Energiewende wirkt: IG Metall „Energiewende gefährdet 200 000 Jobs“

Die Welt schreibt:

Forscher des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in einer Studie, die der "Welt am Sonntag" vorliegt, analysiert, ob eine Erhöhung der Strompreise potenziell Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet. Das Ergebnis: Grob gerechnet könnte der jüngste Anstieg der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kurzfristig rund 86.000 Industriejobs kosten. Die IZA-Forscher haben analysiert, wie sich zwischen 2003 und 2007 eine Erhöhung der Strompreise auf die Beschäftigung in der Industrie ausgewirkt hat. Das Resultat: Wenn der Strompreis steigt, beschäftigen die Unternehmen weniger Arbeitskräfte. "Höhere Strompreise haben moderat negative Beschäftigungswirkungen", sagt Nico Pestel, einer der Studienautoren.

Das ist aber noch längst nicht alles, denn die besonders gefährdete Grundstoffindustrie bietet  zusammen mit ihren Zulieferern etwa 850.000 Beschäftigen Lohn und Brot. Deren Abwanderung ist nicht mehr eine Frage des ob, sondern nur des wann.

Weihnachten kann dann vielleicht schön romantisch bei flackerndem Kerzenschein gefeiert werden, wenn auch vielleicht länger als geplant, denn

Deutschland droht Strom-Blackout zu Weihnachten

liest man bei der Russischen Nachrichten Agentur Ria-Novosti

In einigen europäischen Ländern könnte es in der Weihnachtszeit zu Stromengpässen kommen, schreibt die Zeitung „RBC Daily“ am Montag.

Das geht aus einem Bericht des Verbandes Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E) hervor. Am meisten seien die vom Energieimport abhängigen Länder wie Kroatien, Finnland, Lettland, Polen, Schweden und Ungarn gefährdet. Besonders angespannt sei aber die Situation in Deutschland, warnt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Die Experten sind um den Zustand der deutschen Stromnetze besorgt, die kaum noch eine stabile Stromversorgung sichern können. Das Problem ist, dass es im Norden einen Stromüberschuss gibt, während es im Süden an Kraftwerken und dementsprechend an Energie mangelt. Das führt zu großen Spannungsschwankungen in den Netzwerken, weshalb die Betreiber zusätzliche Kapazitäten einsetzen müssen und die Strompreise an der Börse fallen. Im vorigen Jahr sei die Situation trotz des für den Dezember ungewöhnlich warmen Wetters kritisch gewesen, erinnert die FAZ.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Kombination aus längeren Kaltperioden, Windstille und dem Brennstoffdefizit in den Gaskraftwerken. Im Februar 2012 stand Deutschland kurz davor, die Gaskraftwerke abschalten zu müssen. Unter Berücksichtigung der negativen Erfahrungen aus dem Vorjahr wurden zwar die Gaslieferverträge erneuert, dennoch befürchten Experten einen Gasmangel. Es könnte „grundsätzlich zu einer Krise der Gasversorgung und zu einer Reduzierung der Stromangebots kommen“, so die Experten des Verbandes der Netzbetreiber.