Tatsächlich hat es viele sehr viel stärkere Stürme gegeben als SANDY, welcher bereits beim Auftreffen auf das Festland kaum noch ein Hurrikan der Kategorie 1 war. Das Mitglied im Beratungsgremium bei der ICSC Dr. Tim Ball, Umweltberater und früherer Professor für Klimatologie an der University of Winnipeg, erklärt, dass die Aufwertung von SANDY selbst auf dieses unterste Niveau das Ergebnis einer einzelnen Messung eines Hurrikan-Flugzeugs gewesen ist, die zur Oberfläche hinunter extrapoliert worden ist, und keine direkte Messung der Windgeschwindigkeit an der Erdoberfläche.
Dies hat die Main Stream Medien, die immer ängstlich auf der Suche nach Extremwetterereignissen sind, um diese als Vorboten der Klimakatastrophe zu stilisieren, nicht daran gehindert, den Sturm als einen Hurrikan noch nie da gewesenen Ausmaßes zu bezeichnen. In vielen Fällen wurden einfach die begeisterten Behauptungen der Klimakampagnen-Leute nachgeplappert wie Bill McKibben bei 350.org, der SANDY als „wirklich etwas, das wir nie zuvor gesehen haben“ beschrieben hat. Wie Terry Corcoran in der National Post (Kanada) geschrieben hat: „Frankenstorm [eine Anspielung auf Frankenstein, nicht auf die bayerische Region Franken. A. d. Übers.] sagt er (McKibben), ‚ist wirklich die richtige Bezeichnung dafür’, als er den Hurrikan mit der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung, mit Mitt Romney und mit der ‚mächtigsten und reichsten Industrie der Erde’ in Verbindung brachte. Big Oil verursachte den Big Storm“.
Das ist blanker Unsinn. Dr. Ball erklärt, dass viele Faktoren zu der ungewöhnlichen Überschwemmung und den anderen Schäden durch SANDY geführt haben:
1) Der sehr niedrige Luftdruck im Zentrum von SANDY, allgemein ein Indikator für die Stärke des Sturms, setzte neue Rekorde für tiefen Luftdruck in vielen Städten (Atlantic City – bisheriger Rekord im Jahr 1932, Philadelphia – 1993, Harrisburg, PA – 1913, Scranton, PA – 1965, Trenton, NJ – 1993, und Baltimore – 1932). Dies führte zu einem signifikanten Anstieg des Meeresspiegels im Zentrum des Sturms. Der Meeresspiegel kann infolge außerordentlich tiefen Luftdrucks bis zu zwei Meter über das Niveau des Ozeans steigen, was sehr effektiv auch den Meeresspiegel in der engeren Umgebung „anhebt“. Man beachte, dass die neuen Rekorde tiefen Luftdrucks nicht in vielen, von dem Sturm betroffenen Städten verzeichnet worden waren. Hier die weiter bestehenden Rekorde: Newark, NJ – 1993, New York, NY – 1914, Washington D.C. – 1993, Lynchburg, VA – 1932, Elkins, WV – 1965.
2) Starke auflandige Winde an der Nordseite des Zyklons.
3) Die Tatsache, dass der Sturm ausgerechnet während der Zeit des Flut-Scheitelpunktes auf viele küstennahe Landstriche getroffen war.
4) Die Tatsache, dass der Sturm auf seinem Weg nördlich an Kap Hatteras vorbei auf North Carolina gestoßen ist und dass er dabei über Gebiete mit einem weit hinaus reichenden Kontinentalsockel gezogen ist (siehe folgende Abbildung), wo der Ozean schon weit vor der Küste flacher ist als weiter südlich. Dadurch wurde das Aufsteilen der Wellen begünstigt, was über tieferem Wassert nicht in diesem Ausmaß der Fall gewesen wäre.

5) Vielleicht am Wichtigsten: der nördliche polare Jetstream und damit ein ausgedehnter Kaltluftkörper hatte sich bis in die südlichen USA vorgearbeitet, in den SANDY direkt hinein gelaufen ist, was sein Verbleiben an der Ostküste verlängert hat und die Zugbahn mehr als in anderen Fällen ins Land gesteuert hat. Ein Klick auf das Bild unten zeigt eine Animation dieses Phänomens (gewählte Länge der Animation = 5 Tage; Intervall zwischen den Bildern: 6 Stunden). Dies wurde noch verstärkt durch eine Hochdruckzone über Grönland, welches SANDY ebenfalls länger vor Ort gehalten hatte als es sonst der Fall gewesen wäre. Vieles hiervon steht mit globaler Abkühlung im Zusammenhang, nicht Erwärmung.

