Nachdem ich in der vorigen Woche von einer Reise nach Indien zurückgekehrt war – wo es im vorigen Juli zum teuersten Stromausfall der Geschichte gekommen war, von dem 600 Millionen Menschen betroffen waren – fand ich unsere eigene Energiepolitik schlimmer schlingernd als je zuvor. Aufgescheucht durch die empor schnellenden Energierechnungen, die jüngst um weitere 13 Prozent gestiegen sind, zeigte Cameron erneut seine erstaunliche Naivität in diesen Dingen, wenn er versprach, Energieunternehmen zu zwingen, nur die niedrigsten Preise für ihr Gas und ihren Strom in Rechnung zu stellen – gerade als sogar Ofgem [Office of Gas and Electricity Markets = Britische Deregulierungsbehörde für den Energiemarkt. A. d. Übers.] uns gewarnt hat, dass wir auch massiven Stromausfällen gegenüber stehen, und zwar dank der sofortigen Schließung von so vielen unserer Kraftwerke.
Vor mehr als fünf Jahren habe ich angefangen, davor zu warnen, dass die britischen Lichter Gefahr laufen zu verlöschen, und zwar dank des fortlaufenden Irrsinns von Regierungen, ihre Augen vor dieser Krise zu verschließen. Und doch ist Mr. Camerons einzige Antwort, sich ein politisches Mätzchen zu gönnen, das nahezu unisono Hohn und Spott hervor rief, und das nur dazu dient zu zeigen, dass er sogar noch weniger Ahnung hat von der realen Welt der Energie als sein technisch ungebildeter Staatssekretär für Energie und Klimaänderung [Secretary of State for Energy and Climate Change] Ed Davey.
Was Mr. Cameron ganz klar nicht erkannt hat, ist, dass der Hauptgrund für die hohen Rechnungen, die unsere Energieunternehmen uns auferlegen müssen, in der irreführenden Politik seiner eigenen Regierung zu finden ist. Er und seine Kollegen schwatzen darüber, wie wir während der nächsten acht Jahre 100 Milliarden Pfund ausgeben müssen, um 30 000 nutzlose, unzuverlässige und grotesk subventionierte Windturbinen zu errichten. Sie wollen weitere Milliarden ausgeben für gigantische Hochspannungs- und Ausgleichsleitungen [interconnectors], um den Strom von den abgelegenen Windparks on- und offshore, wo er erzeugt wird, zu den Stellen zu leiten, wo er gebraucht wird. Dann hat selbst Mr. Cameron schließlich zugegeben, dass weitere Milliarden für neue Gaskraftwerke ausgegeben werden müssen – nicht nur, um die Lücke zu füllen, die durch das Herunterfahren aller Kohle- und Kernkraftwerke entsteht, sondern auch, um sogar noch teurere, „Kohlenstoff“ emittierende Back-ups zu haben, wenn der Wind schwach ist und unsere Turbinen kaum funktionieren.
Für all das sind wir es, die das alles über unsere immer weiter steigenden Stromrechnungen bezahlen müssen. Sieht zum Beispiel Mr. Cameron nicht, dass es das erklärte Ziel von George Osbornes „Kohlenstoffsteuer“ ist, die im kommenden April eingeführt werden soll (was für sich allein schon zu einer Verdoppelung unserer Stromrechnungen führen kann), die Energie aus fossilen Treibstoffen so teuer zu machen, dass seine beliebten Windparks eines Tages wettbewerbsfähig sein können, trotz der weiteren Erfordernis, 100 Prozent (onshore) und 200 Prozent (offshore) Subventionen zu zahlen für die bejammernswerten Mengen an Energie, die sie erzeugen?
Das sind die Gründe, warum unsere Energieunternehmen gar nicht anders können als unsere Rechnungen fortwährend zu erhöhen, was Millionen Haushalte zusätzlich in die Energiearmut treibt. Und all das müssen wir bezahlen im Namen der Bedrohung durch die globale Erwärmung, zu einer Zeit, in der selbst das Met. Office schüchtern zugibt, dass es seit 15 Jahren keine nennenswerte Erwärmung des Planeten mehr gegeben hat; wenn die antarktische Eiskappe gerade ihre größte Ausdehnung seit Beginn von Aufzeichnungen erreicht hat; und wenn die Forecaster uns sagen, dass es in den USA und Europa zum vierten kalten Winter kommen könnte. Und doch sind die uns Regierenden so verloren in ihrer Blase der Phantasie, dass alles, was Mr. Cameron anbieten kann, ein Versprechen ist, ein Gesetz einzubringen, das unsere Stromrechnungen niedrig hält.
Solcher Irrsinn macht mich fast genauso wütend wie die Entdeckung, dass ich zusätzlich zu den 244 Pfund für meinen Flugschein nach Indien zusätzlich noch 386 Pfund Steuern zahlen musste – das meiste davon dazu gedacht, den Planeten von der globalen Erwärmung zu erretten.
Link: http://www.thegwpf.org/christopher-booker-it-is-wind-power-that-will-send-our-bills-sky-high/
Soweit dieser Artikel bei GWPF. Booker hat im Link zum Sunday Telegraph noch zwei Abhandlungen zu Themen geschrieben, die hier nicht relevant sind, nämlich einem Skandal um eine Anschaffung für das Militär und eine bittere Klage darüber, wie die EU seiner Ansicht nach das britische Postsystem ruiniert hat.
Dann folgt jedoch noch ein fett gedruckter Schlussabsatz, der bei GWPF fehlt, den ich aber für so gut halte, dass ich ihn dieser Übersetzung noch anfüge.
Chris Frey, Übersetzer
Unsere Regierenden in Brüssel bliesen sich auf wie Ochsenfrösche, als die EU einen Nobelpreis für ihren Beitrag zu „Frieden und Demokratie“ erhalten hat. Aber sie sollten sich daran erinnern, dass der Friedensnobelpreis im Jahr 2007 an Al Gore und das IPCC gegangen war, und zwar für deren hervorragende Arbeit, die Welt zu alarmieren vor der Bedrohung durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung. Natürlich wurden Gore und das IPCC seitdem so diskreditiert, dass sie in vielen Augen kaum noch etwas anderes sind als Objekte der Lächerlichkeit [mal sehen, wann man hierzulande offiziell zu dieser Erkenntnis kommt! A. d. Übers.]. Die EU, immer mehr in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte versinkend, liegt nicht weit dahinter.
Christopher Booker, The Sunday Telegraph, 21. Oktober 2012
Link: http://www.telegraph.co.uk/comment/9622068/It-is-wind-power-that-will-send-our-bills-sky-high.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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