Die offiziellen Projektionen der globalen Erwärmung sind abgestürzt, seit Dr. James Hansen vom GISS dem US-Kongress im Juni 1988 gesagt hat, dass sich die Welt bis zum Jahr 2050 alle 20 Jahre um 1,0°C erwärmen wird (Abbildung 1), was eine Erwärmung von 6°C bis zum Jahr 2100 bedeuten würde.

Abbildung 1: Projizierte globale Erwärmung von 1988 bis 2019 bei drei angenommenen Szenarien (oben) und von 1988 bis 2060 bei Szenario A (unten). Grundlage: Hansens Aussage vor dem US-Kongress in jenem Juni, dass Szenario A sein Business-as-usual sei. Der Trend von 1988 bis 2050 unter diesem Szenario (Pfeile) läge etwa bei 0,5°C pro Dekade.

[Bisherige Projektionen des IPCC]: 1990 (Seite xi) projizierte Erwärmung bis 2100 0,2°C-0,5°C pro Dekade. 1995 (S. 6) 0,1°C bis 0,35°C pro Dekade. 2001 (S. 8) 0,13°C-0,43°C pro Jahrzehnt bis 2050. 2007: (S. 13, Tabelle SPM 3) 0,11°C-0,64°C pro Jahrzehnt bis 2100.

Abbildung 2: Kurzfristige Erwärmungs-Projektionen (2005 bis 2050) relativ zu 1986 bis 2005 basierend auf 42 Modellen (farbig) im Vergleich zu Beobachtungen (schwarz). In der zweiten Version des IPCC-Berichtes 2013 war eine globale Erwärmung von 0,4°C bis 1,0°C projiziert worden (rote Pfeile), äquivalent mit +0,13°C bis 0,33°C pro Jahrzehnt. In der Endversion sind es nur noch 0,4°C bis 0,7°C über 30 Jahre (grüne Pfeile), äquivalent zu nur 0,10 bis 0,23°C pro Jahrzehnt. Basis des Diagramms IPCC (2013), Abbildung 11.25a)

In der zweiten Version (2013; Abbildung 11.33) waren noch 0,13°C bis 0,33°C pro Dekade bis zum Jahr 2050 projiziert worden. Allerdings hat man diesen Betrag in der Endversion auf 0,10°C bis 0,23°C pro Dekade zurückgefahren (Abb. 2), wobei das IPCC eher von einem Wert im unteren Bereich dieser revidierten Bandbreite ausgeht.

Die projizierte Bandbreite in der zweiten Version war konsistent mit den Modellen, aber die überarbeitete Bandbreite in der Endversion lag am unteren Ende der Modellprojektionen (Abb. 3). Implizit bedeutet das, dass auch das IPCC nicht mehr davon ausgeht, dass die Modelle die Erwärmung akkurat vorhersagen.

Das IPCC sagt:

„Ohne große Vulkanausbrüche – welche eine signifikante, aber vorübergehende Abkühlung auslösen würden – und unter der Annahme fehlender signifikanter Änderungen der Solarstrahlung ist es alles in allem wahrscheinlich (Wahrscheinlichkeit >66%), dass die globale Temperaturanomalie der Periode 2016 bis 2035 um 0,3°C bis 0,7°C wärmer ausfallen wird als die Periode 1986 bis 2005 (IPCC 2013, S. 11-52).

Abbildung 3: Oben: Modellprojektionen der globalen Erwärmung bis zum Zeitraum 2016 bis 2035 verglichen mit 1986 bis 2005 – Intervall von 0,4 K bis 1,0 K, äquivalent mit 0,13 K bis 0,33 K pro Dekade (zwischen den grau gepunkteten Linien, basierend auf IPCC 2. Entwurf, Abb. 11.33c). Unten: Das überarbeitete Intervall aus der Endversion von 0,3 K bis 0,7 K über 30 Jahre oder 0,10K bis 0,233* K pro Dekade, sichtbar an der unteren Grenze der Modellprojektionen (IPCC 2013, Abb. 11.25c). Diese implizite Zurückweisung der Modellvorhersagen ist bis jetzt nicht bemerkt oder zur Kenntnis genommen worden. Begutachter der zweiten Version wurden nicht konsultiert hinsichtlich dieser Änderungen bei den kurzfristigen Prognosen, obwohl viele dieser Begutachter genau dafür plädiert hatten.

