Medien hyperventilieren über Klimapropaganda aus der Westantarktis.

Die beiden Studien gibt es hier und  hier. Beide Studien evaluieren den Verlauf des Schmelzens, wobei sich eine auf Satellitenbeobachtungen stützt, um das Verhalten der Schmelzrate abzuschätzen, während dies in der zweiten Studie mit Hilfe von Computermodellen getan wird.
Äußerst erstaunlich ist aber, was die Medien aus diesen Studien machen, jedenfalls den Schlagzeilen zufolge. In keiner der beiden Studien finden sich irgendwelche Aussagen oder Behauptungen hinsichtlich der Auswirkungen ihrer Forschungsergebnisse auf spezifische Projektionen des zukünftigen Meeresspiegels.
Tatsächlich steht in der ersten Studie nichts Spezifisches über zukünftige Projektionen des Meeresspiegels, und in der zweiten Studie heißt es eindeutig, dass ihre Forschungsmodelle „nicht an ein globales Klimamodell gekoppelt sind, um Antriebe zur Verfügung zu haben, noch enthalten sie ein Eisschild-Zirkulationsmodell [an ice-shelf cavity-circulation model], um Schmelzraten abzuleiten. Nur wenige wenn überhaupt welche gibt es zur Zeit. Unsere Simulationen als solche stellen keine Projektion des zukünftigen Meeresspiegels dar als Reaktion auf den projizierten Klimaantrieb“.
Ebenfalls haben die gleichen, sich auf die klimaalarmistische Propaganda konzentrierenden Medien nichts davon berichtet, welche signifikanten Vorbehalte, Begrenzungen und Unsicherheiten in diesen Studien bestehen hinsichtlich ihrer Forschungsergebnisse zur Gletscherschmelze.
In der ersten veröffentlichten Studie steht Folgendes in Bezug auf ihre Analysen:
„Diese Beobachtungen sind ein mögliches Anzeichen des fortschreitenden Kollapses in diesem Sektor als Folge des starken Abschmelzens der stützenden Eisschilde durch den Ozean.
Bis numerische Eisschild-Modelle gekoppelt mit einem realistischen ozeanischen Antrieb in der Lage sind, diese Beobachtungen nachzuvollziehen, sollten Projektionen der Entwicklung in diesem Sektor der Antarktis mit großer Vorsicht betrachtet werden“.
In der zweiten Studie finden sich folgende, ähnlich gelagerte Vermerke hinsichtlich ihrer Analyse:
„Obwohl unsere einfache Schmelz-Parametrisierung zeigt, dass ein vollständiger Kollaps in diesem Sektor unvermeidlich sein könnte, bestehen hinsichtlich des Timings große Unsicherheiten. Folglich bedarf es Eisschild-Modellen, die vollständig gekoppelt an Ozean-/Klimamodelle sind, um die Unsicherheit in der Chronologie eines Kollapses zu reduzieren“.
Warum liest man in den Main-Stream-Medien kein Wort zu diesen signifikanten Einschränkungen und der vorläufigen Natur dieser Forschungsergebnisse?
Die Main-Stream-Medien haben Zahlen über den Anstieg des Meeresspiegels fabriziert, die nirgendwo auch nur ansatzweise in den beiden Studien auftauchen. Dann haben sie diese alarmistische Darstellung aufgebauscht durch das Weglassen sehr wichtiger wissenschaftlicher Einschränkungen, die in beiden Studien hinsichtlich der Abschmelzrate beschrieben worden sind.
Selbst einige Klimamedien haben Probleme damit, wie mit dieser gesamte Klima-Alarmismus-Periode umgegangen worden ist. Der New York Times-Reporter Andrew Revkin schrieb 2009 in dieser Zeitung einen Artikel über die in der Westantarktis stattfindenden Forschungen mit dem Titel: „Study: West Antarctic Melt a Slow Affair“ [etwa: „Schmelzen in der Westantarktis geht nur sehr langsam“]. Darin stellt er bei der Beschreibung des Schmelzverhaltens in diesem Gebiet die Bezeichnung „Kollaps“ in Frage. Der Artikel enthielt auch die folgende Beobachtung:
„Alles in allem scheint das Abschmelzen des Eises der Westantarktis mehr etwas, über das man sich im Zeitrahmen von Jahrtausenden und nicht Jahrhunderten Sorgen machen sollte“.
Hinsichtlich der jüngsten Runde spekulativen Klima-Alarmismus’ in den Medien bzgl. der Region Westantarktis hat Revkin einen weiteren Artikel geschrieben mit dem Titel „Consider Clashing Scientific and Societal Meanings of ‘collapse’ When Reading Antarctic Ice News“ [etwa: Man beachte die aufeinander prallenden Bedeutungen des Wortes ‚Kollaps‘ in Wissenschaft und Gesellschaft, wenn man die Nachrichten über das Eis in der Antarktis liest]. Darin stellt er das Wort „Kollaps“ erneut in Frage. Zu den jüngsten alarmistischen Berichten in den Medien schreibt er darin:

