Noch steht nicht fest, ob Governeur Bobby Jindal aus Louisiana im Jahre 2016 als Präsidentschaftskandidat antreten wird, aber seine jüngsten Kommentare in Washington sollten vielleicht in diesem Zusammenhang gesehen werden. Mr. Jindal war kürzlich in Washington, um unter Anderem seinen nationalen Energieplan vorzustellen. Das Umreißen einer nationalen Energiepolitik ist für den Gouverneur von Louisiana ungewöhnlich, so dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein großer Teil der Reise von Mr. Jindal darin bestand, einem möglichen Rennen um die Präsidentschaft beizutreten.
In einem Bericht mit dem Titel „America’s Next Energy Plan-Organizing for Abundance“ [etwa: Amerikas nächster Energieplan – Organisation des Überflusses], der von America Next, einer konservativen, nicht profitorientierten Politikergruppe erstellt worden ist, die Mr. Jindalls Ansichten unterstützt, wird die gegenwärtige Energiepolitik der Administration beschrieben als „basierend auf linksradikaler Ideologie, wodurch Amerika Sieg in Niederlage verwandelt“. Und weiter: „Energiemangel und in den Himmel schießende Energiepreise resultieren aus einer gescheiterten Politik, nicht aus unserem beispiellosen Energie-Überfluss“.
Dies sind normale konservative Standardansichten über die Energiepolitik der Obama-Administration; und die Kritik der Republikaner an den Demokraten, weil diese nicht ausreichend genug nach Öl bohren, ist nichts Neues. Aber die Bemerkungen des Gouverneurs gehen darüber hinaus. „Die Realität derzeit sieht so aus: Wir haben eine Administration innerhalb der Obama-Administration, die aus Wissenschafts-Leugnern besteht, wenn es darum geht, die amerikanischen Energie-Ressourcen auszubeuten und um das Potential, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen für unsere Wirtschaft und unsere Zukunft“. Der Gebrauch des Ausdrucks „Wissenschaftsleugner“ durch Mr. Jindall zur Beschreibung der Politik der Administration ist verblüffend, vor allem im Zusammenhang mit dem derzeitigen politischen Umfeld. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Demokraten und progressive Kräfte den Republikanern und konservativen Kräften vorwerfen, anti-wissenschaftlich zu sein, aber der umgekehrte Fall ist sehr selten. Dies umso mehr, weil es von einem Politiker kommt, dessen Politik als Gouverneur eine gewisse Ambiguität um wissenschaftliche Konzepte wie die Evolution reflektiert. (…)
Mit der Bezeichnung der Obama-Administration als „Wissenschaftsleugner“ hat Mr. Jindall den Spieß und die relative Position der beiden Parteien umgedreht. Oberflächlich betrachtet scheint es seltsam, dass die Differenzen von Mr. Jindall mit dem Weißen Haus hinsichtlich Energie eindeutig politischer und nicht wissenschaftlicher Natur sind. Dennoch ist dieser Vorgang signifikant. Falls auch andere Republikaner anfangen, so zu sprechen, wird es die Grenzen in der politischen Diskussion verwischen, was es den Demokraten schwerer macht, sich als die Partei der Wissenschaft zu gerieren. Dies wiederum wird den Republikanern helfen, ihr Image als antiwissenschaftliche Partei abzustreifen. Außerdem – falls es den Republikanern gelingt zu argumentieren, dass die Energiepolitik des Präsidenten das Ergebnis schlechter Wissenschaft ist und nicht politischer Standpunkte, wird es viel einfacher sein, die Unterstützung der Öffentlichkeit für die Energiepolitik der Republikaner zu gewinnen.
Link: http://www.thegwpf.com/us-republican-governor-blasts-obama-energy-team-as-science-deniers/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung des Übersetzers: In den USA geht es also immer mehr zur Sache. Vielleicht schwappt auch davon bald etwas nach Europa über. D scheint allerdings ein hoffnungsloser Fall.
C. F.

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken