: Realität und angekommen
Der Autor hat dies zum Anlass genommen, anhand exemplarischer langfrist-Klimadaten Deutschlands nachzuprüfen, ob es möglich sein kann, den Klimawandel zu „erspüren“, oder ob ein solches Gefühl  auch daran liegen könnte, dass Personen ganz einfach zu viele Medienmeldungen darüber gelesen haben und nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Gelesenem unterscheiden können (bei den „Klimawissenschaftlern würde der Autor einen wesentlich härteren Begriff verwenden).
 Im Kern ist das Thema wissenschaftlich geklärt. Denn die umfangreichste Zustandsanalyse Deutschlands zu diesem Thema, der „Uba Monitoringbericht 2015 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ [2]  konnte ihn trotz umfangreicher Suche nicht finden und musste sich im Wesentlichen auf Vermutungen darüber beschränken. Auch auf kaltesonne (und natürlich auch EIKE) kamen schon mehrere Darstellungen dazu. Bsp.: Klimawandel in Deutschland [3].
Solche Berichte lesen jedoch nicht einmal die Auftraggeber selbst, um nicht vom Klimaglauben abfallen zu müssen. Lieber lassen sie sich dazu Vorwörter schreiben welche dem Inhalt widersprechen, um wenigstens diese als Bestätigung zitieren zu können. Gerade bei unseren Umweltminister-/innen hat man zudem den Eindruck, dass noch keine die Daten, von denen sie dauernd reden wirklich selbst überprüft hat.
 Obwohl also bereits umfangreiche Ausarbeitungen verfügbar sind, hat der Autor die Fakten unter einem besonderen Blickwinkel nochmals exemplarisch dargestellt und hofft, damit manchem Leser / -in  das Thema neu zu erschließen.
Was „gehört“ zum „gefühlten“ Klimawandel:

Im Sommer wird es trockener

Der Wind wird stürmischer
Suchen wir danach.
Wir beginnen im mittleren Westen und sichten die Klimadaten von Karlsruhe.
Bild1 Datensatz Karlsruhe 1875 -2007 (2014)
Bild 1.1 Temperaturverlauf (Tagesmittelwerte)
Überlagert die anthropogene CO2 Emission
Bild 1.2 Jahresniederschlag mit linearer Regressionskurve
Bild 1.3 Winter-Niederschlag
Bild 1.4 Sommer-Niederschlag
 
