Lasst die Klima-Inquisition anfangen! Der hochrangige Demokrat im National Resources Committee des Weißen Hauses Raúl Grijalva of Arizona hat an sieben Universitäten einen Brief über sieben Forscher geschrieben, die unzüchtige Gedanken über den Klimawandel hegen.

Einer der Zielpersonen ist Steven Hayward, ein Blogger, Autor und Akademiker, derzeit an der Pepperdine University (und der gelegentlich Beiträge für National Review schreibt). Hayward drückt es so aus: Das Motto der Untersuchung lautet: „Sind Sie derzeit oder waren Sie jemals ein Klimaskeptiker?“

Anlass für Grijalvas Briefe war die Enthüllung, dass Wei-Hock „Willie“ Soon, ein Wissenschaftler am Harvard Smithonian Center for Astrophysics, der dem Klimawandel-„Konsens“ immer kritisch gegenüber stand, keine angemessene Unterstützung für seine Forschungen von Energie-Interessen benennen konnte.

Abgesehen von Soons Lapsus lautet der Generalverdacht hinter Grijalvas Fischzug, dass jeder, der die Orthodoxie der globalen Erwärmung in Frage stellt, ein habgieriges Werkzeug von Big Oil ist, der im Namen planetarischer Gerechtigkeit und des Überlebens verfolgt und bedrängt werden muss.

Wissenschaft als solche braucht normalerweise keine politischen Vollstrecker. (Aus welchen Gründen auch immer hat Aristoteles diesen Teil in seinem fundamentalen Werk vor ein paar Jahrtausenden ausgelassen). Aber Befürworter eines Klimaalarmismus‘, die nach sofortigen Maßnahmen schreien, um eine weltweite Katastrophe zu umgehen, wollen und können einfach nicht die Wissenschaft für sich selbst sprechen lassen.

Tatsache ist: Für Personen, die behaupten, dass Wissenschaft bei ihnen ganz oben steht, haben sie das geringstmögliche Interesse. Ihr Verhalten gleicht mehr dem von Trofim Lysenko, dem Hohepriester der politisierten Wissenschaft der UdSSR, als dem von – sagen wir – Gregor Mendel, dem Begründer der modernen Vererbungslehre, dessen Arbeit von Lysenko aus rein ideologischen Gründen verworfen wurde.

Man denke an die Notlage von Roger Pielke Jr an der University of Colorado in Boulder, der über Extremwetter geforscht hat. Er ist ebenfalls Gegenstand von einem von Grijalvas Briefen.

Auf den ersten Blick scheint Pielke ein höchst unwahrscheinliches Ziel. Er zweifelt nicht am Klimawandel. Er zweifelt nicht daran, dass dieser schädlich sein könnte. Er zweifelt nicht an der Ursache der Kohlenstoffemissionen. Er spricht sich noch nicht einmal gegen die Einführung aggressiver Maßnahmen aus – namentlich einer Kohlenstoffsteuer – und bekämpft diese auch nicht.

Pielkes Affront bestand lediglich darin, dass er mittels seiner Daten belegen konnte, dass Extremwetterereignisse bis jetzt noch nicht vom Klimawandel beeinflusst seien. Dies allein reicht aber schon, um Befürworter auf die Palme zu bringen, die sofortige Katastrophen als einen handlichen politischen Knüppel benötigen.

Es kann nicht die Apokalypse in 100 Jahren sein; es muss die Apokalypse jetzt sein.

Pielke zeigt, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts weder Hurrikane noch Überschwemmungen oder Dürren an Häufigkeit und Intensität zugenommen haben.

Davon besessen, die fortwährende derzeitige Dürre in Kalifornien dem Klimawandel zuzuschreiben, hat John Holdren, Wissenschafts-Zar von Präsident Obama, Pielke wegen seiner Erkenntnisse bzgl. Dürren angegriffen und sich auf verschiedene Forschungen bezogen, die zeigen, dass Dürren immer schlimmer werden könnten.

Aber in der Bibel des Klima-„Konsens’“ vom IPCC heißt es, dass „es derzeit keine ausreichenden Beweise gibt, die mit mehr als nur geringem Vertrauen im globalen Maßstab zeigen, dass es einen Trend bzgl. Dürren oder Trockenheiten seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt“. Sogar Holdrens lange schriftliche Antwort an Pielke steckt voller Klauseln der Unsicherheit.

Eine politische Debatte auf diese einfache Weise zu steuern ist nicht gut genug. Es ist unmöglich, die Menschen mit einer langen Liste methodischer Unwägbarkeiten und Projektionen zu ängstigen, die in ferner Zukunft irgendwelche Schäden annehmen, falls all die Hypothesen und Modelle auch in 80 Jahren noch Bestand haben sollten. Also müssen die Nuancen tatsächlicher Wissenschaft über Bord geworfen werden, um alarmistischen Vereinfachungen Platz zu machen.

