[*Unübersetzbares Wortspiel: The green energy crisis in Europe is now fracturing, or rather fracking, the green movement]

Anfang dieses Jahres jedoch hat er dem Präsidenten der Liberaldemokraten Tim Farron gesagt, dass er auch der Ansicht ist, dass die vom Menschen verursachte Klimaänderung durch kohlenstoffbasierte Energieerzeugung die Ursache der jüngsten „destruktiven“ Regenstürme in UK sei.

Aber dann wiederum hat er einer Gruppe von Tories gesagt, dass er sich darauf konzentrieren wolle, all das „grüne Kroppzeug“ loszuwerden. Dies stand in einer Antwort auf das Versprechen von Ed Milliband, die Energiepreise einzufrieren. Das also ist Ihre Koalitionsregierung – erzählen Sie den Hinterbänklern Ihrer Partei, dass sie die Nase voll haben von exzessiven Subventionen für gigantische Windturbinen offshore, und sagen Sie gleichzeitig den Kollegen der Liberaldemokraten, dass Sie „die grünste Regierung jemals“ haben.

Angela Merkel scheint ihre Koalitionsregierungen in Deutschland ohne einen solchen Eindruck hastig improvisierter – und widersprüchlicher – politischer Abenteuer zu führen; und die sture deutsche Kanzlerin wurde mehr als einmal von Camerons Flatter-Entscheidungen [Cameron’s student-essay-crisis style of decision-making]  auf die Palme gebracht.

Andererseits ist es besser, überhaupt keinen Plan zu haben als einen schlechten Plan, der mit eiserner Konsistenz durchgezogen wird. Denn es ist Deutschlands Energiepolitik, die die wirkliche Katastrophe ist – oder, wie es ein ehemaliger EU-Kommissar vor zwei Wochen auf einem Treffen ausgedrückt hat, dem ich beiwohnte: „Es ist die dümmste Politik, die jemals von einer deutschen Nachkriegsregierung durchgeführt wurde – es sei denn, man beabsichtigt, Deutschlands sauer verdiente Wettbewerbsfähigkeit zu zerschlagen“.

Vor einigen Tagen hat die Europäische Kommission verspätet die Selbstzerstörung eingeräumt, die durch die Politik bzgl. der erneuerbaren Energie droht; und sie ist davon abgerückt, auf verbindliche Ziele in jedem der 28 Mitgliedsstaaten zu bestehen.

Die größte Volkswirtschaft Europas hat die ganze Idiotie der bestehenden Politik enthüllt. Durch die massive Subventionierung von Erneuerbaren – etwa 17 Milliarden Pfund allein im vorigen Jahr – hat Deutschland einem Editorial des ‚Spiegel‘ zufolge „andere Kraftwerke aus dem Markt gedrängt. Nur billige Kohle kann noch im Preiswettbewerb mithalten … Das ganze kranke System zum Voranbringen erneuerbarer Energie stellt sicher, dass mit jedem neuen Solarpaneel auf den Dächern und jeder zusätzlichen Windturbine automatisch mehr Kohle verbrannt und mehr CO2 in die Atmosphäre freigesetzt wird“. [Hervorhebung vom Übersetzer]

Tatsächlich basierte Merkels „kranke” Politik und da vor allem ihre Entscheidung, die Kernkraft zu verbannen, die einzige bedeutende Energiequelle ohne CO2-Emissionen, teilweise auf einer Notlage der heimischen Parteipolitik. Getreu der Cameron’schen Empfehlung „vote blue, go green“, war Merkel darauf getrimmt, vor der Wahl in Deutschland im vorigen Jahr die Partei der Grünen zu neutralisieren, einen mächtigen politischen Gegner. Das hat auch funktioniert, aber wie die Zeitung ‚Die Welt‘ schrieb: „Es ist der deutsche Steuerzahler, der jetzt die Kosten für diesen politischen Erfolg zu tragen hat“.

Tatsächlich ist es aber zunehmend nicht der Steuerzahler, dem diese gewaltigen Kosten in Rechnung gestellt werden, sondern die deutsche Industrie. Die Europäische Kommission bereitet eine Klage vor gegen die mehr als 4000 Subventionen in Deutschland für erneuerbare Energie, teilweise mit der Begründung, dass derartige Geschenke niemals dazu gedacht waren, „ausgewachsenen“ Industrien zugute zu kommen: Kaum ist es zu glauben, aber die größte Einzelquelle erneuerbarer Energie in Europa ist das Verbrennen von Holz.

