Einige haben darin den Beginn von Machenschaften des IPCC gesehen, den seit 16 Jahren anhaltenden Temperatur-Stillstand auch in Zukunft zu ignorieren. Aber selbst das IPCC muss wissen, dass dies eine Totgeburt ist:

1) Als James Hansen die Angst vor der globalen Erwärmung im Jahre 1988 in den Ring geworfen hat, gab es keine statistisch signifikante Erwärmung während der 30 Jahre zuvor, und der Erwärmungstrend der Jahre 1977 bis 1987 hatte 0,0°C betragen. Auch das IPCC wurden in jenem Jahr ins Leben gerufen.

Quelle: Woodfortrees plot

2) Zur Zeit des 1. IPCC-Zustandsberichtes 1991 (FAR), war der Erwärmungstrend gerade mal 11 Jahre alt.

Quelle: Woodfortrees plot

3) Höchst bedeutsam: der Erdgipfel in Rio im Jahr 1992 übernahm den UNFCCC-Vertrag auf Basis eines 30-jährigen Abkühlungstrends, dem lediglich 12 Jahre mit Erwärmung gefolgt waren. Dieser Vertrag legte dogmatisch fest, dass die „Klimaänderung“ anthropogener Natur war, und verpflichtete über 190 Staaten, die „gefährliche“ Klimaänderung zu bekämpfen.

4) Der jüngste Bericht der WG 1 legt den Schwerpunkt auf den Anstieg des Meeresspiegels und den ozeanischen Wärmegehalt aufgrund von Satellitenbeobachtungen, die erst seit 19 Jahren verfügbar waren, zusammen mit den Werten der ARGO-Bojen für einen Zeitraum kürzer als ein Jahrzehnt. Man entschuldigt sich nicht für die kurzen Zeiträume.

5) Im Jahre 2007 machte der AR 4 großes Gedöns um die Tatsache, dass der Erwärmungstrend der voran gegangenen 15 Jahre größer als 0,2°C pro Dekade gewesen ist. Im Jahre 2013 spielt der AR 5 die Tatsache herunter, dass es während der letzten 15 Jahre überhaupt keine Erwärmung mehr gegeben hat. (Aber der AR 5 nennt 0,05°C pro Dekade ohne die Fehlergrenze von ± 0,14°C zu erwähnen).

6) Falls sich das IPCC auf 30-Jahres-Trends konzentrieren möchte, warum hat es dann nichts zu der Tatsache gesagt, dass der gegenwärtige 30-Jahres-Trend auf 0,174°C pro Dekade gefallen ist, wo doch der Trend von 0,182°C pro Dekade im AR 4 (1992 bis 2006) noch eine so große Rolle gespielt hat? Vor allem, weil die dazwischen liegenden 6 Jahre durch eine Rekord-Zunahme des CO2-Gehaltes gekennzeichnet waren.

7) Dr. Stockers Kritik an kurzzeitigen Trends, die durch die Auswahl des Anfangs- und Endzeitpunktes beeinflusst werden, ignoriert, dass es mit langzeitlichen Trends genauso ist. Er wählte einen Zeitraum von 60 Jahren (1951 bis 2010), um einen Trend von 0,12°C pro Dekade zu erzeugen. Ein Zeitraum von 70 oder 80 Jahren hätte einen deutlich geringeren Trend von 0,07°C gezeigt.

8) Die Wissenschaftler der WG 1 waren sich nicht zu schade, in die SPM des AR 5 die Aussage zu schreiben, dass „die Modelle allgemein nicht den beobachteten Rückgang des Erwärmungstrends während der letzten 10 bis 15 Jahre reproduziert haben“.

Drei Monate später wurde dieser grundlegende Satz in einem geheimen Konklave von Politikern und Bürokraten – nicht von Wissenschaftlern – gestrichen.

9) Dr. Jarraud, Generalsekretär der WMO, hat dem Journalisten David Rose gesagt, dass dessen Frage zum Stillstand „falsch gestellt“ war. Die WMO gibt Schriften mit den besten Ratschlägen für die Klimatologie heraus und sieht sich selbst als die führende Autorität, wenn es um die Messung von Temperaturtrends geht. Der WMO GUIDE TO CLIMATOLOGICAL PRACTICES (3RD EDTN) hat Folgendes über die 30-Jahres-Perioden zu sagen:

Kapitel 4.8.1: Periode der Berechnung: Eine Anzahl von Studien hat ergeben, dass 30 Jahre nicht allgemein optimal zur Bestimmung von Normalwerten sind, die für Vorhersagen verwendet werden. Der optimale Zeitraum für Temperaturen ist oftmals kürzer als 30 Jahre, aber der optimale Zeitraum für Mittelwerte der Niederschlagsmenge ist substantiell größer als 30 Jahre“. Und (auf Seite 102): „Die optimale Länge von Aufzeichnungen für Vorhersagezwecke ist abhängig von Element, Geographie und Langzeittrends. Im Allgemeinen hat die jüngste Periode von 5 bis 10 Jahren Aufzeichnung einen genauso großen Wert für Vorhersagen wie ein Zeitraum von 30 Jahren“.

Vor Veröffentlichung der SPM hat Bloomberg berichtet, dass einige Länder (vor allem Deutschland) den Temperatur-Stillstand komplett ignorieren und so tun wollen, als ob das 20 Jahre alte Paradigma immer noch gültig ist.

Wenige haben erwartet, dass es dazu kommen würde, dass eine stark verringerte beste Schätzung [best estimate] der Sensitivität vorhergesagt werden und dass es zu einem reuevollen Eingeständnis kommen würde, dass natürliche Faktoren unterschätzt worden waren. Die Tatsache, dass die Debatte um diese absurde Falschmeldung über 30-Jahres-Trends mehrere Tage dauerte, ist ein sehr starker Hinweis darauf, wie verzweifelt das Klima-Establishment inzwischen geworden ist.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/09/30/to-the-ipcc-forget-about-30-years/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken