Bild rechts: Schiefergasförderung wird es in Europa geben, aber so langsam, dass die europäischen Industrien viele Jahre lang vor gravierenden Wettbewerbsnachteilen stehen, vielleicht Jahrzehnte lang. Bild: (Nigel Roddis/Reuters)
In der Vorlage zur Klima- und Energiepolitik in der Europäischen Union bis zum Jahr 2030 seitens der Europäischen Kommission steht die sich stetig erweiternde Lücke zwischen den Energiepreisen in der EU einerseits und anderen Ländern andererseits, in denen die Produktion ein großer Arbeitgeber ist, im Mittelpunkt. Industrielle Gaspreise sind drei- bis viermal höher in der EU als in den USA und Russland sowie etwa 12 Prozent höher als in China.
Die Kluft zwischen amerikanischen und europäischen Energiepreisen dürfte immer größer werden, was Europa immer weniger wettbewerbsfähig macht. Das liegt an der amerikanischen Schiefergas-Revolution, die für unablässig sinkende Energiepreise sorgt. Da ist es keine Überraschung, dass europäische Unternehmen wie der deutsche Chemieriese BASF die Ausweitung ihrer Produktion in den USA und nicht auf heimischem Boden planen.
In einem Kommentar der Financial Times sagte Lakshmi Mittal, Direktorin des globalen Stahlerzeugers AcelorMittal: „Die EU sagt, dass das produzierende Gewerbe ein Wachstumsmotor ist. Unglücklicherweise jedoch bestraft die Klima- und Energiepolitik der EU die Stahlbranche und andere energieintensive Industrien… Vergleichen Sie das mit den USA, wo Schiefergas und eine der Industrie freundlicher gesonnene Politik zu viel niedrigeren Preisen für industrielle Energieverbraucher geführt haben“.
Der Bericht der Europäischen Kommission mit dem Titel The 2030 Energy and Climate Framework hat das Potential, die europäischen Energie- und Strommärkte umzumodeln. Unter Anderem wird darin ein ambitionierteres Ziel zur Reduktion von Treibhausgasen festgelegt. Das letzte Ziel gab eine Reduktion um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 vor, während eine Kombination Erneuerbarer Energie (Solar, Wind, Biomasse, Wasserkraft und andere grüne Quellen) bis dahin etwa 20 Prozent des Strombedarfs decken sollte. Die Emissionen sind zwar deutlich zurückgegangen, aber das liegt hauptsächlich an der Rezession nach dem Jahr 2008. Mit der wirtschaftlichen Erholung in Europa wird der Energieverbrauch wieder steigen.
Bis zum Jahr 2030 könnte jetzt eine Reduktion bis zu 40 Prozent vorgegeben werden, obwohl diese Zahl wahrscheinlich geringer ausfallen wird. Es wird nicht einfach sein, dieses Ziel zu erreichen. In Deutschland nimmt man die Kernreaktoren aus dem Netz. Als Folge steigt der Verbrauch von Kohle, dem schmutzigsten Kohlenwasserstoff [?]. Subventionen für Erneuerbare müssen gekürzt werden, und die Entwicklung der Schiefergas-Förderung in Europa verläuft derzeit im Sande. Das wird sich ändern müssen. Erdgas ist halb so kohlenstoffintensiv wie Kohle. Falls genug Gas erzeugt wird – die europäischen Schiefergas-Reserven sind riesig – werden die Energiepreise fallen und der Industriesektor wird nicht weiter schrumpfen oder sich sogar ausweiten.
Nun ist Schiefergas nicht der Traum aller Treibstoffe in Europa. Aus Umweltgründen ist der Widerstand gegen „Fracking“ erheblich. In einigen europäischen Ländern, allen voran Frankreich, ist Fracking gesetzlich verboten aus Angst vor Methan-Freisetzungen und vergiftetem Grundwasser, beides legitime Besorgnisse. Dennoch betreiben manche europäische Industrien und einige Regierungen harte Lobbyarbeit zugunsten einer heimischen Schiefergas-Revolution.
Die britische Koalitionsregierung und Premierminister David Cameron sind dabei führend, argumentieren sie doch, dass Schiefergas längerfristig die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Industrie sichern, Arbeitsplätze schaffen und den Kohlenstoff-Fußabdruck des Landes verringern würde. Falls diese Entwicklung in UK wirklich stattfindet, dürften andere Länder bald folgen. Es ist ausgeschlossen, dass Frankreich untätig bleiben würde, wenn die britischen Energiekosten sinken.
Die große Kalamität in diesem Plan ist, dass finanziellen Anreize für die Landbesitzer von potentiellen Bohrstellen praktisch nicht existent sind. In weiten Gebieten der USA haben die Landbesitzer auch die Rechte zur Vermarktung der Bodenschätze auf ihrem Land. In UK und fast ganz Europa gibt es diese Rechte für Landbesitzer nicht.
Da ist es kein Wunder, dass es in den USA 150.000 Schiefer-Bohrlöcher gibt und praktisch überhaupt keines in Europa. Schiefergasförderung wird es in Europa geben, aber so langsam, dass die europäischen Industrien viele Jahre lang vor gravierenden Wettbewerbsnachteilen stehen, vielleicht Jahrzehnte lang. Man kann Stahlunternehmen nicht mit Solarpaneelen mit Energie versorgen. [Diesen letzten Satz sollten sich unsere Grünlinge mal hinter die Ohren schreiben!! A. d. Übers.]
