Bild rechts: Dr. S. Fred Singer spricht über einen Bericht des NIPCC.

Außerdem machte der Papst menschliche Aktivitäten für den Klimawandel verantwortlich und rief die Leser auf, „Änderungen des Lebensstils, von Produktion und Verbrauch zu ändern, um die globale Erwärmung zu bekämpfen oder zumindest die anthropogenen Gründe derselben“.

Die Enzyklika mit dem Titel „Laudato Si, über die Sorge für das gemeinsame Hauserscheint vor einer großen Klimakonferenz in Paris im Dezember, auf der ein neues internationales Abkommen zum Klimawandel entwickelt werden soll, das für alle Länder gültig ist. Das Abkommen soll dabei beschlossen werden und im Jahre 2020 in Kraft treten. Es wird die Form eines Protokolls haben, ein legales Werkzeug oder ,ein Ergebnis mit legaler Macht, dem alle zugestimmt haben‘. Es wird für alle Parteien anwendbar sein.

Auf der jüngst zu Ende gegangenen 10. ICCC-Konferenz in Washington, D.C. wurde eindringlich gefordert, eine Freiheitsklausel in das Protokoll aufzunehmen, ähnlich der Klausel im Kyoto-Protokoll, Artikel 27:

Zu jeder Zeit nach drei Jahren von dem Zeitpunkt an, an dem dieses Protokoll für eine Seite in Kraft getreten ist, kann sich diese Seite aus diesem Protokoll zurückziehen mit einer schriftlichen Ankündigung an den Treuhänder“.

Vorhersagen und Behauptungen sind nicht eingetroffen

UN-Wissenschaftler [?] warnten, dass die Erwärmung auf 2°C über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden sollte, um das Schlimmste der globalen Erwärmung zu verhindern. Dieses 2°C-Ziel wird auf der kommenden Klimakonferenz im Dezember verfolgt werden. Allerdings wird diese Prämisse inzwischen von der International Energy Agency in Frage gestellt, ließ diese doch am 15. Juni verlauten, dass die Kappung von Treibhausgasen seitens einiger der weltweit größten Ökonomien nicht ausreichen würde, um die Temperatur daran zu hindern, über dieses wichtige 2°C-Ziel hinauszugehen. Auf der Grundlage der bislang vorgestellten Pläne dieses Landes und anderer Länder würde es bis zum Ende des Jahrhunderts immer noch zu einer Erwärmung um 2,6°C kommen.

Auf der Grundlage von Heuchelei und dem Widerspruch vieler Wissenschaftler, die glauben, dass die Menschen kaum Kontrolle über das Klima ausüben, welches hauptsächlich durch natürliche Kräfte beeinflusst wird – ist es da klug und auch machbar, eine aggressivere Strategie bzgl. weiterer Emissionsreduktionen und verbesserter Energieeffizienz zu verfolgen? Das heißt weg von Kohlekraftwerken und Investitionen in erneuerbare Energie unter der Hypothese, dass ausschließlich derartige Maßnahmen Temperaturanstiege verhindern können, die als katastrophal daherkommen sollen? Mit Sicherheit würde es dann verheerende ökonomische Schäden in dieser Nation geben. Und dann gibt es da auch noch angesehene Wissenschaftler, die aufgrund neuester Beobachtungen einen Zyklus globaler Abkühlung befürchten.

Rückblende: 12. Juni 2008: Die Radio- und Fernsehanstalt ABC verbreitete damals eine Prognose für Juni 2015: „New York City unter Wasser? Benzin über 9 Dollar pro Gallone [4 Liter; dazu muss man wissen, dass Benzin seinerzeit weniger als halb so teuer war wie in Deutschland. Anm. d. Übers.]? Ein Liter Milch für etwa 13 Dollar? Willkommen im Juni 2015!“ Oder zumindest war das die dramatisch ungenaue Version für 2015, prophezeit von ABC News vor genau sieben Jahren. In der Sendung „Good Morning America“ beschrieb Bob Woodruff dies in dem Beitrag ,Earth 2100′, einer Sondersendung, die apokalyptische Prophezeiungen in das damals noch futuristische Jahr 2015 vorverlegte.