Was sieht man anhand der Klimadaten von Karslruhe?
 Zuerst: Es ist nicht erforderlich Statistik zu betreiben, Augenschein genügt zur Auswertung.
 Bild 1.1 Tagesmittel und gleitender Jahres-Mittelwert
Seit Beginn der Erfassung um 1875 hat sich am Klima nichts verändert. Die Mittel-Temperatur ist von 1875 bis zum Jahr 2000 identisch!!! geblieben und macht danach einen „mickrigen“ Buckel, den man suchen muss, um ihn zu bemerken. Ein anthropogener Klimawandel ist nicht im entferntesten ableitbar. Ein „Kochen“ durch das menschliche CO2 existiert nur in Halluzinationen und Computerprogrammen.
Vor allem aber: keine Korrelation zwischen Temperatur und CO2-Emission. Bis ca. 1995 passiert überhaupt nichts, obwohl das CO2 schon massiv gestiegen ist und dann gibt es einen „nervösen“ (minimalen) Buckel, der als Sprung niemals CO2-bedingt sein kann.
 Bild 1.2 Niederschlag Jahresmittel
Anhand der Jahres-Niederschläge ist nichts erkennbar. Eventuell die Feststellung, dass die Schwankungen früher größer waren. Die Max- und Min-Werte sind aber über die ca. 140 Jahre ziemlich konstant geblieben. Gerade der May-Wert von 1000 mm ist „wie am Schnürchen gezogen“.
Bild 1.3 Winter-Niederschlag
Es soll im Winter immer feuchter werden. Nichts davon ist zu sehen. Jedoch, dass der Verlauf vollkommen unspektakulär ist.
 Bild 1.4 Sommer-Niederschlag
Es wird laut Klimawandel immer trockener. Nur merkt es Karlsruhe nicht. Schon gar nicht als Trend. Unter Betrachtung der erheblichen Varianzen ist der aktuelle Wert zwar gerade niedrig, aber nicht „unnatürlich“ – eben innerhalb der erheblichen typischen Streubreite.
Fazit in Karlsruhe
 Wer 1875 eingeschlafen ist und heute aufwacht, findet einen fast schon erschreckend identischen Klimazustand vor. Eine Klimaänderung könnte er also nicht „fühlen“. Auf die Idee, dass CO2 gerade dabei ist, die Erde in den „Klimawahnsinn“ zu treiben, würde diese Person wohl kaum kommen. Sie würde aber verblüfft feststellen, dass heutige Klimawissenschaftler dank besserer Heizungen und auch Klimaanlagen das wahre Klima kaum noch mitbekommen und es temperiert an Computern simulieren.
 Erkennbar ist auch, dass die ominösen 2 Grad, welche die Erde zum „Kippen“ bringen sollen, bei der hohen natürlichen Variabiliät „ein Nichts“ sind. Selbst im gemäßigten deutschen Klima (hier Standort Karlsruhe) beträgt die Max-Min Temperaturspanne über 40 °C. Die 2 °C sind demnach + 5 % davon. Das soll die Natur- und Pflanzenwelt angeblich nicht überleben? Womit auch ersichtlich ist, dass diese 2 Grad ausschließlich politisch orientiert sind und mit einer Klimawirklichkeit nichts zu tun haben.
 Allerding zeigen die enormen Varianzen der Klimaparameter, dass selbst der immer beschworene 30-Jahres-Beobachtungszeitraun nicht ausreicht, Trends zu erkennen, oder zu berechnen – und ein Menschenleben auch nicht.
Zum Norden, wo die Personen wohnen, welche den Klimawandel täglich spüren.
 Zuerst der Langfrist-Datensatz mit den Temperaturdaten.
 Bild2 Datensatz Berlin-Tempelhof 1756 -2014
Bild 2.1 Temperaturverlauf (Monats-Mittelwerte)
Überlagert die anthropogene CO2 Emission
Bild 2.2 Maximal- und Minimaltemperaturen Monatswerte (bis 1992)
Gleitendes 30-Jahres-Mittel
 
 Was sieht man anhand der Langfrist-Temperaturdaten von Berlin-Tempelhof?
 Bild 2.1 Jahresmittel und gleitender 30-Jahres-Mittelwert
Seit Beginn auswertbarer Daten (die Messreihe beginnt bereits 1701) hat sich auch dort am Klima nichts verändert. Zudem ist schön erkennbar, dass eine Korrelation zwischen CO2 und Temperatur auch bei diesem Datensatz nicht existiert.
Die Max- und Min-Temperaturwerte zeigen ebenfalls, dass Deutschland nirgends „kocht“. An der Maximaltemperatur, welche gerade dieses Jahr die Klimajünger an den Rand des Wahnsinns und die IWF-Chefin zu einer schwachsinnigen Aussage verleitet hat[4] ist seit 250 Jahren!!!! Keine Änderung erkennbar. Am gleitenden Jahresmittel in der Min- / Max-Grafik sieht man wieder, wie die ominösen 2 Grad zwischen der natürlichen Temperatur-Variabilität  verschwinden.
Bild 2.2 Maximal- und Minimaltemperaturen Monatswerte (bis 1992)
Beide Verläufe sind wieder unspektakulär. Ein CO2-Einfluss ist nicht erkennbar. Beim genaueren Hinsehen kann man Zyklen erahnen. Wie beim Bild 2.1 ist es doch verblüffend, dass die Werte von 1760 punktgenau mit denen von 1990 übereinstimmen. Eigentlich ein Beleg, dass die Klimaanalysten (in Deutschland) komplett entlassen werden könnten, weil sich daran ja selbst im Lauf von Jahrhunderten nichts wirklich verändert hat.
Fazit in Berlin-Tempelhof
 In Berlin konnte man sich bereits 1760 schlafen legen, um zumindest am Klima bis heute nichts zu versäumen. Eine Klimaänderung könnte auch diese Person also nicht „fühlen“.
Nun ein „Feintuning“ des Landshauptstadt-Klimas
 Ein Datensatz mit mehr Daten und höherer Auflösung ist erst mit Beginn 1948 verfügbar. Dieser trifft aber ganz grob die Lebensspanne der genannten, „klimafühlenden“ Personen. Also schauen wir auch diesen an.
Bild3 Datensatz Berlin-Tempelhof 1948 – 2014
Bild 3.1 Temperaturverlauf (Tages-Mittelwerte) , ergänzt um das gleitende Jahresmittel
Überlagert die anthropogene CO2 Emission
Bild 3.2 Tagestemperaturen Max- / Min-Wert
Bild 3.3 Niederschlag (logarithmische Skalierung), lineare Trendlinie
Bild 3.4 Windgeschwindigkeit und Windspitzen Maximum
 