[*Im Original steht hier der Wert 2,33, aber da gehe ich von einem Schreibfehler aus. A. d. Übers.]

Die explizite Hinwendung des IPCC zu seinen eigenen „Experten-Abschätzungen“ und weg von den Modellprojektionen stellt einen signifikanten Rückzieher dar. Allerdings könnte selbst diese verringerte Schätzung von 0,13°C pro Dekade noch im oberen Bereich liegen. Den Beobachtungen zufolge hatte die Erwärmung seit 1950 unter 0,11°C pro Dekade gelegen (HadCRUT4 2013, Abbildung 4):

Abbildung 4: globale mittlere Temperaturanomalien und Trend kleinster Quadrate 0,11°C pro Dekade, Januar 1950 bis November 2013 (Basis: HadCRUT4-Daten).

Das ist aber nicht alles. Trotz einer Rekord-Zunahme der CO2-Konzentration gab es seit fast 13 Jahren keine globale Erwärmung mehr (Mittel der Datensätze GISS, HadCRUT4, NCDC, RSS, & UAH) Abbildung 5 bzw. seit über 17 Jahren laut Satellitenbeobachtungen (RSS 2013) Abbildung 6, außerdem keine Erwärmung, die aus der Kombination von Messungen, [räumlicher] Abdeckung und Verzerrungen seit 18 Jahren (HadCRUT4 2013) Abbildung 7 hervorgeht.

Abbildung 5: Monatliche globale Anomalien am Boden oder in der unteren Troposphäre (dunkelblau) sowie Kleinste-Quadrate-Lineare-Regressions-Trend (hellblau: Mittel aus Datensätzen von GISS, HadCRUT4, NCDC, RSS und UAH), Januar 2001 bis November 2013. Es zeigt sich keine globale Erwärmung seit fast 13 Jahren, unbeschadet fortgesetzter rapider Zunahme der atmosphärischen CO2-Konzentration (grau).

Abbildung 6: Trotz einer fast linearen Zunahme der CO2-Konzentration um 2 μatm pro Jahr (NOAA 2013, grau) war der Kleinste-Quadrate-Lineare-Regressions-Trend (hellblau) aus den monatlichen RSS-Satellitendaten der globalen Anomalien der unteren Troposphäre (dunkelblau) Null seit 17 Jahren und 3 Monaten (207 Monate).

Abbildung 7: Monatliche globale Temperaturanomalien und Trend aus den HadCRUT4-Daten von Februar 1996 bis November 2013. Sie zeigen einen linearen Trend, der vollständig in der Bandbreite der kombinierten Messungen liegt und damit von diesen nicht unterscheidbar ist.

Angesichts der wachsenden Divergenz zwischen Modellen und Beobachtungen ist ein direkter Vergleich zwischen den jetzt vom IPCC reduzierten Erwartungen bzgl. der globalen Erwärmung und der beobachteten Temperaturänderung seit 2005 angebracht, ist dies doch ein Indikator für die Brauchbarkeit der Modelle hinsichtlich ihrer Projektionen der globalen Erwärmung.

Abbildung 8 zeigt einen solchen Vergleich, basierend auf den herabgestuften Projektionen des IPCC 2013 (Abb. 11.25a: siehe Abbildung 2 oben). In den neun Jahren seit 2005 ist es zu einer Abweichung von 0,15°C gekommen.

Abbildung 8: Orange Fläche: Modellprojektionen der Erwärmung, Januar 2005 bis November 2013 im Intervall 1,33 (1,0; 2,33)°C pro Jahrhundert (IPCC 2013, Abbildung 11.25a). Die mittlere Schätzung der zweiten Version ist die hohe Schätzung der Endversion; die ehemalige niedrige Schätzung ist jetzt die zentrale Schätzung. Dicke rote Trendlinie: zentrale Projektion einer Erwärmung um 0,12 K während des Zeitraumes von 107 Monaten, äquivalent zu 1,33°C pro Jahrhundert. Graue Kurve und Trendlinie: monatliche Anomalien der CO2-Konzentration (NOAA 2013) und 18 μatm-Trend (198 μatm pro Jahrhundert), welcher einen Antrieb von 0,24 W/m² verursachte (oder 0,35 W/m² einschließlich anderer anthropogenen Antriebe). Von der projizierten Erwärmung um 0,21°C als Folge dieses Antriebs ist die Hälfte bereits eingetreten. Dicke hellblaue Trendlinie: Globale Abkühlung von 0,03°C (0,3°C pro Jahrhundert; Mittel aus 5 Datensätzen). Während des gesamten Zeitraumes haben die Modelle die Erwärmung um 0,15°C übertrieben (1,6°C pro Jahrhundert).

