Weil Solar- und Windenergie nicht 24 Stunden pro Tag an 7 Tagen der Woche verfügbar sind – was oftmals als „nicht auf Abruf zur Verfügung stehend“ bezeichnet wird – benötigt sie bei der Einbettung in das Energie-Portfolio ein Backup, um jederzeit zur Verfügung zu stehen. Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, wollen wir immer noch heizen und kochen, telefonieren und unsere Computer gebrauchen. Dies erfordert zwingend fossile Treibstoffe – typischerweise Gaskraftwerke, aber abhängig davon, was gerade verfügbar ist, kann es auch ein Kohlekraftwerk sein, das gezwungen wird, ineffizient zu arbeiten; wobei es mehr CO2 freisetzt als es bei einem normalen Betrieb der Fall wäre. Falls man ein Würstchen grillen will und einen Kohlegrill hat, geht man auch etwa 30 Minuten vor dem geplanten Grillen nach draußen.

Man schüttet die Grillkohle in den Grill, besprengt sie mit einer Brennflüssigkeit und zündet sie an. Sind die Kohlen an den Ecken weiß, sind sie bereit. Man legt das Würstchen auf den Grill und belässt es dort fünf bis acht Minuten. Danach sind aber die Kohlen immer noch stundenlang heiß. Schließlich verbrennen sie zu Asche, die irgendwann kalt genug ist, um sie in einem Plastik-Mülleimer oder im Wald zu entsorgen. Den Grill später am gleichen Tag noch einmal in Betrieb zu nehmen, ist ineffizient.

Zum Vergleich: Falls man das gleiche Würstchen mit Erdgas oder Propan grillt, geht man fünf Minuten vor dem geplanten Grillen hinaus, um die Elemente zu erhitzen. Man grillt das Würstchen und schaltet den Grill danach wieder aus. Keine Kohle und keine Zeit zur Abkühlung wird benötigt. Kraftwerke funktionieren ähnlich. Ein mit Kohle betriebenes Kraftwerk kann nicht einfach so an- und abgeschaltet werden.

Ein solches Kraftwerk arbeitet am effektivsten – das heißt am saubersten – wenn es ununterbrochen brennt. Wie beim Grill kann man weitere Kohle hinzufügen, um die Temperatur hoch zu halten, welche den Dampf zur Stromerzeugung bereit stellt. Aber ein mit Erdgas betriebenes Kraftwerk kann leicht an- und abgeschaltet werden. Wenn also der Wind auf einmal einschläft – ohne Vorwarnung, kann das Gaskraftwerk rasch einspringen, um die benötigte Energie zu erzeugen. Wie man in Deutschland, dem Land mit der höchsten Implementierung erneuerbarer Energie weltweit, herausgefunden hat, braucht man Kohle- und Gaskraftwerke zur Stabilisierung des Netzes. Als Folge seiner Politik zugunsten Erneuerbarer wie Wind und Sonne muss Deutschland seine fossil betriebenen Kraftwerke subventionieren*, um sie weiter betreiben zu können.

[*Das ist ein hoch interessanter Artikel mit einem weiteren Blick von außen auf D! Ich werde mal eruieren, ob man das übersetzen darf. Anm. d. Übers.]

Folge: Durch das Hinzufügen von Solar- und Windenergie zum Energiemix erhöhen sich tatsächlich die Kosten für die nicht gebrauchten Energieversorger – was ultimativ in Gestalt steigender Strompreise die ärmeren Bevölkerungsschichten schädigt, die auch noch für die Kosten der Erneuerbaren aufkommen müssen. In den kalten Wintern von Albuquerque habe ich einmal den Anruf einer „arbeitslosen Single-Mutter bekommen, die in einem 72 m² großen Appartment“ lebt. Als ich den Anruf entgegennahm, beschimpfte sie mich. Sie war wütend. Ihre Lebensumstände bedeuteten, dass sie nicht geheizt hatte, weil sie es sich nicht leisten konnte.

Nach der Erklärung ihrer Lage schimpfte sie: „Ich habe gerade meine Stromrechnung geöffnet. Ich sehe, dass ich pro Monat 1,63 Dollar für erneuerbare Energie zahlen muss“. Und weiter: „Erneuerbare Energie ist mir sch…egal [I don’t give a f#*! about renewable energy]! Warum muss ich dafür zahlen?“ Ich versuchte, ihre Aufmerksamkeit von dem Versorgungsunternehmen ab- und auf die Gesetzgebung zu lenken, die vor fast einem Jahrzehnt den Renewable Portfolio Standard in Kraft gesetzt hatte. Dieser verlangt den Verbrauch immer größerer Mengen teurerer erneuerbarer Energie. Als Folge stiegen ihre Preisraten, und sie hatte in dieser Sache nichts zu sagen – außer dass sie möglicherweise bei den letzten Wahlen für die Gesetzgeber genau die Politiker gewählt hatte, die diese Politik durchgewunken hatten. Jüngst wurde in Florida ein op-ed veröffentlicht, das im Wesentlichen das Gleiche sagt: Erneuerbare Energie bedeutet zusätzliche Kosten für einige Menschen, die es sich am wenigsten leisten können. Das heißt nicht, dass erneuerbare Energie schlecht ist. Ich habe ein paar Freunde, die ohne Netzanschluss leben.

Und zwar Viehzucht-Landwirte, die im Gila-Forest in New Mexico leben. Ohne ihre Solarpaneele hätten sie keine Beleuchtung, keine Computer, keinen direkten Kontakt mit dem Rest der Welt. Für sie sind Solarpaneele auf dem Dach – mit einem Backup in Gestalt von Autobatterien – die Lösung. Zu für sie tragbaren Kosten konnten sie gebrauchte Solarpaneele kaufen. Sie sind dankbar für diese Paneele, aber sie haben nur wenige Optionen – und sie wissen und akzeptieren das. Ohne Nachdenken darüber, was in welcher Situation am Besten ist, hat die Regierung versucht, eine einseitige Lösung für alle Probleme anzuwenden.

Auf der Grundlage des verlogenen Narrativs von Energieknappheit und globaler Erwärmung – äh, Klimawandel, wurden Erneuerbare als Wundermittel angepriesen. Während sie in einigen wenigen Fällen die richtige Wahl sind wie z. B. für meine Freunde auf den Viehhöfen oder sogar auf Ölfeldern – die einer der größten Einzelverbraucher von Solarenergie sind – ist vielen anderen Dingen mit Kohle oder Erdgas, selbst Kernkraft viel besser gedient als mit erneuerbarer Energie. Aber die Vorschriften, oder die EPA, haben das nicht berücksichtigt. In New Mexico gibt es zwei Kohlekraftwerke, und zwar praktisch zu Füßen der Kohlemine. Die Kohle wird abgebaut und direkt an die Kraftwerke geliefert, die den meisten in New Mexico verbrauchten Strom erzeugen und darüber hinaus auch noch Strom an die benachbarten Bundesstaaten Arizona und California verkaufen können. Aber die EPA-Vorschriften verlangen, dass diese Kraftwerke geschlossen werden, obwohl sie noch jahrelang in Betrieb sein könnten. Einige der Blöcke werden auf Erdgas umgerüstet – was in der Region ebenfalls im Überfluss vorhanden ist.

Allerdings gibt es Pipelines, die das Gas auf die Weltmärkte transportieren können; es ist nicht auf das San Juan Bassin beschränkt. Im Gegensatz dazu kann die Kohle das Gebiet nicht einfach so verlassen – es gibt keine Eisenbahn für den Transport. Betrachtet man die Gegebenheiten des Beckens, ist es sinnvoll, Strom weiterhin mit Kohle zu erzeugen und es dem Erdgas zu erlauben, zum Vorteil der Märkte zu wirken (vielleicht sogar unserer Verbündeten) ohne andere Ressourcen – aber die EPA und ihre Umweltpropagandisten wollen davon nichts hören. Ihre Ideologie treibt die Politik vor sich her, ob das nun ökonomisch oder praktisch sinnvoll ist oder nicht. Man versuche mal, einfach Wahrheit oder Logik in die Diskussion zu bringen, und die Kreuzzügler werden denjenigen genauso übel mitspielen wie dem Gouverneur von Indiana Mike Pence*.

[*Zu Mike Pence siehe seine Website. Offenbar hat er ein Gesetz unterzeichnet, das dem gesunden Menschenverstand Rechnung trägt, und wurde dafür aus dem Amt gedrängt. Wer Näheres wissen will, kann ja googeln. Anm. d. Übers.]

Im vorigen Monat habe ich ein Weißbuch veröffentlicht: Solar power in the U.S. Unter Verwendung von Daten aus dem wirklichen Leben und aus Berichten in den Nachrichten präsentieren wir die harschen Wirklichkeiten des heutigen Solarmarktes – der reagiert hat, nicht mit Fakten, sondern mit Verleumdungskampagnen gegen mich sowie der vermeintlichen Finanzierung seitens der Organisationen, die ich führe. Offensichtlich ist es so, wenn man Emotion und Vernunft auf seiner Seite hat, muss man nicht mit Fakten kommen – wie z. B. dass Sonne und Wind umsonst zu haben sind, deren Umwandlung in Strom jedoch sehr teuer ist; oder dass die Konvertierung in zuverlässigen, wenn auch teuren Strom praktisch unmöglich ist. Ach so, man sollte ihnen niemals die Wahrheit in den Weg ihrer Wohlfühl-Geschichte stellen.

Link: http://blog.heartland.org/2015/04/the-sun-and-the-wind-are-free-but-converting-them-to-reliable-electricity-is-expensive-if-not-impossible/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Ich sage ja immer wieder: Sonne und Wind sind umsonst. Aber Kohle, Gas und Öl sind doch auch umsonst – sie liegen einfach in der Erde als Geschenk der Natur für uns. Beides muss in Strom konvertiert werden – und dreimal darf man raten, welche Ressource günstiger für diese Konversion ist!

C. F.

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