Die Schiefer-Phobie bringt die europäische Industrie in Schwierigkeiten

„Die Produktionskosten mit Schiefergas sind niedriger als alles, was wir kurzfristig in Europa erreichen können”, sagt Harald Schwager, Vorstandsmitglied beim deutschen Chemieriesen BASF SE BAS.XE +1.92%. Die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der USA wird bei energieintensiven Produkten zuerst augenfällig werden, aber langfristig besteht das Risiko, dass die gesamte Erzeugungskette beschädigt wird, fügte Schwager hinzu.
Billiges Gas befeuert den Rust Belt
Die Herausforderung kommt, da Europa gerade strategische Schlüsselweichen hinsichtlich seiner Energiezukunft stellt, und die Abhängigkeit von Erdgas, das zumeist importiert werden muss, wird wahrscheinlich zunehmen. Einige Länder – einschließlich Deutschland, die größte Wirtschaft – haben beschlossen, Kernkraft auslaufen zu lassen, und auf die Regierungen wird Druck ausgeübt, öffentliche Zuwendungen für Erneuerbare zurückzufahren, um das Haushaltsdefizit nicht ausufern zu lassen.
Aber Europa ist hinsichtlich der Entwicklung seines eigenen Potentials an Erdgas geteilt: Länder wie Frankreich und Bulgarien sind dagegen, während Polen und andere auf die Ausbeutung brennen, hauptsächlich um ihre Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten zu reduzieren.
Chemiewerke wurden traditionell in der Nähe der Märkte für ihre Produkte gebaut, da Rohstoffe aus verschiedenen Teilen der Welt herangeholt werden können und Investitionen in der Region als sicherer angesehen wurden als in anderen Ländern. Aber der unterschiedliche Energiepreis könnte diese Dynamik verändern, besonders weil eine Industrie getroffen wird, die ohnehin schon infolge der Wirtschaftskrise unter Absatzschwierigkeiten leidet.
„Die Bedrohung liegt darin, dass die chemische Industrie in den USA attraktiver für Investitionen wird und dass dies auf Kosten der Industrie in der EU geht”, sagte Wim Hoste, ein Analyst, der sich für die chemische Industrie bei KBC Securities in Brüssel spezialisiert hat.
Es ist wegen der hohen damit verbundenen Kosten unwahrscheinlich, dass Unternehmen Werke in Europa außer Betrieb nehmen, nur um sie an einer anderen Stelle wieder aufzubauen. Aber da die Produktionsstätten immer älter werden und anderswo neuer Bedarf aufkommt, könnten sich die Unternehmen überlegen, die Produktion in die USA zu verlagern und die Erzeugnisse von dort nach Europa zu exportieren.
Alessandro Torello, The Wall Steet Journal
The Wall Street Journal, 24 October 2012 [dieser Link geht nicht!]
Link: http://www.thegwpf.org/shale-phobia-spells-trouble-for-europes-industry/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Falscher Alarm der Munich Re

Dennis T. Avery can be reached at 540-337-6354 or by email: cgfi@mgwnet.com.

Deutsche Medien verabschieden sich von der Grünen Energie

von Dennis T. Avery, 21.10.2012
Medien aus Deutschland, einem der “grünsten” europäischen Länder, wenden sich neuerdings so rasch von der “grünen” Energie ab, wie es nur angesichts der träge folgenden öffentlichen Meinung geht. Noch vor einigen Jahren hatte sich Deutschland dem EU-Ziel der Beendigung des Verbrennens von fossiler Energie „voll verschrieben”. Viele Windräder wurden aufgestellt, sogar Solarfarmen trotz des oft bewölkten Himmels aufgebaut. Nach dem Tsunami hat Kanzlerin Angela Merkel angekündigt, Deutschland werde seine Kernkraftwerke rasch abschalten und mehr Strom aus den “Erneuerbaren” nutzen.
Inzwischen verbrennt Deutschland mehr Kohle als je zuvor und verschluckt sich an der riesigen Menge grüner Subventionen, zu denen es sich verpflichtet hat.
Der Niedergang der grünen Energien hat sicher mit dem Ende des Erderwärmungstrends nach 1998 begonnen. Nach 2008 erlebte Deutschland vier kalte Winter in Folge. Der lange Zeit den Linken zugerechnete Autor Fritz Vahrenholt schrieb zusammen mit dem Geologen Sebastian Lüning das Buch: “Die kalte Sonne: Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet“
Die Autoren berufen sich auf den natürlichen 1.500-jährigen Klima-Zyklus und dass die Sonne inzwischen in eine kalte Phase einträte. (Genau wie in meinem Bestseller Unstoppable Global Warming Every 1,500 Years.
Vahrenholt kam genau zur rechten Zeit. Die hohen Kosten des „grünen“ Stroms treffen nun den deutschen Normalbürger schmerzlich. Durch das Abschalten der Kernkraft drohen Stromausfälle. Deutsche Industrien mit hohem Energieverbrauch drohen mit Abwanderung in die Dritte Welt. 
Bedeutende Deutsche Medien verbreiteten Vahrenholts Meinung, seine aktivistische Vorgeschichte und seine Ablehnung der grünen Energie. Kürzlich hat auch noch der Spiegel, eine Story veröffentlicht mit einer Anklage gegen die Munich Re, den deutschen Rückversicherungsriesen, wegen deren Angstmache mit der Klimaerwärmung, um höhere Prämien zu rechtfertigen. Spiegel-Reporter Alex Bojanowski schrieb, die Munich Re “behauptet, sie hätte erste Beweise dafür gefunden, dass der menschenverursachte Klimawandel immer mehr Unwetter in Nordamerika auslösen würde.”
“Nirgendwo in der Welt,” behauptet die Munich Re, “ist die steigende Anzahl von Naturkatastrophen deutlicher als in Nordamerika. [Die Studie der Munich Re] zeigt eine nahezu Verfünffachung von wetterbezogenen Schadensereignissen in Nordamerika in den vergangenen drei Jahrzehnten. Im Vergleich dazu: Vierfach in Asien, Zwei-ein-halb-Fach in Afrika, Verdoppelung in Europa und Ein-ein-halb-Fache in Südamerika.“
Peter Hoppes, Munich Re Direktor für Geo-Research sagte dazu: “Eine solche Beweiskette für die Ankunft des Klimawandels gab es noch nie.”
Der Spiegel zitiert aber auch Roger Pielke, Jr. von der University of Colorado, dessen Studie über amerikanische Tornado-Schäden bald in der Fachzeitschrift Environmental Hazards erscheinen soll. Pielke zufolge haben die Tornados in den USA seit 1950 tatsächlich in den vergangenen Jahrzehnten weniger Schäden verursacht. die Dürren waren kürzer und weniger heftig.
Die Fachzeitschrift Natural Hazards hatte bereits eine Sonderausgabe (Juni 2003) dem Extremwetter gewidmet. Die Fachleute hatten keine Beweise für eine Zunahme extremer Unwettererscheinungen während der Erwärmungsphase im 20. Jh. gefunden.
Der Atmosphären-Wissenschaftler Clifford Mass von der University of Washington wird zitiert mit den Worten: “Die meisten Behauptungen sind sinnlos und widersprechen den Beobachtungen.” Mass hält “die Übertreibung und Verfälschung des Trends für unverantwortlich.”
Bojanowski hat einen ausgezeichneten “Riecher” für neue Nachrichten und deren Behandlung. Er greift die von der Regierung gewünschten Windturbinen nicht an, die den Durchschnittsdeutschen in den Bankrott zu treiben drohen. Er greift die Firma an, die die Karte der vergangenen grünen deutschen Angst ausspielt. Er wendet sich auch nicht gegen die Klimamodelle und den UNO-Weltklimarat, der den Wahn mit seinen inzwischen lachhaft erscheinenden Vorhersagen anfachte. Damit wird man sich auch noch auseinandersetzen, es sei denn, die Temperaturen stiegen wieder stark an und widerlegten die beginnende Abkühlungsphase der Pazifischen Oszillation.
Dennis T. Avery, ist Senior Fellow am Hudson Institute in Washington, D.C. Er ist Umwelt-Wirtschaftsfachmann. Davor war er Senior Analyst im U.S. Außenministerium. Mit S. Fred Singer hat er das Buch:  „Unstoppable Global Warming Every 1500 Years“ geschrieben.
Leser können ihm schreiben: PO Box 202 Churchville, VA 2442; E-mail: cgfi@mgwnet.com.
Wir weisen auf unsere Webseite hin www.cgfi.org
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Überzeugungstäter: „Wie Journalisten grüne Themen pushen“

Mein Schatz hat’s Grün so gern

Drei verschiedene Befragungen belegen klar, wem die deutschen Journalisten politisch nahe stehen: Den Grünen. Ob diese Haltung eine Auswirkung hat, ist nicht bewiesen. Es deutet aber Vieles darauf hin.

Verschiedene Studien haben versucht, die Parteineigung deutscher Journalisten und Journalistenschüler zu eruieren. Zieht man die Ergebnisse von drei vorliegenden Befragungen* (siehe Grafik rechts und Anhang am Ende des Artikels) zusammen, dann kommt Bündnis 90/Die Grünen auf eine Zustimmung von 33,8 Prozent, mehr als ein Drittel also. Die SPD kommt auf 20,8 Prozent. Zwischen den beiden liegt die Gruppe jener, die behaupten, ihnen sei keine Partei nahe: 27,9 Prozent. Ganz sicher nicht nahe ist den Journalisten allerdings die vom Volk 2009 gewählte Regierung: CDU/(CSU) und die FDP finden lediglich 7,6 beziehungsweise 6,9 Prozent Zustimmung. Eine rot-grüne Koalition unter deutschen Journalisten? Mit 54,6 Prozent Zustimmung: No problem. Eine schwarz-gelbe? Mit 14,5 Prozent Zustimmung: No way.

Bild 1: Parteineigung von Journalisten in Deutschland. Die Balken zeigen die Sitzverteilung im Bundestag an (Wahl von 2009), die Punkte drei verschiedene Erhebungen zur Parteineigung deutscher Journalisten und Journalistenschüler.

