Die Lachnummern von DWD, PIK und FAZ, Teil 2

Zu diesem Statement kommen wir noch. Zuerst wenden wir uns den Tatsachen zu (Abb.1)
 
Abb.1 (Quelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17514-2014-05-05.html) zeigt das markierte Gebiet des Wilkes-Beckens in der Ostantarktis.
Nun wenden wir uns der Frage zu, wie die Temperaturentwicklung in diesem Gebiet aussieht. In unmittelbarer Nähe liegt die französische Forschungsstation “Dumont d´Urvi“ (Abb.2).
 
Abb.2 (Quelle: http://www.antarctica.ac.uk/met/gjma/) gibt eine Übersicht der antarktischen Polarstationen. Die Forschungsstation “Dumont d´Urvi“ kann auf eine Temperaturdatenreihe von über 50 Jahren zurück greifen.
 
Abb.3 (Quelle: Wikipedia) zeigt die Temperaturdatenreihe von “Dumont d´Urvi“, nahe dem Wilkes-Becken. Wie unschwer zu erkennen, fallen dort seit 30 Jahren die Temperaturen deutlich. Es besteht demnach nicht der geringste Spielraum zu der Einschätzung, der genannte „Korken“ könnte abschmelzen. Mal ungesehen davon, welche Folgen dadurch ausgelöst werden, die nicht auf Ergebnissen aus Computerspielen beruhen.
Wir suchen nach einem weiteren möglichen Beleg, der die These der PIK-Folgen“wissenschaftler“ untermauern könnte und betrachten die gesamte antarktische Temperaturentwicklung der letzten Jahrzehnte (Abb.4).
 
Abb.4 (Quelle: http://www.ucar.edu/communications/quarterly/summer08/antarctica.jsp) zeigt die antarktische Temperaturentwicklung über die letzten 35 Jahre. Rot bedeutet Erwärmung, blau, Abkühlung. Das gesamte Areal der Ostantarktis, die komplette Gegend des Wikles-Beckens und der weitaus größte Teil der Antarktis verzeichnete in den letzten Jahrzehnten eine Abkühlung. Dem Zeitraum also, der nach den AGW-Panikern, Entschuldigung, AGW-Aktivisten, durch eine nie dagewesene menschengemachte globale Erwärmung gekennzeichnet ist.
Zur Abb.4 noch die gemittelte Temperaturentwicklung der Antarktis über die letzten Jahrzehnte.
 
Abb. 5 (Quelle: http://www.climate4you.com/GlobalTemperatures.htm). Die Datenreihe spricht für sich – keine Erhöhung der Temperatur zu sehen.
Zum Abschluss noch ein Blick auf die Entwicklung der antarktischen Temperaturen über die letzten 5.000 Jahre aus Vostok-Eisbohrkerndaten (Abb.6).
 
Abb.6 Quelle: (http://www.c3headlines.com/) zeigt deutlich die Warmperioden der mittelalterlichen Warmzeit, des römischen Klimaoptimums und das Holozänoptimum. Das gegenwärtige Temperaturniveau ist als mäßig einzustufen. Allein in 13 Zeitabschnitten war es in den letzten 5.000 Jahren wärmer als heute. Seit Beginn des Jahrhunderts ist wieder ein deutlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.
Die Untersuchung zeigt in eindeutiger Weise, dass kein Raum für Panikmache oder gar Horrorszenarien besteht. Die medienwirksam zur Geltung gebrachten Korkenentleerung ist nichts anderes als der bei der deutschen Presse wieder einmal geglückte Versuch, sich mit Szenarien, die Hollywood nicht besser entwerfen könnte, Aufmerksamkeit zu erzielen. Mit Wissenschaft hat dies nichts zu tun. Wie Abb.6 eindrucksvoll belegt, sind die derzeitigen Temperaturen als moderat einzustufen. Der Trend ist sogar negativ (türkisfarbener Pfeil)
Im Betrachtungszeitraum ist deutlich ein Schwingverhalten (grün) zu sehen, was nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. Anhand der halben Periodenlänge, die auf der Abbildung zu sehen ist, beträgt die gesamte Schwingungsdauer für einen Zyklus ca. 7.800 Jahre. Dies ist die selbe Schwingungszeit, wie sie die Sonne bei ihren Langzeitaktivitätsschwankungen aufweist.

