Vorausgeschickt sei eine Anmerkung zum Stil der ZDF-Nachrichten: Leider erfolgt in ihnen inzwischen eine implizite Einmischung der Nachrichtensprecher, die jedes erträgliche Maß überschreitet. Offenbar ist unbekannt, dass es AUSSCHLIEßLICH auf den nackten Sachinhalt der Nachricht ankommt. Kommentierung des Sprechers mit den Mitteln aufgesetzter Emotionen stellt eine unzulässige Verdrehung des Nachrichteninhalts dar. Inzwischen müssen wir Ego-Hähne wie Claus Cleber oder Thomas Roth ertragen, die schon Nachrichten-"Vorträge" zelebrieren und sich in Belehrung des Zuschauers und Gestelztheit überbieten. Man kann nur abschalten, wenn C. Cleber auf der Mattscheibe erscheint, seine Wirkung ist die von Allergiepollen im Frühjahr.
Leider fangen mit diesem Unsinn nun auch noch die ZDF-Damen an. Frau Slomka pflegt seit einiger Zeit bemühte Ironie, was vielleicht nicht ganz so unerträglich ist wie das Gehabe ihrer männlichen Kollegen. Ihr Kommentar zum New York Gipfel "Weltrettung muss es mindestens sein" war tatsächlich amüsant, hat aber in einer Nachrichtensendung auch nichts zu suchen. Daher ein Appell ans ZDF: Wir wollen Nachrichten neutral-sachlich hören, ohne Senkung der Stimme ins Sakrale, wenn wieder einmal das Böse in der Welt überhand nimmt. Wir wollen Qualitätsredakteure, die sich mit keiner Sache gemein machen und sei es auch eine vermeintlich gute.
Nun zum ZDF-Bericht über den Klimagipfel: Es lohnt kaum noch, den stets wiederholten Unsinn zu kommentieren. So etwa die regelmäßig gezeigten harmlosen, weißen Wasserdampfwolken aus Kraftwerkskühltürmen, die als Synonym für die Klimaschädlichkeit des industriellen menschlichen Tuns herhalten müssen und gleichzeitig noch in gewünschter Verdrehung und dem Laien unkenntlich das anthropogene CO2 darstellen. Von diesem Naturgas (CO2 ist Hauptbestandteil der Photosynthese) weiß zwar heute schon jedes Schulkind, dass es ebenso unsichtbar wie auch (in diesen und wesentlich größeren Mengen) völlig ungiftig ist – das schert aber keinen Journalisten. Hauptsache ein stimmiges Katastrophenbild entsteht.
Ist es tatsächlich unbekannt, dass sogar das IPCC über die Extremwetterentwicklung längst Entwarnung gegeben hat, mehrfach nachzulesen, zum letzten Mal im Extremwetterbericht SREX (hier), aber auch schon im IPCC-Bericht von 2001, the scientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155 (hier)? Dass dies den Fachredakteuren bzw. dem ZDF unbekannt sein sollte, ist unglaubwürdig, daher muss man wohl bei den üblichen Meldungen von an Zahl und Stärke ansteigenden Extremwettern von vorsätzlicher Täuschung des Zuschauers ausgehen.
Nehmen wir jetzt stellvertretend zwei Kernaussagen der Sendung her! So behauptete beispielsweise Frau Slomka, dass die globale Mitteltemperatur im August 2014 die höchste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen gewesen sei – ohne die Quelle zu nennen. Hmmm, das nach immerhin 17 Jahren globaler Abkühlung? Nun ist es mit "globaler Mitteltemperatur" so eine Sache. Sie ist ein wohlfeiles theoretisches Konstrukt. Eine räumliche Temperaturmittelung über Bereiche mit unterschiedlichen Wärmekapazitäten kennt die Physik nicht (hier, hier). Außerdem zeigen lokalen Temperaturreihen zum Teil extrem unterschiedliche Verläufe. So weisen beispielsweise weltweit rund ein Viertel aller 100 Jahre langen Temperaturreihen Abkühlung und nicht Erwärmung auf (hier, hier). Davon hat  anscheinend kein Journalist Kenntnis.