Die Tatsache, dass der Scheitelpunkt der Flut gerade auch mit einer Springflut zusammenfiel (Erde, Mond und Sonne standen in einer Linie), hat zu einer weiteren leichten Erhöhung des Meeresspiegelniveaus in dem Sturm geführt.
Ein anderes Mitglied des Beratergremiums bei der ICSC, Dr. Madhav L. Khandekar, ein „Expertenbegutachter“ des AR 4 des IPCC (2007), teilte dem Autor in einem Telefoninterview mit, dass Behauptungen wie die von McKibben „absoluter Quatsch“ sind. Man höre sein Interview bei Radio CFRA in Ottawa am Abend des 30. Oktober; dazu hier klicken. Dr. Khandekar erklärt, wie tropische Zyklone (im Nordatlantik Hurrikane genannt) weltweit nicht zunehmen. Die folgende Graphik illustriert dies:

Selbst das IPCC sagt jetzt, dass die Wissenschaft Behauptungen, dass die vom Menschen verursachte Klimaänderung Ursache für die gegenwärtigen Extremwetterereignisse sei, kaum oder gar nicht stütze. Dr. Roger Pielke Jr., ein Professor am Center for Science and Technology an der University of Colorado stimmt dem zu und erklärt, dass solche Zusammenhänge nicht auf Wissenschaft basieren. Wie Corcoran in der National Post erklärt, stellt Prof. Pielke auch fest, dass es keine Zeichen für einen Trend bzgl. der Aktivität von Hurrikanen in irgendeine Richtung gibt. „Wir haben langfristige Trends hinsichtlich der Hurrikan-Schäden in den USA betrachtet, und man kann ziemlich sicher sagen, dass es egal, was SANDY noch anrichtet, eine ein Jahrhundert lange Zeitreihe gibt ohne jeden Trend – das gilt hinsichtlich der Schäden, der Anzahl der Übertritte auf das Festland oder die Intensität der Stürme beim Übertritt auf das Festland.“
Für diejenigen, die die wissenschaftliche Debatte verfolgt haben, sollte nichts hiervon eine Überraschung sein. Im Bericht des Nongovernmental International Panel on Climate Change (NIPCC – see www.nipccreport.com) vom 29. August 2011 heißt es dazu: „…die Daten zeigen, das es keinerlei signifikante, durch Erwärmung induzierte Zunahmen hinsichtlich der Extremwetterereignisse gegeben hat“. Der Bericht zeigte, dass dies allgemein gilt, egal ob es sich um Niederschlag, Überschwemmungen, Dürren, Stürme, Hurrikane, Feuer oder andere mit dem Wetter im Zusammenhang stehende Ereignisse handelt. Dr. Khandekar, ein Autor beim NIPCC, zeigte, dass Extremwetterereignisse heute mit der gleichen Häufigkeit auftreten wie während der Abkühlungsphase von 1945 bis 1977.
Anstatt vergeblich zu versuchen, Extremwetterereignisse wie den Tropischen Sturm SANDY zu unterbinden, besteht für uns die Notwendigkeit, unsere Gesellschaften auf diese unvermeidbaren Ereignisse vorzubereiten, indem man Überlangkabel unter der Erde verlegt, Gebäude und andere Infrastrukturen verstärkt und für sichere Energiequellen sorgt, so dass wir genug Strom haben, unsere Wohnungen je nach Bedarf zu heizen oder zu kühlen.
In der Zwischenzeit gibt es für die meisten Stromausfälle keine Entschuldigung. Jahrein, jahraus erleben wir, wie Teile der Elektrizitäts-Infrastruktur in Stürmen ausfallen, von denen uns die Meteorologen sagen, dass sie hin und wieder unvermeidlich sind. Die Stromindustrie sollte einfach präventiven Maßnahmen mehr Aufmerksamkeit schenken und unsere Stromversorgung sicherer machen, indem mehr Stromkabel unter die Erde verlegt werden.
In Ordnung, die Klimaänderung sollte bei der US-Wahl ein Thema sein. Aber wir sollten nicht über die Reduktion von Treibhausgasen reden in einem aussichtslosen Versuch, das Klima daran zu hindern, sich zu ändern, oder Extremwetterereignisse daran zu hindern stattzufinden. Stattdessen sollten wir darüber reden, wie man unsere wachsenden Gesellschaften besser auf Extremwetterereignisse wie SANDY vorbereiten kann, die es auch weiterhin geben wird, egal was wir tun.
Tom Harris
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Tom Harris is Executive Director of the International Climate Science Coalition – http://www.climatescienceinternational.org/ and an advisor to the Frontier Centre for Public Policy in Winnipeg, Manitoba, Canada.
Link: http://www.fcpp.org/blog/we-must-prepare-for-extreme-weather-events-not-vainly-try-to-stop-them/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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