Präsident Obama lebt in einer Welt der Leugnung. Er missbraucht die globale Erwärmung als eine Ablenkung von den wirklichen Problemen, vor denen wir stehen, und vermeidet so Kritik an seinem Verhalten.

Es ist unglaublich, aber in seiner wöchentlichen Fernsehansprache sagte Präsident Obama: „Es gibt heute keine größere Bedrohung des Planeten als den Klimawandel“. Ich sage hier „unglaublich“, weil das einfach nicht stimmt – und falls Präsident Obama das doch wirklich glaubt, ist es an der Zeit, in Panik zu geraten. Angesichts des Zustandes der Welt und der drängenden Probleme, die direkt unsere Aussichten für Frieden und Wohlstand bedrohen, sollte die globale Erwärmung nicht einmal in den Top Five der Liste von Problemen auftauchen, über die sich unser Präsident Sorgen machen sollte. Im Falle dass diese Administration das nicht bemerkt hat – in vielen Teilen der Welt brennt es, und das globale wirtschaftliche Wachstum stagniert so sehr, dass es die Befürchtungen von Instabilität hierzulande und anderswo schürt.

Keine Geringeren als Graham Allison, Direktor des Belfer Center for Science and International Affairs an der Harvard University, und Dimitri K. Simes, Präsident des Center for the National Interest schrieben einen kürzlich veröffentlichten Beitrag, in dem sie fragen: „Könnte eine Reaktion in den USA auf das russische Vorgehen in der Ukraine eine Konfrontation provozieren, die zu einem Krieg zwischen den USA und Russland führt?“ (hier) Und nicht nur irgendein Krieg, sondern einen mit „katastrophalen Konsequenzen“. Russland ist ein Nuklearmacht und „in der Lage, die USA buchstäblich von der Landkarte zu radieren“. Alles, was Graham Allison sagt, muss man ernst nehmen.

Falls das immer noch nicht ausreicht, Befürchtungen zu wecken – nach dem Treffen der Führer der Weltwirtschaft in Washington vor einigen Tagen beim International Monetary Fund und bei der Weltbank schrieb sogar die New York Times, dass „in vielen Bereichen Bedenken auftauchen hinsichtlich des Rückzugs der USA aus der Rolle eines globalen Führers zu einem Zeitpunkt, wenn diese Führungsrolle am dringendsten gebraucht wird“ (hier). Der Wirtschafts-Chefberater der Regierung von Indien nannte diese Bedenken „den wichtigsten Einzelaspekt dieser Frühjahrsversammlungen“.

In jenem Artikel in der New York Times wurde nachgeplappert, was Larry Summers, ehemaliger wirtschaftlicher Berater von Präsident Obama, ein paar Wochen früher schon geschrieben hatte. In einem Op-Ed in The Post (in dem er Präsident Obama nicht namentlich genannt hat) fragte Summers, ob es nicht an der Zeit wäre, einen „globalen Weckruf an die USA zu richten“ (hier). Summers impliziert, dass unsere Alliierten uns nicht nur ignorieren, sondern den amerikanischen Standpunkt insgesamt beiseite schieben und mit China zusammenarbeiten sowie der neuen Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) beitreten. Er schrieb, dass Amerikas „Scheitern von Strategien und Taktik“ beim Versuch, die alliierten Länder vom Beitritt zur AIIB abzubringen, „zu einer umfassenden Überarbeitung des Verhaltens der USA hinsichtlich der globalen Wirtschaft führen sollte“.

Hierzulande ist das wirtschaftliche Wachstum kraftlos und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zum Stillstand gekommen. Während der Obama-Ära beziehen mehr Menschen Arbeitslosengeld, Neugründungen von Unternehmen befinden sich auf einem Allzeit-Tief, da die Unternehmer das Handtuch werfen, und die Welt ist in größeren Unruhen und Gefahr als seit irgendeiner Zeit seit dem Ende des Kalten Krieges. Doug Holtz-Eakin vom American Action Forum schrieb eine Studie mit dem Titel „The Growth Imperative: How Slow Growth Threatens Our Future and the American Dream,” welche vom Chamber of Commerce der USA veröffentlicht wurde. Darin stellt Holtz-Eakin fest, dass „seit dem Jahr 2007 der Wachstumstrend des Pro-Kopf-Einkommens in den USA nur 0,7% betragen habe – nur ein Drittel des Mittelwertes in der Nachkriegszeit von 2,1% vor 2007“.

Wir haben sehr viele Probleme. Warum also sagt unser Präsident, dass die globale Erwärmung unsere größte Bedrohung ist? Vielleicht weil es seiner Ideologie und seiner Art des Managements geschuldet ist. Die Wahrheit ist, falls man alles, was er über den Klimawandel sagt, wörtlich nimmt, gibt es nichts, was er in den restlichen 20 Monaten seiner Amtszeit noch tun kann, was das Klima merkbar beeinflusst. Dies gilt insbesondere angesichts dessen, was der Präsident als „Erfolg“ definiert. Er preist sein Abkommen mit China zur Beschneidung der Kohlenstoff-Verschmutzung, aber alles, was das wirklich bedeutet ist, dass die USA sofort anfangen, die Energiepreise zu erhöhen und China zustimmt, dass es im Jahre 2030 ein weiteres Treffen gibt, auf dem diskutiert werden soll, welche Maßnahmen man ergreifen sollte – oder nicht.

Präsident Obama lebt in einer Welt der Leugnung. Er missbraucht die globale Erwärmung als eine Ablenkung von den wirklichen Problemen, vor denen wir stehen, und vermeidet so Kritik an seinem Verhalten. Falls er wirklich der Realität ins Auge sehen würde, gibt es eine Menge, was er tun könnte, um das wirtschaftliche Wachstum bei uns anzukurbeln. Auch könnte er eine Menge tun und die Zügel endlich wieder in die Hand nehmen, um Amerikas Führerschaft der ganzen Welt aufzupolieren.

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Link: http://www.thegwpf.com/ed-rogers-obamas-global-warming-distraction/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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