Bild rechts: JA Solar’s factory in Shanghai.

Das Ministerium für Industrie- und Informations-Technologie hat 134 Herstellern von Silikon-Materialien, Solarpaneelen und anderen Komponenten eines photovoltaischen Systems eine Liste zugestellt, auf der bestimmte Bedingungen festgelegt worden sind. Mit Basis des Jahres 2012 sind das die Produktion, die Auslastung und technische Standards.

In einem Bereich, in dem es dem Vernehmen nach über 500 Unternehmen gibt, bedeutet die Aktivität des Ministeriums, dass drei Viertel diesen Bedingungen nicht genügen – einschließlich des Hauptwerkes von Suntech Power, das im März bankrott gegangen war, und Jiangsu Shungfeng Photovoltaic Technology, dem Retter von Suntech.

Industrie-Insidern zufolge wird es diesen Firmen nicht gelingen, Kredite von Finanzinstituten zu bekommen, und sie werden es folglich schwer haben, sich irgendwo Geld zu leihen. Sie werden auch keinen Anspruch mehr haben auf Vergütungen von Exporttarifen. Das ist ein massiver Schlag gegen Unternehmen, die von Geschäften in Übersee abhängig sind. Zu Hause wird es für sie schwierig werden, an staatliche Aufträge zu kommen.

„Dies wird helfen, die Kapazitäts-Exzesse der Industrie zu eliminieren”, sagt Jian Xie, ein leitender Funktionär des führenden Herstellers JA Solar (siehe Bild oben rechts!). „Die Liste wird alle 6 bis 12 Monate hinsichtlich Geschäftsentwicklung und Technologie-Standards überarbeitet“.

Der chinesischen Photovoltaik-Industrie weht ein heftiger Wind ins Gesicht, seit im Jahre 2012 die Nachfrage aus Europa eingebrochen ist, dem weltgrößten Markt. Die Handelshemmnisse mit den USA und Europa sind da auch nicht hilfreich. Selbst Suntech, der zum größten Solarzellen-Hersteller der Welt aufgestiegen war, musste hinnehmen, dass sein Mutterwerk untergeht. Mittelständische Unternehmen sinken nur deshalb noch nicht, weil sie von lokalen Regierungen unterstützt werden.

Lichtstrahlen dringen durch

Aber der Markt zeigt jüngst Anzeichen von Leben. Yingli Green Energy, der größte Händler der Welt, berichtete von einem Sprung von 60% von Jahr zu Jahr hinsichtlich von Verkäufen von Juli bis September, während Trina Solar in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt ist.

Dem US-Marktforschungsunternehmen NPD Solarbuzz zufolge kam der mittlere Modulpreis von April bis September 2012 ins Taumeln, aber der Rückgang während der gleichen Periode in diesem Jahr hatte nur weniger als 1% betragen. Marktbereinigungen in den USA und Europa, einschließlich der deutschen Firma Q-Cells, nahmen Fahrt auf, was das Problem der Überversorgung etwas linderte.

Die globale Nachfrage stieg von Juli bis September auf die Rekordhöhe von 9 Millionen Kilowatt in mitten Wachstums in China, Japan und den USA. Ein Analyst bei Solarbuzz sieht sogar einen Nachfragesprung um 30%, verglichen mit dem projizierten Niveau in diesem Jahr, auf 45 Kilowatt im Jahre 2014.

In China tendieren Märkte, die hohe Umsätze bieten, dazu, Neueinsteiger anzuziehen, was oftmals zu einer Situation der Überversorgung führt. Die Regierung hat in vielen anderen Industriebereichen Überkapazitäten festgestellt, einschließlich Stahl, Zement und Schiffsbau, und ruft nach Konsolidierung.

Aber es ist ungewöhnlich, wenn die Regierung schwächelnde Marktteilnehmer aussortiert und sie am Weitermachen hindert. Die Aufmerksamkeit richtet sich jetzt darauf, ob das gleiche Schema in der Stahl- und anderen Industrien angewendet wird, die derzeit noch von lokalen Regierungen vor Ort unterstützt werden.

Link: http://asia.nikkei.com/Business/Trends/China-hands-death-sentence-to-75-of-solar-cell-makers

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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