Greifen wir einfach auf eine sehr prominente und weitgehend lokale Reihe zu. Es ist die CET-Reihe (Central England Temperatures), die im Jahre 1659 beginnt und laufend bis zum aktuellen Tag fortgesetzt wird. Sie kann von jedermann aus dem Netz heruntergeladen werden (hier) und bietet nicht nur Jahreswerte sondern sogar Tageswerte und Monatswerte. Was will man mehr? Ich habe daher zur Überprüfung der ZDF-Behauptung die CET – Augusttemperaturen seit 1659 in einem Diagramm dargestellt (Bild).

Bild: Augusttemperaturen seit 1659 bis 2014 in Mittelengland. Der August 2014 (roter Pfeil) liegt in der unteren Hälfte aller Werte. Offenbar hat die kühle Augusttemperatur Mittel-Englands in 2014 nichts zum hohen globalen Mittelwert des ZDF beigetragen – mein Gott, wie heiß muss es im August 2014 dann erst andernorts gewesen sein!

Um näher Interessierten das nicht ganz triviale Herunterladen und ins EXCEL-Transponieren der Reihe zu ersparen, liegt der EXCEL-File bei. Jeder kann jetzt selber nach Belieben herumspielen, zum Beispiel sich andere Monate ansehen usw.
Fazit: Zumindest aus der CET-Reihe geht eindeutig hervor, dass die ZDF-Behauptung über eine in 2014 noch nie vorgekommene "globale" Augusttemperatur fragwürdig ist – um es freundlich auszudrücken.
Weitere Fragwürdigkeiten in der ZDF-Sendung betrafen den westantarktischen Eisschild, dessen katastrophales Rutschen – verbunden mit mindestens 3 m Meeresspeigelanstieg – an die Wand des aktuellen Geschehens gemalt wurde. Immerhin wurde am Schluss des Beitrags nebenbei darauf hingewiesen, dass das Ereignis noch viele Hundert Jahre auf sich warten lässt. Nun gut. Was aber wohl das erst in vielen hundert Jahren drohende Rutschen eines mehrere km dicken Eisschildes und die in dieser Tiefe vorherrschende Wassertemperatur mit dem bis heute und auch in Zukunft verschwindenen menschgemachtem Einfluss auf Erdtemperaturen zu tun haben soll, haben sich mitdenkende Zuschauer sicher erstaunt gefragt. Eine EIKE-News von Lubos Motl (Fachberatsmitglied von EIKE) sagt zum Thema "Antarktis" Näheres (hier).
Eine weitere Besonderheit der ZDF-Sendung war, dass wieder einmal der Klima-Chef-Alarmist H.-J. Schellnhuber zu Wort kam. Was diesen Mann antreibt, ist vielen ein Rätsel. Modellszenarien als Realität zu verkaufen, wobei diese Modelle noch nicht einmal den Eintrittszeitpunkt des El Nino vorhersagen können, ist schon kühn. Eine El-Nino-Vorhersage-Publikation zs. mit Armin Bunde als Hauptautor hat sich als Flop herausgestellt, sie traf nicht zu. Der Presserummel (hier) darüber erscheint daher im Nachhinein etwas peinlich. Noch erstaunlicher, wie die Medien den sachlichen Unsinn über extrem hohe zukünftige Erdtemperaturen, die nur in fiktiven Modellen erkennbar sind, auch noch als "Realität" schlucken und unter die Leute streuen.Wie hat es einmal ein Experte ironisch ausgedrückt: "Klimamodelle sind zuverlässige Mittel um die Klimazukunft zu prognostizieren, nur mit der Klimavergangenheit hapert es leider noch".