Bild 2: Parteineigung von Journalisten in Deutschland – in Zahlen
Hat die politische Haltung von Journalisten Einfluss auf ihre Texte und ihre Themenwahl? Das bleibt umstritten und kaum nachweisbar. Doch vergessen wir nicht: Journalismus ist nicht irgend ein Beruf. Journalisten sind generell Überzeugungstäter: sie nehmen schlechtes Ansehen, schlechte Bezahlung und unregelmässige, manchmal auch lange Arbeitszeiten in Kauf, weil sie mit ihrer Arbeit, ihren Recherchen etwas verändern wollen, und sei es auch nur das Schaffen von Transparenz in einem kleinen Bereich.
Kommen wir zu ein paar nach wie vor unkorrigiert online stehenden Schlagzeilen vom 19. und 20. September 2012, die so nicht haltbar sind:
•   «Genmais-Futter macht Ratten schwer krank» (handelsblatt.de)
•   «Studie: Mit Genmais gefütterte Ratten sterben früher an Krebs» (AFP)
•   «Genmais lässt Ratten früher sterben» (tagesschau.sf.tv)
•   «Schädlicher Genmais» («Süddeutsche Zeitung»)
Die hinter den Meldungen stehenden Studienergebnisse wurden von Anfang an bezweifelt, so vom Deutschlandfunk bereits am 20. September. Mit gutem Grund, denn es wäre schon eine grössere Diskussion wert, wenn Genmais-Futter «schädlich» wäre und «schwer krank» machen würde. Die These «ist experimentell nicht ausreichend belegt», urteilte wenig später das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung. Und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA sieht sich «derzeit ausserstande, die Schlussfolgerungen der Autoren als wissenschaftlich fundiert zu betrachten». Den ganzen Fall schön aufgerollt hat Spiegel Online: «Der kalkulierte Genmais-Schock».
Oder nehmen wir den von deutschen und Schweizer Politikern kürzlich überraschend beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie. Obwohl es sonnenklar ist, dass ein solcher Ausstieg den Steuer- und Stromzahler sehr viel Geld kosten wird, geben sich Journalisten überrascht, dass jetzt, wo die Kosten den Konsumenten erreichen, Diskussionen darüber aufkommen. Deutschland sei «erfasst von einer Strompreis-Hysterie», behauptete das ZDF kürzlich in der Sendung «Berlin direkt».
Jegliche Distanz verloren deutsche Journalisten bei der Berichterstattung über das mehr als 15′871 tote, 2778 vermisste und 6114 verletzte Menschen (Stand: 10. Oktober 2012) fordernde Erdbeben in Japan am 11. März 2011. Es war noch kaum bekannt, welche Gebiete und wie viele Personen davon betroffen waren, als sie sich fast ausschliesslich auf Spekulationen über austretendes radioaktives Material verlegten. In vielen Stunden Live-Fernsehen wurden deutsche Zuschauer mit wenig Fakten und viel Hysterie geängstigt. Gegenüber den Tausenden Toten und den Hunderttausenden mit zerstörten Lebensgrundlagen, die das Erdbeben und die Überschwemmungen verursachten, steht die Reaktorkatastrophe: sie forderte 3 Todesopfer, einige Verletzte sowie eine unbekannte Anzahl von Strahlengeschädigten. Die Nuclear Energy Agency der OECD hält 2400 Radioaktivität ausgesetzte Mitarbeiter fest, davon deren 8 mit einer Belastung von über 250 Millisievert, siehe dazu auch «Weder Strahlentote noch Krankheiten nach Fukushima» (tagesschau.sf.tv).
Bild 3: Nach dem Erdbeben in Japan: Verlauf der Thematisierung der Kernenergie im eigenen Land in Zeitungen (Screenshot kepplinger.de)
Die Berichterstattung in Deutschland über den Reaktorvorfall war wesentlich intensiver als in der Schweiz, Frankreich oder England, das belegt auch eine Studie (PDF-Datei) von Hans Mathias Kepplinger und Richard Lemke. Es wurden dazu 25 Zeitungen und Zeitschriften sowie 12 TV-Nachrichtensendungen untersucht. Die erste von drei daraus geschlossenen Folgerungen lautet:

Deutsche Medien haben im Unterschied zu den englischen und französischen Medien die Reaktorkatastrophe in Japan durch die Intensität und den Inhalt ihrer Berichterstattung als typisch für die Gefahren der Kernenergie dargestellt. Fukushima wurde dadurch zum Menetekel, das Konsequenzen verlangt. Die schweizerischen Medien haben ähnlich berichtet.

Zum kostspieligen Projekt Atomausstieg, der diesen Namen erst dann verdienen wird, wenn Atomstrom weder hergestellt noch importiert wird, hatten die Stromzahler Deutschlands bisher nichts zu sagen. Derzeit kann man nicht mal von zwei Meinungen sprechen, wird doch Atomenergie in Deutschland so verteufelt, dass es schwierig ist, überhaupt einen Befürworter zu finden, oder zumindest jemanden, der diese Haltung offensiv vertritt. Persönlich bin ich nach fünf Jahren Aufenthalt in Berlin noch keinem einzigen Befürworter der Atomkraft begegnet (gesucht habe ich allerdings nicht).

Bild 4: Nach dem Erdbeben in Japan: Generelle Gewichtung der drei Geschehnisse (Screenshot kepplinger.de)

Bild 5: Nach dem Erdbeben in Japan: Tendenz der Aussagen zu Kernenergie von Journalisten und von Experten (Screenshot kepplinger.de)
In den TV-Diskussionen nach Fukushima musste da schon Weltwoche-Journalist Alex Baur einspringen, so bei Kerner; es fand sich offenbar niemand in Deutschland, der die Atomkraft verteidigen mochte. Baur sagt auf Anfrage: «Sie wollten zuerst Roger Köppel einladen, doch dieser verwies auf den Autor der Titelgeschichte, mich. Nach der Sendung wollte das Publikum vor allem mit mir reden. Und die beiden Wissenschaftler der Diskussionsrunde sprachen mir gegenüber von einer unglaublichen Panik, öffentlich als ‹Verharmloser› auftreten wollten sie dann aber auch nicht.
» Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel erzählte kürzlich anlässlich eines Streitgesprächs mit Cédric Wermuth (Video, ab Minute 26), er habe, als er noch Chefredaktor der bürgerlich-konservativen Tageszeitung «Welt» war, eine geheime Umfrage gemacht, was die «Welt»-Journalisten denn wählen. Herausgekommen sei eine Präferenz von 75 – 80 Prozent für Grüne und SPD.
So wie es gute Gründe gegen die Atomenergie gibt, gibt es gute Gründe dafür. Anders, als man durch den Konsum der Medien den Eindruck haben könnte, ist auch gar nicht zwingend eine Mehrheit der Bevölkerung dagegen. Die Schweizer Stimmbürger beispielsweise haben an der Urne mehrmals ihre Zustimmung zur Atomkraft zum Ausdruck gebracht, noch am 13. Februar 2011 wurde der Bau eines neuen Atomkraftwerks (Mühleberg II) beschlossen. Die Einwohner der Gemeinde Mühleberg befürworteten den Bau mit 61 Prozent, die Einwohner des Kantons Bern mit 51,2 Prozent.
Volksabstimmungen bringen gerne mal Medienhysterien wieder ins Lot, zuletzt beim Bahnhofsprojekt Stuttgart21, das viele deutsche Medien über Monate aktiv und im Sinne der Gegner skandalisiert hatten. Seit der Volksabstimmung vom 27. November 2011, bei der sich 58,9 Prozent der Bürger für eine weitere Finanzierung des Projekts entschieden hatten, ist die (aggressive) Diskussion darüber fast ganz beendet.

