Das tägliche Leben auf einem Campus hat etwas Unwirkliches. Akademiker sind häufig von Studenten umgeben, welche die Akademiker bewundern oder gar Angst vor ihnen haben; und diese sind umgeben von gleichgesinnten, sympathischen Kollegen. Folglich leben diese Bildungsbeauftragten und akademischen Forscher in einem der weltgrößten schalltoten Räume.

Innerhalb dieser das Ego aufplusternden Umgebung muss eine akademische Forschungsgemeinde operieren. Wie leicht ist es da, wissenschaftliche Entdeckungen zu machen, wenn man geblendet von der Brillanz der Prahlerei ist und wenn Ideologie so leicht über Objektivität triumphieren kann?

„Stolz kommt vor der Zerstörung; Hochmut vor dem Fall” (Sprüche 16, Vers 18). Übertragen auf den akademischen Bereich kann man sagen, Arroganz führt zu Ignoranz, und folglich kann ein hochmütiger Professor schnell zu einem arroganten Ignoranten werden. Das Wort „Störe mich nicht mit Fakten! Meine Denkweise steht fest!“ kann man dann leicht anwenden.

Im Gegensatz dazu kann man sicher feststellen, dass gute Wissenschaftler Bescheidenheit praktizieren.

Man betrachte die Welt der Klimawissenschaft. In dieser von akademischen atmosphärischen Modellierungen dominierten Welt war es immer eine fundamentale Herausforderung, Theorien mit der Realität in Einklang zu bringen. In der Wissenschaft ist das allgemein so. Die Professoren Richard McNider und John Christy an der University of Alabama in Huntsville haben dies in einem Op-Ed vom 20. Februar im Wall Street Journal demonstriert. Darin befand sich auch eine Graphik, in der der miserable Zusammenhang zwischen den Klimavorhersagen und der gemessenen Realität dargestellt ist. Klimamodelle, konstruiert, um eine Verbindung zwischen Theorie und Wirklichkeit herzustellen, waren ihren Worten zufolge „so konsistent und spektakulär falsch“. Einer der Akademiker, Mr. Christy, war einst als missionarischer Lehrer in Afrika, wo er Zeuge der Auswirkungen elender Armut und der potentiellen Vorteile billiger Energie für die Massen geworden ist. Für all jene, die den Komfort ihres Elfenbeinturmes nie verlassen haben, sind es diese Seelen in Ländern der dritten Welt, die daran erinnern, dass diese Länder grundlegende Ressourcen brauchen, was beim Prozess der Komposition von Klimatheorien, die anti-industrielle Kampagnen unterstützen, oftmals vergessen wird.

In der Klimawissenschaft ist die Diskrepanz zwischen Idealismus und Realismus wahrscheinlich dem überwältigenden Einfluss anderer Faktoren wie Wasser auf das Klima zuzuordnen. Und doch sind der politische Brennpunkt und die Finanzierung darauf gerichtet zu zeigen, dass „Treibhausgase“ wie Kohlendioxid, das nur 0,04% der Atmosphäre ausmacht, für die Klimaänderung verantwortlich ist. Da ist es kaum ein Wunder, dass sich die Klimarealität weigert, mit der theoretischen Phantasie konform zu gehen.

Die Realität sollte die Theorie ersetzen. Immer noch nutzen die Obama-Administration und die Weltbank die schüttere Klimaänderungs-Theorie bis zu einem potentiell katastrophalen Niveau dazu, Menschen den Weg aus einer marginalen Existenz zu verbauen. Im Juni vorigen Jahres hat Präsident Obama basierend auf seinem Glauben an die Klimawissenschaft angekündigt, dass die USA ihre Investitionen in Übersee-Kohleprojekten auf Eis legen würden, und er hat internationale Banken ermutigt, das Gleiche zu tun. Im Juli vorigen Jahres initiierte die Weltbank eine neue Energie-Strategie, die darauf hinausläuft, die Finanzierung neuer Kohleenergie-Projekte zu begrenzen.

Offensichtlich steht im Weißen Haus und der bei der Weltbank, einer „die Armut bekämpfenden Institution“, die Rettung der Atmosphäre vor dem kleinen bisschen zusätzlicher Treibhausgase, die aus modernen, mit fossiler Energie betriebenen Kraftwerken stammen, über der Lösung eines Problems, unter dem die Menschen seit Äonen leiden.

Schließlich befindet sich jenseits der Schultore eine ungeordnete Welt, in der die Wirklichkeit nicht immer den Regeln folgt, selbst wenn diese Regeln die Form viel gepriesener akademischer Theorien und Modelle annehmen. Allerdings bedeutet der Umstand, dass einige Gedanken innerhalb der Elfenbein-Wände nicht populär sind, noch lange nicht, dass dies auch im Leben der harten Schläge so ist. Dort liefert die Hilfe zur Selbsthilfe eine Ausbildung, die sich viel besser an die Realität anpasst.

Tatsache ist, dass in einer Welt der Vielen viel zu viele fast nichts haben. Jene, die es sich innerhalb einer weitgehend links orientierten Akademia gemütlich gemacht haben, deren Rhetorik hoch geschätzt ist, müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass ihre Theorien zumindest teilweise für eine falsche Realität verantwortlich sind, die die Armut unzähliger anderer verewigt.

Anthony J. Sadar, ein zertifizierter beratender Meteorologe, ist Autor von “In Global Warming We Trust: A Heretic’s Guide to Climate Science” (Telescope Books, 2012). Susan T. Cammarata ist Umwelt- und Familienanwältin in Pittsburgh, Pa.

Link: http://icecap.us/index.php/go/joes-blog vom 24.3.2014

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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