Übersetzt von Chris Frey EIKE
…. Wann begreifen unsere Politiker endlich, daß ihre gegenwärtige Energiepolitik Irrsinn ist?
Vermutlich erst wenn wir den Kraken, die sich hinter den Politikern verstecken, die Fangarme abgeschlagen haben, bzw. mit der Harpune deren Kopf getroffen.
Soll nichts anderes heissen als, diese Strippenzieher, und Blutsauger müssen gnadenlos enttarnt werden.
Ich beziehe mich auf einen Satz von H. S.
„Die, die gewählt wurden haben nichts zu sagen, und die etwas zu sagen haben, wurden nicht gewählt!“
So nun kann der deutsche Michl wieder seine Schlafmütze überziehen, und weiterträumen. Ich wünsche ihm Alpträume!
Gute Nacht
Tatsächlich ist Europa, allen voran Deutschland, auf dem besten Wege, seinen Wohlstand durch überhöhte Energiepreise zu ruinieren, indem es seine Industrie in Länder mit signifikant niedrigeren Energiepreisen vertreibt. Dabei muß man wissen, daß billige Energie die Quelle allen Wohlstandes ist. Je billiger Enrgie ist, desto höher ist der Wohlstand der Reichtum und auch die Macht des Landes, das mit billiger Energie gesegnet ist. Die Preise aller Wirtschaftsgüter und aller Dienstleistungen spiegeln die Energiepreise wieder. Rohstoffe liegen in ihren Lagerstätten und kosten nichts, erst ihre Gewinnung erfordert Energie, Werkzeuge, Maschinen und Bauwerke, zu deren Herstellung wieder Energie gebraucht wird. Die Veredelung der gewonnenen Rohstoffe zu brauchbaren Werkstoffen erfordert Energie, die Herstellung von Gütern aus diesen Werkstoffen ebenfalls, die Herstellung der erforderlichen Werkzeuge, Maschinen und Fabriken gleichfalls. Auch Lagerung und Transport der Güter sind ohne Energie nicht möglich. Gleiches gilt für alle Dienstleistungen, selbst für rein geistige: es muß genügend Energie in Form von Lebensmitteln, Wärme, Wohnung oder Arbeitsraum bereitgestellt werden, damit der Geistesarbeiter leben und arbeiten kann. So sind die Kosten eines jeden Wirtschaftsgutes und einer jeden Dienstleistung letztlich nur die Summe der Kosten der gesamten aufgewendeten Energie. Der Preis des Wirtschaftsgutes oder der Dienstleistung richtet sich dann nach Angebot und Nachfrage, er kann aber für eine wirtschaftlichen Erfolg des Anbieters nicht dauerhaft niedriger sein als die Kosten. Heinz Schütte hat diese Zusammenhänge klar dargestellt in seiner Arbeit „Das Kosten-Energie-Äquivalenzgesetz als Fundament menschlichen Wirtschaftens“, erschienen in ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 61. Jg. (2011) Heft 12. Die dort angegebene Zusammenfassung seiner Arbeit lautet: „Alles Handeln des Menschen benötigt ausnahmslos Energie. Folglich beruhen sämtliche durch das Tun des Menschen
erzeugten Produkte materieller als auch ideeller Art quantitativ auf Energieverbrauch. Die so erzeugten Produkte stellen Werte dar. Das Maß fu?r diese „objektiven Werte“ sind gemäß den Regeln der Volkswirtschaftslehre deren Kosten. Es lässt sich zeigen, dass diese Korrelation auch fu?r schwankende Werte gilt, die durch Änderungen der Marktlage bedingt sind. Das bedeutet, ausnahmslos sämtliche im Weltwirtschaftssystem auftauchenden Kosten sind zu 100 % reine Energiekosten. Die
Anwendung des aus dieser elementaren Abhängigkeit der Kosten resultierenden „Kosten-Energie-Äquivalenzgesetzes“ auf wirtschaftliche Vorgänge und damit auf politische Handlungsstrukturen und Zielsetzungen fu?hrt zu erstaunlichen Erkenntnissen bisher offensichtlich so nicht erkannter fundamentaler Zusammenhänge.“
Das heißt aber, das jegliche künstliche Verteuerung von Energie, also durch Steuern, Emissionszertifikate oder Subventionierung unwirtschaftlicher Verfahren der Energieversorgung, die Kosten aller Wirtschaftsgüter und Dienstleistungen erhöht, sodaß Kaufkraft und Wohlstand aller davon betroffenen Menschen abnehmen. Nicht nur das, auch das mögliche Steueraufkommen wird durch die Behinderung der Produktion von Wirtschaftsgütern und Dienstleistungen, also die Minderung des Bruttosozialproduktes, gemindert, während gleichzeitig die Kosten für aus dem Steueraufkommen zu leistende staatliche Dienste, z.B. Polizei und Militär, und Investitionen. z.B. in die Infrastruktur, steigen. Jegliche politisch begründete Verteuernung der Energie ist also in doppeltem Sinne kontraproduktiv: erst für die Wirtschaftsleistung, dann für das Steueraufkommen. Wann begreifen unsere Politiker endlich, daß ihre gegenwärtige Energiepolitik Irrsinn ist?