Und was ist mit der Vorhersage im Time-Magazin einer globalen Abkühlung in seiner Ausgabe vom 24. Juni 1974?

Dr. S. Fred Singer verweist auf Zyklen von Erwärmung und Abkühlung in der Vergangenheit

S. Fred Singer, PhD, ein Physiker in den Fachbereichen Atmosphäre und Weltraum und auch herausragender Redner und Wissenschaftler, der in der ganzen Welt bekannt und geehrt ist, sprach auf der ICCC-10-Konferenz am 11. Juni. Sein Thema: „Rettung der Menschheit vor einer katastrophalen Abkühlung“. Er beschrieb, wie große Eiszeiten in Zyklen über 100.000 Jahre auftreten und jeweils sehr ernste Konsequenzen hatten, während Kleine Eiszeiten alle 1000 bis 1500 Jahre auftreten. Singer zufolge nähern wir uns derzeit einer weiteren Kleinen Eiszeit. Eine Folie aus Singers Vortrag:

1. Große Vereisungen (Milankovitch) – 20 mal während der letzten 3 Millionen Jahre im Zeitmaßstab von 100.000 Jahren. Astronomisch: Exzentrizität 100.000; Schiefe [obliquity] 41.000 Jahre. Präzession 21.000 Jahre. Sehr ernst; kann die Zivilisation auslöschen.

2. „Kleine“ Eiszeiten (Dansgaar-Oeschger-Bond), etwa alle 1000 bis 1500 Jahre – von der Sonne verursacht? Nicht ganz so verheerend, aber immer noch sehr schädlich.

Dr. Singer schlug das folgende Rezept vor, um einer sich möglicherweise nähernden Kleinen Eiszeit zu begegnen. Aus einer anderen Folie seines Vortrages:

1.Um die Bildung einer Großen Vereisung zu verhindern, orte man den ,Auslöser‘ – persistent mit Schnee bedecke Gebiete nördlich von 60°N, die den Sommer überstehen – und man streue Ruß darauf, um sie zum Schmelzen zu bringen (mittels Sonnenenergie)

2.Um die Abkühlungsphase eines D-O-B-Zyklus‘ (Dansgaard-Oeschger-Bond) zu verhindern, nutze man den Treibhauseffekt künstlicher Cirruswolken zur Erwärmung der Erdoberfläche: Man versprühe Wasser in der kalten Tropopause, um Eispartikel entstehen zu lassen, die IR absorbieren/re-emittieren.

Dr. S. Fred Singer regte die Einrichtung eines internationalen Projektes an, um Tests auszuarbeiten, welche Schutzmaßnahmen hinsichtlich eines zukünftigen globalen Abkühlungszyklus‘ am besten funktionieren würden.

Bei meinem Unterfangen, mehr über Zyklen von Erwärmung und Abkühlung in der Vergangenheit zu erfahren, verhalf mir das Buch „Scared Witless, Prophets and Profits of Climate Doom” von Larry Bell zu der Entdeckung, dass trotz der im Allgemeinen milden Temperaturen der letzten 500 Jahre bedeutende Fluktuationen normal sind. Erst vor 1000 Jahren (während der „Mittelalterlichen Warmzeit“) trieben die isländischen Wikinger Viehzucht in den Grasländern der grönländischen Südwestküste. Um das Jahr 1200 begannen die Temperaturen zu fallen, und Siedlungen im Norden wurden um das Jahr 1350 aufgegeben. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts fielen die Temperaturen dramatisch, obwohl es merkliche Fluktuationen von Jahr zu Jahr gegeben hatte. Diese „Kleine Eiszeit“ genannte Periode dominierte das Wetter während der folgenden 150 Jahre oder so. Hungersnöte töteten Millionen in Europa im Jahrzehnt zwischen 1690 und 1700. Es war während des Endes der Kleinen Eiszeit, dass Washingtons Truppen im Jahre 1777 einen brutalen Winter in Valley Forge erdulden mussten.

Und hier: Frostmärkte auf der Themse in England. Eine solche Veranstaltung dauerte von Dezember 1683 bis zum 4. Februar 1684. Im gleichen Zeitraum froren die Grachten in Holland so stark zu, dass man darauf Schlittschuh laufen konnte – heutzutage kaum vorstellbar.

Betrachten wir jetzt das 20. Jahrhundert. Es gab zwei ausgeprägte Erwärmungsperioden. Die erste zwischen 1900 und 1945, die zweite nach einer leichten Abkühlung begann ziemlich abrupt im Jahre 1975. Ist das Cover von Time Magazin noch erinnerlich? Diese zweite Erwärmungsperiode verlief mit konstanter Rate bis 1998 und hörte dann auf. Danach begann es wieder abzukühlen, nachdem ein ein Spitzenwert von 1,16°F [ca. 0,6°C] über dem globalen Mittelwert erreicht worden war. Bedeutend und gleichzeitig zunehmend verwirrend für die Alarmisten der globalen Erwärmung ist, dass die Temperatur während der letzten 18 Jahre und 4 Monate gleich geblieben ist (hier), obwohl im gleichen Zeitraum die CO2-Emissionen etwa 25 Prozent aller Emissionen seit beginn der industriellen Revolution vor etwa 150 Jahren ausmachen.

Dr. Willie Soon zeigt die Verbindung zwischen Sonne und Klima

Während Dr. Fred Singer glaubt, dass wir aufgrund in der Vergangenheit regelmäßig aufgetretener natürlicher Wetterzyklen einer weiteren Kleinen Eiszeit entgegengehen, sprach der Astrophysiker und Geowissenschaftler Dr. Willie Soon PhD in seinem Vortrag über die Sonne als ultimativen Faktor als Ursache für Änderungen des terrestrischen Klimas. Auf geringem, aber messbaren Niveau variiert die Sonne wie fast alle Sterne. Jahrhunderte lange Beobachtungen und jüngste Forschungen zeigen eindeutig, dass unser Klima auf bedeutende Weise von der Sonnenvariabilität moduliert wird. Dr. Soon beschrieb seine „12-Tage-Reise der Sonnenflecken – vom 5. bis 17. Mai 2015 – einem Zeitraum, in dem nur sehr kleine Sonnenflecken gefunden werden konnten.

„Unaufhaltbare Solarzyklen (die Wahre Geschichte von Grönland)“ wurde produziert von Dr. Willie Soon und Dr. David Legates, einem Professor für Klimatologie am College Earth, Ocean & Environment der University of Delaware. Das Video gibt es hier bei Youtube. Die Broschüre „Unaufhaltbare Solarzyklen“ wurde produziert von Free to Choose Network, einem nichtkommerziellen Bildungsinstitut. In der ausgezeichneten Präsentation wird erklärt, warum die derzeitigen Erwärmungs- und Abkühlungstrends natürlichen Ursprungs sind – die Folge von Solarzyklen und daher unaufhaltbar.

Steht eine neue Kleine Eiszeit bevor?

Könnte eine ruhige Sonne auf eine neue Kleine Eiszeit hindeuten und eine kalte Ära für Menschheit und Landwirtschaft, wie von Dr. Soon beschrieben? Ein Diskutant im Forum 5, Paul Driessen, ist davon überzeugt. Driessen ist leitender politischer Berater bei CFACT und am Center for the Defense of Free Enterprise [etwa: Zentrum zur Verteidigung des freien Unternehmertums]. Beide sind nichtkommerzielle Politik-Institute. Obwohl Driessen die Sonne-Klima-Verbindung aus Dr. Soons Vortrag nicht erwähnte, beschrieb er Dr. Soons Prämisse in einem Artikel, der in den „Reality News Media“ von 24. Mai 2015 veröffentlicht worden ist mit dem Titel „The Iceman Cometh.” In seinem Beitrag erklärt Paul Driessen, dass es praktisch kaum Sonnenflecken gebe. Seit 1906 gab es keinen Sonnenzyklus mit noch weniger Sonnenflecken. Der Abwärtstrend der Sonnenflecken begann vor über 20 Jahren, als die Erwärmung der Erde aufhörte. Weiter schreibt Driessen:

Falls sich dies noch ein paar weitere Zyklen lang fortsetzt, könnte die Erde in ein weiteres „Großes Minimum“ eintreten, einer längeren Periode mit geringer Sonnenaktivität. Dies würde weniger Sonneneinstrahlung bedeuten mit der Folge einer markanten Abkühlung. Niedrige Solaraktivität herrschte auch während des 70 Jahre langen „Maunder-Minimums“ (1645 bis 1715) sowie während des 40 Jahre dauernden „Dalton-Minimums“ (1790 bis 1830). Dieser Zeitraum wird als die „Kleine Eiszeit“ bezeichnet“.

Welche Auswirkungen hätte ein paar Grad kälteres Wetter? Nicht nur, dass es nachteilige Folgen hätte für Habitate, Natur, Landwirtschaft und Menschheit, sondern am schlimmsten: Kälte tötet. Obwohl moderne Wohnungen und Gebäude mit bezahlbarer Wärme das Überleben selbst eisig kalter Winter leicht ermöglichen, führen Kohlenstoff-Steuern, Restriktionen auf Kohle und Erdgas, Subventionen für erneuerbare Energie und andere unausgereifte Programme dazu, dass Energie für Strom und Heizungen immer teurer werden, bis sie nicht mehr bezahlbar sind. Tausende würden an Unterkühlung sterben.

Welche Auswirkungen hätte dagegen etwas wärmeres Wetter? Dennis Avery schreibt dazu: „Zweitausend Jahre Menschheitsgeschichte zeigen, dass warme Perioden gut für die Menschen waren (hier). Es waren die harten, instabilen Dunklen Zeitalter und die Kleine Eiszeit, die stärkere Stürme, harten Frost, verbreitete Hungersnöte und Krankheiten gebracht haben“.

Kosten und Nutzen der beabsichtigten Regulierungen werden ignoriert

Könnte das Jahr 2016 zum „politischen Tipping Point“ werden? In einem Vortrag wurden auf einer Folie folgende Punkte gezeigt:

● Der nächste Präsident [der USA] könnte permanente EPA-Klimavorschriften implementieren

● Der nächste Präsident könnte versuchen, die USA zum Beitritt zu einem neuen UN-Klimavertrag zu bewegen.

● Die GOP [= Grand Old Party – die Republikaner] braucht einen Kandidaten, der dem Establishment der globalen Erwärmung widerstehen kann.

● Zu den Maßnahmen gehören: Streichung der Zuwendungen an die EPA und an das IPCC; kein UN-Klimavertrag im Dezember

Der gesunde Menschenverstand diktiert, dass öffentliche Agenturen sowohl die Kosten als auch den Nutzen der beabsichtigten Regulierungen abschätzen. Sie müssen anerkennen, dass einige Kosten und Vorteile schwierig zu quantifizieren sind. Eine Vorschrift darf nur übernommen werden auf der Grundlage einer fundierten Abschätzung, dass die Vorteile der beabsichtigten Regulierung die Kosten rechtfertigen.

Gesunder Menschenverstand ist jedoch nicht bestimmend in einer Atmosphäre, in der die Obama-Administration bedingungslos die IPCC-Berichte akzeptiert hat, die drastische Maßnahmen zur Rettung des Planeten verlangen. Würde man dem folgen, würde dies erheblich den gegenwärtigen Lebensstandard der amerikanischen Bevölkerung und die Wirtschaft dieses Landes treffen, unter dem Deckmantel, eine unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit [an improbable likelihood] zu vermeiden, dass es in der Zukunft zu einer katastrophalen globalen Erwärmung kommt, falls nicht jetzt etwas getan wird.

Link: http://blog.heartland.org/2015/06/what-if-the-popes-encyclical-destroys-rather-than-saves-humanity/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Im Nachhinein betrachtet hat die Überschrift außer ganz zu Anfang nicht viel mit dem Papst zu tun. Aber trotzdem kann alles, was hier ausgeführt wird, nicht oft genug gesagt werden.

C. F.

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