Im Übrigen hat man sich die Windkraft schon über 2000 Jahre lang zunutze gemacht. Der Wind wurde zur Energieerzeugung genutzt, bevor die drastisch produktiveren fossilen Treibstoffe aufkamen: Dieser Durchbruch (bekannt unter der Bezeichnung industrielle Revolution) führte dazu, dass Millionen Menschen zu Wohlstand kamen.

Im modernen Deutschland trägt die Industrie eine viel mächtigere politische Last als der normale Verbraucher: Falls die Industrie den vollen Marktpreis für die benötigte Energie zahlen müsste – inzwischen mehr als doppelt so viel wie die Rivalen in Amerika zahlen müssen – würde sie sich einfach davon machen. Der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal hat kaum übertrieben, als er jüngst sagte: „Wenn die EU nicht Maßnahmen ergreift … könnte sie die produzierende Industrie zerstören, die das Rückgrat der europäischen Wirtschaft ist“.

Und wirklich, erforderlich sind nicht Maßnahmen Brüssels, sondern machtvolle Untätigkeit: das heißt, man muss die katastrophale „grüne Politik“ aufgeben und zulassen, dass die europäische Industrie ihre Energie zum günstigst möglichen Preis bezieht.

Die Krise in Europa – die vor nichts weniger steht als der kompletten Deindustrialisierung – zerbricht jetzt die grüne Bewegung hier. Lord Deben, der darauf besteht, dass „niemand enthusiastischer hinsichtlich Erneuerbarer als er selbst“ sein könne, hat sich unmissverständlich hinter den Gedanken gestellt, dass UK jetzt damit anfangen sollte, seine riesigen und bislang unangetasteten Schiefergasvorräte auszubeuten. Er sagte dem Guardian, dass alle, die gegen das Öl- und Gas-Fracking sind, „unvernünftige Extremisten seien … sehr nahe an einer Art Trotzki’scher Politik“.

Der geschäftsführende Direktor von Greenpeace UK John Sauven erwiderte darauf: „Unsere Gruppe unterstützt ihn in vielen Dingen, aber er macht Fehler. Sein vehementes Eintreten für Fracking ist gleichbedeutend mit einem noch größeren Fehler, als er seiner Tochter mitten in der BSE-Krise einen Hamburger verabreichte … er wäre besser dran, wenn er sich viel stärker für Energieeffizienz und Erneuerbare einsetzen würde. Das ist der einzig sichere Weg, Arbeitsplätze zu sichern sowie für grünes Wachstum und stabile Stromrechnungen in der Zukunft“. Natürlich: Arbeitsplätze in China und Amerika.

Und Sauvens Erwähnung des berühmten Momentes mit dem Hamburger dient der Selbstverteidigung. Die Tochter, die diesen Hamburger genüsslich verspeist hatte, ist nach wie vor bei bester Gesundheit. Der Einzige, der jetzt ziemlich dumm dasteht, ist der leitende Wissenschaftler der Regierung, der im Jahre 1996 gewarnt hat, dass eine halbe Million Briten innerhalb weniger Jahre sterben könnten durch die menschliche Variante der Kreutzfeld-Jakob-Krankheit (vCJD).

Ein anderer Berater der Regierung, nämlich Prof. Richard Lacey, hat dies als „die Zeitbombe des 20. Jahrhunderts beschrieben, gleichbedeutend mit der Beulenpest“. Für das Protokoll: 177 Briten sind an vCJD gestorben.

Die schrecklichen Schauermärchen von Greenpeace hinsichtlich der Konsequenzen für unseren Planeten und unser Wohlergehen durch anthropogene CO2-Emissionen erinnern nur zu deutlich an Prof. Laceys Aussage, dass bis zum Jahr 2016 eine halbe Million Briten getötet werden würden durch die Ansteckung von kranken Wiederkäuern.

Der vollständige Kommentar steht hier (paywalled)

Link: http://www.thegwpf.org/dominic-lawson-games-renewable-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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