Mehr Wetterextreme durch Aufschaukeln riesiger Wellen in der Atmosphäre

Dies ist die Überschrift einer Pressemeldung, die das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am 12. August 2014 in die Medienwelt ausstreute. Die Medien werden sich auf diese Sensation stürzen, ohne zu merken, dass der Aussagewert der Studie, an welcher der „Chef“ Hans Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmtorf mitgearbeitet haben, praktisch gleich Null ist.
Jeder Mensch weiß, dass es seit Urzeiten die Jahreszeiten mit Frühling, Sommer, Hebst und Winter gibt, die vom Sonnenstand vorgegeben werden. Jeder Mensch weiß auch, dass alle Tief- und Hochdruckgebiete wandernde und vergängliche Gebilde sind, die von Höhenströmungen gesteuert werden. Dass die Höhenströmung nicht breitenkreisparallel, sondern wellenförmig ist, wissen wir auch. Bekannt ist auch, dass sich gelegentlich Wellen so aufschaukeln, dass sie zeitweise stationär erscheinen. Man spricht dann von Omega-Lagen, wobei ein Hoch von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird. Das alles ist nichts Neues. Doch wann und warum dies passiert, ist ein ungelöstes Rätsel der Natur.
Ist dieses Wellen-Rätsel nun durch die großen Experten Rahmstorf und Schellnhuber gelöst? Ist die auslösende Ursache gefunden worden? Ich zitiere: „Die Wissenschaftler haben große Sätze globaler Wetterdaten untersucht und dabei einen faszinierenden Zusammenhang entdeckt… Ein großer Teil der globalen Luftbewegung in den mittleren Breiten nimmt gewöhnlich die Form von Wellen an, die um den Globus wandern… Die Studie zeigt jedoch, dass einige dieser Wellen bei extremem Wetter nahezu feststeckten und sich stark aufgeschaukelt haben… Dahinter steckt ein subtiler Resonanzmechanismus, der Wellen in den mittleren Breiten festhält und sie deutlich verstärkt.“
Haben Sie genau gelesen? Das Ganze ist eine Nullaussage! Man hat etwas längst Bekanntes entdeckt und vermutet nun einen „subtilen Resonanzmechanismus“, der in den mittleren Breiten, der „Westwindzone“, die Wellen festhält und deutlich verstärkt. Wie viel Geheimnisvoller wäre die Aussage gewesen, wenn statt deutlich signifikant gesagt worden wäre. Im Text wird auch gesagt, dass „Wellen bei extremem Wetter nahezu feststeckten“, während nach der Überschrift erst durch das Aufschaukeln „Wetterextreme“ ausgelöst werden sollen. Aber dann zaubert man doch noch einen Schuldigen ans Tageslicht: „Seit dem Jahr 2000 hat sich die Arktis etwa doppelt so schnell erwärmt wie der Rest des Planeten.“ Ist das plausibel? Nein, denn dann müsste sich die Zirkulation abschwächen, da zwischen Pol und Äquator der Temperaturgradient geringer würde.
Ein Beweis für diese Hypothese wird nicht geliefert! Was kann ein synoptischer Meteorologe, der das Wetter mitsamt der Höhenströmung vorhersagen soll, mit solchen substanzlosen Aussagen prognostisch anfangen? Nichts! Auch an diesem Beispiel kann man eine Lebenserfahrung heranziehen, die von Albertus Magnus (1200-1289) stammt: „Die wenigsten Menschen denken wirklich; sie leben hauptsächlich aus ihren Vorstellungen und meinen, das wären Gedanken!“ 

Auszug aus "Sommer, Sonne, Wärmegewitter – gutes Konjunkturklima für „Klima-Alarm“! der Oppenheimer Werkstatt für Wetterkunde – Dr. Wolfgang Thüne


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