Thomas Stocker, der renommierte Berner Klimaforscher, triumphierte schon, bevor das Jahr zu Ende war. 2014 sei das wärmste Jahr überhaupt, schrieb er am 28. Dezember in der Schweiz am Sonntag. Er sei «froh über das Rekordjahr 2014, denn der Begriff ‹Erwärmungspause› ist nun vom Tisch». Die demonstrativ vorgetragene Freude über das Fortschreiten der Erderwärmung überrascht, da der Klimawandel laut Stocker ja schlimme Folgen für Mensch und Umwelt haben soll. Mit der Vorwegnahme eines Temperaturrekords befindet er sich in bester Gesellschaft. Zuvor hatte schon die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) verkündet, das Jahr 2014 sei «auf dem Weg zu einem der heissesten, wenn nicht das heisseste», zu werden. Dass die Meldung am 3. Dezember kam, genau zu Beginn der Klimakonferenz in Lima, lässt auf politische statt wissenschaft­liche Beweggründe schliessen.

Wenige Hundertstel

Die Ungeduld der Klimaforscher, einen Wärmerekord zu vermelden, erstaunt nicht. In den letzten fünfzehn Jahren stieg die weltweit gemittelte Oberflächentemperatur, je nach Messreihe, nur noch schwach oder stagnierte ganz. Dabei hatten alle Computersimulationen der Forscher das Gegenteil vorausgesagt. Dass dieses Versagen nun aus der Welt geschafft ist, stimmt nicht – selbst wenn die Rekordmarke durch die definitiven Messwerte für 2014 be­stätigt werden sollte. Denn die neue Höchstmarke wird wohl nur wenige Hundertstel Grad Celsius über dem bisherigen Spitzenwert liegen. Das bedeutet zum einen, dass die Steigerung innerhalb der Mess-Ungenauigkeit liegt und somit nur begrenzt aussagekräftig ist. Zum anderen ändert sich mit dem Mini­rekord nicht viel an der Diskrepanz zwischen vorausgesagten und tatsächlichen Tempera­turen: Seit Beginn des neuen Jahrtausends klaffen diese immer stärker auseinander. Es müssten schon mehrere Jahre mit viel deutlicheren Hitze­rekorden folgen, damit Prognosen und Realität wieder einigermassen übereinstimmen. Denn …

… was sagten die führenden Klimaforscher, als sie die fünfzehnjährige Erwärmungspause eingestehen mussten:
Diese sei viel zu kurz, um von Bedeutung zu sein – und somit kein Grund dazu, am mensch-gemach­ten Klimawandel zu zweifeln. Jetzt präsentieren die gleichen Forscher den mutmasslichen Minirekord eines einzelnen Jahres wie eine Trophäe.
Da soll einer noch folgen können.

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Ergänzung EIKE-Redaktion: ==> auch :

(1)  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/rekordwaermejahr-2014-haben-ipcc-und-co-doch-recht/  :

Rekordwärmejahr 2014 – Haben IPCC und CO. doch Recht?

(2)  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-grosse-stillstand-verlaengert-sich-erneut/ : 

Der Große Stillstand verlängert sich erneut


 (3)  http://www.science-skeptical.de/blog/globaler-temperaturrekord-2014/0013298/ : 

Globaler Temperaturrekord 2014 ?

NASA-GISS2014c
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Anmerkung EIKE-Redaktion :
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:
| Die Weltwoche, Ausgabe 1/2015 | Donnerstag, 8. Januar 2015  ; http://www.weltwoche.ch/
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
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