Elektrischer Strom für Afrika

Und was ist wohl der dümmste Kommentar über Klima, da ein UKIP Stadtrat die Homo-Ehe verantwortlich gemacht hat für Überschwemmungen? Ein grüner Journalist meinte zu den Flüchtlingen, die im Mittelmeer sterben: „Dies ist es, wie die Klimakrise aussieht. . . Wir wissen, dass es Hinweise gibt, dass die Gewalt der arabischen Frühlings Aufstände des Jahres 2011 zum Teil durch Proteste gegen steigende Lebensmittelpreise angeheizt wurden. "

Die steigenden Preise wurden tatsächlich verschärft durch die Abzweigung von Ackerland in der Welt zur Herstellung von Kraftstoff in Form von Ethanol und Biodiesel (wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN bestätigt), für die Reichen, um ihr grünes Gewissen zu beruhigen. Klimapolitik war wahrscheinlich ein größerer Beitrag zum arabischen Frühling als der Klimawandel selbst.

Viele Flüchtlinge sind auf der Flucht vor islamistischer Verfolgung in Libyen und der Sahel-Zone, aber Dr. Kandeh Yumkella, UN-Generalsekretär, sagte der BBC, die „langfristigen Antriebs-Faktoren", die Menschen antreiben, die "miserable Reise" zu machen sind: das Fehlen von Energie in Afrika südlich der Sahara.

Ohne reichlich Kraftstoff und Energie ist Wohlstand nicht möglich: Mitarbeiter können ihre Produktivität nicht verstärken, Ärzte können keine Impfstoffe erhalten, Schüler können nach Einbruch der Dunkelheit nicht lernen, Waren können nicht auf den Markt gebracht werden. Fast 700 Millionen Afrikaner setzen vor allem auf Holz oder Dung zum Kochen und für Wärme, und 600 Millionen haben keinen Zugang zu elektrischem Licht. Großbritannien mit 60 Millionen Menschen hat fast so viele Strom-Erzeugungskapazitäten wie ganz Afrika südlich der Sahara, abzüglich Südafrika mit 800 Millionen.

Wie die Internationale Energieagentur es in einem kürzlich veröffentlichtem Bericht darlegte: „Die Verbesserung des Zugangs zu modernen Energieformen ist von entscheidender Bedeutung zur Erschließung schnellerer wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung in Afrika südlich der Sahara". Afrika ist voll mit fossilen Energieträgern – hat aber nicht das Kapital, um Anlagen zu bauen, um diese in Strom zu verwandeln.

Nur um südlich der Sahara den Stromverbrauch auf das Niveau von Südafrika oder Bulgarien zu bringen, würde das zusätzlich etwa 1.000 Gigawatt an Kapazität bedeuten, die Installation würde mindestens 1.000 Mrd. £ kosten. Doch die Grünen wollen den Afrikanern die billigste Form der Energie vorenthalten: fossile Brennstoffe. Im Jahr 2013 gab Energieminister Ed Davey bekannt, dass die britischen Steuerzahler nicht länger Kohlekraftwerke in den Entwicklungsländern finanzieren wollen und dass er Druck auf die Entwicklungsbanken ausüben will, um sicherzustellen, dass ihre Förderpolitik Kohle ausschließt. (Ich erkläre, ein kommerzielles Interesse an Kohle in Northumberland zu haben.) [Northumberland in England, an der Grenze zu Schottland]

Im gleichen Jahr wurde in den USA ein Gesetz verabschiedet, das der Overseas Private Investment Corporation (eine Bundesbehörde) verbietet, amerikanische Unternehmen zu versichern [auch gegen politische Risiken], welche in Entwicklungsländern investieren – wenn es um die Investition in Energie-Projekte mit fossilen Brennstoffen geht.

Es gibt eine wachsende Gegenbewegung zu dieser Politik. Die Republikaner wollen sie umkehren. Yvo de Boer, Leiter des Global Green Growth Institute, sagt: "Sie müssen wirklich in der Lage sein, diesen Ländern eine wirtschaftliche Alternative anbieten zu können, bevor Sie anfangen Kohle auszuschließen." Und Donald Kaberuka, Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, sagt, es ist scheinheilig seitens der westlichen Regierungen, die selbst durch fossile Brennstoffe reich geworden sind, den afrikanischen Ländern zu sagen:" Sie können keine Staudämme entwickeln, sie können keine Kohle [-energie Nutzung] entwickeln, verlassen sie sich nur auf diese sehr teuren erneuerbaren Energien. Afrikanische Länder werden nicht darauf hören. "

Das Center für Global Development hat berechnet, dass 10 Mrd. $ in Technologien für erneuerbare Energien in Afrika südlich der Sahara investiert, 20-27 Millionen Menschen den Zugang zur Grundversorgung mit Elektrizität geben könnten, während die gleiche Summe für Gaskraftwerke 90 Millionen Menschen versorgen würde.