Wenn Medien grüne Themen pushen, dann geschieht das nicht nur aus ideologischen, sondern auch kommerziellen Gründen. Viele Medienkonsumenten, gerade der intelligenteren Medien, sind nun mal (potentielle) Grünen-Wähler, und die wollen bedient werden. Wenn in der «Frankfurter Rundschau» seitenweise Texte über die 1968er zu lesen sind, in der «Zeit» über fehlende Ausbildungschancen und Kinderkrippen, in der «Welt» über den Unsinn des Sozialismus und in der «Jungen Welt» über den Unsinn des Kapitalismus, dann wird damit immer auch der Leser bedient. Deshalb liest man in solchen Medien auch kaum je etwas Positives über die Unterschicht. Das sind nämlich keine potentiellen Kunden.

Der Unterschicht bleiben Boulevardzeitungen und Privatsender, die jene ganz unten jenen fast ganz unten zum Amüsement präsentieren.
AUTOR Ronnie Grob
* Quellen zur Grafik «Parteineigung von Journalisten in Deutschland»:
- Quelle Journalisten (2005): «Journalismus in Deutschland 2005» (media-perspektiven.de), ein Auszug von Befunden einer Repräsentativbefragung deutscher Journalisten von Siegfried Weischenberg, Maja Malik und Armin Scholl, veröffentlicht in «Media Perspektiven» 7/2006, Seiten 346-361
- Quelle Journalistenschüler (2008): «Die Journalistenschüler – Rollenselbstverständnis, Arbeitsbedingungen und soziale Herkunft einer medialen Elite» (library.fes.de) von Peter Ziegler.
- Quelle Politjournalisten (2010): «Politikjournalistinnen und -journalisten – Aktuelle Befunde zu Merkmalen und Einstellungen vor dem Hintergrund ökonomischer und technologischer Wandlungsprozesse im deutschen Journalismus» (dfjv.de) von Magreth Lünenborg und Simon Berghofer
- Quelle «Anteil Sitze im Bundestag»: «Sitzverteilung des 17. Deutschen Bundestages» (bundestag.de)
Die Grafik in höherer Auflösung. «Mein Schatz hat’s Grün so gern» ist der Refrain des Lieds «Die liebe Farbe» von Franz Schubert. Die politische Haltung des Autors, der übrigens auch schon mal die Grünen gewählt hat, findet sich hier.

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Alex Baur, Atomenergie, Deutschland,Die Welt, Fukushima, Grüne,Journalisten, Parteien, Politik, Roger Köppel, Weltwoche
Zuerst erschienen in der Medienwoche.ch;  
Einleitung übernommen von Wolfgang Röhl ACHGUT




Noch mehr Aufruhr in der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft über ihr Statement zur globalen Erwärmung

Die American Physical Society und die Frage der globalen Erwärmung

Eine persönliche Erinnerung

„Es liegt in der Natur der Ignoranz und der Natur der Ungewissheit, dass es Hoffnung auf eine fortgesetzte Bewegung der Menschen in eine Richtung gibt, die nicht begrenzt oder permanent blockiert wird, wie es schon so oft zuvor in der Geschichte der Menschheit gewesen ist.“ Richard Feynman

Der begleitende offene Brief betrifft eine Episode in der andauernden Debatte über die größte wissenschaftliche Frage unserer Zeit – die anthropogene globale Erwärmung. Aber in Wirklichkeit geht es in der Debatte um die Wissenschaft selbst und wie sie durchgeführt wird sowie über den wissenschaftlichen Prozess, der von großen Denkern und Ausführenden über die Jahrhunderte zusammengetragen worden ist.
Der wissenschaftliche Prozess beruht auf der Sammlung beobachteter Beweise sowie der Entwicklung, Verifikation und Falsifizierung prädikativer Theorien. Sie beruht auch auf ungehinderten Nachforschungen und dem freien Informationsaustausch unter Wissenschaftlern, und sie beruht auf der Freiheit der Diskussion über die wissenschaftlichen Beweise. Ohne diese Freiheiten kann die Wissenschaft so korrupt werden wie die Schlimmsten der menschlichen Einrichtungen. Sie kann bürokratisch sein, anders Denkende unterdrücken, versuchen mit einer Stimme zu sprechen und – vielleicht am allerschlimmsten – sie kann williges ausführendes Werkzeug politischer Interessen werden gegen das Versprechen von Unterstützung, genau wie jedes andere Einzelinteresse. Die Kaperung und Korruption der Biologie durch Trofim Lysenko in der ehemaligen Sowjetunion sowie die eugenischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts sind Warnungen davor, wie Wissenschaft „entarten“ kann.
Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass eine der entmutigendsten Entwicklungen, die sich aus der Frage der globalen Erwärmung ergibt, die Okkupation einiger amerikanischer wissenschaftlicher Organisationen und im besonderen der National Academy of Sciences gewesen ist, und zwar durch jene, die an der Verbreitung des Klimaalarms interessiert sind und daran, die der Hypothese widersprechenden wissenschaftlichen Beweise zu unterdrücken. Die American Geophysical Union und die American Meteorological Society [und auch die Deutsche Meteorologische Gesellschaft, A. d. Übers.] haben sich aus ihrer traditionellen Rolle als Unterstützer wissenschaftlicher Forschung zugunsten des Verfechtens einer Ideologie verabschiedet. Auch ist weithin bekannt, dass Wissenschaftler, die versuchen, widersprechende wissenschaftliche Beweise zu veröffentlichen, großen Schwierigkeiten gegenüber stehen, dies in den Journalen zu tun, die von diesen Gesellschaften und Anderen gesponsert werden.
Allerdings hat die APS – die weltweit zweitgrößte Gesellschaft von Physikern und meine „Heimatgesellschaft“ – kurz vor diesem Niveau schriller Propaganda und Verzerrung Halt gemacht. Von Physikern, die vielleicht in ihrem weit ausgereiften Fachgebiet eine weiter gefasste Perspektive als einige andere praktische Wissenschaftler haben, könnte man erwarten, dass sie distanzierter damit umgehen, wenn eine komplexe und schwierige wissenschaftliche Frage als „geklärt [settled]“ bezeichnet wird. Und genau das war auch der Fall… bis im Jahr 2007 das Statement on Climate Change herausgegeben worden ist.
Also beginnt die Geschichte zur Entstehung des Briefes mit der Entwicklung und der Annahme des APS-Statements. Es gibt Beweise, dass der Prozess zur Entstehung des Statements selbst zumindest höchst fragwürdig, wenn nicht glatt illegitim war. Es ist bekannt, dass eine kleine Gruppe von Individuen, die mit dem im Originalentwurf des offiziell damit beauftragten Komitees enthaltenen Grad des Alarms nicht zufrieden waren, einstimmig und nicht autorisiert den Grad des Alarms angehoben hat. Ein leitender APS-Profi hat vertraulich mitgeteilt, dass:
„Dies (der Originalentwurf) ist unglücklicherweise ‚von 12 bis Mittag beim Essen’ durch viele Vorstandsmitglieder (der APS) verändert worden, die nicht mit dem ‚milden Ton’ des Entwurfs einverstanden waren. Dann wurde über das veränderte Statement am Ende einer Vorstandssitzung abgestimmt (möglicherweise als viele schon gehen wollten, um ihre Flüge nicht zu verpassen)“.
Das überarbeitete Statement war wesentlich radikaler und enthielt die antiwissenschaftliche Phrase, die viele Mitglieder so verärgert hat und die ins Zentrum der opponierenden Mitglieder geraten ist: „Die Wissenschaft ist unwiderruflich“. Ihrer Natur nach ist Wissenschaft niemals unwiderruflich; und tatsächlich ist die Geschichte der Wissenschaft angefüllt mit Beispielen, wie tief verwurzelte Überzeugungen durch nachfolgende Erkenntnisse verworfen werden mussten. Der Pionier der Wissenschaft, Erfinder und Präsident der Royal Society drückt es so aus:
„Nichts ist so gefährlich für die Entwicklung des menschlichen Geistes wie die Vermutung, dass unsere Ansichten der Wissenschaft endgültig sind, dass es in der Natur keine Geheimnisse mehr gibt, dass unser Triumph vollständig ist und das es keine neue Welten zu entdecken gibt”.
Aus Sorge über dieses Statement bin ich im Jahr 2009 einem kleinen Team von APS-Mitgliedern beigetreten. Wir formulierten eine von fast 300 Physikern unterzeichnete Petition und haben sie auch eingereicht, das Statement moderater abzufassen. Die Unterschriften wurden jeweils einzeln eingeholt und enthielten auch fast 100 Unterschriften von Mitgliedern großer wissenschaftlicher Gesellschaften, 17 Mitglieder nationaler Akademien und zwei Nobelpreisträger. Eine Anzahl von ihnen hat wesentliche Forschungen zum Thema globale Erwärmung durchgeführt und veröffentlicht, hat Bücher darüber geschrieben oder hat in benachbarten Gebieten von Meteorologie und Klima gearbeitet. Nahezu alle hatten ihren Hintergrund in wissenschaftlichen Schlüsselgebieten, die dem Thema globale Erwärmung zugrunde liegen.
Die Antwort der APS auf diese Petition bestand darin, dass man sie einem Komitee übergeben hat, das Monate brauchte, um das aus 157 Worten bestehende Statement zu begutachten. Nur ein Mitglied dieses Komitees war mit dem Gebiet Klimawissenschaft vertraut, und mehr als ein Mitglied hatte ein Interesse an einem fortgesetzten Klimaalarm. Der Abschlussbericht dieses Komitees bezog sich ausschließlich auf IPCC-Berichte und deren Begleitmaterial. Und so kam es zum vorhersehbaren Ergebnis: Es gab keine einzige Änderung im Original-Statement. Also folgte man der üblichen bürokratischen Praxis, einer einmal angenommenen Position strikt zu folgen, selbst wenn die Entstehungsgeschichte dieser Position auf Fälschung beruht.
Allerdings waren dem Original-Statement etwa 750 Wörter hinzugefügt worden, die zu erklären versuchen sollen, was die ursprünglichen 157 Wörter eigentlich bedeuten. Diese erklärenden Wörter werden als „Kommentar zur Klimaänderung“ vom 18. April 2010 apostrophiert und sind über den oben genannten Link einsehbar. Den APS-Mitgliedern wurde die Einreichung von Kommentaren gestattet, aber diese Kommentare wurden niemals veröffentlicht. Auch eine Umfrage wurde durchgeführt, und über deren Ergebnis teilte man uns lediglich mit, dass das Statement unterstützt werde. Jedoch wurden nie numerische Ergebnisse genannt, und wir wissen, dass eine wesentliche Fraktion der Mitglieder sie nicht unterstützt.
Angewidert durch diese Entwicklungen haben sich einige APS-Mitglieder in aller Stille aus der APS zurückgezogen oder ihre Mitgliedschaft ruhen lassen. Die am deutlichsten öffentlich sichtbaren Rücktritte waren die von Nobelpreisträger Ivar Giaever [hier, auf Deutsch bei EIKE hier] und von dem angesehenen APS-Mitglied Hal Lewis [hier, auf Deutsch bei EIKE hier und hier und  hier].
Weil wir es vorzogen, innerhalb der Gesellschaft eine positive Änderung zu bewirken, kam unsere Gruppe der Petitionisten und leitender APS-Mitglieder des guten Willens im Jahr 2010 zu einem Übereinkommen, dem zufolge wir versuchen, die Diskussion dorthin zurückzuführen, wo sie hingehört – zur Wissenschaft selbst. Also trat ich einem offiziell sanktionierten Komitee bei, um eine neue „Themengruppe“ innerhalb der APS zu organisieren. Statuten wurden formuliert und angenommen, deren Hauptcharakteristikum die Erklärung war, sich auf die Wissenschaft zu konzentrieren und Angelegenheiten aus Politik, öffentlicher Meinung oder politische Ansichten zu vermeiden. Hier folgt die Schlüsselformulierung der Statuten:
„Die Zielsetzung der GPC (Topical Group on the Physics of Climate) sollte es sein, Fortschritt und Verbreitung von Wissen zu fördern, und zwar hinsichtlich Physik, Messungen und Modellierung von Klimaprozessen innerhalb der Domäne der Naturwissenschaft und außerhalb der Domänen von Einflüssen auf die Gesellschaft und die Politik, Gesetzgebung und gesellschaftliche Belange im weiteren Sinne. Die Zielsetzung schließt die Integration der wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie Analysemethoden über verschiedene Disziplinen ein, um die dynamischen Komplexitäten und Unsicherheiten der Klimaphysik anzusprechen“.
Damit hatten wir gehofft, dass der Dissens zur APS-Mitgliedschaft frei von Angriffen und Verteidigung bzgl. des Statements gehalten und die wissenschaftliche Debatte auf die Wissenschaft selbst zurückgeführt wird.
Alles gut und schön. Aber um das Ziel zu erreichen, kann man nicht einfach Wissenschaftler und ihre die Behauptungen des APS-Statements nicht unterstützenden Ergebnisse ausschließen. Wie der Brief zeigt, war genau das aber passiert. Man sollte aus dem Brief nicht folgern, dass all die APS-Leute, mit denen ich gearbeitet habe, der gleichen Meinung sind und Wissenschaftler ausschließen wollten, die nicht mit der Doktrin konform gehen. Einige haben mit aller Kraft versucht, den Prozess wissenschaftlich offen zu halten, aber sie wurden durch den dominanten Einfluss der Kräfte, die keinen Grund im offen halten sahen, weit in den Schatten gestellt.
Schließlich hängt der wissenschaftliche Prozess tatsächlich vom freien Austausch von Informationen zwischen den Wissenschaftlern ab, die darauf schauen können, was die Natur uns sagt und die diese Enthüllungen unterschiedlich interpretieren. Das praktische Ergebnis, alle Wissenschaft öffentlich zu machen, ist die Bestimmung des Weges zu entscheidenden Experimenten und verbesserten Theorien in der Zukunft. Ohne die Freiheit, dies zu tun, haben wir nur autoritäres Bestimmen.
Wenn ich meine Erfahrungen so überdenke, komme ich nicht um die Frage herum, ob wir bereits am „Point of no Return“ vorbei sind; ob der Abstieg der einst großen wissenschaftlichen Gesellschaften zu bestimmenden Bürokratien und sich selbst befriedigenden, um Zuwendungen bettelnden Vereinigungen angehalten und umgekehrt werden kann, und ob die Integrität wieder hergestellt werden kann. Oder ist das, was wir jetzt haben, das permanente Gehabe der modernen Wissenschaft – eine postmoderne Verzerrung der besten Werte wissenschaftlicher Tradition, die der Menschheit Jahrhunderte lang  zu Diensten war. Falls das so ist, besteht die einzige Alternative darin, neue alternative Institutionen ins Leben zu rufen, die das aufnehmen können, was die Wissenschaft einmal gehabt hat. Wir werden sehen.
Roger W. Cohen
Mitglied, American Physical Society, 16. 10. 2012
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An Dr. James G. Brasseur
Vorsitzender der Themengruppe zur Klimaphysik
American Physical Society
Lieber Jim,
es ist klar geworden, dass ich nicht länger effektiv am Fortschritt der Themengruppe zur Klimaphysik (GPC) teilnehmen kann, wie es ursprünglich vorgesehen war. Daher möchte ich anbieten, mich aus der Themengruppe und dem Exekutivkomitee zurückzuziehen.
Das Exekutivkomitee der GPC hat dem Druck aus seinem Inneren und von anderen, die in die Aktivitäten der GPC involviert waren, nachgegeben, wissenschaftliche Diskussionen, die nicht mit der Doktrin einer starken anthropogenen globalen Erwärmung konform gehen, außen vor zu halten. Dies missachtet die Wünsche einer wesentlichen Fraktion der Mitglieder, die die gesamte relevante Wissenschaft besprechen wollen. Ohne das die neu geschaffene GPC gezeigt hat, die wissenschaftlich orientierte Zielsetzung erreichen zu können, wie sie in den Statuten festgelegt worden ist, will sie vereint Aktivitäten mit anderen Gesellschaften entfalten, die vollständig am Klimaalarm interessiert sind und daher nicht die Zielsetzung der GPC unterstützen können. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich die GPC auf dem Kurs hin zu lediglich einem weiteren Sprachrohr der Doktrin befindet.
Wie bei der Entwicklung des Antrittsprogramms der GPC gezeigt (wird im März 2013 präsentiert), haben wir im Endeffekt eine Grenze um die Wissenschaft gezogen, als ob man begutachtete, veröffentlichte Arbeiten, die im Gegensatz zur Doktrin der starken anthropogenen globalen Erwärmung stehen, substantiell ausschließen wollte, unabhängig von der bisherigen Laufbahn eines Wissenschaftlers. Zum Beispiel wurde ein anerkannter Physiker, ein Experte auf dem Schlüsselgebiet der solaren Einflüsse auf das irdische Klima, auf den Status eines „Backup-Speakers“ zurück gestuft, und zwar nach der Intervention eines IPCC-Leitautors mit einem eindeutigen Interesse, die IPCC-Haltung zum Thema Sonne zu stützen. Die begutachtete und veröffentlichte Arbeit eines weiteren Mitglieds dieser Gruppe über die Qualität der Temperaturdaten auf dem Festland wurde vollständig missachtet, weil er seine Ansicht öffentlich gemacht hat, dass es sich hier um religiösen Glauben und dessen Verbindung mit der Wissenschaft handele.
Während öffentliche Statements von Skeptikern als Beweis für Verzerrungen betrachtet werden, gab es keine Skrupel, einen doppelten Standard anzubringen, der die Befürworter der Doktrin von solchen Überlegungen freisprach. Einer der eingeladenen Mitglieder hat es gewagt, in einer öffentlichen Umweltgruppe für reduzierten Fleischkonsum, Vegetarismus und die Begrenzung von Flugreisen zu werben. Die öffentlichen Einlassungen eines weiteren Eingeladenen hinsichtlich eines angenommenen menschlichen Beitrags zu einem einzelnen Hurrikan (Katrina) stellte keine Grundlage dar, seine Objektivität zu hinterfragen. Dieser doppelte Standard war kein Zufall: Ein Mitglied des Komitees, das mit der Auswahl der Mitglieder betraut war, war ziemlich deutlich hinsichtlich der Teilnahme von Skeptikern, wenn er davor warnte, „den Skeptikern des Konsens-Standpunktes mehr effektives Gewicht“ zu verleihen.
Keine der von den eingeladenen Mitgliedern ausgesprochenen Glaubensäußerungen fußen auf ihren Qualifikationen, über ihre wissenschaftliche Arbeit bzgl. Klima zu sprechen. Die Wissenschaft muss isoliert betrachtet werden – als Wissenschaft und nur als Wissenschaft. Es anders zu machen heißt, wie eine Gedankenpolizei zu agieren. Die selektive Auswahl dieser Glaubensäußerungen als Basis, eine Art von Wissenschaft auszuschließen, ist falsch und verzerrt die Aktivitäten der GPC hin zu einer Unterstützung der Doktrin.
Meine Teilnahme am Entwicklungsprozess der GPC war das Ergebnis einer Basispetition, unterzeichnet von mehr als 200 APS-Mitgliedern, von denen die meisten auch am GPC teilnahmen. Ich fühle mich jetzt verpflichtet, diese Petitionisten über das Ergebnis zu informieren, so dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Auch werde ich diese Statements in Zukunft aktualisieren, wie ich es mit der Unterstützung der GPC im öffentlichen und privaten Rahmen gemacht habe.
Wie Sie wissen, war es die Absicht der GPC, die starke Nicht-Übereinstimmung über das Statement der Gesellschaft aus dem Jahr 2007 zur Klimaänderung in eine produktive wissenschaftliche Form zu gießen. Aber es gab auch noch eine bessere Gelegenheit: zu zeigen, dass es immer noch möglich ist, ein Forum einzuberufen, dass präsentieren und debattieren kann, als Wissenschaftler, der weit gefasste Körper der Klimawissenschaft mit allen seinen Komplexitäten, Unsicherheiten und Interpretationen. Aber ach, trotz der in gutem Glauben getätigten Anstrengungen von einigen Wenigen scheint man diese Gelegenheit verstreichen zu lassen, und ich befürchte, dass es so schnell keine weitere Gelegenheit dazu geben wird.
Sincerely,
Roger W. Cohen
Mitglied, APS, 17. Oktober 2012
Link: http://wattsupwiththat.com/2012/10/22/more-turmoil-at-the-american-physical-society-over-global-warming-issue/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Und plötzlich wurde es kalt in Deutschland