Was sieht man anhand der kurzfrist-Klimadaten von Berlin-Tempelhof?
 Bild 3.1 Temperaturverlauf (Tages-Mittelwerte), ergänzt um das gleitende Jahresmittel
Tagesmittel und Jahresmittelwerte verlaufen wie mit dem Lineal gezeichnet. Der heutige Rentner stirbt beim genau gleichen Klimazustand wie er geboren wurde. Ein Anstieg durch CO2 ist nicht einmal ahnbar.
Anm.: Bei Anwendung der Homogenisierung der Werte ab ca. 1990 (ca. 0,5 – 1 °C weniger) würde er ev. sogar einen kälteren Wert vorfinden.
 Bild 3.2 Tagestemperaturen Max- / Min-Wert
Gleiches Bild und Aussage wie bei der Mitteltemperatur.
 Bild 3.3 Niederschlag (logarithmische Skalierung), lineare Trendlinie
Gleiches Bild und Aussage wie bei den Temperaturen.
 Bild 3.4 Windgeschwindigkeit und Windspitzen Maximum
Die einzige erkennbare Veränderung ist, dass die Windspitzen geringfügig abnehmen, wo doch gerade die Starkwinde durch Klimawandel zunehmen sollen. Aber dass die „EEG-Windmüller“-Erträge massiv unter Windmangel leiden, ist inzwischen ja bekannt.
Fazit
Wie gelingt es den in der Einleitung genannten Personen, einen Klimawandel zu spüren? Dem Autor bleibt es ein Rätsel. Vielleicht liegt es an den Klimaanlagen der Büros, die Regelschwingungen haben, oder umgekehrt, die Differenz zwischen dem Büroklima und der wahren Natur gilt als „Klimaänderung“. Man könnte darüber lächeln. Doch kostet das den Bürger Milliarden an Euros, welche für einen solchen „gefühlten“  Wandel und nun erweitert zur „Klimafolgen-Kompensation“ an die Entwicklungsländer buchstäblich zum Fenster hinaus geschmissen werden.
Bei unserer Umweltministerin kann man das (fachlich) nachsehen, weil sie sich in die nicht unterbrochene Ahnenreihe der zumindest für den Führungsjob des  Umweltministeriums nicht im Entferntesten ausgebildeten Personen einreiht – was aber scheinbar ein Bewerbungskriterium darstellt.
 Bundes-Umweltminister
o  Barbara Hendricks           Geschichte und Sozialwissenschaften
o  Peter Altmaier                 Jurist
o  Norbert Röttgen              Jurist
o  Sigmar Gabriel                Politik/Soziologie/Germanistik
o  Jürgen Trittin                  Studium der Sozialwissenschaften
Leiter Umweltbundesamt
o  Maria Krautzberger         Soziologie
Herr Latif ist aber ein „Experte“. Da darf man höhere Ansprüche stellen.
Deutschlands Süden
Auch die bayerische Umweltministerin weiß, dass der Klimawandel „angekommen“ ist und es deshalb nie falsch sein kann, in gewohnter (Politiker-)Manier vorsorglich erst einmal viel Geld auszugeben. Der Bürger soll eben wissen, wie man sich (auf seine Kosten) um ihn sorgt.
 Zuerst eine Sicht des Datensatzes von München-Riem. Leider hat dieser zwei „Bruchstellen“:
1976 wurde die Station nach Unterschleißheim verlagert und 1993 endet die Original-Reihe. Sie musste deshalb mit anderen Daten bis 2014 ergänzt werden. Der „Temperaturbruch“ ist offensichtlich (wen wunderts, es ist wärmer geworden).
Bild4 Datensatz München Riem 1781 – 2014
•  Temperaturverlauf (Jahres-Mittelwerte) , ergänzt um das gleitende Jahresmittel
Anm.:  Der Datensatz endet 1993. Er wurde mit fremden Daten bis 2014 ergänzt.
  
