Japan kehrt zur Kohle zurück und kippt Emissionsziele
Die japanische Regierung unternimmt derzeit alles, um den Prozess zum Bau neuer Kohlekraftwerke zu beschleunigen. Japanischen Medienberichten zufolge beabsichtigt die Regierung, diesen Prozess auf höchstens 12 Monate zu begrenzen, um mit dem Neubau derartiger Kraftwerke die in die Höhe schießenden Energiepreise anzugehen. Mit Überlegungen der Regierung, einen großen Teil der installierten Kernkraft-Energie mittelfristig zu schließen, gelangt die Kohle wieder in den Blickpunkt als die billigste Energiequelle, trotz der Pläne zur Reduktion von Kohlenstoff-Emissionen. Die Vorgabe, die Kohlenstoff-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent verglichen mit dem Stand von 1990 zu reduzieren, wird im Oktober überarbeitet, heißt es in japanischen Zeitungsberichten. – Brian Robins, The Sydney Morning Herald, 26 April 2013
Dem Regierungssprecher der japanischen Regierung zufolge wird Japan wahrscheinlich ein ambitioniertes Versprechen, die Treibhausgas-Emissionen um ein Viertel zu kappen, rückgängig machen. Auf die Nachfrage, ob er bestätigen könne, dass die neue Regierung das Versprechen Tokios aus dem Jahr 2009 erneuern würde, sagte Kabinetts-Generalsekretär Yoshihide Suga, dass die Regierung „im Prinzip in diese Richtung geht“. „Ich habe schon eine ganze Zeitlang gesagt, dass dies ein gewaltiges Ziel ist und wahrscheinlich unerreichbar ist“. Dies sagte er in einer Routine-Pressekonferenz. Die industriefreundliche Liberale Demokratische Partei von Premierminister Shinzo Abe hat bei den Wahlen im Dezember die Demokratische Partei überflügelt. Diese hatte versprochen, die Ziele hinsichtlich Reduktion von Treibhausgasen angesichts des Wechsels zu fossilen Treibstoffen nach Fukushima zu erneuern. – AFP, 24 January 2013

Neue Technologien und eine wenig bekannte Energiequelle zeigen, dass fossile Treibstoffe unendlich sein könnten. Schätzungen des globalen Vorkommens von Methanhydrat reichen vom Äquivalent des Hundertfachen des gegenwärtigen jährlichen Energieverbrauchs in Amerika bis hin zu dem 3-Millionen-fachen. – Charles C Mann, The Atlantic, May 2013
In ganz Europa haben sowohl die politischen Entscheidungsträger als auch die Öffentlichkeit weiterhin Vorbehalte über die potentiellen Auswirkungen von Technologien wie Fracking auf die Umwelt. Eine Verlangsamung der Bemühungen Europas, seine Gasreserven auszubeuten, die etwa 10% der Weltvorräte ausmachen, könnte zu keiner schlechteren Zeit für die europäischen Unternehmen kommen, die ohnehin schon unter einer kontinentalen Schuldenkrise sowie kraftlosem Wachstum und zunehmenden Wettbewerbsnachteilen im Vergleich zu Rivalen in den USA leiden. – Mark Scott, The New York Times, 25 April 2013
Parlamentsmitglieder haben die Regierung kürzlich dafür kritisiert, dass sie ohne Not die Entwicklung von Schiefergas verzögert hätte, und wiesen darauf hin, dass sie vielmehr die Unternehmen jetzt ermutigen sollte, mit genaueren Schätzungen der förderbaren Vorräte herauszurücken. Das Fehlen von Fortschritten während der letzten zwei Jahre in UK ist enttäuschend und muss beschleunigt werden. Dies sagten Mitglieder des einflussreichen überparteilichen Energy and Climate Committee dem Parlament in einem Bericht. – Reuters, 26 April 2013
Das 18 Monate lange Moratorium der Bohrung nach Schiefergas war ein „Skandal“, sagte Peter Lilley, Mitglied des vom Unterhaus in UK eingesetzten Komitees zur Klimaänderung. Lilley sagte weiter, dass eine zweiwöchige Reise in die USA – dem Geburtsort der Schiefergas-Revolution – ausgereicht hätte, um alle Fragen hinsichtlich der Risiken des hydraulischen Brechens zu beantworten. Dann hätte die Schiefergas-Förderung schon längst begonnen haben können. „Die meisten Sorgen bestehen entweder aus Übertreibungen oder aus Lügen“, sagte er. – Platts, 24 April 2013
Die Europäer haben Hunderte Milliarden Euro für erneuerbare Energien ausgegeben – ultimativ getragen von den Steuerzahlern, den Verbrauchern und der europäischen Wettbewerbsfähigkeit – für nichts und wieder nichts. Angesichts der sich weiter ausbreitenden Schiefergas-Revolution versprechen die Erneuerbaren, die Wirtschaft mit grüner Energie zu ertränken und sie in Abhängigkeit von unbezahlbaren Subventionen zu belassen. – Rupert Darwall, City A.M. 25 April 2013
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/04/26/newsbytes-japan-kills-climate-agenda/
Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey

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