Frage: Als Berater für Premierministerin Margaret Thatcher waren Sie eine treibende Kraft bei der Gründung des Hadley Centre for Forecasting durch sie, einem Klima-Forschungszentrum, das eines der einflussreichsten Klimamodelle hervorgebracht hat. Wann kamen Ihnen erstmals Zweifel an der Theorie der katastrophalen globalen Erwärmung, und wodurch wurde die Änderung Ihrer Ansichten ausgelöst?
Monckton: Ich war einer der ersten politischen Entscheidungsträger in UK, der die Bedenken der Wissenschaftler hinsichtlich des Einflusses von CO2-Emissionen auf die Temperatur zur Sprache gebracht hat. Im Jahre 1986 habe ich Margaret Thatchers Aufmerksamkeit auf das Problem gelenkt, genauso wie Sir Crispin Tickell. Kurz danach bei meinem Ausscheiden aus Downing Street No. 10 gab ich die wohl erste wissenschaftliche Erklärung des Treibhaus-Effektes im nationalen Fernsehen, und zwar in der Clive James Show.
Es war mein Nachfolger in der Downing Street George Guise, der 1988 die Rede schrieb, in der Margaret Thatcher vorhersagte, dass die globale Temperatur um 1°C alle zehn Jahre steigen würde, falls die CO2-Emissionen nicht deutlich reduziert werden. Ich hätte ihr von einer solchen Vorhersage abraten sollen. In jener Rede kündigte sie auch die Finanzierung dessen an, was später das Hadley Centre for Forecasting wurde.
Später allerdings erkannte Margaret, dass ihre Bedenken fehl am Platze waren. In ihrem Buch aus dem Jahr 2002 „Statecraft“ und daselbst auf einem Dutzend Seiten unter der Überschrift „Hot Air and Global Warming“ berichtet sie, wie sie darauf gekommen war, dass die Angstmache stark übertrieben war. Sie dachte, dass man wissenschaftliche Beweise sorgfältig beachtet, aber sie war immer skeptisch hinsichtlich des extremen Standpunktes des IPCC.
Im Jahre 1990 bekam sie Bedenken, als Antikapitalisten das Thema für rein politische Zwecke ausnutzten, und sie schrieb, dass die Klimaänderung „eine wunderbare Entschuldigung für weltweiten, supra-nationalen Sozialismus“ sei.
Meine eigene Meinung änderte sich im Jahre 2006, als ein Finanzinstitut in London mich aufforderte, mich mal mit der Klimafrage zu beschäftigen. Investoren, sagte der Direktor des Instituts, fragen sich, ob sie in „Erneuerbare“ investieren sollten.
Im Zuge dieser Untersuchung fand ich heraus, dass das Klimaproblem erheblich überbewertet worden ist. Ich berichtete, dass Regierungen wahrscheinlich Möglichkeiten der Besteuerung und von neuen Vorschriften finden würden, was für sie eine große Versuchung war und ist, und die Wissenschaft ignorieren würden. Der Direktor rief mich an und fragte, warum er meinem Bericht irgendwelche Aufmerksamkeit schenken sollte. Er hatte ein Dutzend Experten konsultiert, und ich war der Einzige, der ihm gesagt hätte, dass es keine Klimakrise gebe. Ich verwies auf meinen 40 Seiten starken Bericht. „Genau!“, sagte er, „daher folgen wir Ihnen und nicht den anderen 11. Sie haben Beweise geliefert, und zwar viele. Die anderen aber keinen einzigen“.
Eine Zusammenfassung meines Berichtes wurde 2006 im Sunday Telegraph veröffentlicht. Nachdem es zwei Stunden lang online zu lesen stand, brach die Website des Telegraph zusammen, als 127.000 Menschen weltweit versuchten, den Artikel anzuklicken.
Frage: Als einer der ausdauerndsten Kritiker der AGW-Theorie, welches Argument oder welche Umstände sind für sie der klarste Punkt zur Unterminierung von AGW?
Monckton: In der Wissenschaft ist es so: wenn eine Theorie nicht zu den Experimenten passt, ist sie falsch. Wir haben dieses Experiment nunmehr 25 Jahre lang durchgeführt, seit das IPCC seine ersten Prognosen im Jahre 1990 gemacht hat. Die Rate der globalen Erwärmung war seitdem nur halb so groß wie vom IPCC vorhergesagt. Dessen Vorhersagen passen nicht zu den Messungen.
Die Vorhersagen waren falsch, weil die Modellierer die falsche Gleichung benutzten, um imaginäre Verstärkungen der Temperatur-Rückkopplungen zu modellieren, von denen angenommen wurde, dass sie die geringe direkte Erwärmung durch unsere CO2-Emissionen verdreifachen würden. Man nehme die wissenschaftlich unhaltbare Verdreifachung weg, und nur eine geringe, harmlose und vorteilhafte Erwärmung wäre die Folge.
Selbst wenn die Vorhersagen korrekt gewesen wären, wäre es 10 bis 100 mal billiger, die globale Erwärmung geschehen zu lassen und sich an deren Konsequenzen anzupassen anstatt die Erwärmung zu vermeiden. Falls die ganze Welt einer Abschwächungspolitik gefolgt wäre, die so teuer ist wie in UK die Subventionen für Elektroautos, würden 75% des globalen BIP mit dem Anhalten der globalen Erwärmung verbraucht.
Frage: Wie ist Ihr Skeptizismus von der UK-Regierung aufgenommen worden, und wie beurteilen Sie den Erfolgt Ihrer Bemühungen zu hause und international?
Während der letzten acht Jahre war ich bemerkenswert selten in UK. Unsere instinktiv totalitäre Regierungsklasse hat den Haken des Unsinns der globalen Erwärmung geschluckt, samt Angelschnur und Pose. Die Kosten für Steuerzahler und der Preis bzgl. unserer Landschaft waren immens.
International jedoch war ich federführend bei der Überredung der Republikaner in den USA, gegen die betrügerische Wissenschaft hinter der globalen Erwärmung vorzugehen. Ich habe dem australischen Premierminister den Rücken gestärkt, die CO2-Steuer abzuschaffen, und ich habe den kanadischen Premierminister davon überzeugt, dass jeder Penny, der für die Beseitigung der nicht existenten globalen Erwärmung ausgegeben wird, ein verschwendeter Penny wäre.
Ich habe auch als Blitzableiter agiert, als ich hasserfüllte Attacken von Klimaextremisten von skeptischen Wissenschaftlern ferngehalten habe. Damit hatten sie den Rücken frei, um alternative Theorien bzgl. unseres Einflusses auf das Klima zu entwickeln. Für die Wissenschaft ist das besser.
Frage: Während Ihrer Jahre der Debatte um die globale Erwärmung und der Konfrontation mit dogmatischen Gläubigen an AGW, was war für Sie am enttäuschendsten?
Monckton: Die Politisierung der Wissenschaft seitens der Temperatur-Diktatoren; der beängstigend große Lärm des dreisten Unsinns durch einen Großteil von Akademikern und der Politik; der zombiehafte Eifer, mit dem jene, die von Klimawissenschaft keine Ahnung haben, behaupten, dass die Wissenschaft ,settled‘ ist; der Widerstand der Klimaextremisten, mit jemandem zu diskutieren, der sich in der Klimawissenschaft auskennt und die immer häufiger erhobenen Forderungen der Klimaextremisten, dass jene von uns, die skeptisch sind, wegen ,Verbrechen gegen die Menschlichkeit‘ angeklagt und verurteilt werden sollten.
Lord Christopher Monckton
Christopher Monckton, Third Viscount Monckton of Brenchley, is chief policy advisor to the Science… (read full bio)
Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/01/16/interview-moncktons-journey-warming-believer-influential-skeptic
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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