Was sieht man anhand der langfrist-Temperaturdaten von München-Riem?
 Im Original-Datensatz, der bis 1993 geht, endet das 30-Jahres-Mittel genau bei der Temperatur, mit der es 1815 begonnen hat. Die „neuen“ Daten der Temperatur München machen dann innerhalb von ca. 5 Jahren einen Sprung von ca. 1 °C, den es 200 Jahre lang nicht gab.
Da muss sich die bayerische Landeshauptstadt gerade daran erinnert haben, dass doch der Klimawandel ausgerufen wurde. Anders lässt sich das nicht erklären – und ganz bestimmt nicht mit CO2. Vielleicht ist es auch nur  der Wärmeinsel-Effekt. München soll sich inzwischen gegenüber dem Umland um bis zu 10 °C aufheizen. Oder die Umstellung der Mittelwert-Berechnungsmethode. Wahrscheinlich sind es mehrere dieser Faktoren zusammen – aber am wenigsten der Klimawandel.
Fazit
Das „Ankommen des Klimawandels“ mit seinen schlimmen Auswirkungen findet der Autor im Datensatz von München nicht. Um das zu erkennen, muss man wohl bayerische Umwelt-Ministerin mit kaufmännischer Ausbildung sein. Vielleicht hat ein Minister-/-in auch nur nicht die Zeit, zwischen Wärmeinsel-Effekt und Klima zu unterscheiden.
Langfrist-Temperaturdaten vom Hohenpeißenberg
Gehen wir zur nächsten Temperaturreihe, der vom Hohenpeißenberg im Alpen-Vorland. Dieser hat aufgrund der Lage auf einem Berg den Vorteil, nicht durch Wärmeinsel-Effekte beeinflusst zu sein.
Die Daten stammen aus zwei Datensätzen mit unterschiedlicher Auflösung, leider sind die Daten teils lückend und nicht immer über die ganze Zeitdauer. Zur gewünschten Analyse reichen sie jedoch aus.
Bild5 Datensatz Hohen-Peißenberg 1781 – 1990 (2014)
•  Bild 5.1 Temperaturverlauf 1781 – 2014 (Jahres-Mittelwerte) , ergänzt um das 30-Jahresmittel
   o  Überlagert die anthropogene CO2 Emission
•  Bild 5.2 Temperatur Max- / Min- Monatswerte 1781 – 1990, ergänzt um das 30-Jahresmittel
•  Bild 5.3 Niederschlag Tageswerte 1781 – 2014
•  Bild 5.4 Schneehöhe ca. 1900 – 2014
•  Bild 5.5 Windgeschwindigkeit ca. 1935 – 2014
  
Was sieht man anhand der langfrist-Klimadaten vom Hohenpeißenberg?
 Wieder das gleiche (schon langweilige) Ergebnis.
Bild 5.1 Temperaturverlauf 1781 – 2014 (Jahres-Mittelwerte)
1990 hat den gleichen Temperatur-Mittelwert wie 1800. Keine Korrelation zwischen CO2 und Temperatur. Erkennbar ist, dass der neue Datensatz ab 1995 eine sprunghafte Temperaturerhöhung aufweist.
Sofern man die Homogenisierung der Mittelwertberechnung vornimmt, würde man keine Erhöhung feststellen.
 Bild 5.2 Temperatur Max- / Min- Monatswerte 1781 – 1990, ergänzt um das 30-Jahresmittel
Immer das gleiche Bild, wie mit einer Wasserwaage horizontal ausgerichtet.
Bild 5.3 Niederschlag Tageswerte 1781 – 2014
Seit ca. 1880 hat sich nichts verändert. Vorher war es vielleicht etwas weniger.
Bild 5.4 Schneehöhe ca. 1900 – 2014
Ebenfalls keine wirkliche Änderung, schon gar kein Trend.
Bild 5.5 Windspitzen-Maximum ca. 1935 – 2014
Da muss es früher viel schlimmere Stürme gegeben haben. Der Klimawandel führt aktuell eher zur Verringerung, als zur vorhergesagten Erhöhung.
 Fazit
Auch auf diesem bayerischen Voralpenberg kann der Klimawandel nicht „gefühlt“ werden. Das Klima dort verhält sich eher entgegengesetzt den vorhergesagten Auswirkungen.
 Ein moderner, Klimawandel-informierter Bürger kommt damit aber nicht mehr zurecht. Da der Wandel „angekommen“ ist, aber nirgends bemerkt werden kann, wird er ja irgendwann einmal unvermittelt und dann bestimmt mit Wucht hereinbrechen. Deshalb geht der klima-mündige Bürger nicht mehr ohne Klima-Warn-App des bayerischen Umweltministeriums und des DWDs aus dem Haus.
Wer nicht mehr ohne eine App für jeden und alles leben kann, hat nun eine zusätzliche. Allerdings ist die Begründung der bayerischen Umweltministerin zur Notwendigkeit hanebüchen, liegt aber voll im politischen Begründungs-Niveau-Trend:  

Die neue App ist ein wichtiger Baustein bei der Anpassung Bayerns an den Klimawandel. Scharf: "Wir wollen Bayern bis 2050 klimasicher machen. Klimasicherheit ist eine politische und gesellschaftliche Herkulesaufgabe.

 Analyse – Zusatz
 Die bayerische Umweltministerin nannte bei der Vorstellung der Klima-App harte Klimafakten, welche Notwendigkeit und Aufwand rechtfertigen (sollen).

 [5] Der Klimawandel ist Fakt“, sagte Scharf bei der Vorstellung.
Auch in Bayern sind die Anzeichen dafür klar zu erkennen. In Unterfranken herrschte im Sommer die größte Trockenheit seit 40 Jahren. „Und der Hitzetrend wird sich fortsetzen“, sagt die Ministerin. In den vergangenen 80 Jahren ist die Durchschnittstemperatur in Bayern um rund 1,1 Grad gestiegen, in den Alpen sogar um 1,5 Grad. Vier Hochwasserkatastrophen musste der Freistaat in den vergangenen 15 Jahren bewältigen. Gleichzeitig nehmen Stürme und Muren weiter zu. „Das Gesicht Bayerns wird sich verändern“.

 Auch wenn man es leid werden kann, wollen wir die Fachaussagen der Ministerin detaillierter hinterfragen.

„In Unterfranken herrschte im Sommer die größte Trockenheit seit 40 Jahren“.

Genau so ist es. Bereits früher gab es Jahre, die so trocken und trockener waren. Wenn sich das erst nach 40 Jahren wiederholt, ist es eher ein Gegenbeweis, siehe: Trockenheit in Franken historisch.

 „Und der Hitzetrend wird sich fortsetzen“

Welchen Hitzetrend kann Frau Scharf damit meinen? Es gibt keinen. Die Temperatur in Bayern hat sich in den letzten 32 Jahren vielleicht, eher nicht, um 0,1 °C erhöht, siehe:  5 juli 2015 der bisher heisseste Tag Deutschlands?  Ob sich die Mitteltemperatur erhöht hat, ist ebenfalls fraglich.

 „Vier Hochwasserkatastrophen musste der Freistaat in den vergangenen 15 Jahren bewältigen“.

