Der 79-jährige Schwede zählt zu den renommiertesten Meteorologen weltweit: Er führte 1981 bis 1990 das European Centre for Medium-Range Weather Forecasts im englischen Reading und danach bis 2000 das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, daneben arbeitete er auch am International Space Science Institute in Bern.
«Es ist wichtig, eine breite Debatte über Energie und Klima zu ermöglichen», sagt Bengtsson. Deshalb stellte er sich vor einigen Wochen der Global Warming Policy Foundation (GWPF) zur Verfügung. Der Think-Tank, gegründet vom ehemaligen britischen Finanzminister Nigel Lawson, setzt sich mit einem Beirat aus namhaften Wissenschaftlern kritisch mit der Klimaforschung und der Energiepolitik auseinander.
Als Skeptiker – was jeder Wissenschaftler sein sollte – veröffentlichte Bengtsson im April auch einen Artikel in der NZZ. Er stellte darin fest: «Die Klimaerwärmung ist bis jetzt kein ernsthaftes Problem, wenn wir uns auf Beobachtungen stützen. Problematisch wird sie nur, wenn wir uns auf Modellsimulationen beziehen.» Diese ­liessen sich jedoch nicht überprüfen, deshalb seien sie «mehr eine Sache des Glaubens als ein Faktum». Daraus schloss der Kritiker: «Bevor man radikale und hastige Änderungen am heutigen Energiesystem vornimmt, muss es robuste Beweise für ­einen beträchtlichen Klimawandel geben. Davon sind wir noch weit entfernt.»
Darauf antwortete ETH-Professor Reto Knutti, der selber Klimamodelle entwickelt. Er behauptete: «Viele Resultate von Klimamodellen sind seit über zwanzig Jahren ähnlich geblieben. Sie reflektieren unser bestes Verständnis der Prozesse im System.» Er verschwieg, dass die tatsächlich gemessenen Temperaturen heute unter all denen liegen, die die Klimamodelle in den letzten zwanzig Jahren voraussagten.
Nach nur einem Monat zog sich Bengtsson wieder aus der GWPF zurück: Er sei von Kollegen so angegriffen worden, dass er sich an die Hexenjagd auf Kommunisten in den USA der 1950er Jahre erinnert fühle und um seine Gesundheit und Sicherheit fürchte.
==================================================
Anmerkung EIKE-Redaktion:
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:
Wissenschaft: Glaubenskrieg | Die Weltwoche, Ausgabe 22/2014 |  Donnerstag, 29. Mai 2014 ; http://www.weltwoche.ch/
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
==========================================================================
Siehe auch : http://www.weltwoche.ch/
Sicher ist nur die Ungewissheit | Die Weltwoche,
Ausgabe 22/2014 | Donnerstag, 29. Mai 2014 ;
siehe auch : http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ein-kommentar-von-lennart-bengtsson/ ; 24.05.2014
==============================================================
PDF zum Download unten

Related Files

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken