Bild rechts: Illustration: John Spooner
Wie konnte sich diese ängstigende Klimabedrohung in wissenschaftlicher Ungewissheit und politischer Konfusion auflösen? Was ist mit den vielen Milliarden Dollar verschwendeter öffentlicher Ressourcen? Einige bezeichnen die „Skeptiker“, als „Kaufleute des Zweifels“ oder als „Leugner“. Andere zeigen auf die globale Finanzkrise.
Wir können mit Sicherheit sagen, dass viele zögerliche Individuen den Druck des Gruppendenkens, der Einschüchterung und der gemeinschaftlichen Missbilligung überwunden haben, um die Beziehung zwischen wirklicher Wissenschaft, Politik und Geschäftsleben näher zu betrachten.
Ein Freund sagte mir einmal, dass es, wenn es um wissenschaftliche Dinge von großer öffentlicher Bedeutung geht, „nicht darauf ankommt, was man weiß, sondern wen man kennt“. Ich glaube, er meinte, dass mein kindischer [fledgling] Skeptizismus hinsichtlich der gefährlichen anthropogenen globalen Erwärmung (DAGW) sinnlos sei, weil ich als Cartoonist nicht so wissenschaftlich qualifiziert war wie er.
Die dahinter stehende Absicht war, dass alle, die nicht mit der „Klimawissenschaft“ befasst waren, aufgefordert sind, die wissenschaftliche und politische Autorität des IPCC und dessen lokale Kollegen wie die CSIRO zu akzeptieren: das wissenschaftliche Establishment.

Anmerkung der Redaktion: Wie die staatlich finanzierte Lobbygruppe "Klima-sucht- Schutz" bedauernd mitteilt flaut auch das Interesse der deutschen Öffentlichkeit an der Klimakastrophenverbreitung ab. (Siehe Graphik). Es ist zwar anzunehmen, dass die Kurve im iV. Quartal wg. der Berichterstattung zu DOHA wieder etwas ansteigt, aber am negativen Trend wird das insgesamt wenig ändern. 
Ich fand den Ratschlag meines Freundes verblüffend. Jeder, dem der juristische Prozess vertraut ist, weiß, dass die gravierendsten Dinge von Freiheit und Glück oftmals von einer von der Öffentlichkeit gewählten Jury bestimmt werden. Experten können als Zeugen Beweise liefern, die die eine oder andere Seite dabei stützen. Der Richter muss über Fragen der Zulässigkeit urteilen, aber am Ende ist es die Jury, die darüber befindet, welchem der wissenschaftlichen Beweise zu glauben sei.
In der Klimadebatte ist der einzige „Richter“ die wissenschaftliche Methode – eine testbare Hypothese, gefolgt von faktischer oder experimenteller Herausforderung. Die „Tatsachen“ hier repräsentieren ein Angst erzeugendes Problem für die AGW-Befürworter. Zum Beispiel sieht jeder, dass die Erwärmung vor 16 Jahren aufgehört hat, trotz einer korrespondierenden Zunahme des atmosphärischen CO2 um 10 Prozent. Das sollte ein Ärgernis für die Alarmisten der globalen Erwärmung sein. Wie genau sieht die Beziehung zwischen Temperatur und CO2 aus? Warum hat der Erwärmungstrend aufgehört, wie es schon einmal zwischen 1945 und 1975 der Fall war, als die CO2-Emissionen nach oben schossen?
Wie Dr. David Whitehouse, der ehemalige Direktor von BBC online Wissenschaft, im New Statesman 2007 gesagt hat: „Etwas Anderes widerfährt dem Klima, und es ist unabdingbar, dass wir herausfinden, was es ist, oder wir können hunderte Milliarden Pfund umsonst ausgeben“. Offensichtlich sollten wir den Computermodellen große Aufmerksamkeit schenken, die die Basis der Projektionen seitens der Klimawissenschaftler bilden. In Wirklichkeit sind diese Modelle offensichtlich damit gescheitert, die gegenwärtige Pause der globalen Erwärmung abzubilden, geschweige denn den großen, der Dürre in Australien folgenden Regen. Der auf diesen Computermodellen basierende wissenschaftliche „Konsens“ wird ziemlich wackelig.
Der Grund für das Auftauchen des wissenschaftlichen Konsens’ in dieser Debatte ist, dass die politischen Aktivisten die Dinge in Gang bringen wollen, und wenn sie sagen, dass der Konsens erschreckend und dringend ist, sollten die Skeptiker besser aus dem Weg gehen.
Das aktivistische Gehabe erreichte Anfang 2007 seinen Höhepunkt, als Al Gores Film An Inconvenient Truth zum internationalen Hit wurde. Diese Dokumentation war oberflächlich überzeugend für die Uneingeweihten, aber im Oktober 2007 fand der British High Court neun Tatsachenfehler darin.
Professor Bob Carter von der James Cook University in Queensland lieferte die Beweise in diesem Fall; nur wenigen Menschen in Australien war dieses ernste Ärgernis für Al Gore bewusst geworden.
Später in jenem Jahr sendete ABC Martin Durkins provokative Dokumentation The Great Global Warming Swindle, und zwar gegen den wütenden Widerstand vieler prominenter Alarmisten. Wie interessant. Die Wissenschaft war „settled“, die Debatte, so hieß es, war vorbei und keine weitere Diskussion war erforderlich. Jeder professionelle Medienvertreter hätte bei einer solchen Zensurkampagne auffahren müssen, und es führte mich zu meinem ersten Cartoon zu diesem Thema (oben), welcher den familiären Fernsehapparat als einen gefangenen Skeptiker darstellt, der mit dem Fernseh-Essen der Familie beworfen wird.
Mir scheint, dass sich die Dinge nach dem Senden dieser Dokumentation verändert haben. Vielleicht hat der Schock zu hören, dass Größen wie Nigel Calder, ehemaliger Herausgeber des New Scientist, und Patrick Moore, Mitbegründer von Greenpeace, der Reihe der Skeptiker beigetreten sind, zu groß für einige Leute.
Die Dinge wurden hässlich. Jemand trat mit der brillanten, aber heimtückischen Idee hervor, den Ausdruck „Leugner“ als Beschreibung für jemanden zu benutzen, der agnostisch oder skeptisch blieb hinsichtlich des genauen menschlichen Beitrags zu der Erwärmung um 0,7°C während der letzten 100 Jahre. Diese bösartige Rhetorik wurde von Klima-Aktivisten, Medienreportern und Politikern bis hinauf in höchste Ebenen übernommen. Viele angesehene Wissenschaftler wie Paul Reiter vom Pasteur Institute in Paris, Professor Richard Lindzen vom MIT und Bill Kininmonth, ehemaliger Vorsitzender unseres National Climate Centre, wurden gelegentlich auf diese Weise diffamiert. Das gleiche Attribut erhielten der weltbekannte theoretische Physiker Freeman Dyson und der angesehene Professor Bob Carter.
Die Leugnung des Holocaust beschreibt die herzlose und verabscheuungswürdige Ablehnung der Antisemiten, die historische Wahrheit des Völkermordes an den Juden während des 2. Weltkriegs anzuerkennen. Wenn man den beleidigenden Ausdruck „Leugner“ verwendet, tut man das aus Gründen, die am besten einem selbst bekannt sind. Man kann berechnend oder gleichgültig sein, aber wie Wong, Rudd und Gillard [australische Politiker] wissen müssten, ist die Wirkung beißend. Kein vernünftiger, moralisch verantwortlicher Mensch möchte auf diese Weise stigmatisiert werden.
Einige prominente australische Intellektuelle stellen bis auf den heutigen Tag die Moral hinsichtlich des Holocaust und der globalen Erwärmung auf eine Stufe. Dies ist umso unglaubwürdiger, weil es von Akademien kommt, die den Horror des Holocaust verstehen. Außerdem wurden Skeptiker auch mit Befürwortern des Sklavenhandels im 18. Jahrhundert, Tabak-Lobbyisten und sogar Befürwortern von Pädophilie verglichen.
Aber die Zeiten haben sich geändert, und seit 2007 wurden die nichtwissenschaftlichen Mitspieler in diesem großen intellektuellen Drama mit einer schleichend aufkommenden Ungewissheit wesentlicher Aspekte der Klimawissenschaft konfrontiert. Diese enthalten auch die Zusammensetzung des IPCC und die Glaubwürdigkeit seiner Handlungen; erinnern Sie sich an Glaciergate? Das IPCC sagte das Ende der Himalaya-Gletscher voraus, basierend auf nicht wissenschaftlicher Literatur, das ungewöhnliche (oder nicht stattfindende) Schmelzen von Meereis und Gletschern, die Beweise für warme Temperaturen während des Mittelalters, die Bedeutung von Sonnenflecken, Änderungen (oder nicht) von Extremwetterereignissen, die „Versauerung“ der Ozeane, die Erwärmung der Ozeane und steigende Meeresspiegel, Absorption durch Biomasse und die Langlebigkeit atmosphärischer CO2-Moleküle, der Einfluss kurzperiodischer El Nino Southern Oscillation (ENSO) und andere ähnliche Oszillationen im Zeitraum mehrerer Jahrzehnte, das chaotische Verhalten von Wolken, der Einfluss kosmischer Strahlen auf das Klima. Selbst James Lovelock, der Begründer der „Gaia“-Bewegung, wurde zum Skeptiker.
Anfang 2010 schien es, als ob nahezu jedes einzelne Element der Debatte um die globale Erwärmung zu haben war, und Skandale wie Climategate und große Fehler in ihrer Arbeit haben die Glaubwürdigkeit des IPCC geschwächt. Selbst Professor Paul Jones [Anm.: gemeint ist Phil Jones] von der Climate Research Unit an der University of East Anglia, ein führender Beitragender zu IPCC-Berechnungen, bestätigte 2010 in einem BBC-Interview, dass die Erwärmungsperioden von 1860 bis 1880, 1910 bis 1940 und 1975 bis 1998 statistisch ähnlich verlaufen waren. Er sagte auch: „Ich glaube nicht, dass die große Mehrheit der Klimawissenschaftler die Debatte um die Klimaänderung für abgeschlossen hält“.
Es ist The Age und dessen pluralistischer Tradition hoch anzurechnen, dass gelegentliche Berichte skeptischer Wissenschaft zusammen mit regelmäßigen Cartoons hierzu veröffentlicht worden sind.
Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Stimmen hoch qualifizierter Skeptiker nicht genügend gehört werden. In einem Versuch, dieses Ungleichgewicht auszugleichen, wird 2013 ein ungewöhnliches Buch mit den Standpunkten der Skeptiker veröffentlicht.
Der Text mit eingestreuten Bildern und Cartoons hat die Sokrates-Form und gibt Antworten auf allgemeine Fragen über die Wissenschaft und die Ökonomie der Klimaänderung. Der Inhalt wird in Zusammenarbeit von fünf hoch qualifizierten Experten dargebracht. Darunter sind ein Meteorologe, nämlich der ehemalige Direktor des Australian Research Council und Vorsitzender des Earth Science Panel; ein unabhängiger Energieberater, der sein eigenes kleines Wasserkraftwerk betreibt; ein Umwelt-Ingenieur-Professor (Hydrologie) und einer der führenden australischen Steuerberater.
Ich traue der Integrität und der Leidenschaft dieser „Leugner” und bewundere ihren Mut und ihre beeindruckende Beharrlichkeit und Ausdauer. Wir hoffen, dass das Buch helfen wird, das Ungleichgewicht des Wissens einer „Jury“ aus ganz normalen Australiern einfach zugänglich zu machen und zu beseitigen.
John Spooner
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Übersetzt von Chris Frey EIKE

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