Unterdessen verstärkt Chinas neue Asian Infrastructure Investment Bank ihre Aktivitäten, während die Amerikaner und die Europäer einen Schritt zurücktreten. Ihre [Chinas .. Bank] Bereitschaft Kohle-Projekte zu finanzieren ist einer der Gründe, warum andere asiatische Länder sich beeilen, sich dem Projekt anzuschließen, der Verärgerung von Washington zum Trotz. Die australische Regierung schließt sich mit Japan zusammen, um den Bau "sauberer Kohle"-Kraftwerke in den Entwicklungsländern anzustoßen – Kraftwerke, die Kohle effizienter verbrennen.

Einige Grüne argumentieren, dass die ländlichen Teile Afrikas in der Lage seien, riesige Stromnetze zu meiden und auf netzunabhängigen Solarstrom zu springen. Ähnlich wie Kenia das mit dem Mobile Banking getan hat. Aber das kostet mehr und Fabriken lassen sich damit nicht versorgen. Der Kontinent braucht beides, und diejenigen, die Unterstützung für Kohle ablehnen, sagen tatsächlich, dass die Annahme der erneuerbaren Energien wichtiger ist, als die Linderung von Armut in Afrika.

Das deutet darauf hin, dass Investitionen in erschwingliche Energie in Afrika nicht nur viel Gutes an sich erreichen, sondern auch die Afrikaner besser ausstatten würden, mit gefährlichem Klimawandel zurecht zu kommen, wenn es denn passiert: Wetterbedingte Sterblichkeit korreliert mit Armut. Bei einer Befragung von mehr als zwei Millionen Afrikanern rangiert die Besorgnis hinsichtlich des Klimawandels auf dem letzten von 16 Plätzen.

Bisher hat sich das afrikanische Klima nicht wesentlich verändert, wie auch immer: gefährliche Wetterereignisse sind nicht häufiger, und eine aktuelle Analyse von Euan Mearns hat herausgefunden, dass die Temperaturen im südlichen Afrika, außerhalb von Städten, nicht höher als in den 1930er Jahren sind. (Er fand auch Beweise für "schockierende Massenmanipulation von Temperaturaufzeichnungen", eine Anschuldigung, die nun auf globaler Ebene durch ein Gremium unter Vorsitz von Professor Terence Kealey [Universität von Buckingham] untersucht werden soll.)

In der Zwischenzeit zeigen Satellitenbilder eine spektakuläre und nützliche Ökologisierung der ganzen Sahelzone, zum Teil verursacht durch bessere Landbewirtschaftung und teilweise durch höhere Kohlendioxidkonzentrationen in der Luft, die das Pflanzenwachstum fördern. Eine deutsche Studie projiziert, dass dies für die meiste Zeit des laufenden Jahrhunderts so weitergeht.

Der Wirtschaftswissenschaftler Bjørn Lomborg hat festgestellt, dass Energie und sauberes Wasser für die Afrikaner höhere moralische Priorität hat als der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien. Er glaubt immer noch, der Klimawandel ist eine Gefahr, aber er denkt, die Entwicklung neuer Energietechnologien wird weit bessere Ergebnisse bringen als die Ausweitung teurer und landhungriger erneuerbarer Energien heute.

Für diese Ketzerei gegen Zeit- und Geldverschwendung durch erneuerbare Energien wird er von grünen Taliban attackiert, deren Kampagne es ist, seinen Beitritt zur University of Western Australia zu verhindern. Blogger Andrew Montford formulierte es so: "Bjørn Lomborg argumentiert, dass wir unsere Ausgaben auf die unmittelbaren Probleme konzentrieren sollten, wie die Sicherstellung, dass Afrikaner Zugang zu sauberem Wasser haben. Dafür wird er verleumdet, angegriffen und in seinem Lebensunterhalt bedroht. Seine Kritiker wollen das Geld stattdessen für Klimaschutzmaßnahmen angewendet sehen. Eine Tragödie für die Afrikaner. "

Veröffentlicht am 28. April 2015

Link zum Original: http://rationaloptimist.com/blog/electricity-for-africa.aspx

Übersetzt durch Andreas Demmig