1. Ergebnis

Kein Temperauranstieg in der Antarktis, im Gegenteil, Rückgang der Temperaturen, kein Eisrückgang, im Gegenteil, ein Anstieg des Eisvolumens und langfristig deutlich niedrigere Temperaturen als in den vergangenen Jahrhunderten, gar Jahrtausenden.

Nach dieser Faktenbetrachtung, zurück zu der Aussage der PIK´schen Forschergruppe “Das Wilkes-Becken der Ost-Antarktis ist wie eine gekippte Flasche, wenn der Korken gezogen wird, entleert sie sich.“
Durch die „Korkenschmelze“ im Wilkes-Becken der Ost-Antarktis würde also wie aus einer gekippten Flasche, wenn der Korken gezogen wird, der Meeresspiegel um bis zu 4m ansteigen. Der Autor hofft doch sehr, dass die genannten Folgenforscher nicht zu viele Korken „geköpft“ und zu viele Flaschen gekippt haben und dann unter den bekannten Folgen zu ihrem Folgenergebnis gelangt sind, dass uns hier in Auszügen präsentiert wird. Da stellt sich doch nur die Frage, warum nicht gleich um 40m? Macht sich doch gegenüber der deutschen Panikpresse noch besser und ist für die Computerspiele ebenfalls kein Problem, mit entsprechender Parametrierung der Randbedingungen zu solchem Ergebnis zu gelangen.
Die bereits erwähnte Zielgruppe des PIK, die deutschen Presse, allen voran einmal mehr der Schreiber der FAZ, Herr Joachim Müller-Jung sind auf den Sciecne Fiktion-Bericht des PIK, generiert aus Computerspielen, (wieder einmal) reingefallen. Aber womöglich haben die dortigen Verantwortlichen ebenfalls vor der Veröffentlichung ihres Berichts am 14.05.2014 in der FAZ “Auf zu dünnem Eis“ zu „viele Flaschen gekippt“. Obwohl dies bei Journalisten wohl nicht notwendig ist, um Unsinn zu schreiben. Nannte Lenin Journalisten doch treffend „nützliche Idioten“. Schauen wir uns einmal die Passagen über die Ostantarktis aus dem Artikel des Herrn Müller-Jung an:
“Auch über die noch gigantischeren Eispanzer im Osten, bis zu drei Kilometer dick und in der Fläche zehnmal so groß wie die Westantarktis, wird neu nachgedacht. „Wir haben ihre Stabilität überschätzt“, kommentierte Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung eine Berechnung, die man jüngst für das Wilkes-Becken vorgenommen hat. Ein Eisstück an der Küste hält, so Levermann, riesige dahinterliegende Eismassen zurück – „wie ein Korken den Inhalt der Flasche“. Schmilzt der Korken, gibt es kein Halten mehr: drei bis vier Meter Meeresspiegelanstieg.“ Soweit Herr Müller-Jung.
Und die Fakten? Wie gesehen: Kein Temperauranstieg, im Gegenteil, Rückgang der Temperaturen, kein Eisrückgang, im Gegenteil, ein Anstieg des Eisvolumens und langfristig deutlich niedrigere Temperaturen als in den vergangenen Jahrhunderten, gar Jahrtausenden.
Da stellt sich die Frage, wie lange will die FAZ ihren Lesern noch solchen Unsinn als Wissenschaft verkaufen. Wenn die dortigen Verantwortlichen schon nicht damit aufhören können, dann sollen sie doch bitte solche Artikel unter der Rubrik Satire veröffentlichen. Dies wäre sowohl für die FAZ, das Wissen ihrer Schreiber/Redakteure und natürlich für ihre Leser, ein großes Stück glaubwürdiger/ehrlicher, als den FAZ-Lesern Unsinn oder Satire als Wahrheit zu verkaufen. Auch die Zeilen im besagten Artikel zur Westantarktis sind nicht wirklich besser:
Herr Müller-Jung: "Die größte Gefahr lauert allerdings unten: An der Stelle, an der die Eispanzer sich ins Meer schieben, frisst sich die Wärme jetzt immer schneller durchs Fundament. Das Eis wird dünner und leichter, es fließt schneller ab und verliert sich im Meer. In der Westantarktis hat man die gruselige Beschleunigung jetzt mit Radarfotos der vergangenen Jahrzehnte dokumentiert. Eric Rignot, ein kalifornischer Nasa-Forscher, hat die jüngsten, in den Wissenschaftsmagazinen „Science“ und „Geophysical Research Letters“ veröffentlichten Zeugnisse auf den Punkt gebracht: „Der Kollaps der Westantarktis scheint jetzt unaufhaltsam.“ Donnerwetter, das sind doch starke Worte, die Herr Müller-Jung uns zumutet.
Immerhin hat der FAZ-Autor offensichtlich mal etwas richtig verstanden, bzw. wiedergegeben. Auch wenn dieser eine entsprechende blumige Wortwahl (“frisst“, “verliert sich im Meer“) dafür verwendet. Bei den entsprechenden Eisflächen der Westantarktis handelt es sich um Schelfeisflächen, also um schwimmendes Eis, welches von Meerwasser unterspült wird. Daher eine kleine Unterrichtstunde für allzu kritiklose Journalisten und Aufklärung für wissenschaftlich Interessierte:
Das Kalben von Eis, als auch das Abbrechen ganzer Eisfelder von Schelfeisflächen gehört zum normalen Klimageschehen vor Ort. Es gibt kein statisches Eis. Der Eispanzer der Antarktis ist dabei ständig in Bewegung (folgende Abbildung), so dass es zwangsläufig zu Abbrüchen kommt. Ansonsten würde das Eis längst die ganze Erde bedecken. Das Eis fließt zu den Rändern des Eisschildes, also zu den Küsten. Die Abbildung rechts zeigt anhand von Satellitenmessungen die unterschiedliche Fließgeschwindigkeit und die Richtung des fließenden Eises (Quelle: British Antarctic Survey).
 
Abb.7 links zeigt schematisch die Ursachen des Eisflusses. Durch Niederschläge wird das Eisschild vergrößert. Durch das zusätzliche Gewicht und dem daraus resultierenden Druck, wird das Eis darunter verdichtet und erhält, wenn der Druckimpuls am Boden ankommt, einen seitlichen Impuls, der wegen der Topographie des Bodens und der Schwerkraft, seitlich zu den Küsten abfließt – das Eis fließt. Verliert das Eis den Grund, bricht es. Abb.7 rechts zeigt die unterschiedliche Fließgeschwindigkeit des antarktischen Eisschildes. Zu den Küsten hin wird diese größer (http://www.stabilisation2005.com/day1/Chris_Rapley.pdf).
Im Laufe von Jahrtausenden muss es also zum Abbrechen ganzer Eisfelder kommen, da sich das Eis immer weiter ins Meer schiebt, den Grund verliert und wegen seines zunehmenden Gewichtes instabil wird. Diese Instabilität wird dabei durch das Umspülen relativ warmen Meerwassers verstärkt.
Wie Untersuchungen der British Antarctic Survey ergaben, hat sich insbesondere an den Küsten und besonders auf der antarktischen Halbinsel die Niederschlagsmenge (Schnee) stark erhöht und zwar um über 1 t/m2 pro Jahr (folgende Abbildung rechts). Leicht vorzustellen, welchen Einfluss dieses zusätzliche Gewicht auf die Stabilität der Schelfeisfelder ausübt.
 
Abb.8 links gibt einen Überblick über die Schelfeisflächen der Antarktis und deren Größe. In der Abbildung rechts ist deutlich erkennbar, dass die antarktische Halbinsel (“Peninsula“), dort, wo die spektakulären Eisabbrüche zu verzeichnen waren, die stärksten Schneefälle pro Jahr, mit der höchsten Gewichtszunahme erhielt. Quelle: British Antarctic Survey

2. Ergebnis:

Eisabbrüche muss es zwangsläufig geben, auch größere, da das Eis der Antarktis zu ihren Küsten wandert und dann keinen Untergrund (Halt) mehr hat.

Dies alles erklärt noch nicht vollständig, warum in der Westantarktis und dort nur auf der Halbinsel Peninsula spektakuläre Abbrüche ganzer Eisfelder zu verzeichnen sind und warum die Westantarktis einen anderen Temperaturverlauf zeigt, wie die Ostantarktis. Wie bereits geschildert und von Herrn Müller-Jung bestätigt (auch wenn er die Zusammenhänge ganz offensichtlich nicht kennt), sind beide Gründe in den unterschiedlichen Meeresströmungen und den damit verbundenen Wassertemperaturen zu suchen.
Z.B. bei den Eisfeldern Larsen B und Wilkensens, bei denen in der jüngeren Vergangenheit spektakuläre Eisabbrüche zu verzeichnen waren, handelt es sich um schwimmendes Eis. Erwärmt sich das umgebende Wasser (Herr Müller-Jung spricht von fressen), so muss dies Auswirkungen auf die Eisfelder und deren Stabilität, sowie auf die Landtemperaturen haben. Da sich die Messstationen in der Antarktis vorrangig in Küstennähe befinden, wird durch sie die gesamte ausgewiesene antarktische Mitteltemperatur bestimmt.
 
