Diese Stimmung spiegelt diejenige der leitenden Direktoren der größten europäischen Energieunternehmen eine Woche zuvor, die fast die Hälfte des Stromes in Europa erzeugen. Diese Gruppe trat Stimmen bei, die ein Ende der Subventionen für Wind- und Solarenergie fordern. Sie sagen, dass die Subventionen zu unakzeptabel hohen Preisen für Haushalte und das Geschäftsleben geführt haben, und dass sogar das Risiko kontinentweiter Blackouts besteht (Géraldine Amiel WSJ).

Zu der Gruppe gehören E.ON in Deutschland, GDF Suez SA in Frankreich und Eni SpA in Italien. Sie alle haben übereinstimmend mit dem Finger auf die schlecht durchdachte Entscheidung der europäischen Regierung [?!] gezeigt, die erneuerbare Energie zu fördern, koste es, was es wolle.

Ende der neunziger Jahre sah das wie ein guter Plan aus, nämlich als eine Möglichkeit, Europa aus der Abhängigkeit importierter fossiler Treibstoffe zu lösen, vor allem aus Russland und dem Nahen Osten. Aber es sieht so aus, als habe die Durchführung nicht zu den guten Absichten gepasst, und die Urheber der Gesetzgebung haben die Märkte nicht verstanden.

„Die Bedeutung der Erneuerbaren ist zu einer Bedrohung der Versorgungssicherheit in Europa geworden”, warnte die leitende globale Energie-Analystin Colette Lewiner. Sie bezog sich auf einen Bericht des europäischen Energieunternehmens Capgemini.

„Wir sind auf ganzer Linie gescheitert: Europa droht ein Blackout wie in New York vor ein paar Jahren, die Preise schießen in die Höhe und unsere Kohlenstoff-Emissionen nehmen immer weiter zu“, sagte Direktor Gérard Mestrallet von GDF Suez zuvor auf einer Pressekonferenz.

Unter diesen Subventionsprogrammen wird den Wind- und Solarstromerzeugern Priorität beim Zugang zum Netz eingeräumt, und das zu garantiert hohen Preisen. In Frankreich wird Kernkraftstrom für etwa 40 Euro pro MWhr erzeugt, Strom durch Windkraft aber für garantierte 83 Euro pro MWhr, unabhängig von der Nachfrage. Die Verbraucher müssen die Differenz bezahlen.

Die Subventionen haben in Deutschland so viele Investoren in Wind und Solar angelockt, dass dort jetzt fast 60.000 MW Wind- und Solarkapazität installiert sind, oder etwa 25% der Gesamtkapazität des Landes. Das klingt gut für den Planeten.

Die Probleme begannen mit dem globalen ökonomischen Abschwung im Jahre 2008. Die Nachfrage nach Strom fiel in ganz Europa, ebenso wie in Amerika, was den Gesamtpreis für Strom drückte. Die Investoren pumpten jedoch weiterhin Geld in die neue Wind- und Solarenergie wegen der garantierten Preise für erneuerbare Energie.

Eurostat zufolge sind die Strompreise in Europa inzwischen seit 2008 gestiegen, um etwas unter 20% für die Haushalte und etwas über 20% für die Industrie.

Da die erneuerbare Kapazität weiter steigt und erzwungenermaßen übernommen werden muss, haben die Unternehmen in ganz Europa damit begonnen, mit fossilen Treibstoffen betriebene Kraftwerke zu schließen, weil sie jetzt infolge der Subventionen weniger profitabel waren. Darunter waren auch über 50 Gaskraftwerke, sagte Mestrallet.

Jetzt bin ich etwas durcheinander – ist nicht Gas angeblich der Retter, zusammen mit den Erneuerbaren? Auch noch so viele Erneuerbare sind undenkbar ohne Backup-Gaskraftwerke, die die Wechselhaftigkeit der Erneuerbaren abfedern können, ist doch Gas das Einzige, dass man wie Licht an- und abschalten kann.

Ich verstehe, dass man in Deutschland neue Kohlekraftwerke baut, die man schneller hoch- und herunter fahren kann als jemals zuvor. Aber das Ersetzen von so viel Gas durch Erneuerbare bedeutet, dass Europa nicht in der Lage sein könnte, auf dramatische Wetterereignisse zu reagieren wie z. B. einen ungewöhnlich kalten Winter, wenn Wind und Sonne nicht sehr viel erzeugen können.

In einer bizarren Parodie der freien Marktwirtschaft bauen einige Länder Gaskraftwerke entlang ihrer Grenzen, um diese Lücke in der rasch erforderlichen Kapazität zu schließen. Das verängstigt die Märkte sogar noch mehr, weil Gas in Europa so teuer ist, dass der Strompreis noch weiter steigen wird (EDEM/ESGM).

Während sich die Europäische Kommission zu einer Diskussion über dieses Thema trifft, besteht in Amerika eine ähnliche Bedrohung als Folge eines ähnlichen Wirrwarrs aus Vorschriften und Subventionen während des letzten Jahrzehnts, erlassen mit den besten Absichten. Die Bedrohung wird derzeit wegen unserer viel größeren Energieerzeugung und unseres neu und reichlich verfügbaren Erdgases in Schach gehalten.

Den Amerikanern könnte gar nicht bewusst sein, dass Erdgas in Europa längst nicht so billig ist wie in Amerika. Zu Amerikas Gas-Boom war es in Abwesenheit einer Infrastruktur zur Gasverflüssigung (LNG) gekommen, die man braucht, wenn man Erdgas auf die Weltmärkte werfen will. Folglich haben die teuren auswärtigen Preise keine Auswirkungen auf die Preise in den USA.

Noch.

Aber das wird sich ändern. Wir errichten gerade die LNG-Infrastruktur mit einem erstaunlichen Tempo, um die gewaltigen Gasreserven auszubeuten, die durch Fortschritte der Fracking-Technologie immer leichter zugänglich werden. Innerhalb von fünf Jahren werden die USA der wichtigste Akteur auf dem Weltgasmarkt sein. Natürlich werden sich die Gaspreise in den USA verdoppeln und verdreifachen, weil der Preis wie beim Öl durch die globalen Märkte bestimmt wird, nicht durch den Markt in den USA. Und wie beim Öl spielt es keine Rolle, wie viel im eigenen Land erzeugt wird, man bezahlt den globalen Preis. Punkt. Man frage in Norwegen nach!

Wenn sich also die Gaspreise verdoppeln, was passiert dann mit dem Strompreis, weil Gas so intim mit den Erneuerbaren verbunden ist? Staatliche Gesetze und Steuervorteile für Erneuerbare werden uns nach wie vor zwingen, erneuerbare Energie zu kaufen, selbst wenn sie doppelt so teuer ist. Wir haben das hier im Nordwesten der USA schon einmal erlebt, und zwar in der Schlacht zwischen teurer Windenergie und billiger Hydroenergie (Hydro Takes A Dive For Wind). Hydro hat verloren.

Das ist schön, wenn Gas billig ist. Es wäre nicht schön, wenn Gas teuer ist.

Link: http://www.forbes.com/sites/jamesconca/2013/10/20/european-economic-stability-threatened-by-renewable-energy-subsidies/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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