Ein kurzer Blick in die schwedische Energiestatistik zeigt hingegen drei sehr aktive Kernkraftwerke und zwei stillgelegte. Die aktiven tragen ca. 39 % (1) zur schwedischen Stromerzeugung bei. Bei den Befragten wird damit der Eindruck erweckt Schweden hätte seine Kernkraftwerke stillgelegt.

Das im entscheidenden Satz von den Machern der Studie der Ort Barsebäck erwähnt wird, ändert an der erhofften Wirkung der Satzaussage nichts. Er gleicht darin in seiner raffinierten Konstruktion der Aussage der Tagesschau vom 11. März 2013 über die Fukushima Katastrophe. Auch die Macher der Tagesschau wussten sehr wohl was sie bezweckten als sie verkündeten:

„Japan gedenkt Opfer der verheerenden Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vor 2 Jahren. Ein Beben der Stärke 9 hatte den Nordosten des Landes erschüttert und eine Tsunamiwelle ausgelöst. In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima. Fast 16.000 Menschen starben. Tausende gelten noch als vermisst.”

Sie manipulieren mit Sprache  um "Bildung" zu messen. Kein so verwegener Gedanke, seit George Orwells 1984.

Bild 1 Lage und Anzahl der schwedischen Kernkraftwerke.

Dagegen deckt die Einspeisung von Windenergie in Schweden trotz massiver Aufrüstung (2012) nur knapp 4 % des Verbrauches an Elektroenergie.

Vom Ersatz auch nur eines Kernkraftwerkes durch die Windenergie ist Schweden wegen der natürlichen Volatilität und dem Mangel an Speichern ebenso weit entfernt, wie der Mond von der Erde.

Und auch im vielgeliebten Vergleichen von Unvergleichbaren leistet die PIACC Studie Zeitgeist gesteuerte Desinformation. 

Die Frage 1 der Aufgabe 11 lautet nämlich:

"Wievieie Windkraftanlagen werden gebraucht, um den vom Atomreaktor erzeugten Strom zu ersetzen." 

Die fachlich richtige Antwort müsste lauten:

595 plus 1 Atomkraftwerk der Größe Barsebäck. Oder schlicht Null, denn auch die schwedischen WKA´s liefern bei Windstille keinen Strom.

Eine Kernkraftwerk dagegen immer, wenn man ihn braucht. 

Keinen Strom zu haben wäre für Schweden noch misslicher und teurer als hierzulande , denn dort liegt der Verbrauch mit ca. 15 MWh pro Kopf der Bevölkerung und Jahr (drittgrößter Verbraucher in Skandinavien.) um das 2,2 fache über den bundesdeutschen Durchschnitt. http://www.indexmundi.com/map/?v=81000&l=de.

Fazit:

Hier wird eine Studie vorgelegt, die vorgibt den Bildungsstand messen zu können, und deren Erstellung viele, viele Millionen Euro an Steuergeldern verschlungen hat. Jetzt stellt sich heraus, dass die Autoren den grünen Zeitgeist sehr viel höher bewerten, als echte Kenntnisse, zumindest im Bereich: Alltagsmathematische Kompetenz, die sie ja behaupten abzufragen. 

Bild 2: Leiter der OECD Gruppe zur Bildung Andreas Schleicher. Bild Wikimedia Commons

Die PIACC Autoren können vielleicht rechnen aber keinerlei naturwissenschaftlichen Zusammenhänge erkennen. Bildung sieht anders aus. Mit Sicherheit hat der Leiter dieser Studie der Deutsche Andreas Schleicher neben George Orwell seinen alten Schwanitz sehr verinnerlicht. Der meinte (aus seiner Sicht zu recht):

Naturwissenschaft gehören nicht zur (deutschen) Bildung.

Michael Limburg

(1) Quelle entsoe.eu unter publications/statistics. Mit Dank an Leser Stegner

mit Dank an Leser Franz und Hinweise auf diese Website

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