Abb.9 zeigt den Sea Surface-Temperaturtrend von 1955 – 1998 nach den Angaben der POGO (Partnerchip for Observation of the Global Oceans). Insbesondere die Gewässer um die antarktische Halbinsel zeigen dabei eine im Vergleich deutliche Temperaturerhöhung. Inwieweit die Daten auf eine Erwärmung des Wassers vor Ort oder auf Meeresströmungen zurückzuführen sind, zeigt die folgende Abbildung.
Die Oberflächengewässer der antarktischen Halbinsel werden vorrangig durch die WSSP-Meeresströmung (Western Subtropical South Pacific), die warmes Wasser von der australischen Ostküste an der antarktischen Halbinsel vorbei in den Südatlantik transportiert (folgende Abbildung), bestimmt. Dieser Strom wird stark von der ENSO beeinflusst, die Schwingungscharakter aufweist und von natürlichen Ursachen (Sonne) bestimmt wird.
 
Abb.10 zeigt die Meeresströmungen im Südpazifik (Quelle: Prof. John Turner, “The El Niño-Southern Oscillation and Antarctica“, International Journal of Climatology, 2004) und dazu den ENSO-Index von 1950 – 2010, Quelle: (http://www.esrl.noaa.gov/psd/enso/enso.mei_index.html). Ab 1977 lässt sich eine Änderung der ENSO erkennen. Sie wechselt ins Positive. Damit ist erklärbar, warum vermehrt warmes Wasser an die Westantarktis gelangt (rot umrundet). Da die ENSO wie alle Ozeanoszillationen zyklisch ist, ist in Kürze mit einem erneuten Wechsel zu rechnen, der sich seit 2005 ankündigt.
Dass es sich bei den veränderten Meeresströmungen um wiederkehrende, wechselnde Ereignisse handelt, zeigt Abb.11.
 
Abb.11 links zeigt die Temperaturoberflächenanomalie für die antarktische Halbinsel (rot) und für die übrige Antarktis (grün, Quelle: http://www.appinsys.com/GlobalWarming/AntarcticWilkinsIceShelf.htm) im Zeitraum von 1860 – 2009. Zum einen ist ersichtlich, dass das Gebiet um Peninsula eine deutlich höhere Temperaturschwankungsbreite aufweist, was auf die ENSO zurückzuführen ist und zum anderen, sind recht gut die beiden Zyklen zu erkennen, die im Betrachtungszeitraum liegen. Ab Mitte der 1940-Jahre begann der jetzige Zyklus, der um die Jahrtausendwende seine Richtung änderte und seither abfällt.
Was noch aussteht, ist der Beweis, dass sowohl die antarktischen Temperaturen, als auch die Schwankungen der Meeresströmungen natürlichen Ursprungs sind und von der Sonne abhängen.
 
Abb.12 im Hintergrund zeigt die gesamte antarktische Eisentwicklung von 1979 – 2006 und dazu im Vordergrund, den solar radio flux (Sonnenaktivität) im Zeitraum von 1994 – 2007. Die starke 2. Spitze des 23. Schwabe-Sonnenzyklus, die mit dem Maximum des im Mittel 208-jährigen de Vries-Suess-Sonnenzyklus zusammenfällt und durch diesen angetrieben wurde, ist wie ein unverwechselbarer Fingerabdruck in die antarktische Eisentwicklung eingeprägt (rot). Dies ist genau der Zeitpunkt, an dem das große westantarktische Eisfeld Larsen B, nachdem es 10.000 Jahre Bestand hatte, zusammenbrach. Zur solaren Aktivität meldete die Max Planck Gesellschaft in 2004 “Sonne seit über 8.000 Jahren nicht mehr so aktiv wie heute“.
Abb13 zeigt den Zusammenhang der Oberflächentemperatur im Südpazifik in Relation zum CTI (Eastern Equatorial Pacific Sea Surface Temperature Anomalies "Cold Tongue Index") aufgezeigt. Der CTI deckt das Meeresgebiet ab, welches durch den El Niño vorzugsweise betroffen ist.
 
Abb.13: Die Zeitreihe zeigt deutlich den Zusammenhang zwischen Süd Pazifik SSTA und CTI, Quelle: (http://climatechange1.wordpress.com/2008/11/29/how-enso-rules-the-oceans/) und die Abbildung rechts das Gebiet des CTI, Quelle: (http://gcmd.nasa.gov/records/GCMD_JISAO_CTI_SST_PACIFIC.html).
 
In Abb.14 wird die Süd Pazifik SST/CTI (blau) mit der Sonnenaktivität im Schwabezyklus (rot) und dem Anstieg des Hauptsonnenzyklus, dem im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus (Tendenz in grün) verglichen. Deutlich ist zu sehen, dass zum einen, die SST/CTI dem Muster des Schwabezyklus folgt und zum anderen deren Anstieg, dem de Vries/Suess-Zyklus. Der kurz vor seinem Maximum um 2003, die SST/CTI 1995 steil ansteigen lässt. 
Das AWI meldete am 21. April 2008, dass sich die Tiefsee (ca. 4.000m) um die Antarktis seit 3 Jahren wieder abkühlt, wie Wissenschaftler (58 Wissenschaftler aus 10 Nationen) des AWI herausfanden. Das AWI ist sich dabei sicher, dass die Abnahme der Temperaturen kein Einmalereignis, sondern eine “Trendumkehr“ darstellt.
Seit 20 Jahren messen dort Wissenschaftler die Tiefseetemperaturen. In den ersten 15 Jahren wurde eine Erwärmung gemessen und seit gut 3 Jahren eine Abkühlung. Sowohl die Erwärmungsphase, als auch die gegenwärtige Abkühlungsphase korrelieren (sind deckungsgleich) mit der Sonnenaktivität, die sich im Schwabe- und de Vries/Suess-Zyklus widerspiegelt (siehe die 8-teilige Reihe des Autors “Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“). Für das globale Wettergeschehen funktioniert die Antarktis und deren umgebendes Meer als eine Art globale Klimaanlage, wie die folgende Abbildung zeigt.
 
Abb.15 zeigt die globale Umwälzzirkulation nach Schmitz (1996), Quelle: AWI.
Aus den Meeresströmungen ist ersichtlich, dass Temperaturänderungen der antarktischen Tiefsee weiträumige Folgen auf die globalen Meeresströmungen und somit auf das Klima ausüben. Sie wirken als eine riesige Klimapumpe, die über Strömungen in der Tiefsee Pazifik, Atlantik und den indischen Ozean mit kaltem Wasser versorgen. Das AWI hierzu: “Je nachdem, wie warm oder kalt das Wasser ist, kann diese Tiefsee als stärkerer oder schwächerer Wärmespeicher wirken und damit das Klima entsprechend beeinflussen. Indem es in der Atmosphäre entsprechende Erwärmungen dämpft.“ Je kälter das Wasser in der antarktischen Tiefsee ist, umso besser funktioniert diese Klimapumpe, die Wasser vom Südpol weg fließen lässt. Hierdurch strömt als Ausgleich wärmeres Wasser, der sog. zirkumpolare Tiefenstrom, in Richtung Antarktis. Dieser ist bis zu 1,5°C wärmer als das übrige Wasser. Das warme Wasser steigt nach oben und kühlt sich dabei ab, was zu mehr Niederschlag und Eisschmelzen führt. Forscher haben dieses zirkumpolare Wasser als möglichen Grund für die Gletscherschmelze in der Westantarktis im Verdacht. Die Klimapumpe wird dadurch in Gang gehalten, dass dieses Wasser durch die beschriebenen Prozesse (Abkühlung, Süßwasserzufuhr und Eisbildung) an Dichte zunimmt und dadurch wieder absinkt.
Weiter haben britische Wissenschaftler unter den Hudson-Bergen in der Westantarktis einen aktiven Vulkan entdeckt, dessen Wärmeabgabe für das regionale Abschmelzen der dortigen Gletscher beeinflusste, David Vaughan, Mitautor der Studie: Die Hitze, die von dem Vulkan ausgeht, habe möglicherweise zu dem in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommenen Abschmelzen des Gletschereises in der Gegend beigetragen.“

3. Ergebnis

Die Küsten und Schelfeisflächen der Antarktis werden von Meerwasser um-/unterspült, dessen Temperatur natürlichen, zyklischen Schwankungen unterliegt.