Und warum? Weil man in die Flussauen baut und dafür die Dämme zu niedrig anlegte. Der Autor hat sich immer beim Fahren auf der Autobahn hinter Regensburg gewundert, dass dort hemmungslos hinter diesen (damals) niedrigen Dämmen Siedlungen und Gewerbeflächen angelegt wurden.
Aber: Klimawandel ist das nicht. Und was soll die Nennung von „Vier Hochwasserkatastrophen“ wirklich belegen? Sehen wir uns einmal exemplarisch die Hochwasser des Mains bei Würzburg an, welche häufig sind und über einen langen Zeitraum gut dokumentiert wurden.
Die historischen Hochwasserstände des Mains bei Würzburg
 Im Frankenland ist der Klimawandel besonders „spürbar“. Schließlich erreichte  es dieses Jahr Deutschlands  höchste „seit Beginn der Aufzeichnungen“  gemessene Temperatur. Entsprechend müssten die Unwetter und auch  Überschwemmungen ebenfalls „klimagerecht“ zunehmen, wie es auch beim Mainhochwasser 2013 berichtet wurde (DIE WELT).
 Dazu verblüfft jedoch die Aussage des Wasser-Wirtschaftsamtes Würzburg:

[7] „Die Hochwasser jüngeren Datums nach 1909 sind historisch unbedeutend (20-Jahre Ereignisse)

 Aus der Pegeltabelle von Würzburg hat der Autor eine Grafik erstellt (Bild 6). Danach ist der aktuelle Hochwasserzustand geradezu paradiesisch. Von einer klimawandel-bedingten stetigen Zunahme keine Spur, einfach nur eine Klimawandel- Totalverweigerung. Bei einem Hochwasser wie 1342 oder 1781 würde Würzburg auch mit den aktuellen Schutzmaßnahmen hoffnungslos „absaufen“. Hoffentlich kommen die Würzburger nicht darauf, das erforderliche Geld vorher mit CO2-Reduzierungsmaßnahmen zu verpulvern (wie es ihre bayerische Umweltministerin vormacht).
 Bild6[8]  Hochwasserpegel Würzburg 1342 – 2014 (Tabelle aus wuerzburgwiki vom Autor in eine Grafik umgesetzt)
 
Sehen wir nach, was die Qualitätsmedien zum „Hochwasser“ 2013 meldeten:

 DIE WELT am 05.12.14: Würzburg (dpa/lby) – Der Klimawandel macht dem Würzburger Africa Festival zu schaffen: 2013 wurde es von Hochwasser überrascht, musste abgebrochen werden und herbe Verluste verkraften. Um künftig im Fall von Naturkatastrophen und ähnlichen Notfällen finanziell abgesichert zu sein, hat der Veranstalter nun eine Stiftung gegründet. «Das Wetter wird leider nicht besser, sondern schlechter. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen», betonte Festivalleiter Stefan Oschmann am Freitag in Würzburg.

 Fühlt man sich da nicht verarscht? Der niedrigste Hochwasserpegel seit Menschengedenken, und darauf muss man sich nun „einstellen“, weil es immer schlechter wird! Dass man eine Veranstaltung auf einer Fläche errichten lässt, die in einem weit unter 20-jährigem Turnus regelmäßig überschwemmt wird, ist ein Armutszeugnis der Planer. Aber diesen Dilettantismus einem Klimawandel zuzuschieben ist unverfroren. Dem „DIE WELT“-Redakteur ist es nicht aufgefallen und die Verantwortlichemvom städtischen Planungsamt haben es aus gutem Grund vermieden, ihn darauf hinzuweisen.
Leider ist diese „Klimaberichts-Qualität“ inzwischen Standard.
 Es muss angemerkt werden, dass sich der „berühmte“ Pegelstand der Donau in Passau, wo drei hochwassergefährdete Flüsse zusammenfließen etwas anderst verhält. Dort lassen sich die Ursachen aber kaum differenzieren.
Trotzdem war auch dort das „Jahrtausendhochwasser“ 2013 nur das zweithöchste. Und vorher kamen 6 hohe von 1595 – 1954, bis (mit niedrigerem Stand) das „hohe“ von 2002 erscheint.
 Bild7 Wasserstandsanzeige Passau Fischmarkt (Fotoausschnitt)
•  Reihenfolge: (Start Höchststand) 1501; 2013; 1595; 1954; 1787; 1862; 1899; 1895; 2002; 1920
 
 Was sagen die Durchschnittstemperaturen?
 Erinnerung: Frau Scharf sieht es als Beleg des Klimawandels:

 „In den vergangenen 80 Jahren ist die Durchschnittstemperatur in Bayern um rund 1,1 Grad gestiegen“

 Auffällig ist, dass in fast allen Klimadatensätzen zwar die Durchschnittstemperatur leicht! höher wird (aber auch das nicht überall und vor allem nicht kontinuierlich, wie es das CO2 erzwingen würde), die Min- / Max- Werte aber über Jahrhunderte wie mit der Wasserwaage gezogen horizontal verlaufen (deshalb ja auch die „Erhöhung“ der Maximaltemperatur Deutschlands um max. 0,1 °C in 32 Jahren). Dabei sollen durch den Klimawandel doch gerade die Extremwerte zunehmen.
Stimmen die Durchschnittstemperaturen?
 Bei der Analyse dieser Ungereimtheit viel dem Autor auf, dass es zwischen dem DWD-Mittelwert der Datensätze und dem aus der Min- / Max- Spanne selbst berechneten zwei Sprungstellen gibt (ca. 1905 und 1987). Nun ist es so, dass die Extremwerte direkt erfasst werden, während die Mittelwerte über die Historie unterschiedlich erfasst und zudem unterschiedlich über einen Algorithmus berechnet werden. Die Nachfrage  beim DWD ergab:  Das wurde richtig erkannt, 1987 wurde die Mittelwert- Berechnungsmethode geändert.
Für den deutlichen Sprung um 1905 hat der Autor keine Information gefunden. Vielleicht weiß ein Leser dazu etwas und informiert im Blog.
Nun fragt sich der Autor. Führt jeder, der die DWD-Datensätze verwendet vorher die aufwendige Homogenisierung durch, nachdem keine Angaben zur (selbst durchzuführenden Homogenisierung)  vorliegen. Bisher hat er in keiner Fremd-Analyse Hinweise auf die Durchführung einer solchen Korrektur gefunden. Dies gilt übrigens nicht nur für Hohenpeißenberg, sondern für praktisch alle deutschen Datensätze.
Anm.: Die Datensätze dieser Publizierung sind nicht homogenisiert. An ein paar Stellen sind jedoch Hinweise dazu vermerkt. Die Homogenisierung würde bedeuten, dass die Mittelwerte ab ca. 2000 um ca. 0,5  – 1°C verringert werden müssten. Alleine dadurch verschwände praktisch der gesamte Klimawandel.
Welche Auswirkung hat das auf dem Mittelwert?
 Wie man anhand der zwei Verläufe im Bild 7 sieht, ändert sich der Temperatur-Mittelwert innerhalb Zeiträumen gleicher Berechnungsmethode kaum. Und nun der „Hammer“: Der aus der Spanne berechnete Mittelwert vom Hohenpeißenberg zeigt von 1880 – 2014 keine Veränderung! Korrigiert man die Mittelwert-Berechnungsänderung von 1987 mit 1°C, dann zeigen sogar die offiziellen DWD-Werte seit 1905 keine Erhöhung des Mittelwertes an. Die von Frau Scharf angegebenen 1,1°C reduzieren ich auf ein Rauschen unterhalb der Messgenauigkeit. 
Daraus leitet der Autor eine gewagte Hypothese ab:
•  In den vergangenen 80 Jahren, ev. sogar seit ca. 1910 hat sich das Klima in Bayern ganz bestimmt nicht um 1,1 Grad, eher gar nicht erhöht. Die deklarierten Erhöhungen sind im Wesentlichen durch Änderungen der Mittelwertberechnung verschuldet.
•  Wenn man den Sprung um 1905 berücksichtigen würde, käme man sogar auf eine Abkühlung.
Siehe dazu auch [9]
Bild8 Temperaturdaten Hohenpeißenberg 1781 – 2014 Mittelwerte
•   Bild 8.1 Temperaturverlauf DWD-Jahresmittel; aus der Spannweite berechnetes Jahresmittel
    o  Eingeblendet CO2-Emission
•  Bild 8.2 Differenz Spannweiten-Mittelwert – DWD Mittelwert
 