Mit einem beeindruckenden Fanfarenstoß meldete sich der Winter jetzt etwas verfrüht aus seiner wohlverdienten Sommerpause zurück. Schneerekorde in Ostdeutschland, klirrende Minusgrade in Norddeutschland und ein historischer Wintereinbruch in Süddeutschland. Die Main Post berichtete hierzu am 27. Oktober 2012:
Solch ein Wetter-Phänomen hat die Region Mainfranken seit Jahrzehnten nicht erlebt: Schnee im Oktober. Vor gut einer Woche saßen die Menschen in Würzburg, Schweinfurt oder Bad Kissingen noch mit T-Shirts und Shorts in den Straßencafés und genossen den fränkischen Spätsommer, nur wenige Tage später schickt der Winter einen ersten frostigen Gruß. Innerhalb von acht Tagen stürzten die Temperaturen um nahezu 25 Grad in die Tiefe und unter den Gefrierpunkt. „Das ist ein richtiger Wintereinbruch. So etwas kommt vielleicht alle 30 bis 40 Jahre vor“, sagte Diplom-Meteorloge Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach, „das erlebt man nur ein- oder zweimal im Leben“. Letztmals, so der Experte, muss es Anfang der 70er Jahre in der Region Würzburg um diese Jahreszeit eine geschlossene Schneedecke gegeben haben.
Man erinnere sich: In den 1970er Jahren machte man sich große Sorgen über eine neu heranrückende Eiszeit. Die Temperaturen sanken damals schneller als je zuvor in den vergangenen 1000 Jahren, berichtete der Spiegel 1974 (siehe notrickszone). Auch damals war übrigens die Sonnenaktivität im Keller. Zudem drückten die Ozeanzyklen die Temperaturen nach unten, genau wie heute…
Nüchtern betrachtet, passt der frühe Wintereinbruch in Deutschland und die Serie der Kältewinter in den letzten Jahren nicht so richtig mit der angekündigten katastrophalen Klimaerwärmung zusammen. Das haben natürlich auch die kalt überrumpelten Klimawissenschaftler bemerkt und haben sich mittlerweile eine wissenschaftliche Hilfshypothese zurechtgelegt. Das ist doch ganz einfach, sagen sie. Weil das arktische Meereis schrumpft, verändern sich die atmosphärischen Zirkulationsmuster und es strömt mehr Kälte nach Europa. Ok, nette Idee. Kann man glauben oder auch nicht. Nur schade, dass das Modell erst nach der Kältewinterserie kam und nicht vorher. Wenn die Winter in Mitteleuropa jetzt kälter werden, ist die Klimakatastrophe Schuld. Und wenn die Winter wärmer werden sollten, dann greift natürlich wieder das klassische globale Erwärmungsmodell, und wieder ist die Klimakatastrophe Schuld. Eine sehr komfortable Situation. Das erinnert so ein bisschen an:

Regel eins: Ich habe immer recht.
Regel zwei: Falls dies einmal nicht der Fall sein sollte, wird automatisch Regel eins wirksam.

Claus Kleber unterstützt diesen Argumentationsansatz mit ganzen Kräften und verkaufte am 27.10.2012 seinen Zuschauern im Heute Journal die genannte fragwürdige Hilfshypothese als gesichertes Wissen (siehe auch Beitrag hier):

Wintereinbruch: C. Kleber und M. Latif biegen d…
Man muss Wetter und Klima natürlich voneinander trennen. Trotzdem sollten wir uns kurz an den ziemlich bescheidenen Sommer 2012 erinnern. Mitte August 2012 schrieb Dominik Jung von www.wetter.net in der Leipziger Volkszeitung, dass der deutsche Sommer bis dahin etwa 0,2 Grad kälter war als die langjährigen Werte der Jahre 1981 bis 2010. In der Bildzeitung sagte Jung am 22. Juli 2012:
Wir haben uns die Sommer der letzten neun Jahre angeschaut. Tendenziell sind sie kühler und regnerischer gewesen als im langjährigen Mittel.
Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an unseren Blogartikel „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ den wir etwa um die gleiche Zeit gemacht haben. Passend dazu auch Jürgen Klimanns Schlechtwetter-Sommer-Song. Hier die erste Strophe:
Wenn der Sommer naht,
hat’s feuchte 14 Grad
und wir starten in den Juni im Hallenbad.
Wer sich’s leisten kann,
peilt die Insel an
und saugt die Sonne ausm Eimer am Ballermann.
Statt Caipirinha: Tee mit Rum.
Schon ist der Juli um.
Ein bisschen Farbe kriegst du höchstens im Solarium.
Mitten im August
schiebst du nur noch Frust.
Es riecht nach Herbst und darauf hast du keine Lust.

Jürgen Klimann – Klimawandel [Offizielles Video]
Verregnete Sommer stellen mittlerweile für Veranstalter ein ernsthaftes Risiko bei der Planung von Open-Air-Veranstaltungen dar, wie die WAZ diesen Sommer berichtete. In Schweden gab es dieses Jahr (2012) einen der kältesten und nassesten Juni-Monate seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch in Großbritannien war der Sommer kalt und nass (The Independent, New Nostradamus). Ähnliches gilt für Irland. Bereits Ende August 2012 ist in den Alpen der erste Schnee gefallen und hat eine geschlossene Schneedecke bis 1600 m Höhe produziert (wetter24, notrickszone).
Kälterekorde sind trotz der sommerlichen Hitzewelle auch aus den USA berichtet worden. Alaska litt 2012 unter dem kältesten Juli der Messgeschichte (WUWT, Alaska Dispatch, Real Science, KTVA). In Kansas und South Dakota wurden dieses Jahr für bestimmte Stichtage im August die kältesten Temperaturen seit Beginn der Messungen beobachtet. Insgesamt registrierten 660 Wetterstationen neue Minusrekorde, wie Real Science berichtete (siehe auch WUWT). Rekordkälte gab es auch im Oktober 2012 in den Great Plains. Frühen Oktober-Schnee gab es in Minnesota und North Dakota. Auch Iowa wurde von rekordverdächtiger Kälte heimgesucht. In der Arktis, nördlich des 80. Breitengrades, war seit dem Jahr 2000 jeder Sommer kälter als der langjährige Durchschnitt.
Aber auch auf der Südhalbkugel gab es berichtenswerte Kälte-Extreme. Ein besonders heftiger Winter suchte Peru im Juli 2012 heim. Im südafrikanischen Johannesburg fing es im August 2012 plötzlich zu schneien an. Zuletzt war dies 2007 und 1981 der Fall. In Australien sah es nicht besser aus. In Canberra wurde 2012 der kälteste Oktober seit 40 Jahren registriert. Und in der Antarktis wurden die kältesten Septembertemperaturen verzeichnet, die jemals auf der Erdoberfläche gemessen wurden.
Auf globaler Sicht wäre vielleicht noch erwähnenswert, dass bis Ende August jeder Tag im Jahr 2012 kälter als 2010 war, mit Ausnahme von bis dahin neun Tagen (siehe Real Science).
Ganz offensichtlich werden weitere Hilfshypothesen benötigt, um das Modell der gefährlichen Klimaerwärmung weiter aufrechterhalten zu können. Unabhängig von Kälte- und Hitze-Extremen sollte man sich dabei vor allem Gedanken machen, warum es seit nunmehr 16 Jahren nicht mehr wärmer geworden ist (siehe unser Blogartikel „Neue HadCRUT-Daten belegen: Globale Temperatur seit 16 Jahren nicht mehr angestiegen“). 
Autor: Sebastian Lüning, mit Dank an Rainer Hoffmann und Joachim Seifert, zuerst erschienen auf der Seite: Die kalte Sonne