Nach diesem Ausflug, in für manche Journalisten unbekannte Gefilde, denen der Wissenschaft, zurück zum FAZ-Artikel “Auf zu dünnem Eis“. Während das Eis der Antarktis also immer dicker wird und seine Masse ständig weiter zunimmt, ist eins sicher, das Eis ist zwar nicht dünn, wohl aber das Wissen und Denkvermögen derer, die solche Berichte verfassen und dann auch noch in unverantwortlicher Weise veröffentlichen und ihren Lesern damit Stuss „vom Feinsten“ liefern. Aber wer sich auf dünnen Brettern bewegt, der muss wenigstens die Tränendrüsen rühren. So beginnt Herr Müller-Jung seinen Bericht “Drei Millimeter bloß: Drei Millimeter sind für unser Auge praktisch nichts. Drei Millimeter steigt der globale Meeresspiegel Jahr für Jahr. Das tut keinem weh? Manchem schon…“
Mal abgesehen davon, dass der Bericht von Herrn Müller-Jung wirklich weh tut und in der Tat nichts ist, rührt er wirklich zu Tränen, aber nicht aus Mitleid, höchstens für den Autor, sondern vor Lachen: “Verliert sich im Meer“ – dass Wissen solcher Schreiber indes kann sich nicht in den Weiten der Cyberwelt verlieren, denn wo offensichtlich nichts ist, kann auch nichts verloren gehen!
Während das AWI in 2008 noch Wissenschaft ablieferte, ist heute davon nicht viel zu sehen. So haben dort ganz offensichtlich die Vermutungswissenschaftler das Regime übernommen. Folgendes ist der AWI-Internetseite zu entnehmen:
“Gekoppelte Ozean-Atmosphären Modellberechnungen am AWI lassen vermuten, dass dort Ende dieses Jahrhunderts dramatische Veränderungen mit 20-fach höheren Schmelzraten zu erwarten wären." Und weiter "Im Jahre 2100 schmilzt das Filchner-Ronne-Eis doch glatt weg“
Auch wieder Computerspiele. Wie die Realität aussieht, hat der Autor unseren Lesern dargelegt und die Ergebnisse präsentiert.
Zumindest erinnern uns die AWI-, sowie die PIK-Computermodellergebnisse an die Arbeiten und die Ergebnisse zum Wasseranstieg der beiden Wissenschaftler Prof. Lapermann und Prof. Milchdorf vom PIKc-Berlin (Pandora-Institut für Klimachaos-Berlin).
Die beiden genannten Wissenschaftler Lapermann und Milchdorf, deren Schwerpunkt die Forschung des Meeresspiegelanstiegs umfasst, haben festgestellt, dass von dem prophezeiten Meeresspiegelanstieg um bis zu 10m bis zum Jahr 2100, auch die Binnengewässer nicht unberührt bleiben werden. Dabei wird es auch in den Binnenseen und den künstlich angelegten Gewässern, wie Plansch-und Schwimmbecken, sowie Fischteichen zu einem entsprechenden dramatischen Wasseranstieg kommen. Auf die Frage, worauf sie ihre Schlussfolgerung begründen, sagte Prof. Lapermann „Wasser ist gleich Wasser! Es besteht aus 2 Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff. Wenn sich nun diese 3 Atome, die sich zu einer Bindung zusammengefunden haben, aufgrund des Klimawandels vermehren, so kann diese Vermehrung nicht auf das Meerwasser beschränkt bleiben, sondern muss sich auch bei dem Wasser (Wasser ist gleich Wasser!) der Binnengewässer bemerkbar machen.“ Eine logische Erklärung, wie wir meinen. Ganz so, wie wir sie auch zu anderen AGW-Themen vom IPCC und dessen nahen Instituten gewohnt sind.
  