Gesamt-Fazit
Der Autor kann auch weiterhin den Klimawandel nirgends finden und schon gar nicht die damit einhergehenden, vielbeschworenen Auswirkungen. Was nicht heißt, dass das Wetter nicht drastische Kapriolen schlagen kann, was es aber in der Vergangenheit schon viel schlimmer gemacht hat (siehe dazu ein Extrembeispiel in Afrika).
 Personen, welche angeben den Klimawandel in Deutschland „spüren“ zu können, glaubt er dies auch weiterhin nicht. Der Autor behauptet sogar, mit seiner Analyse belegt zu haben, dass dies in Deutschland innerhalb einer  Lebensspanne nicht möglich ist.
Ministerinnen, welche in „angekommen“ sehen, glaubt er weiterhin nicht, dass diese an Fakten dazu interessiert  sind. So sie diese nicht kennen, verkünden sie „Meinung“. Sofern sie diese Kennen, wäre es schlimmer, was sie verkünden.
Nachspann aus aktuellem Anlass
 Während der Erstellung dieses Artikels konnte der Autor in „seiner“ Tageszeitung über eine Klimaaktivistin lesen welche als NGO-Vertreterin (ein von einer ehemaligen SPS- Ministerin und einem CSU-Abgeordneten unterstützter „Klimarettungsverein“) an den aktuellen Klima vor-Verhandlungen in Bonn  teilnimmt.
Alter: 25 Jahre
Ausbildung: im Studiengang Jura
Schlüsselerlebnis Klimaproblematik: Teilnahme an einem Rollenspiel, in dem Sie vom steigenden Meeresspiegel bedrohte Inselflüchtlinge juristisch vertrat.
Kenntnisse über Klimawandel: Das 2 Grad Ziel ist weltbestimmend. Der Meeresspiegel steigt unaufhörlich.
Sachliche Beschäftigung mit dem Klimawandel: Wurde vom Redakteur nicht gefragt und nicht erwartet.
Aktuelles Ziel: Die Erde für die Nachfolgegenerationen „retten“. Vertritt das Prinzip, heute zu wissen, was die Zukunft benötigt und versucht, diese Zukunft einzuklagen.
Quellen
[1]
Die Welt 01.04.14: Den Klimawandel mit wärmenden Textilien bekämpfen
[2]
EIKE 01.06.2015: In Deutschland kein Klimawandel in Sicht – das kann die SZ nicht auf sich sitzen lassen (Teil2)
 http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/in-deutschland-kein-klimawandel-in-sicht-das-kann-die-sz-nicht-auf-sich-sitzen-lassen-teil2/
 [3]
Kaltesonne 6. Oktober 2014: Klimawandel in Deutschland: Eine geowissenschaftliche Betrachtung
 [4]
EIKE 11.10.2015: IWF-Chefin Lagarde`s rettender Einfall beim Hähnchenessen
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/iwf-chefin-lagardes-rettender-einfall-beim-haehnchenessen-oder-war-es-bereits-vorher-unter-dem-solarium/
 [5]
Merkur 20.10.15: Neue App warnt vor Hochwasser und Hagel 
http://www.merkur.de/bayern/wetter-bayern-muenchen-diese-app-warnt-hochwasser-hagel-5664239.html
 [6]
http://www.wsa-schweinfurt.wsv.de/umwelt/gk/hydrologie/hochwasser/images/50_30_20_60_Hochwasser_-_Hochwaesser_am_Pegel_Wuerzburg_seit_1824.jpg
 [7]
Umweltamt der Stadt Würzburg – Wasserwirtschaftsamt, Publikation: Historische Hochwasser am Main
http://www.wuerzburg.de/2007/m_10317
 [8]
WIKIPEDIA: Hochwasser in Würzburg
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_in_W%C3%BCrzburg
 [9]
Beiträge zur Berliner Wetterkarte Horst Malberg, Univ.Prof. (A.D.) 28.9.2010: Über scheinbare und tatsächliche Klimaerwärmung seit 1850