Das Gebot lautet zu zeigen, dass nach Holdrens Worten „der Klimawandel eine dringende Angelegenheit öffentlicher Gesundheit, Sicherheit und der Umwelt“ ist (Hervorhebung hinzugefügt).

In dieser Hinsicht muss man es als einen kleinen Sieg bezeichnen, dass Pielke kein Hindernis mehr ist. In einem Blogbeitrag als Antwort auf den Brief von Grijalva schrieb Pielke: „die unablässigen Angriffe und Schmähungen sind zweifellos effektiv. Ich habe bereits alle meine wissenschaftlichen Aktivitäten vom Thema Klima abgekoppelt. Ich werde einfach keine neue Forschung zu diesem Thema initiieren, und ich habe meinen allmählich kleiner werdenden Blog zu diesem Thema abgeschirmt“.

Und so haben die Alarmisten einen weiteren seriösen Forscher aus dem Klimageschehen vertrieben. Alles bejubelt im Namen der Wissenschaft!

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Link: http://www.thegwpf.com/a-shameful-climate-witch-hunt/

Soweit dieser allgemein gehaltene Beitrag. Das ist an sich schon schlimm genug. Geht man aber in Einzelfälle, wird es noch viel schlimmer, wie der folgende, dazu passende Beitrag zeigt:

Die Klima-Inquisition zeigt ihre totalitäre Fratze

Peter Foster, Financial Post

Die Hexenjagd der US-Demokraten gegen Wissenschaftler, die hinsichtlich der offiziellen Klima-Maxime skeptisch sind, droht ein Rohrkrepierer ins Gesicht der Inquisitoren zu werden. Sie zeigt nämlich exemplarisch die totalitäre Mentalität hinter der radikalen Klima-Agenda.

Niemand muss um Erlaubnis fragen, wenn er vom „Konsens“ abweicht. Falls das doch jemand tut, dann entweder, weil sie geeignete Fälle sind, mit ihnen zu verfahren, oder weil sie Opfer von „motivierter Beweisführung“ sind oder weil sie auf der Zahlungsliste der Industrie fossiler Treibstoffe stehen. Letzteres ist die Grundlage für den bühnenreifen Auftritt nach Art von McCarthy des Repräsentanten der US-Demokraten Raul Grijalva, seines Zeichens Vorsitzender des Komitees für Umwelt und natürliche Ressourcen des Weißen Hauses.

 

Raul Grijalva

Mr. Grijalva hat Briefe an sieben Universitäten verschickt, in denen er Details zur Finanzierung prominenter skeptischer Wissenschaftler verlangt. Darunter namentlich auch Wei-Hock „Willie“ Soon vom Harvard-Smithonian Center for Astrophysics, und Richard Lindzen vom MIT. Inzwischen sind Senator Ed Markey und seine Kollegen auf einen gewaltigen Fischzug gegangen und verlangen Details von Unternehmen hinsichtlich irgendwelcher Zuwendungen an die Wissenschaftler, die von dem durch das Politbüro* der Demokraten Sanktionierten abweichen.

[*Im Original steht tatsächlich der Terminus „Democratic Politburo“]

Die eindeutige Implikation lautet, dass angesehene, seriöse Wissenschaftler indiziert werden, wegen „schmutzigen“ Geldes gelogen zu haben. Noch bedeutender ist die Vermittlung des Eindrucks, dass die Validität der Wissenschaft eher von Finanzierung als von Objektivität abhängt.

Wir neigen viel mehr dazu,  bei anderen –  insbesondere böse –  Absichten zu suchen,  während wir blind sind für unsere eigenen Motive.

Ein paar Tage zuvor war Rajendra Pachauri, Leiter des IPCC, zum Rücktritt gezwungen worden, nachdem ihm sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde. Aber falls Mr. Pachauri ein Klimawissenschaftler wäre – was er nicht ist – würden diese Vorwürfe nicht irgendwelche wissenschaftliche Schlussfolgerungen unterminieren, die er vielleicht gezogen haben könnte.

Natürlich sollte man immer aufmerksam sein, wenn Finanzierungen von interessierter Seite geleistet werden, aber jede Unterstützung durch die Industrie fossiler Treibstoffe wird buchstäblich tausendfach übertroffen durch die Finanzierung durch die offizielle Perspektive von Regierungen, antikapitalistischen Stiftungen und internationalen, bei den UN ansässigen Organisationen.

