Keine Frage, dass hierzulande sofort AGW dafür verantwortlich gemacht wird. Das ist aber blanker Unsinn. Im Großraum Los Angeles herrscht das klassische Mittelmeerklima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern, wobei die winterliche Niederschlagsmenge dort im Mittel geringer ist als im Mittelmeer. Je weiter man vom Pazifik landeinwärts kommt, umso trockener wird es.

Das Gebiet ist von Natur aus Wüste oder zumindest Halbwüste, weil die Winterniederschläge sehr unregelmäßig auftreten. Außerhalb der Ortschaften sah es auch fast überall so aus wie auf dem Bild oben rechts. Aber in den Städten…

Ich hatte Gelegenheit, im Jahre 2004, genauer im Februar, also dem kalifornischen Winter, bei einem Bekannten drei Wochen Urlaub zu machen. Dabei war nur zu auffällig, wie grün die Städte waren, soweit das Auge reichte. Frisches Grün, viele Parks und Bäume, riesige Golfplätze mit sattgrünem Rasen. An den Straßenrändern gab es Bewässerungseinrichtungen; Rohre, aus denen durch Löcher Wasser gesprüht wurde – selbst an den Rändern der Hauptstraße. Swimmingpools aller Orten. Die gesamte riesige Stadt Los Angeles war grüner als eine Stadt bei uns.

Die Wasserverschwendung war wirklich schmerzhaft zu sehen. Aber Wassersparen war dort, auch bei meinem Bekannten, ein Fremdwort. Dabei gab es schon damals in Zeitungen und im Fernsehen die Warnung vor dem Raubbau am Wasser, unterlegt mit Bildern des schon damals nur noch halbvollen Stausees. Wohlgemerkt, es war ausschließlich vom Raubbau die Rede – kein Wort von AGW oder Ähnlichem. Schon damals gab es sehr dringliche Warnungen, dass bei einer Fortsetzung des Wasserverbrauchs wie bisher L. A. auf dem Trockenen sitzen würde (nicht könnte!).

Dies ist inzwischen wohl auch drängend geworden, denn niemand hat sich um diese Warnungen geschert. Tatsächlich hat es während der letzten Jahre durchweg sehr wenig geregnet, aber das ist keineswegs ungewöhnlich. In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es eine viel schlimmere Dürre. Nichts könnte also normaler sein als eine gewisse Regenarmut in dem gesamten Gebiet.

Aber ich wollte es genauer wissen und habe meinen Bekannten dort per E-Mail Folgendes gefragt:

Glaubst du, dass die Dürre bei euch vom Menschen verursacht ist, durch Raubbau oder gar AGW?

Oder könnte es sein, dass die Dürre in Wirklichkeit natürlichen Ursprungs und ein zyklisches Ereignis ist?

Seine Antwort ist in jeder Hinsicht bemerkenswert, wie ich finde, und deshalb folgt hier die deutsche Übersetzung dieser Antwort (ich bedanke mich beim Übersetzer Chris Frey, meinem Freund, der mir dabei geholfen hat):

Der Großraum Los Angeles (allgemeiner, ganz Südkalifornien) erhält sein Wasser aus drei großen Quellen; dem Colorado-River [Lake Powell, der Stausee, der hier in den derzeitigen Nachrichten immer gezeigt wird], dem Delta in Nordkalifornien und dem Schnee auf der östlichen Sierra Nevada. Natürlich gibt es auch ein paar lokale Wasserressourcen, aber die sind entweder relativ klein und daher nicht von Bedeutung, oder sie werden aus den drei großen Quellen gespeist.

Meine Meinung ist, dass die Dürre ein Phänomen der Natur ist. Ich bin kein Fachmann in dieser Hinsicht, denke aber, dass deine Vermutung einer Beziehung zu solaren Zyklen korrekt ist. Ich denke nicht, dass die Dürre menschlichen Aktivitäten geschuldet ist, aber die Tatsache, dass es die Dürre nun einmal gibt, dass die Menschen riesige Mengen Wasser brauchen und verbrauchen, dass Südkalifornien den größten Teil des Wasserbedarfs importieren muss, bringt die Folgen der Dürre direkt zur Bevölkerung. Menschen sind nicht die Ursache der Dürre. Aber sie sind die Ursache das Wasserbedarfs in einem Gebiet, dass seine Bevölkerung inzwischen nicht mehr ausreichend aus lokalen Quellen versorgen kann.

Ich glaube, es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass etwa 80% des in Südkalifornien verbrauchten Wassers in der Landwirtschaft verwendet wird, und dass Kalifornien Nahrungsmittel für die USA und Völker in aller Welt produziert. Während die hier lebenden Menschen die Auswirkungen der Dürre spüren, ist es mehr eine Unbequemlichkeit als irgendetwas anderes. Das wirkliche Thema ist die Fähigkeit, Ernten zu erzeugen.

(Hervorhebung von mir)

Soweit mein Bekannter. Auch ihm ist bis heute nicht bewusst, was dort wirklich Sache ist. Aber Zufällig ist auf der EIKE-Website hier eine Übersetzung von Chris Frey eines Briefes von Bob Tisdale an ein paar Senatoren erschienen, in dem Tisdale sagt: „Die Dürre und die hohen Temperaturen in Kalifornien sind Wetterereignisse … beständige zwar, aber nichtsdestotrotz Wetterereignisse“.

Da hat er völlig recht. Schauen wir uns doch mal die Wetterlage an einem beliebigen Tag im Februar dieses Jahres an, genauer dem 19. Februar.

Abbildung: Wetterlage über den USA am 19. Februar 2015. Bunt: Geopotential im 500 hPa-Niveau. Linien: Auf NN reduzierter Bodenluftdruck

Man erkennt deutlich den hohen Luftdruck über dem Westteil der USA und dem angrenzenden Pazifik sowie den für die extreme Kälte verantwortlichen tiefen Luftdruck über dem Ostteil. Diese Konstellation war sehr beständig und so ähnlich auch während der vergangenen Jahre aufgetreten. Auch bei uns gab es im vergangenen Winter wieder eine Häufung von Südwestlagen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie im Winter 2013/2014. Das ist Wetter, sonst nichts.

FAZIT: Die Folgen der „Dürre“ in Kalifornien sind keineswegs irgendwelchen Klimaänderungen geschuldet. „Dürre“ in Anführungszeichen, weil es im Vergleich zu früheren Perioden eigentlich gar keine echte Dürre ist. Raubbau ist die alleinige Ursache der Wasserprobleme, die durch eine zufällige und durchaus nicht ungewöhnliche Wetterkonstellation verstärkt wird. Aber natürlich passt das nicht in die gängige Propaganda, auch jenseits des Atlantiks nicht. Und da haben wir die Parallele zur deutschen „Energiewende“: Es muss erst passieren, bevor die Leute es kapieren!

Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt

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