Purzelbäume und Bauchklatscher: Australische Kohlenstoffsteuer scheitert mit Pauken und Trompeten

Mit der Kohlenstoffsteuer steht Australien zusammen mit der Europäischen Union mit dieser Maßnahme allein da. Außerdem liegt sie mit einem eskalierenden Wert von 23 Dollar etwa doppelt so hoch wie das vorherrschende Niveau in der EU. Wenn er jetzt sagt, dass die Steuer an den europäischen Preis angepasst werden soll, indem den Emittenten von Kohlendioxid in Australien erlaubt wird, Emissionszertifikate von der EU zu kaufen, hat er vier Purzelbäume geschlagen und einen Bauchklatscher hingelegt.
Erstens hat er die Absicht der Kohlenstoffsteuer aufgegeben, welche die australischen Emissionen bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent reduzieren sollte, was die Regierung vergessen zu haben scheint. Dieses Niveau wäre bei 23 Dollar pro Tonne unmöglich zu erreichen (eine Steuer, der den Strompreis um 40 Prozent hat steigen lassen).
Um dieses 80-Prozent-Ziel der Reduktion zu erreichen, wäre eine Steuer von mehr als 150 Dollar pro Tonne erforderlich. Dies würde zu einer Verdreifachung des Strompreises führen und direkt zu kolossalen Kosten für die Haushalte; sie würde die gegenwärtige Industriestruktur in Australien zerschlagen und eine deutliche Verschlechterung des Lebensstandards bringen.
In seinem Bemühen um grüne Unterstützung und eine Kriegskasse zu erhalten, um Unterstützer mit Steuerabschlägen zu gewinnen, griff die Regierung begierig nach Vorhersagen des Schatzkanzlers, dass eine Kohlenstoffsteuer nur geringe ökonomische Auswirkungen hätte.
Solche Vorhersagen gehen von weitreichenden technologischen Änderungen aus, die die Low-Carbon-Energie* bevorzugen. Und das, obwohl es bisher keinerlei Fortschritte bzgl. der Ökonomie dieser Quellen gegeben hat, jedenfalls im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung der letzten 20 Jahre.
[*Weiß jemand für diesen Begriff eine gute Übersetzung?]
Verknüpft man den Preis mit denen in Europa bedeutet das, dass der Preis auf 10 Dollar pro Tonne fällt, ein Niveau, dass kaum dazu geeignet ist, auch nur ein Jota Emissionsreduktion zu bringen, aber dem Verbraucher und der Industrie steigende Preise zuzumuten, die immer noch viele Firmen nach Übersee vertreiben werden und die Anzahl der produktivsten Arbeitsplätze verringern dürften.
Zweitens, existierende und zukünftige Ausgaben erfordern eine Kohlenstoffsteuer von 23 Dollar pro Tonne, die Jahr für Jahr steigt. Dass man diesen Plan fallen gelassen hat, reißt ein riesiges Loch in das Budget. Dies zeigt erneut die Unfähigkeit der Labor Party, die notwendige Finanzdisziplin aufrecht zu erhalten. Die Absenkung des Preises auf 10 Dollar bedeutet, dass sich die von der Regierung geschätzten Steuerreinnahmen von 8 Milliarden Dollar halbieren. Und selbst wenn die Emittenten alle Anforderungen erfüllen und Emissionszertifikate aus der EU kaufen, wird die Regierung keine Steuern erhalten. Wird es die Ausgaben jetzt zurückfahren? Wenn ja, wo?
Drittens, die höchste Besteuerung mit 23 Dollar pro Tonne auch nur in Erwägung zu ziehen in der Erwartung, dass alle anderen Länder dem folgen werden, zeigt das Ausmaß des Schadens, der durch die Regierung angerichtet worden ist, weil sie ihre eigene Propaganda glaubt. Eine Flut von Studien zur Stützung der Entscheidung der Regierung hat durchweg gezeigt, dass kein anderes bedeutendes Land Australiens Führung mit einer Kohlenstoffsteuer folgen wird, und alle unsere Handelskonkurrenten lehnen das einfach ab.
Mit seiner Entscheidung, die Roxby Downs-Expansion aufzuschieben, hat BHP Billiton gegenüber den europäischen Börsen eingeräumt, dass die Kohlenstoffsteuer ein Faktor war. Allerdings fand sich nichts davon in einer Presseerklärung für Australien.
Wir werden den Niedergang weiterer Projekte erleben wegen zunehmender Vorräte von Minen rund um den Globus und wegen einer von Steuern getriebenen Verringerung der australischen Wettbewerbsfähigkeit.
Viertens, die Regierung erlaubt es australischen Emittenten, von den EU-Ländern Zertifikate zu kaufen. Wenn Zertifikate für 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid gekauft werden, bedeutet das, dass man der EU etwa 1 Milliarde Dollar pro Jahr schenkt.
Diese verschwenderische Förderung der EU auf Kosten der australischen Stromkunden wird nicht im Geringsten zu einer Verminderung der Emissionen im globalen Maßstab beitragen.
Es ist an der Zeit zu erkennen, dass die Kohlenstoffsteuer ein totaler Fehlschlag der Politik ist und sie abzuschaffen, bevor der Schaden für unsere Wirtschaft allgemein noch größer wird und die Stromrechnungen für die Verbraucher noch teurer.
Alan Moran, Australian Financial Review
Link: http://www.ipa.org.au/news/2738/somersaults-and-a-belly-flop-carbon-tax-fails-on-all-counts
Zu diesem Artikel gibt es auch einen Kommentar von Andrew Bolt (Link siehe unten):

Nutzlose Landwirtschaft – stattdessen Zettelwirtschaft

Andrew Bolt

Global warming – general
Ich entschuldige mich, dass ich diese außerordentliche Entwicklung nicht gleich bemerkt habe – der Traum der Grünen wird Wirklichkeit, und zwar dank der verrückten Kohlenstoffsteuer von Labor:
Qantas hat zugestimmt, Kohlenstoffzertifikate für mehr als eine Million Tonnen CO2 von der Henbury-Station in Zentral-Australien zu kaufen.
Die Station mit einer Größe von 527 000 Hektar wurde von den RM Williams Agricultural Holdings im vorigen Jahr für 13 Millionen Dollar gekauft.
Die Regierung hat 9 Millionen zum Projekt der Erhaltungszone zugeschossen. Im Rahmen dieses Projekts wird die Station in den Northern Territories im Bestand verringert und in eine naturnahe Landschaft zurückverwandelt.
[Für Interessierte: Was es mit diesem Henbury-Projekt auf sich hat, kann man hier nachlesen. A. d. Übers.]
Der bei Qantas für Umweltangelegenheiten zuständige Mann John Valastro sagt, dass die Airline zum ersten Mal Kohlenstoffzertifikate in Australien gekauft hat.
Dies ist nichts Anderes als die Öffentlichkeit zu besteuern, um produktive Farmen der Natur zurückzugeben. Mehr zahlen für weniger Nahrung und weniger Arbeitsplätze. Damit wird der Traum der Grünen realisiert, die Menschheit aus der Landschaft zu entfernen.
Und man beachte die erstaunliche, dabei involvierte Geschäftemacherei. Eine Farm im Wert von 13 Millionen Dollar erzeugt jetzt Kohlenstoffzertifikate, die, wenn sie zum gegenwärtigen Kohlenstoffpreis gekauft werden, 23 Millionen Dollar wert sind – alles finanziert durch die Passagiere bei Qantas und durch den Steuerzahler.
Diese Farm wird keine Arbeitsplätze schaffen, sondern Fetzen von Papier, die es Passagieren erlauben, mit erleichtertem grünen Gewissen zu fliegen – und mit einer erleichterten Brieftasche.
Auswirkung auf die Temperatur? Null! Auswirkungen auf die Preise für Nahrungsmittel, Transporte, Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit? Durchweg negativ.
A similar take.
Aktualisierung
Mick Keogh vom Australian Farm Institute kann nicht verstehen, wie dieser Deal funktionieren soll:
Qantas kassiert derzeit von den Passagieren 9,22 Dollar pro Tonne Emissionen, so dass dieser Deal potentiell fast 8,2 Millionen Dollar pro Jahr wert ist (unter der Annahme, dass Qantas davon nicht einen Anteil abzweigt für ‚administrative’ Kosten), die dem Henbury-Projekt zugute kommen.
Allerdings gibt es derzeit keine CFI-Methodik (CFI = Carbon Farming Initiative), die auf das Henbury-Projekt angewendet werden kann. Aus Informationen der Regierung geht hervor, dass die Zertifikate durch zusätzlichen Kohlenstoff erzeugt werden, der im Boden und in der Vegetation abgeschieden wird als Konsequenz der Entfernung des Viehs vom Land.
Die australische Regierung steht in einem Interessenkonflikt in Beziehung zur Entwicklung einer CFI-Methodik hierzu, weil sie dem Vernehmen nach 9 Millionen Dollar zum Kaufpreis von 13 Millionen Dollar für Henbury Station zugeschossen hat. Selbst wenn eine Methodik genehmigt wird, scheint es in jedem Falle so, als ob die erzeugten Kohlenstoffzertifikate nur im freiwilligen Kohlenstoffmarkt verstanden werden können, und nicht im verordnete Markt vom Juli 2012.
Aber sogar noch seltsamer ist die Tatsache, dass die Ankündigung der Regierungsbeteiligung am Henbury-Projekt angedeutet hat, dass das Land dem Nationalen Reserve-System [?] hinzugefügt worden ist – „Henbury wird jetzt für immer geschützt als Teil von Australiens NationalRreserve System – unser sicherster Weg, natürliche Habitate zu schützen“. Unter den Bedingungen des Kyoto-Protokolls zählt die Abscheidung von Kohlenstoff in Schutzgebieten nicht als Teil der Bestandsaufnahme von Emissionen. Wenn also Henbury Station jetzt Teil des NationalRreserve System ist, kann es vermutlich zur Erzeugung von Kohlenstoffzertifikaten nicht genutzt werden – obwohl nicht vollständig geklärt ist, ob das auch im Falle eines freiwilligen Marktes gilt.
Andrew Bolt
(Thanks to reader Bob.)
Link: http://blogs.news.com.au/heraldsun/andrewbolt/index.php/heraldsun/comments/i_apologise_for_having_missed/
Beide Artikel übersetzt von Chris Frey EIKE