Ein Minderheiten-Bericht (d. h. von den Republikanern) des Committee on Environment and Public Works des US-Senats stellte im vorigen Jahr einen „Milliardärs-Club“ bloß von wohlhabenden Stiftungen, die den Klima-Alarmismus unterstützen. Mit Sicherheit stecken Milliardäre wie Michael Bloomberg und Tom Steyer ihr Vermögen und ihren Einfluss schamlos in den Alarmismus, obwohl die Motive hier Buße und/oder Beschwichtigung enthalten könnten.

Im Zentrum der Klimakatastrophen-Theorie steckt das Spektrum des Kapitalismus‘ als ein habgieriges und kurzsichtiges System ohne jede Rücksichtnahme auf irgendetwas außer dem Profit. Das heißt Marxismus in des Kaisers neuen grünen Kleidern.

Senator Markey zufolge „sollten spezielle unternehmerische Interessen nicht dazu dienen, im Geheimen mit der besten Müll-Wissenschaft hausieren zu gehen, die man für Geld kaufen kann“. Aber man beachte, dass er „im Geheimen“ sagt. Dies deswegen, weil er gedrängt wurde, bedeutende Beispiele zu nennen.

Man mag keine Zweifel hegen bzgl. den nach Rendite trachtenden Unternehmens-Aktivitäten – manchmal sehr gerechtfertigt – und auch nicht ihre Versuche, die Gesetzgebung zu beeinflussen, aber eine weitere Ironie dieser Hexenjagd ist, dass Unternehmen fossiler Energie – wie die Milliardäre – dazu tendieren, der Klima-Parteilinie zu folgen.

Gegen Hunderte bedeutender Unternehmen, die vor den Umwelt-NGOs und schlechter Politik auf den Knien rutschen, gibt es nur einige wenige, die es je gewagt haben, so etwas wie Skeptizismus verlauten zu lassen – Koch Industries sowie ExxonMobil. Ihre Belohnung war die Unterwerfung unter das Äquivalent zum Orwell’schen „Zwei-Minuten-Hass“.

In seinem großartigen Buch The Structure of Scientific Revolutions schrieb Thomas Kuhn, dass wissenschaftliche Paradigmen heftig, tatsächlich irrational, verteidigt werden. Sie sind vor allem dann schwierig zu vertreiben, wenn sie „professionalisiert“ werden oder ein moralisches Element involviert ist.

Keine wissenschaftliche Theorie seit der des geozentrischen Universums wurde so professionalisiert und moralisiert wie das Thema Klima. Es gibt keine größere „moralische“ Rationale, wenn man nach Übernahme globaler politischer Kontrolle trachtet, bevor die Welt in eine existentielle Krise rutscht, wenn sie nicht schon darin steckt. Folglich sind Skeptiker darauf vorbereitet, Russisches Roulette mit dem Planeten zu spielen. Sie müssen ruhig gestellt werden. Die Zukunft der Menschheit erfordert das.

Kuhn schrieb, dass es nicht völlig aus der Luft gegriffen sei zu zeigen, dass „ein Mitglied einer reifen wissenschaftlichen Gemeinschaft wie der typische Charakter in Orwells 1984 das Opfer einer von den Machthabern umgeschriebenen Historie ist“.

Niemand hat die totalitäre Mentalität besser verstanden als Orwell. Sie kriminalisiert nicht nur Dissidenten, sondern versucht sogar, private Zweifel zu zerschlagen – „Gedanken-Kriminalität“. In seiner milderen demokratischen Form werden heutige Gegner gegeißelt als von Selbstinteresse motiviert, während sie selbst nur deswegen nach Macht strebt, um Gutes zu tun.

„McCarthyismus“ wurde mehr als einmal von skeptischen Wissenschaftlern ins Spiel gebracht, die niedergeschrien und/oder geächtet worden sind. Die britische Akademie- und Fernsehgröße David Bellamy war ein Held der Umweltbewegung, bis er darauf hinwies, dass die begutachtete Literatur bzgl. des Klimas tatsächlich fast einhellig keine Klimakatastrophe prophezeite.

Ein Beispiel aus jüngerer Zeit war der hervorragende schwedische Klimatologe Lennart Bengtsson, der heftig angegriffen worden ist, nachdem er seinen Beitritt zum Academic Advisory Council der in London ansässigen GWPF angekündigt hat, eine der führenden skeptischen Denkfabriken in der Welt.

Prof. Bengtsson hat davon aber wieder Abstand genommen, nicht nur wegen seiner Gesundheit, sondern auch, weil er um Leib und Leben fürchtete.

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Link: http://www.thegwpf.com/peter-foster-climate-inquisition-shows-its-totalitarian-face/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Zu dem skandalösen Verhalten gegenüber Dr. Soon gibt es bei WUWT jetzt auch eine Erklärung des Heartland Institute hier.

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