Es kommen immer mehr Beweise zusammen, dass die Modelle und als Konsequenz das IPCC die globale Erwärmung überschätzt haben. Trotzdem hat weder diese falsch aufgefasste Organisation noch irgendeine ihrer nicht denkenden Anhänger irgendeine Art von schlechtem gewissen oder Reue gezeigt. Stattdessen bestehen sie weiterhin darauf, dass die Pause der Erwärmung nur vorübergehend ist, obwohl sie keine Erklärung für den Grund haben; oder sie machen bestimmte Aerosole dafür verantwortlich, ihren get-out-of-jail-free fudge-factor; oder sie tun so, als gehe die Erwärmung ohne Abschwächung weiter, wobei sie, die Wärme, sich lediglich in den Tiefen der Ozeane versteckt hätte, was wir für sie, das IPCC, bequemerweise nicht messen können, oder dass das System Erde – Atmosphäre ein Fieber hat, getrieben durch eine Zunahme des Wärmegehaltes in der Größenordnung von vier Atombomben in jeder Sekunde.

Was sie nicht zu tolerieren bereit sind, trotz der gemessenen Beweise in der realen Welt, ist die wachsende Wahrscheinlichkeit, dass sie und ihre so wertvollen Modelle das Klima so gründlich missverstanden haben, dass die globale Erwärmung ganz einfach nicht einmal annähernd so verläuft, wie sie es ihren übertriebenen Modellraten so vertrauensvoll entnommen haben.

Man unterschätze nicht die Bedeutung dieses IPCC-Rückzugs, obwohl er verstohlen vonstatten geht und sich kein einziger Hinweis darauf in der Summary for Policymakers findet – dem einzigen Teil der letzten Zustandsbeschreibung, den faule Politiker und uninteressierte Journalisten vielleicht zu Gesicht bekommen.

Abbildung 9: Fünf Projektionen der globalen Erwärmung von 1990 bis 2050, verglichen mit den linearen Trends zweier Datensätze mit Messungen. Die IPCC-Projektionen sind Schätzungen des mittleren Bereiches. Der Trend (grün) der monatlichen Temperaturanomalien im HadCRUT4-Datensatz reflektiert eine beobachtete Erwärmung von 0,11 K pro Dekade seit 1950. Der Trend (dunkelgrün) der RSS-Satellitendaten reflektiert den Null-Trend, der nunmehr seit 17 Jahren andauert. Beide beobachteten Trends sind bis zum Jahr 2050 extrapoliert.

Falls Ihnen irgendjemand noch einmal weismachen sollte, dass die Wissenschaft settled ist, wie es das inzwischen gestrichene Klimakommissariat in Australien in seinem letzten, vom Steuerzahler finanzierten Propagandablättchen getan hat, dann verweisen Sie auf Abbildung 9 und stellen zwei Fragen.

Erstens, zeigen Sie auf die rot markierte Zone Projektionen und fragen Sie, über welchen Bereich der sehr großen Bandbreite der offiziellen Projektionen die Wissenschaft settled ist.

Zweitens, zeigen Sie auf die grüne Zone Beobachtungen und fragen Sie, warum das reale Klima sich so beharrlich weigert, der settled Wissenschaft zu folgen.

Dann lehnen Sie sich zurück und lauschen dem zunehmend demoralisierten und zerrissenen Gewäsch der Offiziellen. Der Unsinn wickelt sich ab, und das Spiel ist aus.

References

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Hansen, J., I., Fung, A. Lacis, D. Rind, S. Lebedeff, R. Ruedy, and G. Russell, 1988, Global climate changes as forecast by Goddard Institute for Space Studies Three-Dimensional Model. J. Geophys. Res. 93 (D8): 9341-9364.

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Link: http://wattsupwiththat.com/2014/01/01/ipcc-silently-slashes-its-global-warming-predictions-in-the-ar5-final-draft/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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