Abb.16: So stellen sich die beiden Berliner PIKc-Forscher Prof. Lapermann und Prof. Milchdorf die Szenarien vor, wenn aufgrund des Klimawandels der Wasserpegel in den Plansch-und Fischbecken um 10m ansteigt. (Abbildung, Quelle: Zur Temperatur- und Hochwasserentwicklung der letzten 1000 Jahre in Deutschland“, R. Glaser, Ch. Beck, H. Stangl)
Prof. Milchdorf fügte hinzu, dass katastrophale Überschwemmungen die Folge wären. Man müsse sich nur einmal vorstellen, was dies für unsere Anwesen und unsere Fische bedeutet, wenn das Wasser durch den Klimawandel um 10m ansteigt. Wir haben immer gesagt, so die beiden Forscher, der Klimawandel geht uns alle an! Auf unseren Einwand, dass es sich bei dem Meerwasser doch um Salzwasser handelt und bei dem Wasser in den Planschbecken und Fischteichen um Süßwaser, meinten die Forscher, dass dies noch genauer untersucht werden müsse, aber wohl nicht viel an ihren Simulationen ändert. Lapermann gab dabei an, dass ihr Forschungsbudget aus unseren Steuergeldern so prall gefüllt sei, dass sie davon für die nächsten 2 Jahre gut leben können.
Werte Leser/innen, Sie haben natürlich sofort gemerkt, dass es sich bei Letzterem um eine Glosse handelt, die frei erfunden ist, wie die Namen der beiden Wissenschaftler und ihres Instituts. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind daher rein zufällig. Keine Glosse sind indes die vorgenannten Berichte des DWD (Teil 1), PIK-Potsdam, des AWI und der FAZ, auch wenn diese sofort als Glosse durchgehen würden.
Worum es letztendlich geht, wird in den entlarvenden Aussagen der beiden AWI-Mitarbeiter, Herrn Prof. Gerrit Lohmann und Herrn Dr. Gregor Knorr ersichtlich. Bei unseren Freunden im gallischen Dorf (Teil 1) sagte der Seher "Weitere Einzelheiten kann ich nur aus Gold lesen."
Prof. Lohmann (AWI): "Gleichzeitig stellen diese neuen Einsichten die Klimawissenschaftler auch vor eine große Herausforderung. Unsere Ergebnisse zeigen einerseits, dass wir Klimaprozesse mithilfe von Modellen verstehen können, um anschließend Daten aus der Klimageschichte richtig zu interpretieren. Andererseits bestätigt sich aber auch, dass Rückkopplungsmechanismen zwischen einzelnen Klimafaktoren wesentlich komplexer sind, als wir bisher angenommen hatten“. Und Dr. Gregor Knorr (AWI) auf die Frage "Lassen sich diese neuen Modellrechnungen und Erkenntnisse für Vorhersagen zum aktuellen Klimawandel nutzen?" Gregor Knorr:
„Nein, nicht direkt. Klimamodelle, mit denen Szenarien für die kommenden 100 Jahre berechnet werden, haben eine viel feinere Auflösung und berücksichtigen nicht die Änderungen der Eisschilde. Uns ging es darum, besser zu verstehen, wie das Klimasystem über einen Zeitraum von 100 000 Jahren und mehr auf einschneidende Veränderungen reagiert. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass ähnliche Mechanismen auch für Klimaänderungen in ferner Zukunft eine Rolle spielen könnten.“
Man beachte “können“, “wesentlich komplexer“, “als wir angenommen hatten“, “Nein, nicht direkt anwenden“, “besser zu verstehen“, “nicht auszuschließen“, “Rolle spielen könnten“, …
Zusammengefasst heißt das nichts anderes. Wir haben 30 Jahre geforscht, sind gereist, haben diskutiert, dabei hunderte von Milliarden Euro unserer Steuergelder "aus dem Fenster geworfen" und wissen nichts! Aber, gibt uns weiter euer Geld, damit wir unser schönes Leben weiterführen können, um am Ende dann auch nicht mehr zu wissen als heute oder gestern.
Es wird Zeit, dieser Verschwendung ein Ende zu setzen und diese „Forscher“ endlich wie andere Menschen auch, etwas Richtiges arbeiten zulassen. Dies ist der Mindestanspruch, den wir als Geldgeber (Steuerzahler) für diesen Auswuchs fordern. Es ist wie im gallischen Dorf bei Asterix Der Seher. Von selbst werden diese modernen Seher nicht abtreten, dafür geht’s denen mit unseren Steuergeldern viel zu gut. EIKE wird seinen Beitrag leisten, dass die Zeit nicht mehr so lange wird, bis die modernen Seher "verjagt" werden.
Raimund Leistenschneider – EIKE