Einige Schlagzeilen der Berichte in den Medien über diese beiden Studien sind vollständig übertrieben – wie z. B. diese bei NBC: „Kollaps des westantarktischen Eisschildes löst Warnung bzgl. des Meeresspiegels aus“. Diese Art Schlagzeile könnte man dahingehend interpretieren, dass es eine unmittelbar bevorstehende Krise gibt. Es ist schwer, diese Schlussfolgerung zu rechtfertigen, wenn man sich die Kernpunkte in den Studien ansieht. (Versuche ich hier, die Realität zu beschreiben oder bin ich ein „Stänkerer“?)
Nehmen wir die zweite Studie. Mittels Eisfluss-Modellen und Beobachtungen kamen die Forscher unter Leitung von Ian Joughin von der University of Washington zu dem Ergebnis:
„Außer vielleicht für das geringste Schmelz-Szenario zeigen die Simulationen, dass das Frühstadium eines Kollaps‘ begonnen hat. Weniger sicher ist der Zeitmaßstab hinsichtlich des Einsetzens eines raschen Kollaps‘ (< 1mm Anstieg des Meeresspiegels pro Jahr), der in den verschiedenen Simulationen von 200 bis 900 Jahren reicht“.
Einfacher ausgedrückt bedeutet dies, dass irgendwann in 200 bis 900 Jahren von heute an der Eisverlust dieses Gletschers ein Volumen erreichen könnte, das groß genug ist, den Meeresspiegel um etwa 100 Millimeter pro Jahrhundert steigen zu lassen. An diesem Punkt könnte der Eisverlust der Studie zufolge Fahrt aufnehmen mit großen Verlusten innerhalb einiger Jahrzehnte. Aber in einem Telefonat sagte Joughin, dass die Modellierung nicht zuverlässig genug sei, um zu sagen, wie viel wie schnell“.
Dieser fortgesetzte Berichts-Wahnsinn zeigt eindeutig, dass die klimaalarmistischen Nachrichtenmedien jeden Sinn für Objektivität hinsichtlich der Berichte über das Klima aufgegeben haben und zu Söldnern geworden sind, die sich einer alarmistischen Propaganda-Kampagne verschrieben haben, die auf fabrizierter Irreführung, ungenauen und irrigen Schlagzeilen und Artikeln beruht. Die veröffentlichte Wissenschaft unterstützt diese betrügerischen Machenschaften nicht.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/13/the-media-over-hyped-the-west-antarctica-climate-propaganda-reporting/
Anmerkung des Übersetzers: Hierzu gibt es an anderer Stelle noch einen interessanten Cartoon von Josh zu diesem Thema. Im Blog von Bishop Hill ist hier ein Artikel erschienen, zu dem Josh bei WUWT schreibt:
Bob Ward of the State of Confusion
Bob Ward zum Durcheinander
Josh schreibt:
Bob Ward Tweets von heute waren eine Enthüllung – eine historische sogar. Glücklicherweise fielen sie zusammen mit einer Reihe von Geschichten aus der Antarktis, die einer Karikatur wert sind. Vielen Dank, Bob!

Cartoons by Josh
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/13/bob-ward-of-the-state-of-confusion/
Übersetzt von Chris Frey EIKE