Schellnhuber erweist sich bei persönlichem Kennenlernen als ein sympathischer und zuvorkommender Zeitgenosse – zumindest ich schätze ihn so ein. Seine zweite Seite (Dr. Jekil – Mr. Hyde) ist aber nicht tolerierbar. Die von ihm propagierte "große Transformation" ist ein undemokratischer, im Grunde sogar faschistoider Ansatz zur "Weltrettung". Und von "Weltrettung" hatten wir schon in der Vergangenheit genug. Die Politik sollte sich von solchem Unsinn endlich distanzieren und nicht deren Vertreter auch noch zu Direktoren des WBGU machen.
Kann man gegen die Volksverdummung des ZDF etwas tun? Leider nur wenig, Proteste, auch solche beim Rundfunkrat etc. laufen erfahrungsgemäß ins Leere. Wir können aber an dieser Stelle beispielsweise an alle Eltern mit Kindern in naturwissenschaftlichen Gymnasialklassen appellieren, einmal mit den betreffenden Lehrern (Lehrerinnen) zu reden, damit solche Meldungen wie die des ZDF thematisiert und versachlicht werden. Dabei lernen die jungen Leute auch gleich noch nebenbei, was reale Propaganda bedeutet. Freilich ist eine vorherige Erkundigung ratsam, ob es sich bei dem betreffenden Lehrkörper nicht etwa um einen strammen Grünen handelt. In diesem Fall ist "Klappe halten" zum Schutz des Sprösslings das Beste, denn solchen Leuten ist mit rationalen Argumenten nicht beizukommen. Wir können weiter an alle Leser dieses Beitrags appellieren, beim ZDF zu protestieren. Die Masse macht’s.
Nun ist schlussendlich aber auch eine kleine Ehrenrettung des ZDF angebracht. Die dem heute-journal nachfolgende Sendung "aus der Anstalt", die in neuer Form und mit neuen Akteuren an Niveau fast unendlich gegenüber dem Vorgänger unter Priol und Pelzig zugelegt hat, ließ erstaunen. Dass das ZDF solch eine hervorragende, schonungslose Kritik der deutschen Politik zuließ, darf als Medien-Sternstunde gelten. Ich gestehe meine permanente Befürchtung freimütig ein, dass plötzlich der Bildschirm schwarz würde. Nichts derartiges geschah, so dass wir hoffen dürfen, die Zensur schlägt auch zukünftig nicht zu und uns bleibt "aus der Anstalt" in dieser Bissigkeit und Schonungslosigkeit noch weiter erhalten. Wer’s versäumt hat, kann die Sendung in der ZDF-Mediathek ansehen.
Vielleicht liest ja einer der Kabarettisten diesen Beitrag hier, oder ein Leser, der zu den Kabarettisten Kontakt hat, macht sie auf ihn aufmerksam. Mein Vorschlag dann: Wie wäre es mit einem Klimabeitrag "aus der Anstalt", der die Weltrettung durch "Aufhalten" des Klimawandels mit CO2-Vermeidung aus Korn nimmt, denn Klima kann man schließlich ebensowenig wie das Wetter schützen. Immerhin gibt es bereits Klimacomedy-Ansätze – so bei Dieter Nuhr, der in einer Sendung das Ergrünen der Erde durch zunehmendes menschgemachtes CO2 erwähnte, aber auch Vince Ebert nimmt kein Blatt vor den Mund. Ein Zuschauerapplaus anlässlich der Anmerkung von D. Nuhr fiel aus, offenbar hat die permanente Katstrophenpropaganda bereits so gewirkt, dass nur die wenigsten kapiert haben, was D. Nuhr meinte. Eine satirische Klimasendung "aus der Anstalt" wird natürlich ein frommer Wunsch bleiben, denn da hört der Spaß auf, sie käme niemals durch.
Auch die darauf folgende Sendung von Harald Lesch "Leschs Kosmos" war übrigens tadellos. Ob sich H. Lesch noch an seine "Nacht des Klimas" erinnert. Vermutlich nicht, denn sie war einfach zu peinlich (hier). Wir wollen ihm vergeben, jeder von uns baut schon mal "Mist". Was er jetzt auf seinem ureigenen Forschungsgebiet im ZDF an Populärsendungen macht, ist dagegen einwandfrei, gelungen und gut. 

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