EnBW warnt vor Stromausfällen wg. Sonnenfinsternis – und schiebt den schwarzen Peter weiter

Hier die Kundenmitteilung im Wortlaut (mit Dank an unseren Autor J. Kowatsch)

Partielle Sonnenfinsternis am 20. März 2015: 

Ihre Stromversorgung ist bei uns in guten Händen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 20. März 2015 wird es in weiten Teilen Europas zu einer partiellen Sonnenfinsternis kommen. Dieses Naturphänomen hat auch Auswirkungen auf die Stromversorgung. Als Ihr Partner in allen Energiefragen haben wir daher ein paar wichtige Fakten für Sie zusammengestellt.

 

Die Sonnenfinsternis wird in Spanien beginnen und über Skandinavien enden. In Deutschland werden zwischen ca. 9:10 und 12:00 Uhr bis zu 82 % der Sonne durch den Mond verdeckt sein. Bei bewölktem Himmel wären mögliche Auswirkungen auf die Energieversorgung sehr begrenzt. An einem sonnigen Tag jedoch würde die Sonnenfinsternis zunächst zu einem Absinken der Stromerzeugung aus Photovoltaik in Deutschland um bis zu 12.000 Megawatt führen, was der Leistung von 12 großen Kraftwerken entspricht. Ab etwa 10:50 Uhr würde die Leistung innerhalb einer guten Stunde um bis zu 19.000 Megawatt ansteigen.

 

Die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland sind dafür verantwortlich, dennoch die gewohnte Systemstabilität zu gewährleisten. Die Herausforderung besteht darin, zunächst den Wegfall und später die erneute, rasche Zunahme der Stromeinspeisung aus Photovoltaik mithilfe vieler flexibler Erzeugungsanlagen vollständig auszugleichen. Darauf haben sich die Übertragungsnetzbetreiber gut vorbereitet. Die Mitarbeiter in den Netzleitstellen und Schaltwarten wurden für diese besondere Situation geschult und die Besetzung der Warten am 20. März 2015 wird verstärkt.

 

Trotzdem sind Störungen nie völlig auszuschließen, wie z.B. Frequenzschwankungen, die empfindliche Anlagen (CNC-Maschinen, Roboter, sonstige computergesteuerte Anlagen etc.) beeinflussen können. Sollten Sie Bedenken haben, empfehlen wir Ihnen daher Ihre Anlagen in einen systemstabilen Zustand zu fahren.

Nähere Informationen finden Sie außerdem in einer gemeinsamen Pressemitteilung der vier Übertragungsnetzbetreiber vom 23. Februar 2015, die wir beigelegt haben. Außerdem finden Sie in „Zeit online“ einen fundierten Artikel zu diesem Thema sowie eine Animation, die sehr gut die möglichen Auswirkungen auf den Leistungsverlauf der Einspeisung aus PV-Anlagen in Deutschland an einem sonnigen Tag zeigt:

http://blog.zeit.de/gruenegeschaefte/2015/03/03/sonnenfinsternis-energiewende/

Haben Sie noch Fragen? Dann rufen Sie mich an. Ich bin gerne für Sie da.

Freundliche Grüße

Sales & Solutions GmbH

i.V. Christoph Schade

Mail: c.schade@EnBW.com

Anlage: Pressemitteilung der vier Übertragungsnetzbetreiber vom 23. Februar 2015

Update vom 21.3.15: Aluminiumhersteller retten Stromnetz

Wie die Welt vom 21.3.15 berichtete schalteten mehrere deutsche Aluherstersteller ihr Produktion geplant und auf Weisung der Netzagentur zur Sicherung der durch das abrupte Abbrechen und  Wiederhochfahrens der Stromeinspeisung von PV-Anagen ab. Die Maßnahme nahm kurzzeitig 800 MW Last vom Netz und war wegen der partiellen Sonnenfinsternis vom selben Tage erforderlich.

Zitat aus dem Welt-Artikel:

Die Stromnetzbetreiber erklärten, es sei eine "große Herausforderung" gewesen, eine Solarstromschwankung von rund 14.000 Megawatt innerhalb von 90 Minuten auszugleichen. Es habe sich ausgezahlt, Kraftwerksbetreiber und große Stromverbraucher vorab über die besondere Situation zu informieren.

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