Die Rationale lautet, dass Verbraucher kurzsichtig handeln, wenn sie sich weigern, ihre Häuser zu isolieren oder effizientere Ausrüstung kaufen. Sie sollten in diese Richtung geschoben werden.

Aber eine neue Studie stellt diese Prämisse in Frage. Die Untersuchung bei Haushalten, die öffentliche Subventionen in Anspruch genommen hatten, um ihre Häuser gegen das Wetter zu „rüsten“, ergab, dass die Investitionen bzgl. Effizienz weit mehr kosten als sie einsparen. Die Verbraucher könnten also ganz und gar nicht irrational handeln, wenn sie auf solche Subventionen verzichten: die Programme sind einfach viel weniger vorteilhaft als deren Befürworter glauben.

Die Studie enthält wichtige Implikationen hinsichtlich der derzeitigen Bemühungen, die den Planeten erwärmenden Kohlendioxid-Emissionen [?] zu reduzieren. Energieeffizienz-Programme sind politisch populär, könnten jedoch weitaus teurer sein als Mechanismen, die von Preissignalen abhängen. Darunter sind Kohlenstoffsteuern (zugegeben, ein politischer Schuss in den Ofen) oder Emissions-Zertifikate, eine der verfügbaren Optionen für Staaten zur Erreichung neuer politischer Begrenzungen von Treibhausgas-Emissionen.

Die Vorstellung, dass sich die Verbraucher selbst schaden, wenn sie Investitionen zur Reduktion ihrer Treibstoff- und Stromrechnungen links liegen lassen, ist inzwischen bekannt unter der Bezeichnung „Energieeffizienz-Lücke“. Ökonomen, die die Psychologie zur Erklärung scheinbar irrationalen Verhaltens bemühen, glauben, dass Ungeduld, fehlende Informationen oder Trägheit die Lücke erklären können.

Viele Regierungsprogramme trachten danach, diese Lücke zu schließen, zum Beispiel indem sie Unternehmen dazu anhalten, die Verbraucher mit effizienteren Glühlampen auszustatten. Das Weatherization Assistance Program (WAP) der USA, ins Leben gerufen im Jahre 1976, bietet Familien mit geringem Einkommen Subventionen an, damit sie ihre Wohnungen energieeffizienter machen mit neuen Möbeln und Isolierung von Dach und Wänden. Dieses Programm erfuhr einen gewaltigen Schub als Teil des ökonomischen Stimulans-Paketes der Obama-Administration im Jahre 2009.

Michael Greenstone von der University of Chicago und ehemals Chefökonom im Council of Economic Advisers der Obama-Administration, sowie Meredith Fowlie und Catherine Wolfram von der University of California in Berkeley verwendeten ein willkürlich gewähltes Kontrollsystem, um zu bestimmen, ob die von Ingenieurs-Modellen vorhergesagten Einsparungen für WAP mit der Realität in Einklang standen.

Die Autoren konzentrierten sich auf eine Stichprobe von über 30.000 für WAP geeignete Haushalte in Michigan. Davon wurde ein Viertel ermutigt, sich um das Programm zu bemühen via Hausbesuchen von Mitarbeitern, die für diese Studie angeheuert worden waren, und via Telefon. Die Haushalte waren sehr zögerlich, obwohl es sie nichts gekostet hätte.

Dann verglichen die Autoren den Energieverbrauch und die Thermostat-Einstellungen der Haushalte, die sich um das Programm bemühten, mit denen, die dies nicht taten. Der Energieverbrauch der Teilnehmer an dem Programm ging um 10% bis 20% zurück, war also weit entfernt von den vom Modell vorhergesagten 40%. Die Einsparungen beliefen sich auf 2400 Dollar, weniger als die Hälfte der Investitionen in Energieeffizienz von 5000 Dollar. Die Autoren bezifferten den Rücklauf aus den Investitionen mit minus 2,2% über 16 Jahre, also viel schlechter als die historischen Rückläufe aus Aktien oder Anteilen.

Full post (paywalled)

Link: http://www.thegwpf.com/energy-efficiency-programmes-are-another-green-flop/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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