Nachdem im letzten Jahr die Meldung von 800.000 Haushalten die Runde machte, die wegen der hohen Stromkosten ihr Stromrechnung ganz oder teilweise nicht mehr bezahlen können, und deswegen im Dunkeln und im Kalten sitzen, verdichtet sich nun der Verdacht zur Gewissheit,  dass nicht nur die großen Versorger in die Verlustzone geraten und massenhaft Elektrizitätswerke schließen, Leute entlassen und in die Verlustzone fahren, sondern auch div, Stadtwerke.
So beschreibt die WiWo in ihrer Onlineausgabe vom 21.2.13 die Situation so:
Stromkonzerne: Politik der Energiewende macht große Versorger kaputt
Die vier großen Versorger sind ein Schatten ihrer selbst. Die Politik der Energiewende hat den Unternehmenswert, die Finanzkraft und die Substanz dezimiert. Den Chefs bleibt vorläufig nur, sich durchzuwurschteln – Ziel und Ausgang offen…
und weiter liest man dort:

Es sieht düster aus für die großen vier der deutschen Energiebranche, speziell auch für die Nummer drei EnBW. 13.400 Megawatt Strom kann der Energiekonzern derzeit erzeugen, genügend, um zwölf Städte der Größe Stuttgarts mit Energie zu versorgen. Aber Geld verdient der Riese im Eigentum des grün-rot regierten Baden-Württembergs und mehrerer oberschwäbischer Kommunen keines…Hohe Rohstoffpreise und der Vorrang der erneuerbaren Energien bei der Stromeinspeisung ins Netz machen die Gas- und Kohlekraftwerke zum Minusgeschäft. Seitdem EnBW vor fast zwei Jahren zwei seiner vier Atomkraftwerke abschalten musste, drehten die Zahlen ins Minus. Nach einem Verlust von 867 Millionen Euro 2011 dürfte auch die Bilanz 2012, die Mastiaux im März vorlegen will, nicht rosig ausfallen.
Ob EnBW oder RWE, Branchenprimus E.On oder die Nummer vier hierzulande, Vattenfall: Der mittelfristige Ausstieg aus der Atomkraft, obwohl erst für 2022 terminiert, hat zusammen mit dem rasanten, hoch subventionierten Ausbau der Solar- und Windenergie die Geschäftsmodelle zerbröselt und die Konzerne geschwächt.
…Schuld an dem Ausverkauf ist die Politik, die ohne Rücksicht auf die Unternehmen gleich eine doppelte Wende durchpeitschte und ihnen damit beträchtlichen Teil der Geschäftsgrundlage entzog….Überflüssige Puffer
Auf der anderen Seite zehrt der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien an den Verdienstmöglichkeiten…Zusammen mit dem staatlich verordneten Vorrang für Grünstrom bei der Einspeisung ins Netz führt das dazu, dass konventionelle Kraftwerke immer weniger Stunden gebraucht werden, wenn Sonne und Wind nicht genügend Strom liefern. Die Stilllegung solcher unrentablen Anlagen hatte die Bundesnetzagentur im vergangenen Winter sogar verboten. Künftig wollen sich die Kraftwerksbetreiber das nicht bieten lassen….

Das damit neben den zigtausenden von wertschöpfenden Arbeitspätzen auch die Versorgungssicherheit auf der Strecke bleibt, war jedem Experten sofort klar, unabhängig von theoretisierenden Gefälligkeits- Studien von Lobby Verbänden wie dem Forschungs-Verbund Erneuerbare Energien (FVEE) mit seinen Visionen für ein 100% erneuerbares Energiesystem. So berichten die Netzbetreiber übereinstimmend von ca. 1000 Netzeingriffen, die sie zur Aufrechterhaltung der Stabilität allein im Jahr 2012 vornehmern mussten, ausgelöst durch die unkontrollierte, nicht planbare aber  vorrangig einzuspeisende NIE (Neue Instabile Energien). In den Jahren zuvor, als die NIE noch keine große Rolle spielten, lagen diese Eingriffe hingegen im unteren einstelligen Bereich pro Jahr.
„Die Energiewende“ – von der Politik so gewollt- kostet die Verbraucher, den normalen Steuerzahler, die Wirtschaft Billionen Euro. Die sind aber nicht sofort verloren, sie werden erst mal in großem Stil umverteilt.
Unter der Überschrift :
Die große Verteile
beschreibt WiWo Chefredakteur Roland Tichy in der Online Ausgabe vom 23.2.13 was ist.

Die Energiewende könnte bis zu 1000 Milliarden kosten, gesteht jetzt der Umweltminister ein. Aber wer kriegt die Kohle, wer zahlt?
Die größte Umverteilung findet nicht mehr durch Steuern statt – sondern durch die Energiewende. Dabei geht es nicht um den Atomausstieg. Es sind die Effekte des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) der rot-grünen Koalition aus dem Jahr 2000. Das funktioniert so: Wer Strom aus Sonne oder Wind erzeugt oder Getreide vergast, erhält einen Strompreis, der weit über den Stromkosten aus Atom, Kohle oder Gas liegt. Und: Dieser grüne Strom hat Vorfahrt. Egal, wie teuer er ist – er verdrängt jeden billigen Strom aus den Netzen. Klar, dass die großen Stromkonzerne die Verlierer sind. Sie müssen Dutzende moderner Kohle- und Gaskraftwerke verschrotten. Das trifft auch viele Stadtwerke. Sie müssen, wie die Stadtwerke München, ihre Anteile an Atomkraftwerken, aber mehr noch an vielen fossilen Kraftwerken abschreiben. Damit sind sie das Großrisiko ihrer kommunalen Eigner. Die Energiewende kostet so Aktionäre und Kommunen einen dreistelligen Abschreibungsbetrag, der in Peter Altmaiers 1000 Milliarden Euro noch nicht enthalten ist – die größte Kapitalvernichtung seit Kriegsende….Auch die Umwelt kennt Sieger – und Verlierer. Energiepflanzen ruinieren Land und Boden. Nur eine Alt-Energie hält sich noch gegen Solar und Wind: Braunkohle. Ihr Abbau aber verschlingt Dörfer und Landschaften. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass erstmals seit Jahren der CO₂-Ausstoß wieder steigt. Dumm gelaufen. Im grünen Gewand kommt eine soziale und industrielle Revolution daher. Jetzt frisst sie ihre Kinder.

Den ganzen Text finden Sie hier
Die Redaktion,
mit Dank an div. Leser, die uns auf diese Texte aufmerksam machten.

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